Einsatz der Panzertruppenschule I (Fallingbostel) und der Nachtkampf-Abteilung (später I./ Pz.Lehr-Rgt. 130)
Quellen: Karsten Jahn, "UHU" und "FALKE" - unbekannte Augen in der Nacht - Die Entwicklung von Nachtsichtgeräten durch das Waffenamt (Heer) der Wehrmacht, DSJB 2000/01, S. 271-281; sowie NARA Roll T78M 936 - 940.
Zusammenstellung, Ergänzungen und Bearbeitung: UHF51 - Berlin - 2012
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Verlegung der Pz.Truppenschule I und Aufstellung neuer Lehr-Truppen. Bedingt durch die häufigen Luftangriffe auf die Reichshauptstadt Berlin befahl das OKH im August 1943, die Panzertruppenschule I von Wünsdorf nach Bergen in die Lüneburger Heide zu verlegen. Das Panzer-Lehr-Regiment zog nach Fallingbostel. Dort übernahm Oberst Gerhardt die Führung des Regiments, das im Lager Oerbke untergebracht wurde. Aus verfügbaren Kräften der Pz.Truppenschule entstand die Panzer-Lehr-Division, die ab Mitte Mai 1944 an der Westfront eingesetzt wurde.
»Nach Verlegung der kriegsverwendungsfähigen Truppe im Januar 1944 zur Aufstellung der Panzer-Lehr-Division verblieb ein Aufstellungsstab Lehrtruppe in Fallingbostel«. Dieser Aufstellungsstab Lehrtruppe (Kommandeur Major Schulze) bildete eine neue Panzer-Abteilung, aus der die spätere I. Abteilung Panzer-Lehr-Regiment 130 hervorging.
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Gerhardt, Rudolf; Oberst, RDA 01.04.1943, *26.03.1896
00.07.1919 – 00.04.1934 a.D.
FTT: Pz.Abt. 66
00.10.1939: Kdr. II./Pz.Rgt. 7
00.04.1942: Kdr. Pz.Rgt. 7 / Res.Laz. München III
15.07.1943: F.R. OKH, wirtschaftl. W.Kdo. IX
06.09.1943: F.R. OKH, kdt. z. Stab OB Süd / b. Höh.Pz.Offz.
01.11.1943: Kdr. Pz.Lehr-Rgt.
01.02.1944: F.R. OKH / beauftr. m. d. Fhrg. Pz.Rgt. 39
12.02.1944: Kdr. Pz.Lehr-Rgt.
10.02.1945: F.R. OKH (WK III) unter Kommandierung zum 17. Div.Fhr.Lehrg. v. 13.02. – 19.03.1945
20.03.1945: mit Fhrg. 26. Pz.Div. beauftragt
Auszeichnungen:
EK II. u. I. Klasse
Ritterkreuz
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I. Abteilung Panzer-Regiment 6
Der Panzer-Lehr-Division wurde als Ersatz für die fehlende I./Pz.Lehr-Rgt. 130 von der 6. Panzer-Division die I./Pz.Rgt. 6 unterstellt. »Diese Abteilung trat im August 1944 zur neu gebildeten Panzer-Brigade 113, die bei den Kämpfen in Frankreich im September 1944 binnen weniger Tage zerschlagen wurde«, berichtet Ritgen.
Als Angehörige der I./Pz.Rgt. 6 berichten der damalige Oberleutnant und Abt.Adj. Schirp sowie der Oberleutnant v. Veltheim:
»Wegen der großen Verluste wird die Panzer-Lehr-Division herausgezogen und nach Deutschland zur Auffrischung verlegt. Hierbei kommt die I./Pz.Rgt. 6 in den Raum Besigheim/Neckar. Nach einer erholsamen Ruhezeit dort wird sie dann nach Bergen auf den Truppenübungsplatz Fallingbostel verladen, um mit neuem Gerät ausgestattet zu werden. Es erfolgt dort die Ausbildung mit dem BiWa-Panzer und Uhu-Spw. Dies ist im regnerischen Novemberwetter wenig erfreulich.
Kommandeur wird jetzt Hptm. F. Auch der neue Regimentskommandeur, Oberstlt. Graf von der Schulenburg, besucht die Abteilung und will sie unbedingt wieder zum Regiment zurückhaben. Ende November ist die Ausrüstung vollständig und trotz der angespannten Lage gut«. Weiter berichtet er: »... beschäftigten wir uns in jenen Tagen mit der Vorbereitung für eine Generalprobe vor Generaloberst Guderian, unserem Generalinspekteur.
Er ist uns ja ein alter und vertrauter Bekannter. Nach dieser Guderian-Übung, die bei Schneetreiben nicht gut lief, da die Schneeflocken vom Infrarot-Licht der Bildwandler-Geräte reflektiert wurden, kam überraschend der Verlegebefehl vom OKH für die I./6 nach Ungarn – jedoch ohne diese Nachtschieß- und Nachtleitgeräte (Uhu und BiWa)«.
