Strategien und Taktiken der Roten Armee

  • Hallo Michael und Wirbelwind,


    sicher, lieber Michael, darin stimme ich absolut mit Deiner Betrachtungsweise überein. und, lieber Wirbelwind, ich will ihm ganz bestimmt nicht sein Wissen und Können absprechen. Das respektiere ich selbstverständlich!

    Aber, ich bleibe bei meiner Meinung, dass er überheblich und besserwisserisch auftrat und oftmals andere Kameraden "geschurigelt" hat. Dabei ging es oft nur um ideologische Dinge.

    Und nochmals, in der damaligen Lage, Juni 1944, ein derartiges Pamphlet herauszugeben, ist in meinen Augen nicht i.O.!

    Wer sollte denn diese, sicher unter normalen Umständen gerechtfertigten Maßnahmen noch vernünftig durchführen? Und das hätte auch ein Herr Schörner wissen müssen. Da galt sicher auch der Grundsatz, dass Vorgesetzte nur Befehle erteilen sollten, die auch durchgesetzt/-geführt werden können.

    Die Einnahme einer "Großkampf-HKL", in seinem Sinne, erfordert neben der erforderlichen Man-Power und Kampfmaterial auch Zeit, die in dieser Lage der ständigen Rückwärtsbewegungen und Überlegenheit der russichen Truppen nicht zur Verfügung standen.


    Ich weiß natürlich auch, dass Hitler auf derartige Befehlshaber stand und Schörner einer seiner Favoriten war. Schörner wird schon gewusst haben, warum er solche Schreiben herausgab!


    Gruß

    Horst

  • Hallo Horst,

    unsere Auffassungen zur Person Schörner unterscheiden sich kaum. Warum Schörner im Juni 44 solch einen Befehl heraus gab, kann ich ebenfalls nicht nachvollziehen. Vielleicht wollte er damit auch Hitler gefallen, der ihn für einen harten Hund hielt. Weitblickende Kommandeure werden sich in seinem Befehlsbereich das ihrige darüber gedacht haben. Es wäre ja mal interessant zu erfahren, inwieweit es zur Umsetzung kam. Wie Du schon richtig angeführt hast, befand sich die kämpfende Truppe an der Ostfront auf stetigem Rückzug. Eine elastische Verteidigung gelang durch das Beharren Hitlers auf das Halten von festen Verteidigungsplätzen immer weniger. Manstein war zu diesem Zeitpunkt bereits in die Führerreserve versetzt und kaltgestellt. Die Operation ,,Bagration" hatte unmittelbar begonnen und die Landung der Alliierten in der Normandie erfolgt. Keine rosigen Aussichten für die Deutsche Wehrmacht.

    Was mich auch mal interessieren würde, der Vergleich Model/Schörner. GFM Model galt ja als Verteidigungsstratege und war auch für hartes Durchgreifen bekannt.

    Doch glaube ich schon, dass es Unterschiede zwischen beiden gab.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo zusammen,


    die Person Schörner einwandfrei zu definieren, ist wirklich alles andere als einfach. Auf der anderen Seite glaube ich aber schon, dass wir ihn im Kern richtig beschrieben haben. Für die Leute, die sich noch nicht so intensiv mit dieser Person beschäftigt haben aber Interesse haben, möchte ich gerne auf diesen Bereich verweisen:



    Hallo Wirbelwind,

    Was mich auch mal interessieren würde, der Vergleich Model/Schörner.

    darüber habe ich auch schon nachgedacht aber ich habe bisher noch keine passende Literatur zu Model gelesen bzw. vorliegen.


    Gruß

    Michael

  • Hallo,

    gehe mal davon aus, dass anderen Forumsteilnehmern Generalfeldmarschall W. Model kein Unbekannter ist. Selbst habe ich die Biografie Models von W. Görlitz vor langer Zeit gelesen. Da sind nur einige wenige Dinge hängen geblieben. Bücher über Model besitze ich nicht. Was bei mir über ihn bekannt ist, dass er ein Meister der Defensive war und oft, wenn es an der Ostfront brenzlig wurde, zum Einsatz kam und auch punktuell Erfolge erzielte. Neben Schörner war er einer der wenigen, die dem ,,Größten Feldherren aller Zeiten" auch widersprachen bzw. Befehle von Hitler ignorierte. Er arbeitete hart, was er auch von seinen Untergebenen rigeros verlangte. Ähnlich wie Schörner trat Model arrogant auf und griff hart durch. Im Vergleich, was beide militärisch konnten, meine ich, dass Model Schörner überragte.

