Das Dresdner Pionier-Bataillon / Stamm-Bataillon der Pioniere der Waffen-SS

  • Das Dresdner Pionier-Bataillon – Stamm-Bataillon der Pionier der Waffen-SS

    Quelle: Kurt Imhoff (†) in DSJB 1994 bis 2001/02, Schild-Verlag München
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    Am 24. September 1934 veröffentlichte der Reichswehrminister den Erlass zur Aufstellung der SS-Verfügungstruppe (VT). In Zusätzen des Chefs der Heeresleitung vom 18.12.1934 – T.A. Nr. 5530/34 g.K.K.T. 2 IV – zum vorgenannten Erlass wird Dresden als Standort eines Pionier-Sturmbannes (Btl.) mit Stab, Nachrichten-Zug, zwei Pionierstürmen (Kp.), einen Pioniersturm (mot), einschließlich Geräteeinheiten für eine Brückenkolonne und eine Pionier-Gerätestaffel aufgeführt. Im Frühjahr 1935 begannen beim Stabsoffizier der Pioniere (StoPi) im Wehrkreis IV (Dresden) die Vorarbeiten für die Aufstellung des Bataillons.


    Die Aufstellung wurde ab dem 01.04.1935 in Leisnig in provisorischen Unterkünften (Fabrik) und mit beschränkten Ausbildungsmöglichkeiten im Bereich der ehemaligen Pionierschule des Chef-AW (Chef des Ausbildungswesens der SA) durchgeführt.
    Erster Kommandeur war Sturmbannführer (Stubaf. = Major) Karl Demme [Träger des Kgl.-Sächs.-Miltär-St. Heinrichs-Ordens; vom 31.08.1916, bis 1919 Offizier im 2. Sächs. Pionier-Bataillon Nr. 22, dann bis 1921 Hauptmann und Chef der 13.(M.W.)/11.(Sächs.) Infanterie-Regiment in Leipzig]. Ihm standen erfahrene Ausbilder der Reichswehr und der Schulen des Chefs-AW zur Verfügung. Die Freiwilligen (mit vierjähriger Dienstverpflichtung) wurden nach den Dienstvorschriften des Heeres militärisch ausgebildet. Hierbei unterstützte das am 01.10.1934 neu gebildete Pionier-Bataillon Riesa B die Gründung die Gründung durch Rat und Tat.
    Neben dem üblichen Kasernen- und Geländedienst und der Ausbildung am Wasserübungsplatz wurden Gefechtsübungen auf Truppen-Übungsplätzen durchgeführt. Im Rahmen ihrer Ausbildung fuhren die Kompanien 1936 auch abwechselnd nach Dresden, um sich praktisch beim Ausbau des Übungsgeländes im künftigen Kasernenbereich zu betätigen (Abholzen des Geländes für den Bau der Kasernengebäude, Anlage eines Nahkampf-Ausbildungsgeländes).
    Durch einen Dienstvertrag mit dem Deutschen Reich wurde das Dienstverhältnis geregelt. Die gesetzliche Wehrpflicht galt durch den Dienst bei der Verfügungstruppe in der gleichen Länge als erfüllt. Den Generalkommandos stand das Besichtigungsrecht über die in ihrem Bereich liegenden Truppenteile der SS-VT zu. Sie machten davon regelmäßig Gebrauch.
    Im März und April 1937 konnte nach der Fertigstellung der Kasernen der Umzug nach Dresden in den Kasernenkomplex im Nordwesten der Stadt am »Wilden Mann«, nahe der Autobahn und am Rande des Standortübungsplatzes (StOÜbPl) »Heller« durchgeführt werden.
    Dem Kasernenkomplex mit vier Kasernen für 3 Pionier-Kompanien und Stab sowie Stabseinheiten, einem Wirtschaftsgebäude (Küche, Speisesaal u. Uffz.Kasino) und Turnhalle im Rechteck um den Exerzier-Antreteplatz angeordnet, waren zugeordnet: Führerheim (Offizierskasino) mit Tennisplatz; Reithalle mit Pferdestall und offenem Reitplatz (mit einem Bestand von 27 Pferden); Kraftfahrzeug-Reparaturwerkstatt, Garagen und Hallen; Wohngebäude für die Führer und Unterführer mit ihren Familien; Landübungsplatz, u.a. mit Brückenmodellen und der »Beamtenlaufbahn«; Wasserübungs-platz mit Gerätehäusern für M-Boote, Sturmboote, Schlauchboote sowie Pontons im Bereich des Ostrageheges in der Nähe des Schlachthofes und des Stadions.
    Hier war auch vor dem Ersten Weltkrieg der Wasserübungsplatz des Pionier-Bataillons 12.
    Die infanteristische Ausbildung wurde hauptsächlich auf dem »Heller« durchgeführt. Dabei war ein spezieller Teil dieses sandigen, vom Schweiß aller Dresdner Soldaten getränkten Übungsplatzes der Ausbildung im Sperr- und Sprengdienst, Minieren und der Bunkerbekämpfung einschließlich der Flammenwerfer-Ausbildung vorbehalten.
    Mit der Verlegung nach Dresden wurde das Bataillon nach und nach motorisiert und ab 1938 zum Pionier-Bataillon (mot) umgegliedert.
    1936 wurde auch ein Musikkorps aufgestellt. Parademarsch des Bataillons wurde der AM II, 258 Revue-Marsch von August Reckling, Musikdirektor der Großherzoglich Mecklenburgischen Jäger.
    Die Rekruten der Jahrgänge 1937 und 1938 wurden jeweils am 09. November mit den Rekruten aller Truppenteile der SS-VT in München feierlich vor der Feldherrnhalle vereidigt.


