Hallo Zusammen,
ich habe das Thema so genannt, damit auch andere Minen hier gepostet und beschrieben werden können.
Den Anfang macht die deutsche Glasmine 43.
Bildquelle: http://thedonovan.com/archives/002079.html
http://www.germanmilitaria.com/Heer/photos/H080057.html
Durch verfeinerte Spürgeräte war der Gegner 1944/45 auch in der Lage, selbst Holzminen zu orten. Daher wurde auf deutscher Seite versucht, Minen aus Keramik herzustellen. Da die Fabrikation von Glas jedoch einfacher war, entstand die Glasmine 43, die aber erst ab April 1944 an die Truppe abgegeben wurde. Diese Mine bestand aus einem Glastopf von 145 mm Durchmesser und 80 mm Höhe, in dem unter einem Zwischenboden ein 0,2 kg schwerer Sprengkörper 28 eingelegt war. Im oberen Teil war die Zündvorrichtung untergebracht, der dann von einem Deckel mit 150 mm Durchmesser abgedeckt wurde. Dieser Deckel, als Scherplatte ausgebildet, brach bei einer Belastung von 10 kg, und die Mine zerknallte.
Da sich die erste Ausführung, die den metallenen Hebelzünder SM 4 trug, immer noch orten ließ, wurde nach Übergangslösungen mit dem Druckzünder SF 6 und dem chemischen Druck-Zünder dann nur noch der ortungssichere Glaszünder SF 14 verwendet.
Im Einsatz zeigte sich, dass sprödes Material nicht ohne Gefahr zu verlegen war.
Es sind deshalb von den über 11 Millionen produzierten Glasminen bei Kriegsende fast 9,7 Millionen Stück in den Beständen verblieben.
Eine Variante war die Glasmine 43(W), bei der das Glasgefäß auf einer größeren Bodenplatte befestigt war. Sie sollte an Küsten im flachen Wasser verlegt werden, deshalb das »(W)« für Wattenmeermine.
Produktion: Glasmine 43
1944 9.887 TStück
1945 1.125 TStück
Quelle: http://www.geschichtsforum.de/f66/glasmine-25783/
Hier noch eine ähnliche Erläuterung dazu von Wikipedia:
Die Glasmine 43 ist eine deutsche Antipersonenmine aus Glas, die im Zweiten Weltkrieg eingesetzt wurde.
Diese Mine wurde mit der Motivation entwickelt, möglichst wenig Metall zu verwenden, um auch durch verbesserte Metalldetektoren möglichst nicht mehr aufspürbar zu sein. Insofern ist sie mit moderneren Kunststoffminen vergleichbar. Glassplitter sind auf Röntgenbildern nicht sichtbar, daher schwierig zu entfernen und sie bergen ein hohes Infektionsrisiko. So war eine nachhaltige, häufig lebensgefährliche Schädigung des Opfers selbst bei äußerlich gering erscheinenden Verletzungen gegeben.
Während die ersten Typen noch einen geringen Metallanteil im Zünder (Hebelzünder 44) hatten, wurde dieser bei den folgenden Typen durch einen chemischen Zünder ersetzt. Das Minengehäuse bestand gänzlich aus Glas, etwa in Form, Größe und Gewicht einem tonerdenen Blumentopf ähnlich. Die Auslösung des Zünders erfolgte durch den Bruch des Glasdeckels, der bereits bei 10 kg Gewicht brach. Dadurch wurde der sich unter dem Glasdeckel befindende Zünder ausgelöst.
Beim Hebelzünder 44 schlägt bei der Auslösung ein Schlagbolzen auf ein Zündhütchen. Dies zündet eine Verstärkerladung (Sprengkapsel), die unmittelbar die eigentliche Sprengladung zum Exlodieren brachte. Chemische Zünder bestehen aus 2 Flüssigkeiten in getrennten Glaskolben. Diese zerbrechen bei Belastung, die zusammenkommenden Flüssigkeiten reagieren explosiv und zünden die angeschraubte Sprengladung (Sprengmittel 28, 200g ). Ebenfalls waren chem. Zünder in Verwendung, deren chem. Reaktionsstoffe aus einer Flüssigkeit und einem reaktiven Pulver bestand. Auch bei diesem Zünder führte das Vereinigen der Stoffe zu einer explosiven Reaktion. Die Sprengladung betrug 200 g TNT. Die Minen konnten nicht gefahrlos transportiert und verlegt werden. Es wurden rund 11 Millionen Minen dieses Typs 1944-45 hergestellt wovon nach Kriegsende noch etwa 9,7 Millionen Stück in den Beständen waren.
Glasminen zu räumen ist sehr zeit- und materialaufwendig. Selbst Sprengstoffspürhunde können hier nicht eingesetzt werden, weil nicht auszuschließen ist, dass durch andere Kriegshandlungen Sprengstoffreste in den Erdboden des Gebietes gelangt sind. Glasminen müssen entweder langsam von Hand mit einer Minensuchnadel oder mechanisch mit entsprechendem Großgerät Keiler (Panzer) geräumt werden. Minenfelder dieses Typs gibt es zum Beispiel im Nationalpark Eifel.