    MfG Wirbelwind

  • Guten Abend zusammen,



    Möglicherweise enthält diese Neubearbeitung des Merkblattes Einsichten, die wir noch nicht hatten.


    Abschrift und Bearbeitung

    Quelle: germandocsinrussia


    H. Qu., den 15.02.1942


    Merkblatt über Eigenarten der russischen Kriegsführung



    I. Taktik


    Da die russischen Ansichten über Truppenführung und Taktik den deutschen ähneln, werden in diesem Merkblatt nur Abweichungen erwähnt. Der Feldzug hat die Vermutung bestätigt, dass die in den Vorschriften niedergelegten neuzeitlichen Grundsätze noch nicht Allgemeingut der Roten Armee geworden sind. Kennzeichnend für die russische Taktik ist der brutale Waffeneinsatz ohne Rücksicht auf Mensch und Material, häufig auch ohne Rücksicht auf die Gefechtslage.


    Die Überlegenheit der deutschen Führung, auch in kleinem Rahmen, sowie die der deutschen Bewaffnung und Ausrüstung trat überall hervor. Am empfindlichsten war der Feind gegen zusammengefasstes Granatwerfer- und gegen M.G.-Feuer sowie gegen das Feuer von Infanterie-Geschützen.



    II. Gefechtsarten


    a) Der Angriffsgedanke steht im Vordergrund. Der Angriff wird massiert in mehreren Wellen mit Artillerie- Vorbereitung und möglichst mit Unterstützung von Kampfwagen — auch in kleinsten Verbänden — durchgeführt. Zur besseren Artillerieunterstützung werden häufig einzelne Geschütze — auch solche der Divisions-Artillerie — den angreifenden Kompanien, beim Vormarsch auch der Spitzenkompanie, unterstellt.


    Misslungene Angriffe werden in schneller Aufeinanderfolge unter Waffeneinsatz von Infanterie bis in die Nacht hinein wiederholt.


    Stets wird auch in kleinsten Verhältnissen jede sich bietende Gelegenheit zur Umgehung, Umfassung, Flanken- und Rückeneinwirkung benutzt, jedoch niemals, ohne den Gegner in der Front zu binden.


    b) Die Verteidigung wird ähnlich wie im deutschen Heer geführt. Starke Stoßgruppen zu Gegenangriffen werden zurückgehalten. Allergrößter Wert wird auf lückenlose Panzerabwehr und eine vor den Gefechtsvorposten gelegene tiefe Sperrzone (Minen) gelegt. Sie wird meist schematisch in mehreren Linien hintereinander angelegt. Im Stellungsbau und in der Tarnung ist der Russe Meister (Tarnanzüge, Schneehemden, Gesichtsmasken). Das schon in den Vorschriften betonte Streben nach „Tiefe der Stellung“ wird nach den bisherigen Erfahrungen häufig angestrebt. Bei Ortschaften liegt die Verteidigungsstellung meist im Raum um die Ortschaft, nicht im Ort. Nach Eindringen wird jedoch auch in zähem Kampf Haus nach Haus verteidigt.


    Etwaige Einbrüche werden mit sofortigen, meist flankierenden Gegenstößen auch mit Panzerunterstützung beantwortet, die aber erfahrungsgemäß durch vorsorglich vorbereitetes Abwehrfeuer mit Erfolg bekämpft werden können. Besonders gefürchtet ist auch hier das Feuer der Granatwerfer und Infanterie-Geschütze.


    Trotz häufig vernachlässigter Sicherung in Flanke und Rücken hat es sich erwiesen, dass der Russe kaum flankenempfindlich ist. Selbst wenn er von allen Seiten umgangen oder bereits eingeschlossen ist, kämpft er unter geschickter Geländeausnutzung (Annäherung in Bach- oder Flussläufen und sonstigen Deckungen) und immer wiederholten Durchbruchsversuchen bis zum letzten. Beim Kampf in derartigen Lagen hilft ihm sein naturgegebener Orientierungssinn, der es ihm ermöglicht, sich auch ohne Karte und Kompass im Gelände zurechtzufinden, und seine unerhörte Bedürfnislosigkeit, die ihn vom Nachschub unabhängiger macht.