    Gefechtsübungen


    1935 TrÜbPl Altengrabow
    1936 TrÜbPl Grafenwöhr
    1937 TrÜbPl Königsbrück
    1938 TrÜbPl Königsbrück (Scharfschießen)
    1939 Pioniermanöver in der Mark Brandenburg bei Crossen/Oder „gewaltsamer Übergang“ über die Oder; Brückenschlag über den Bober in Gegenwart des Inspekteurs der SS-VT, SS-Brigadeführer Hausser.
    (...)
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    MfG Uwe


  • Militärische Einsätze


    März 1938: Einmarsch in Österreich über Linz nach Wien.
    Bei der Verkündung des Anschlusses von Österreich an das Deutsche Reich auf dem Heldenplatz als
    Absperrposten eingesetzt.
    Oktober 1938: Einmarsch in das Sudetenland über Oberschreiberhau – Harrachsdorf – Rochlitz –
    Witkowitz.
    März 1939: Einmarsch in die Tschechoslowakei bei dichtem Schneetreiben und vereisten Strassen.
    • 06.00 Uhr Abmarsch aus Leitmeritz
    • 09.00 Uhr Ankunft in Prag-Lieben.
    Die 1. Kompanie unter Hauptsturmführer Lammerding wurde Wachkompanie auf der Prager Burg. Bei der Verabschiedung erhielt jeder Mann als Anerkennung das Bild des OB der HGr. 3, General der Infanterie Blaskowitz, mit Unterschrift überreicht.
    September 1939: Teilnahme am Polenfeldzug als Korps-Pionier-Bataillon des XV. (mot) AK, General der Infanterie Hoth.
    Ab September 1939 werden in Dresden Ausbildungs- und Ersatzeinheiten aufgestellt.
    Das Pionier-Bataillon der SS-VT wird am 01.10.1939, nach dem Ende des Polenfeldzuges, für den Rückmarsch ins Reich dem Regiment »SS-Leibstandarte Adolf Hitler« unterstellt und von Warschau über Breslau – Schweidnitz zum TrÜbPl Brody-Wald bei Pilsen verlegt.
    Ab 10. Oktober 1939 wird das Bataillon der neu zusammengestellten »SS-Verfügungstruppe« (spätere 2. SS-Panzer-Division »Das Reich«) zugeordnet. Kommandeur wurde der Chef der 2. Kompanie, Hauptsturmführer Tietz.
    Obersturmbannführer Blumberg, bisheriger Kommandeur, wurde nach Dresden als Kommandeur des SS-Pionier Ausbildungs- und Ersatz-Bataillon 1 versetzt.
    Ab Oktober 1939 bis August 1940 gab das Pionier-Bataillon der SS-VT Stammpersonal an die neu aufgestellten Pionier-Bataillone der SS-Totenkopf-Division, der SS-Polizei-Division und an das Pionier-Bataillon der ab 12.08.1940 verstärkten »Leibstandarte-SS Adolf Hitler« ab.
    Im weiteren Verlauf des Zweiten Weltkrieges stellte der alte »Dresdner Stamm« das Rahmenpersonal für:
    • SS-Pionier-Ausbildungs- und Ersatz-Bataillon 1 – Dresden
    • SS-Pionier-Ausbildungs- und Ersatz-Bataillon 2 – Passau
    • SS-Pionier-Ausbildungs- und Ersatz-Bataillon 3 – Krakau
    • SS-Pionier-Ausbildungs- und Ersatz-Bataillon 4 – Pikowitz (Pi.Gebirgs-Ersatz-Bataillon)
    • Pionierschule der Waffen-SS Hradischko im Bereich des TrÜbPl »Böhmen«, Beneschau bei Prag.
    • Inspektion 5 – Führungshauptamt der Waffen-SS in Berlin und bildete damit Führer, Unterführer und Mannschaften für die Pioniereinheiten der 38 Divisionen der Waffen-SS aus, d.h. für 7 Panzer-Divisionen, 8 Panzergrenadier-Divisionen, 15 Grenadier-Divisionen, 5 Gebirgs-Divisionen und 3 Kavallerie-Divisionen.
    Außerdem wurden Stäbe von neun Armeekorps und eines Armeepionierführers besetzt. Entsprechend der hohen Anforderungen wurde das SS-Pi.Ausb.u.Ers.Btl. 1 in Dresden vergrößert und ab dem 30.09.1944 zum SS-Pi.Ausb.u.Ers.Rgt. erhoben. Die in Dresden zur Verfügung stehenden Unterkünfte reichten unter diesen Umständen nicht mehr aus.
    Eine behelfsmäßige Lösung der beengten Verhältnisse bot sich in der Auslagerung von Teilen des Regiments nach Moritzburg an, wobei Schloss und Umgebung als Gerätepark und Standort einer Ausbildungskompanie dienten. In einem nahe gelegenen Wald wurde ein Ausbildungslager eingerichtet.
    Bereits im Frühjahr 1942 hatte man aus den gleichen Gründen Bad Schandau kurzfristig zur Aufstellung des SS-Gebirgs-Pionier-Bataillon 7 (»Prinz Eugen«) ausgewählt.


    Kommandeure des Bataillons – Standort Leisnig
    00.04.1935 – 00.05.1936: Karl Demme, Hptm. a.D., SS-Sturmbannführer
    00.05.1936 – 00.04.1937: Karl Blumberg, SS-Sturmbannführer


    Kommandeur des Bataillons – Standort Dresden
    00.04.1937 – 00.09.1939: Karl Blumberg, SS-Obersturmbannführer


    Kommandeure des SS-Pi.Ausb.u.Ers.Btl. 1 – Standort Dresden
    00.10.1939 – 00.06.1940: Karl Blumberg, SS-Standartenführer
    00.06.1940 – 00.12.1940: Emil Klein, SS-Sturmbannführer
    00.12.1940 – 00.01.1941: Fritz Pusch, SS-Hauptsturmführer (m.d.F.b.)
    00.02.1941 – 00.03.1942: Walter Zimmermann, SS-Sturmbannführer
    00.04.1942 – 00.08.1942: Emil Klein, SS-Obersturmbannführer
    00.08.1942 – 00.11.1942: Kurt Albers, SS-Hauptsturmführer (m.d.F.b.)
    00.11.1942 – 00.12.1943: Ferdinand Tietz, SS-Obersturmbannführer
    00.01.1944 – 00.02.1944: N.N. Hoffmann, SS-Hauptsturmführer (m.d.F.b.)
    00.02.1944 – 00.09.1944: Hugo Eichhorn, SS-Sturmbannführer d.R.


    Kommandeur des SS-Pi.Ausb.u.Ers.Rgt. 1 – Standort Dresden
    00.09.1944 – 00.05.1945: Hugo Eichhorn, SS-Obersturmbannführer d.R.