Ergänzend dazu Oberleutnant v. Veltheim, damals Chef der 3. Kompanie: »Wir bekamen in Fallingbostel zum Ausprobieren und als Test-Einheit zur Feststellung der Fronttauglichkeit dieser neuen „Wunder-Waffen“ in jeden Panzer eine Spezialoptik eingebaut. Letztere bestand aus einer Braun’schen Röhre (Bildwandler-Gerät), die das für das menschliche Auge unsichtbare Infrarot-Licht umformte und sichtbar gestaltete; wir sahen nunmehr in der Nacht das Schlachtfeld in mattem grünlich-gelben Licht und konnten feindliche Ziele wie Pak, Panzer, Lkw, Geschütze gut ausfindig machen, anrichten und beschießen. Auf dem Turm hatten wir dazu einen Sonder-Scheinwerfer in der Größe eines normalen Autoscheinwerfers, dieser warf seinen IR-Lichtstrahl 300 m weit. Hiernach konnte der Panzer sich im Gelände bewegen und Nahziele beschießen.
Die Weite des Gefechtsfeldes bis 1200 m wurde erhellt und somit sichtbar gemacht durch begleitende Zugmaschinen, auf denen der normale Flak-Scheinwerfer montiert war – ebenfalls mit einer großen IR-Vorsatzlinse versehen. Diese Begleitfahrzeuge nannten wir damals kurz „Uhu“-Geräte, und die Optik mit der Braun’schen Röhre hieß „BiWa“«. Schirp schreibt weiter: »Nach dieser mißlungenen Übung montierten wir unsere „Nachteulen“ ab und verladen kompanieweise nach Ungarn. Als Heeres-Panzer-Abteilung wurde sie dem A.O.K. 6 in Ungarn unterstellt, wo sie schwere Verluste erlitt«.
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Ritgen, Helmut; Major, RDA 01.01.1945, *10.03.1916
FTT: Pz.Rgt. 11
20.03.1943: I./Pz.Lehr-Rgt.
00.02.1944: II./Pz.Lehr-Rgt.
23.06.1944: Kdr. II./Pz.Lehr-Rgt. / 25.11.1944 verwundet
Auszeichnungen:
EK I
Pz.Kampf-Abz.
Pz.Vern.Abz.
Vw.Abz. Schwarz
Nennung im Ehrenblatt
DKiG 3/45
Veltheim, Jobst-Wilhelm von; Oberleutnant, RDA 01.09.1944, *16.03.1922
FTT: Pz.Rgt. 6
Pz.Rgt. 6
Pz.Ers.Abt. 5
3./Pz.Rgt. 6
00.02.1944: I./Pz.Lehr-Rgt.
00.11.1944: I./Pz.Rgt. 6
Schirp, Werner; Oberleutnant, RDA 01.04.1944, *07.11.1922
FTT: I./Pz.Rgt. 6
00.02.1944: I./Pz.Lehr-Rgt.
00.11.1944: I./Pz.Rgt. 6
Auszeichnungen:
EK I. Klasse
Pz.Kampf-Abz.
Fiehl, Kurt; Hauptmann, RDA 01.07.1943, *11.04.1912
FTT: Pz.Rgt. 6 / Werkst.Kp.
Pz.Rgt. 6
19. Abt.Fhr.Lehrg.
10.07.1944: F.R. OKH wirtschaftl. Zuteilung b. WK III unter Kdrg. Wa A / Wa Prüf 6 als Reiseoffz.
05.08.1944: mit Fhr. Res.Pz.Abt. 5 beauftragt
25.08.1944: F.R. OKH (WK III)
04.09.1944: I./Pz.Lehr-Rgt., später mit Führung beauftragt
01.11.1944: Kdr. I./Pz.Lehr-Rgt. 130 (neu)
Kdr. I./Pz.Rgt. 6
19.04.1945 verwundet
Schulenburg, Johann-Matthias, Graf von der; Oberstleutnant, RDA 01.01.1945, *26.07.1911
Hptm. RDA 01.03.1940
Major RDA 01.02.1942
FTT: Pz.Rgt. 1
00.07.1941 verwundet
Pz.Ers.Abt. 1
00.06.1942: Kdr. Pz.Abt. 116
10.03.1943: F.R. OKH, wirtschaftl. Zuteil. WK IX
Pz.Abt. 116 Febr. 1942 – März 1943 [sic!]
29.05.1943: Kdr. Pz.Abt. „Rhodos“
20.09.1943: F.R. OKH, wirtsch. WKdo. IX
01.11.1943: Abt. Fhr. Schule d. Pz.Tr. / Paris / Taktiklehrer
06.03.1944: Kdr. Pz.Lehr-Abt. d. Pz.Tr.Schule I
25.09.1944: F.R. OKH unter gleichzeitiger Kdrg. zum 16. Rgts. F. Lehrg.
12.10.1944: m. Fhr. Pz.Rgt. 6 beauftragt
01.01.1945: Kdr. Pz.Rgt. 6
19.04.1945: F.R. OKH / Rosenheim
Auszeichnungen:
EK II u. I
DKiG
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Fortsetzung folgt.
MfG Uwe