    Fortsetzung nächste Seite

  • c) Im Waldgefecht ist der russische Soldat geschickt. Er versteht, die Geländebedeckung auszunutzen und scheut den Nahkampf nicht. Außerdem gibt ihm seine zahlenmäßige Überlegenheit im Waldkampf das Übergewicht. Er versteht es, auch im Walde von seinen automatischen Waffen (M.G., M.P., autom. Gewehr) Gebrauch zu machen und wendig zu kämpfen. Das gleiche gilt fürs Nachtgefecht, das er mit Vorliebe sucht. Häufig betreibt er am Tage nur Aufwärmung, um danach in der Dunkelheit, des Abends oder des Morgens, Handstreiche und örtliche Angriffe durchzuführen. Geschick in der Orientierung und Gewandtheit im Nahkampf unterstützen ihn hierbei. Auf den Nahkampf legt er besonderen Wert und pflegt ihn auf jede Weise.


    d) Kampf mit Hinterhalten und Listen war bereits im Frieden Ausbildungsgegenstand. In allen Kampfarten wird von Scheinanlagen, Täuschungsfeuer (mit allen Waffen) und Hinterhalten Gebrauch gemacht. Jede Überraschung ist möglich. Totstellen Verwundeter, Anschießen von rückwärts, Vortäuschen von Pannen bei Kampfwagen in der Absicht, den herankommenden Gegner im Nahkampf zu überwältigen, Anspringen von oben und rückwärts im Waldkampf und ähnliche Listen kamen in reichem Maße zur Anwendung. Dass schwache Kräfte (Infanterie-Spitzen, Verfolgungsabteilungen usw.) durchgelassen werden, um die nachfolgenden Hauptkräfte anzufallen ist selbstverständlich.


    Besonderer Wert wird auch auf „listenreiche Aufklärung“ zum Herauslocken des Feuers gelegt, z. B. durch Anwendung vorgetäuschter Figuren (Puppen, Scheiben) oder durch Fernbetätigung von Klappervorrichtungen im feindlichen Drahthindernis usw. Die Erfindungsgabe von solchen Dingen ist groß.


    e) Kampf im Rücken des Gegners mit Fallschirmtruppen, Sabotagetrupps und Agenten zur Unterstützung militärischer Kampfhandlungen und zur politischen Beeinflussung ist in großem Umfang versucht worden. Durch Partisanen durch Abteilungen, die sich durch Lücken der Front durchstehlen und einzelne Leute sowie kleine Abteilungen anschießen, ist Beunruhigung im Rücken der fechtenden Truppe entstanden. Die Fortdauer dieser Art des Kleinkrieges ist mit Sicherheit zu erwarten. Darüberhinaus ist besonders in letzter Zeit das Bestreben festgestellt worden, durchgeschleuste kleinere Abteilungen später zu sammeln und dann mit kampfkräftigen Truppenteilen im Hintergelände aufzutreten. Nächtliche Überfälle, auch weit hinter der Front, sind stets möglich. Überall ist Vorsicht geboten, vor allem in den Unterkünften, die daher sorgfältig gesichert sein müssen (Alarmbereitschaften).



    Fortsetzung folgt



    Gruß Marga

  • Guten Tag zusammen,


    weiter geht es

    Abschrift und Bearbeitung

    Quelle: germandocsinrussia



    III. Waffengattungen


    a) Die Infanterie ist an lange Märsche (60 bis 70 km) — auch in der Nacht und querfeldein — mit schwerem Gepäck gewöhnt. Nachtangriffe mit begrenztem Ziel bis zu Bataillon-Stärke, ja ausnahmsweise sogar bis Regiment und Division, sind mit großem Geschick durchgeführt worden. Die Schießausbildung ist gut; zahlreiche automatische und Zielfernrohr-Gewehre für Scharfschützen sind vorhanden. Die Feuerzucht (schlagartige Feuereröffnung auf nächste Entfernung) ist meist gut. Der Nahkampf wird besonders betont. In jeder Gefechtspause und nach jedem Geländegewinn gräbt sich die russische Infanterie in kürzester Zeit ein und erschwert dadurch das Wirksamwerden von Gegenstößen.