    Angehörige des SS-Pi.Btl. Dresden, die dem Bataillon in Friedenszeiten angehörten und später hohe Dienstgrade bzw. Dienststellungen erreichten:
    Blumberg, Karl; SS-Staf. u. Kdr. SS-Pi.Ausb.u.Ers.Btl. 1
    Boden, Wilhelm; SS-Ostubaf. u. Kdr. SS-Pi.Btl. 2 (»Das Reich«)
    Brosow, Siegfried; SS-Ostubaf. u. Lehrguppen-Kdr. Pi.Schule Hradischko
    Demme, Karl; SS-Staf. u. Leiter eines Ergänzungsamtes der Waffen-SS
    Deschner, Hans; Ostubaf. u. Ia der Pi.Schule Hradischko
    Enseling, Rudolf; SS-Ostubaf. u. Kdr. SS-Pz.Rgt. 2 (»Das Reich«)
    Frosch, Edmund; SS-Oberführer u. Inspekteur der Pioniere der Waffen-SS
    Klein, Emil; SS-Oberführer u. Kdr. Pi.Schule Hradischko bzw. Pi.KGr. »Böhmen-Mähren«
    Lammerding, Heinz; SS-Gruf. u. Gen.Lt. d. Waffen-SS Chef des Stabes der HGr. »Weichsel«
    Launer, Kurt; SS-Staf. u. Kdr. eines Rgts. der 17. SS-Pz.Gren.Div. (»Götz von Berlichingen«)
    May, Erich; SS-Ostubaf. u. Korps-Pi.Führer XI. SS-Armeekorps
    Schäfer, Max; SS-Staf. u. Korps-Pi.Führer III. (germ.) SS-Pz.Korps
    Tietz, Ferdinand; SS-Staf. u. Pi.Führer bei einem KoRück.
    Ullrich, Karl; SS-Oberführer u. Kdr. 5. SS-Pz.Div. (»Wiking«)
    Zimmermann, Walter; SS-Staf. u. m.d.F.b. 33. Waffen-Gren.Div. der SS (»Charlemagne«) (1. franz.)


    Hohe Auszeichnungen, die an Pioniere des Friedens-Bataillons verliehen wurden (Dienstgrad zum Zeitpunkt der Verleihung:
    Ulrich, Karl; 480. EL zum RK, Ostubaf. u. Kdr. SS-Pz.Gren.Rgt. 6 (»Theodor Eicke«)
    Macher, Heinz; 554. EL zum RK, Ostuf. u. Chef 16.(Pi.)/SS-Pz.Gren.Rgt. 3 (»Deutschland«)
    Schäfer, Max; 714. EL zum RK, Staf. u. Korps-Pi.Führer III. (germ.) SS-Pz.Korps
    Schmelzer, Heinrich; 756. EL zum RK, Hstuf. d.R. u. Chef 1./SS-Pz.Pi.Btl. 2 (»Das Reich«)


    Brosow, Siegfried; RK, Hstuf. u. Chef 1./SS-Pz.Pi.Btl. 2 (»Das Reich«)
    Bunse, Fritz; RK, Stubaf. u. Kdr. SS-Pi.Btl. 11 (»Nordland«)
    Enseling,Rudolf; RK, Stubaf. u. Kdr. I./SS-Pz.Gren.Rgt. »Das Reich«
    Lammerding, Heinz; RK, Oberführer u. Kdr. Pz.KGr. »Das Reich«
    Launer, Kurt; RK, Stubaf. u. Kdr. II./SS-Pz.Gren.Rgt. 6 (»Theodor Eicke«)
    Macher, Heinz; RK, Ustuf. u. Fhr. 16.(Pi.)/SS-Pz.Gren.Rgt. 3 (»Deutschland«)
    Schäfer, Max; RK, Ostubaf. u. Kdr. SS-Pi.Btl. 5 (»Wiking«)
    Schmelzer, Heinrich; RK, Ostuf. d.R. u. Chef 2.(Pi.)/SS-Pz.KGr. »Das Reich«
    Seela, Max; RK, Hstuf. u.Chef 3./SS-Pi.Btl. 3 (»Totenkopf«)
    Ullrich, Karl; RK, Stubaf. u. Kdr. SS-Pi.Btl. 3 (»Totenkopf«)
    Wanhöfer, Günter; RK, Hstuf. u. Kdr. SS-Pi.Btl. 54 (»Nederland«)


    Arnold, Horst; DKiG, Hstuf. u. Chef 3./SS-Pi.Btl. 2 (»Das Reich«)
    Brosow, Siegfried; DKiG, Hstuf. u. Chef 1./SS-Pi.Btl. 2 (»Das Reich«)
    Deschner, Hans; DKiG, Stubaf. u. Kdr. SS-Pi.Btl. 4 (»SS-Pol.Div.«)
    Enseling, Rudolf; DKiG, Hstuf. u. Kdr. SS-Pi.Btl. 2 (»Das Reich«)
    Erlbeck, Herbert; DKiG, Ostuf. u. Chef 2./SS-Pi.Btl. 4 (»SS-Pol.Div.«)
    Fellhauer, Ferdinand; DKiG, Hscha. u. Zugfhr. 2./SS-Pi.Btl. 1 (»LAH«)
    Heder, Eberhard; DKiG, Ostuf. u. Chef 3./SS-Pi.Btl. 5 (»Wiking«)
    Ilgner, Gerhard; DKiG, Ostuf. u. Chef 1./SS-Pi.Btl. 54 (»Nederland«)
    Klauk, Siegfried; DKiG, Ostuf. u. Chef 16.(Pi.)/SS-Pz.Gren.Rgt. 20 (»Hohenstaufen«)
    Lammerding, Heinz; DKiG, Staf. u. Kdr. SS-Pz.Gren.Rgt. 5 (»Thule«)
    Launer, Kurt; DKiG, Stubaf. u. Kdr. II./SS-Pz.Gren.Rgt. 6 (»Theodor Eicke«)
    Macher,Heinz; DKiG, Ostuf. u. Fhr. 16.(Pi.)/SS-Pz.Gren.Rgt. 3 (»Deutschland«)
    Müller, Rolf; DKiG, Ustuf. u. Fhr. 1./Pz.Pi.Btl. 2 (»Das Reich«)
    Rüffert, Hans; DKiG, Hscha. u. Zugfhr. 2./SS-Pz.Pi.Btl. 2 (»Das Reich«)
    Schmelzer, Heinrich; DKiG, Hscha. u. Zugfhr. 3./SS-Pz.Pi.Btl. 2 (»Das Reich«)
    Schraps, Fritz; DKiG, Ostuf. u. Chef 2./SS-Pi.Btl. 5 (»Wiking«)
    Seela, Max; DKiG, Hstuf. u. Chef 3./SS-Pi.Btl. 3 (»Totenkopf«)
    Steinert, Gerhard; DKiG, Ostuf u. Chef 1./SS-Pi.Btl. 1 (»LAH«)
    Wanhöfer, Günter; DKiG, Ostuf. u. Chef 1./SS-Pi.Btl. 5 (»Wiking«)
    Möller, Hans; DKiG, Stubaf. u. Kdr. SS-Pz.Pi.Btl. 9 (»Hohenstaufen«)


    Lamm, Erhard; DKiS, Hscha. im Stab SS-Pz.Pi.Btl. 2 (»Das Reich«)


    Schäfer, Max; EBl.Spange, Ostubaf. u. Korps-Pi.Führer III. (germ.) SS-Pz.Korps
    Müller, Heinz; EBl.Spange, Hstuf. u. Chef 3./SS-Pi.Btl. 17 (»Götz von Berlichingen«)
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    MfG Uwe

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  • Die Pionierschule der Waffen-SS in Hradischko/Böhmen-Mähren

    I. Aufstellung
    Der Kommandeur der Pionierschule der Waffen-SS, SS-Obersturmbannführer Emil Klein, zuletzt SS-Oberführer, berichtete darüber folgendermaßen:
    „... Im März 1942 lag ich im Lazarett in Krakau (zu diesem Zeitpunkt Kommandeur SS-Pi.Btl. 5 »Wiking«). Dort erreichte mich der Befehl des SS-Führungshauptamtes (SS-FHA) in Berlin mit der Ernennung zum Kommandeur einer aufzubauenden »Pionierschule der Waffen-SS« ...“.
    Im Mai 1942 begannen die Vorbereitungen zur Auswahl des Standortes. Bereits am 18.03.1942 war der vorbereitende Befehl zur Aufstellung eines Lehr-Bataillons ergangen.
    In Bad Schandau waren die Verhältnisse an der Elbe günstig, jedoch nicht das sonst benötigte Gelände. Der Raum im Bereich des Standortübungsplatzes Dresden, der »Heller«, entsprach zwar auch den Anforderungen, wurde aber nicht genehmigt.
    Auf dem inzwischen in Errichtung befindlichen Truppenübungsplatz Beneschau bei Prag war das Ausbildungsgelände gut, desgleichen der von der Kommandantur zugewiesene ÜbPl im Dreieck bei der Ortschaft Dawle, wo die Sassau in die Moldau mündet, für Kriegs- und Behelfsbrückenbau geignet. Die Übungen mit Sturm- und M-Booten konnten auf der Moldau zwischen Stiechowitz und Dawle stattfinden. Die Unterkünfte sollten in den Ortschaften Brunschau, Hradischko, Pikowitz und Trebsin bezogen bzw. errichtet werden. Am 29.06.1942 erging der Befehl – geh. Kdo-Sache – zur Errichtung der SS-Pionierschule auf dem TrÜbPl Beneschau.
    Mit Schreiben vom 31. Juli 1942 übersandte der Inspekteur der Pionier der Waffen-SS beim SS-FHA in Berlin, Ostubaf. Edmund Frosch, die vom SS-FHA genehmigte KStN und KAN. Besondere Beachtung fand dabei die Sparsamkeit der Ausstattung, speziell der mit Fahrzeugen.
    Gliederungsübersicht
    Kommandeur Pionierschule:
    Stabs-Kompanie
    Verwaltung
    Lazarett
    Lehr-Bataillon
    Ausb.u.Ers.Btl. 2
    Ausb.u.Ers.Geb.Btl. 4
    Lehrgruppe I = Offiziersausbildung
    Lehrgruppe II = Unteroffiziersausbildung
    Lehrgruppe III = Ausbildung für Pioniere anderer Waffengattungen
    Lehrgruppe IV = Schirrmeister- und Geräteausbildung / Fahrschule


    II. Lehrgruppe I – Offiziersausbildung
    Am 05. August 1942 wurde die Pionierschule durch den Inspekteur der Pionier der Waffen-SS, Standartenführer Frosch, offiziell eröffnet.
    Am 14.09.1942 begann unter der Leitung des Lehrgruppenkommandeurs, Hauptsturmführer Boden (zuvor Chef 2./SS-Pi.Btl. 2 »Reich«) der 8. Kriegs-Reserveführer-Anwärterlehrgang (KRFA-Lg). Der Nummerierung der Lehrgänge lag ein Rundschreiben des SS-FHA vom 20.03.1942 zugrunde.
    Es war für die Ausbilder nicht leicht, in vier Monaten aus den Teilnehmern, zumeist Panzergrenadiere, Pionierzugführer zu machen. Dank tüchtiger, an der Front bewährter Lehrer (Führer und Unterführer) gelang das Experiment. Die als Pionierfachlehrer bei diesem Lehrgang eingesetzten Unterführer, ausgenommen der Reitlehrer, haben unter Beibehaltung ihrer Lehrtätigkeit am nächsten Lehrgang, dem 9. KRFA-Lg, mit Erfolg teilgenommen.
    Der 8. KRFA-Lg dauerte bis zum 28.02.1943, Der nachfolgende 9. KRFA-Lg begann am 01.02.1943 mit etwa 120 Teilnehmern und dauerte bis zum 20.05.1943; hier bestanden 97 Teilnehmer den Lehrgang und wurden am 01.09.1943 zum Untersturmführer befördert.
    10. KRFA-Lg vom 01.06.1943 – 15.10.1943,
    11. KRFA-Lg vom 17.10.1943 – 31.03.1944,
    12. KRFA-Lg vom 15.05.1944 – 09.09.1944,
    13. KRFA-Lg von 00.10.1944 – Ende 1944,
    14. KRFA-Lg von 00.01.1945 – 00.04.1945.
    Gelehrt wurden folgende Unterrichtsfächer: Taktik, Waffenlehre, Nachrichtenlehre, Kraftfahrwesen, Gefechtsausbildung, (Infanterie-Dienst, Nahkampf- und Stoßtruppausbildung), allgemeiner Truppendienst (Exerzier-, Schieß- und Formalausbildung), Sperr- und Sprengdienst, Statik, Kriegsbrückenbau und Wasserdienst, Behelfsbrücken- und Stegebau, Feldbefestigungen, Waffen-, Gerät-, Munitions- und Pioniermaschinenkunde, Leibeserziehung und Reitausbildung, Geschichte und Politik (WE).
    Zugführer (= Oberjunker-) – Lehrgänge:
    Die Oberjunker- (= Oberfähnrich-)Lehrgänge entsprechen den Waffenlehrgängen, die sich an den Besuch der Offizier-(Führer-)Lehrgänge an den Junkerschulen in Bad Tölz und Braunschweig, später Posen-Treskau, anschlossen.
    Der 1. Lehrgang unter Leitung Hauptsturmführer Huditz (zuvor Chef 1./SS-Pi.Btl. 5 »Wiking«) wurde von Januar bis März 1943 durchgeführt und hatte 36 Lehrgangsteilnehmer.
    2. Oberjunker-Lg von 00.03.1943 – 00.05.1943,
    3. Oberjunker-Lg von 00.06.1943 – 00.07.1943 (1 Zug Oberjunker u. 1 Zug Oscha./Res.Fhr.Anw.),
    4. Oberjunker-Lg von 00.10. 1943 – 00.12.1043,
    5. Oberjunker-Lg vom 03.01.1944 – Mitte 1944 (19 Teilnehmer, d.h. eine Junkerschaft = 1 Zug),
    6. Oberjunker-Lg von 00.05.1944 – 00.09.1944,
    7. Oberjunker-Lg von 00.10.1944 – 00.01.1945,
    8. Oberjunker-Lg vom 29.01.1945 – 00.03.1945.
    Der letzte Oberjunker-Lehrgang hatte 30 Oberjunker als Teilnehmer, die aufgrund der militärischen Lage nach Ende des Lehrgangs als Zugführer in der Divisions-KGr. »Böhmen-Mähren« bei der SS-Pionier-Brigade Klein eingesetzt wurden.