    Die infanteristische Aufklärung vollzieht sich meist in kampfkräftigen Späh- und Stoßtrupps bis zu Kompanie-Stärke. Dies führt häufig zur Verwechslung von Angriffen.


    Der Stand der Winterausbildung ist — besonders hinsichtlich der Gewöhnung an feldmäßige Verhältnisse bei großer Kälte und tiefem Schnee — als hervorragend zu bezeichnen. Die Beherrschung des Schneeschuhs beschränkt sich meist auf Sondereinheiten.


    Die russische Infanterie wirkt als Masse. Überall da, wo deutsche Führung und Ausbildung sowie die Wendigkeit des Einzelkämpfers zum Tragen kamen, war der Feind unterlegen


    b) Die Kavallerie ist in großen operativen Verbänden nicht verwandt worden. Erst in jüngster Zeit wurde der Versuch gemacht, an einigen Stellen Kavallerie-Korps zur Erweiterung von Durchbrüchen einzusetzen.


    Die Aufklärung wird stets durch Reiter im Zusammenwirken mit Kraftfahrzeugen (Panzer-Spähwagen, Motor. Schützen) nach Grundsätzen, die den deutschen ähneln, durchgeführt.


    Attacken sind wiederholt geritten worden, führten jedoch meist zur Vernichtung der attackierenden Schwadronen und Regimenter. Mit nächtlichen Überfällen durch Reiter, die sich tagsüber in den ausgedehnten Wäldern verborgen halten, besonders auf einzelne Kolonnen usw., muss gerechnet werden.


    c) Die Artillerie hat im Laufe des Krieges an Wendigkeit in Führung und Feuertaktik gewonnen. Massenfeuer von langer Dauer mit großem Munitionseinsatz ist häufig zur Anwendung Anwendung gekommen. Die Artillerie wird auf unbedingte Unterstützung der Angriffsinfanterie gedrillt und scheut deswegen vor Einsatz auch einzelner Geschütze in offener Stellung nicht zurück.


    d) Pioniere und Pontoniere sind auf Stellungsbau, Geländeverstärkungen, Sperrdienst und Brückenbau eingestellt und in diesen rein technischen Dienstzweigen, besonders im Brückenbau, hervorragend. Ausbildung zum Sturmpionier nach deutschem Muster wird angestrebt. Mit derartiger Verwendung der Pioniere ist in Zukunft zu rechnen.



    Fortsetzung nächste Seite

  • e) Die Panzerwaffe wird vornehmlich zur Unterstützung der Angriffsinfanterie verwandt und ist mit dieser auf engste Zusammenarbeit angewiesen. Möglichst bei jeder Angriffshandlung werden Panzer-Kampfwagen eingesetzt. Erfahrungen zeigen, dass Panzer sogar den Schutz der Infanterie für die Dauer des Eingrabens in einer neu gewonnenen Linie übernehmen und dass sie als Zugmittel für Transportschlitten (mit Schutzschilden) verwandt werden, um Angriffsinfanterie in das feindliche Stellungssystem zu bringen. In der Abwehr wurden Panzer-Kampfwagen eingegraben und erweckten dadurch bisweilen den Eindruck ständiger Kampfanlagen. Verwendung der Panzerwaffe in großen operativen Verbänden ist ähnlich wie bei der Kavallerie aus Führungsschwierigkeiten nie zum Tragen gekommen und auch in Zukunft kaum zu erwarten.


    f) Die Fliegertruppe greift häufig in den Erdkampf ein, auch bei kleineren Kampfhandlungen. Sie zeigt hierbei gute Leistungen. Vorhandensein vieler Kufenflugzeuge machte ihren Einsatz auch im Winter unter schwierigen Verhältnissen möglich.


    Besonders wichtig ist stets der Aufbau einer planmäßigen infanteristischen Fliegerabwehr.