    Kompanieführer-Lehrgänge:
    Ab 1944 wurden auch Kompanieführer-Lehrgänge, die bisher bei den H.Pi.Schulen besucht wurden, auf der Pionierschule in Hradischko bei der Lehrgruppe I durchgeführt.
    Lehrgangsleiter war zunächst Hstuf. (sp. Stubaf.) Lammerding. Ihm folgte als Lehrgangsleiter Hstuf. Iser und Hstuf. Kinzler. Insgesamt wurden fünf Lehrgänge durchgeführt; Teilnehmerzahl jeweils 30 Führer. Der letzte Lehrgang fand im Januar 1945 statt.


    Führerbewerber-Lehrgänge:
    Der Lehrgruppe I würden auch die Führerbewerber-Lehrgänge (FB-Lg) zugeordnet. Ausbildungsziel war die Erlangung der Befähigung als Gruppen- und Zugführer sowie Qualifikation zum Besuch eines KRFA-Lg.
    1. FB-Lg vom 01.02.1943 – Ende März 1943 (50 Mann zu 4 Gruppen, Unterbingung in Brunschau),
    2. FB-Lg vom 01.04.1943 – 00.08.1943,
    3. FB-Lg vom 01.09.1943 – 00.10.1943.
    Es gab noch 6 weitere Lehrgänge. Die Teilnehmerzahlen waren Anfang 1944 stark aufgestockt worden. Erst gab es zwei, dann drei, schließlich vier Züge, die man in 2 Inspektionen zusammenfasste. Bereits im nächsten Lehrgang musste man 3 Inspektionen einrichten und zum Schluss 1945 kam man sogar auf 4 Inspektionen.
    Der letzte Lehrgang wurde Mitte April 1945 aufgelöst. Die Teilnehmer kamen als Gruppenführer zur Pionier-Brigade Klein.


    III. Lehrgruppe II – Unterführer-Ausbildung
    Bereits am 01.08.1942 (als 1. Lehrgang der Schule überhaupt) begann unter der Leitung von Hstuf. Fritz Bunse [zuvor Chef 16.(Pi.)/SS-Rgt. »Germania«] der Unterführer-Lehrgang (UF-Lg) mit etwa 40 Teilnehmern. Dieser dauerte bis November 1942. Ausbildungsort war Pikowitz.
    Der 2. Lehrgang hatte dann schon 80 Teilnehmer und der 3. Lehrgang bereits 160 Teilnehmer, die dann in 2 Inspektionen geführt wurden. Im Juli 1943 wurden im Zuge erhöhter Teilnehmerzahlen 2 Lehrabteilungen zu je 2 Inspektionen gebildet. Die Dauer der Lehrgänge betrug in etwa 3½ Monate.
    Stärke einer Inspektion: 1 Insp.Fhr., 3 Zugführer, 1 Stabsscharführer (Spieß), 9 Gruppenführer und 108 Lehrgangsteilnehmer.
    Das Ausbildungspersonal für die Inspektions- und Zugführer stellte die Lehrgruppe I. Damit war die Planung der Lehrgänge von der Beendigung der Junkerlehrgänge beeinflusst. Die Teilnehmer dieser UF-Lg kamen von allen Divisionen der Waffen-SS, von Front-, Ersatz- und Ausbildungseinheiten.
    Das Lehrgangsziel war eindeutig: Ausbildung zum Pionierunterführer. Der Lehrplan umfaßte neben allgemeiner militärischer Ausbildung auch folgende Pionierfächer: Behelfs- und Kriegsbrückenbau (mit Brückengerät B und Zusatzgeräten), den Minendienst, Sperr- und Sprengdienst sowie die Nahkampfausbildung, einschließlich Panzernahbekämpfung.
    Im Juni 1943 wurde der Lehrgangsleiter, später Lehrgruppen-Kommandeur, Stubaf. Bunse, mit der Neuaufstellung des SS-Pi.Btl. 11 (»Nordland«) beauftragt. An seiner Stelle übernahm Stubaf. Held die Lehrgruppe II, die er bis Ende Februar 1945 führte. Ab dem 01. März 1945 wurde er nach Danzig zur 4. SS-Polizei-Pz.Gren.Div. als Kommandeur des SS-Pi.Btl. 4 versetzt. An seine Stelle trat Stubaf. Borosow, RK-Träger, bisher Kommandeur des SS-Pz.Pi.Btl. 2 (»Das Reich«).
    Als im April 1945 die Lehrgänge geschlossen und die Div.KGr. »Böhmen-Mähren« bzw. die Pionier-Brigade Klein gebildet wurde, stellte die Lehrgruppe II das »Sperr-Bataillon Borosow« zusammen.


    IV. Lehrgruppe III – Ausbildung für Infanterie-Pioniere und anderer Waffengattungen
    Die Lehrgruppe III war auch mit der Pionierausbildung für Infanterie-Pioniere und Angehörigen anderer Waffengattungen betraut worden. Hstuf. Huditz leitete im Oktober 1942 den 1. Lehrgang. Ausbildung erfolgte im Sperr- und Sprengdienst, allgemeinen Pionierwesen, der Nahkampfausbildung sowie der Panzernahbekämpfung.
    Nach Versetzung von Hstuf. Huditz zur In 5 in Berlin waren als Lehrgangs-Kommandeure eingesetzt:
    Stubaf. Otto, Hstuf. Schneider, Ostubaf. Deschner (zuvor Kdr. SS-Pi.Btl. 4).
    Der letzte Kommandeur war Hstuf. Rechenberg, der dann im April 1945 mit Lehrgangsteilnehmern und frisch eingezogenen Rekruten, die jüngsten 16 Jahre und die ältesten 45 Jahre, das »Sperr-Bataillon Rechenberg« bildete.


    V. Lehrgruppe IV – technische Lehrgänge
    Die Lehrgruppe wurde ab Februar 1944 von Ostuf. sp. Hstuf. Witt, einem alten Königsberger Pionier vom Pi.Btl. 1, der 1935 bei Aufstellung des Pionier-Sturmbannes der SS-VT mitwirkte, aufgestellt.
    Aufgaben:
    Ausbildung als Schirrmeister im Pionierwesen, Geräteunterführer, Motorboot- und Sturmbootfahrer; hinzu kam die Einrichtung einer Modell- und Versuchsabteilung, ausgerüstet mit Holz- und Metallbearbeitungsmaschinen.
    Der jeweilige Lehrgang schloss mit der Abnahme der entsprechenden Prüfungen.


    VI. Pioniertechnische Lehranstalt
    Im April 1945 wurde mit der lange geplanten Einrichtung einer Pioniertechnischen Lehranstalt begonnen, in deren Aufgabengebiet die Durchführung der unter Lehrgruppe IV geschilderten techn. Lehrgänge fallen sollten. Diese Lehrgänge sollten um die Ausbildung von TFPi (Technische Führer Pionierwesen) erweitert werden.
    Kommadeur der Pioniertechnischen Lehranstalt wurde Staf. Herrmann, der zuvor Ia beim Schul-Kdr. war.
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    MfG Uwe

  • VII. Pionier-Lehrbataillon
    Den Stamm stellte die 6./SS-Pi.Ausb.u.Ers.Btl. 1, Dresden, Kp.Chef: Ostuf. Hugo Benger (zuvor Kp.Chef bei der SS-Pol.Div.). Im Juli 1942 wurde die Kompanie nach Hradischko verlegt.
    Neben der Formal- und Waffenausbildung wurden auch termingerechte Bauarbeiten ausgeführt. Weiterhin musste das mit der Bahn angelieferte Schwergerät mit Hilfe von selbstgebauten Rampen und Feldbahngleisen bis zum Wasserübungsplatz gebracht werden.
    Das Stosstruppgelände wurde mit Hilfe von Probesprengungen unterschiedlicher Stärke begrenzt. Der Endausbau wurde unter Heranziehung von Unterlagen aus der Maginot-Linie beschlossen. Der Aus-bau erfolgte im 24-Stundendienst, da kein Kraftstrom vorhanden war. Nach Abschluss aller Arbeiten wurde dann mit der normalen Gefechtsausbildung begonnen.
    Im Januar 1943 wurde Ostuf. Benger als Kp.Chef zum neu aufgestellten SS-Pi.Btl. 10 (»Frundsberg«) versetzt. Bis auf weiteres hatte dann Hstuf. Huditz neben seiner Tätigkeit als Lehrguppen-Kdr. auch die Lehr-Kp. geführt, zumal er mit seiner Lehrgruppe ständig auf diese Kompanie angewiesen war.
    Erst im Sommer 1943 begann dann die Aufstellung des Lehrbataillons unter Hstuf. Franke; Stärke: 3 Kompanien.
    Bedingt durch die personellen Veränderungen im Zusammenhang mit Neuaufstellungen wechselte auch die Führung des Pi.Lehr-Btl. auf Stubaf. Greiner, Hstuf. König und Hstuf. Tarneden. Die Stärken der Kpn. lag bei etwa 100 Mann.
    Im Frühjahr 1944 bekam das Pi.Lehr-Btl. den Auftrag, eine Holzbrücke über eine Schlucht zu bauen, die sich von der Moldau aus weit in das Schulgelände erstreckte. Die Schlucht stellte eine gewisse Trennung des Geländes dar und verursachte weite Umwege im Verkehr innerhalb der Schule.
    In 3 Wochen Bauzeit war die Brücke fertig. Sie hatte eine Länge von 303 m, war 4 m breit, 12 m hoch und war bis zu 4 t belastbar. Sie wurde für Fußgänger, Radfahrer und Motorradfahrer zugelassen. Diese Brücke brachte eine Verkürzung von 1 km der Verbindung von Brunschau und den anderen Unterkünften sowie dem Führerheim mit sich. Der Brückenbau bedeutete die praktische Ausbildung im Behelfsbrückenbau für die 3. Kompanie von Ustuf. Jörg, die den Auftrag ausgeführt hatte.
    Der neue Führer des Pi.Lehr-Btl., Hstuf. König, wurde im Februar 1945 mit einem eilig in Hradischko aufgestellten Bataillon an die Oderfront zur 32. SS-Division »30. Januar« versetzt. Dort sehr früh verwundet, starb er an deren Folgen.
    In der 2. Januarhälfte 1945 wurde die 3./Pi.Lehr-Btl. geschlossen zum SS-Pi.Btl. 23 (»Nederland«), als Pz.Pi.Kp. ausgerüstet, und unter ihrem Chef Ostuf. Jörg nach Pommern in Marsch gesetzt.
    Im März 1945 wurde das Pi.Lehr-Btl. unter Hstuf. Benger als „Sperr-Bataillon 2“ »Benger« des SS-Pi.Sperr-Rgt. »Albers« mit der Div.KGr. »Böhmen-Mähren« nach Österreich zur Ostfront in Marsch gesetzt und schied aus dem Befehlsbereich der Pionierschule aus.