    IV. Veranlagung und Persönlichkeitswert


    Die Vielfältigkeit und Wiederspruchsfülle der russischen Charakterzüge wird durch zwei Eigenschaften überragt: Außergewöhnliche Stumpfheit im Ertragen aller Leiden und naturgegebene Bedürfnislosigkeit. Diese Eigenschaften allein ermöglichte es der russischen Führung den Soldaten oft unter taktisch und versorgungsmäßig aussichtslosen Verhältnissen zum Aushalten bis zur Selbstaufopferung zu zwingen. Sie erübrigen häufig jede Rücksichtnahme auf körperliche und seelische Schwächemomente und ermöglichen der Führung auch weiterhin, mit Hartnäckigkeit und Brutalität ihre Absichten durchzuführen. Hinterlist, Verschlagenheit, Grausamkeit, Mangel an Achtung selbst vor dem wehrlosen Gegner und völlige Gleichgültigkeit gegenüber dem eigenen Leben werden dabei wertvolle Hilfe leisten. Menschen und Gerät werden, falls es die Lage erfordert, rücksichtslos geopfert.


    Im ganzen gesehen ist der Russe in der Verteidigung besser als im Angriff. Er ist in der Verteidigung zäh und tapfer und lässt sich meist an der Stelle, an die er durch den Befehl seines Führers gestellt ist, totschlagen.



    V. Schlussfolgerung


    Der Krieg mit Russland hat bewiesen, dass die deutsche Führung und der deutsche Soldat auch diesem Gegner, vor allem seiner Infanterie, stets überlegen ist. Diese Überlegenheit gründet sich auf inneren Wert und geistige Haltung des deutschen Soldaten, auf Verantwortungsfreudigkeit, kühnes und schnelles Handeln. Sie kommt am wirksamsten zur Geltung, wo sie sich mit rücksichtsloser Härte paart.




    Gruß Marga

  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    28. Jäger Division

    Abteilung Ic


    Divisions-Gefechtsstand, den 02.12.1942


    Feindliche Sprengkörper


    Bei einer Nachbar-Division haben gestern feindliche Flugzeuge Sprengkörper, etwa in Größe und Aussehen eines Flaschenkorkens in blauer Farbe, umwickelt mit einem Faden, abgeworfen. Der Faden friert auf dem Schnee fest. Beim Aufheben des Sprengkörpers wird durch die Anspannung des Fadens eine Zündvorrichtung ausgelöst, wodurch Detonation eintritt.


    Die Truppe ist alsbald zu belehren.


    Für das Divisionskommando

    Der erste Generalstabsoffizier



    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Guten Tag zusammen,



    In diesem sehr langen Thread wurden bereits Beiträge zu Gift von Michael geleistet ( u.a. # 13, # 64 und # 164). Hier habe ich einen weiteren zum Thema Gift gefunden:


    Teilabschrift und Bearbeitung

    Quelle: germandocsinrussia


    Div. St. Qu., den 29.08.1943


    Geplante Giftmordanschläge


    In einer Großstadt der Ukraine ist eine umfangreiche Sabotage-Organisation unschädlich gemacht worden, die es sich u.a. zur Aufgabe gemacht hatte, Giftmordanschläge größeren Ausmaßes auf deutsche Einheiten, Stäbe, Lazarette usw. mit Zyankali, Strychnin, Bakterienkulturen u.a. zu verüben. Die sichergestellten Mengen reichten für mehrere 100 000 Menschen aus.


    Mit Anwendung einer Dosierung, die eine grobsinnliche Wahrnehmung nicht zulässt, ist zu rechnen. In höheren Konzentrationen kann bei Blausäure bitterer Geschmack und bei Strychnin Würgreiz empfunden werden; Bakterienbeimengung ist praktisch nicht wahrnehmbar. Anschläge ähnlicher Art sind auch an anderen Stellen zu erwarten. Zur Bekämpfung sind folgende Maßnahmen zu empfehlen:


    a) Die Auswahl aller Zivilisten, die bei Wehrmachtdienststellen, insbesondere Küchen und Verpflegungsausgabestellen beschäftigt werden sollen, ist mit großer Sorgfalt zu treffen. Jede Küche, auch Teeküche, Essenverteilung usw. muss unter Leitung eines Deutschen stehen.


    b) Alle Hilfskräfte sind vor Einstellung durch die GFP bzw. Sicherheitspolizei und S.D. eingehend zu überprüfen.


    c) Alle Beschäftigen sind laufend durch die vorgenannten Abwehrorgane oder dazu besonders bestimmte Personen zu überwachen.


    d) Laufende Belehrung der in Frage kommenden Dienststellen und verantwortlichen Wehrmachtsangehörigen ist sicherzustellen.


    e) Alle stark wirkenden Gifte sind unter strengem Abschluss zu halten.




    Gruß Marga