    VIII. Lazarett-Abteilung
    Der Pionierschule war eine Lazarett-Abteilung angeschlossen. Sie wurde am 15.07.1942 von dem ehemaligen Bataillonsarzt des SS-Pol.Pi.Btl., Hstuf. Dr. Schmitt, aufgestellt.


    IX. Aufstellung und Ausbildung von Pionier-Einheiten im Bereich der SS-Pi.Schule Hradischko


    SS-Pionier-Ausbildungs- und Ersatzbataillon 2 (Pikowitz, später Passau)
    Mit Befehl SS-FHA v. 05.10.1942 Aufstellung ab 15.10.1942 mit Stab, Pi.Ers.Kp. 1 Brüko K.
    Kommandeur: Obersturmbannführer Klein – Kdr. der Pionierschule.
    Stamm: 5. Kp. des SS-Pi.Ausb.u.Ers.Btl. 1 (Dresden), zeitweilig hatte das Pi.Ausb.u.Ers.Btl. eine Stärke von 6 bis 8 Kompanien; Oktober 1944 Verlegung des Bataillons unter dem Ostubaf. Puschals Kommandeur nach Passau.


    SS-Pionier-Bataillon 10 »Frundsberg«
    Aufstellung ab Januar 1943 im Unterkunftsraum der Pionierschule unter dem bisherigen Ia der Schule, Hstuf. Wendler, der im März 1943 erkrankte. Verlegung des Bataillons unter Hstuf.Benzim April 1943 nach Frankreich.


    SS-Polizeipionier-Bataillon 4 – Wiederauffrischung
    Reste des im Okt. 1939 aufgestellten Bataillons wurden nach verlustreichen Kämpfen bei der HGr. Nord am 06.05.1943 nach Hradischkoin Marsch gesetzt und unter dem Kommandeur Stubaf. Deschner, neu aufgestellt, ausgebildet und am 01.09.1943 im Eisenbahntransport nach Griechenland in Marsch gesetzt.


    SS-Panzerpionier-Bataillon 11 »Nordland«
    Ende Juni 1943 übernimmt der bisherige Kommandeur der Lehrgruppe II (Unterführer-Ausbildung) Stubaf. Bunse, die Aufstellung des SS-Pi.Btl. 11, das am 09.09.1943 in die Unterkünfte des abgerückten SS-Pol.Pi.Btl. 4 einrückt. Im Dezember 1943 wird das Bataillon im Eisenbahntransport an die Ostfront verlegt.


    SS-Pionier-Bataillon 54 (sp. 23) »Nederland«
    Hstuf.Wanhöfer(bisher SS-Pi.Btl. 5 »Wiking«) stellte das Bataillon für die Brigade »Nederland« – 2 Pi.Kpn. leichte Pionierkolonne und Regiments-Pionierzüge – im Unterkunftsraum Radotin auf. Am 20.12.1943 Verlegung per Eisenbahntransport an die Ostfront.


    SS-Gebirgspionier-Bataillon 13 »Handschar« – Wiederauffrischung
    Aufstellung ab September 1943 (nach der Meuterei und Ermordung der Offiziere) auf dem Tr.Üb.Pl. Neuhammer. Ausstattung mit einem völlig neuen Führerkorps (der Pi.Schule) unter Hstuf. Knoll, dem bisherigen Inspektionsführer der Lehrgruppe II.


    SS-Pionier-Bataillon 17 »Götz von Berlichingen«
    vom 01.11.1943 bis 31.01.1944 Ausbildung beim SS-Pi.Ausb.u.Ers.Btl. 2 (Pikowitz). Am 01.02.1944 Übergabe des Bataillons von Ostubaf. Puschan Hstuf. Fleischer.


    SS-Pionier-Bataillon 30 »Weißruthenien« (russ. Nr. 2)
    Ausbildung des Führer- und Unterführerkorps der Pioniereinheiten im 1. Quartal 1944; Ausbildungsleiter: Ustuf. Polle.
    Teilnehmer: 3 Offiziere im Range eines Oberst sowie 30 junge Unterführer und Führer.


    SS-Pionier-Bataillon 19 (lett. Nr. 2)
    Ausbildung und Aufstellung April bis August 1944 im Raum Hradischkodurch Hstuf. Lammerdingund Ustuf. Schulze.


    SS-Gebirgspionier-Bataillon 23 »Kama«
    Ab Juni 1944 Aufstellung unter Hstuf. Otto; September 1944 Abtransport der Muselmanen (Entlassung in die Heimat). Stämme werden zur Aufstellung von Pi.Btl. 31 versetzt.


    SS-Pionier-Bataillon »Horst Wessel«
    Aufstellung ab September 1944 im Raum Radotin durch Hauptmann, später Hstuf.Fink; Abtransport zur Ostfront am 06. Februar 1945.


    SS-Pionier-Bataillon 14 (ukrain. Nr. 1) – Wiederauffrischung
    Das Pi.Btl.14 war im Sommer 1944 bei Brody und Tarnopol aufgerieben worden. Wiederauffrischung im Oktober 1944 in Pikowitz; November 1944 zur Division nach Sillein transportiert.


    Pionierzüge für das SS-Regiment »Schill« – Oktober 1944
    Zur Bekämpfung des Aufstandes in der Slowakei wurde aus Einheiten der SS-Pz.Grenadierschule Kienschlag das SS-Rgt. »Schill« gebildet. Pionierzug Pikowitz (Ustuf. Bienertvom Lehr-Btl.) und Pionierzug Kienschlag (Ustuf. Pollevon 5. Insp. der Lehrgr. II) wurden zum Regiment in Marsch gesetzt. Reste des Pionierzuges Hradischko(8 Mann) wurden dem I. Btl. des SS-Rgt. »Schill« zugeführt, als das Regiment später zur 32. SS-Division versetzt wurde.


    SS-Pionier-Bataillon 27 »Langemarck« ¹
    Ab Oktober 1944 wurden Reste der Pioniere der Brigade »Langemarck« zur Pi.Schule verlegt. Unterführerausbildung und Ausbildung der Rekruten beim SS-Geb.Pi.Ausb.u.Ers.Btl. 4 in Pikowitz. Am 04.03.1945 Verlegung des Bataillons an die Oderfront.


    SS-Pionier-Bataillon 31
    Aus den Stämmen des aufgelösten Pi.Btl. 23 »Kama« ab Herbst 1944, Aufstellung erfolgte in Stiechowitz, Leitung: Stubaf. Otto. Führer und Unterführer aus dem Lehrgang in Hradischko. Anfang 1945 Verlegung zur Ostfont in den Raum Bad Warmbrunn.


    Pionier-Kompanie der 33. SS-Division »Charlemagne«
    November 1944 bis Februar 1945 Aufstellung und Ausbildung der Pi.Kp. Mitte Februar 1945 nach Pommern in Marsch gesetzt.


    SS-Pionier-Bataillon »Maria Theresia«(Kavallerie-Division)
    Aufstellung ab Ende 1944 durch Hstuf. Schlemmer; Abtransport in den Raum Budapest.


    SS-Pionier Bataillon »Lützow«(Kavallerie-Division) – Wiederauffrischung
    im Raum Eule, wohin das Bataillon nach den Kämpfen in Ungarn verlegt worden war. Im Februar 1945 Eisenbahntransport in den Raum Pressburg zur Division. Dort übernahm der neue Kommandeur, Hstuf.Vogel, das Pi.Btl.


    SS-Gebirgspionier-Ausbildungs- und Ersatzbataillon 4(Pikowitz)
    Das 1944 aufgestellte Bataillon zog im Oktober 1944 in die Unterkünfte des SS-Pi.Ausb.u.Ers.Btl. 2, welches nach Passau verlegt worden war. Kommandeur war zunächst Staf. Klein(in Personalunion mit der Aufgabe als Kommandeur der Schule), Ia beim Bataillon Hstuf. Saller. Im Rahmen der »Pionierbrigade Klein« wurde das Bataillon als »Sperr-Bataillon« beim Aufstand in Prag bei der »Kampfgruppe Jörchel«eingesetzt.


    SS-Pionier-Bataillon 20 (estn. Nr. 1) – Wiederauffrischung
    und Ausbildung Anfang 1945. Abtransport unter Hstuf. Peetzals Kommandeur; Unterstützung durch die Pionierschule.


    SS-Pionier-Bataillon 32 »30. Januar«
    Am 28.01.1945 Abtransport unter Hstuf. Königals Kommandeur aus den Beständen des Lehr-Bataillons. Fehlende Positionen wurden aus den laufenden Lehrgängen ersetzt.


    SS-Pionier-Bataillon 28 »Wallonie«
    Ab Januar 1945 im Raum Hradischkoder Stamm (2 Kpn.) ausgebildet. Am 20.04.1945 Verlegung nach Mecklenburg unter Hstuf.Mirgain.


    SS-Pionier-Sperr-Regiment »Albers« – Divisions-Kampfgruppe »Böhmen-Mähren«
    Aus Teilen des SS-Pi.Ausb.u.Ers.Btl. 3 wurde das Sperr-Btl. 1 »Lange« und aus Kräften des Lehr-Bataillons das Sperr-Btl. 2 »Benger« gebildet. Verlegung nach Österreich an die Ostfront.


    »SS-Pionier-Brigade Klein«
    Aus den noch verfügbaren Kräften der Pionierschule wurden im April 1945 vier Sperr-Bataillone gebildet:
    I. = Rechenberg, II. = Brosow, III. = Schweigert und IV. = Saller. Nach Einsatz im Raum Prag (gegen die Aufständischen) Kapitulation der Brigade gegenüber der US-Army im Raum Pisek-Milin. Auslieferung – entgegen den Versicherungen bei der Kapitulation – an die Russen.


    SS-Pionier-Ausbildungs- und Ersatzbataillon 3, vormals Krakau, jetzt Radotin-Obertschernoschitz
    Aus den Restteilen des Krakauer Bataillons wurde im oben genannten Raum zunächst unter Ostuf. Langedas Sperr-Bataillon 1des Sperr-Rgt. Albersgebildet.
    Die Restteile vom SS-Pi.Ausb.u.Ers.Btl. 3 kapitulierten unter Ostuf.Erhardt(?) bei der Kriegsende gegenüber tschechischen Aufständischen.


    ¹) Quelle: http://www.forum.panzer-archiv.de / Beitrag von User *-Michael*, Nr. 181059
    In Pikowitz wurden zwei Pionier-Kompanien aufgestellt:
    1. Kompanie (unter Führung des niederländischen SS-Ustuf. Dirk Oosterveld),
    2. Kompanie (unter Führung des flämischen SS-Ustuf. Rudolf Heyp);
    und ein Unterführerlehrgang unter Führung von SS-Ostuf. Hans Ochsenkühn.
    Die Kompanien wurden am 15.12.1944 in Anwesenheit von SS-Ostubaf. Konrad Schellong und SS-Ostubaf. Dr. Jef van de Wiele vereidigt.
    ImMärz 1945 wurden die Pioniere nach Soltau in Marsch gesetzt; dort wurden die Pionier-Züge für die SS-Freiw.Gren.Rgter. 66 und 67 unter Führung von SS-Ustuf. Oosterveld und SS-Ustuf. Seidel aufgestellt.
    Das SS-Pionier-Bataillon 27 wurde unter der Führung von SS-Hstuf. Harder aufgestellt.
    1. Kompanie (unter Führung von SS-Hstuf. Harder)
    2. Kompanie (unter Führung von SS-Ustuf. Heyp)
    3. Kompanie (unter Führung von SS-Ustuf. Yelky)


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    MfG Uwe

  • Pioniereinheiten der 13. Waffen-Gebirgsdivision der SS »Handschar«


    Zur Geschichte:
    Am 06.04.1941 begannen die Achsenmächte die militärischen Operationen gegen Jugoslawien. Der Feldzug dauerte nur einige Tage.
    In der Nacht zum 15.04.1941 übernahm der Ustascha-Führer Dr. Ante Pavelic in Zagreb als Poglavnik (=Führer) die Führung des »Unabhängigen Staates Kroatien«. Die neue Regierung annektierte sofort die ethnisch gemischten Provinzen Bosnien und Herzegowina. Die Moslems dieser Gebiete begrüßten zunächst die Gründung des kroatischen Staates. Viele Moslems, verärgert über die Exzesse der Serben in der Herzegowina, traten den Ustascha-Verbänden bei. Aber bereits nach kurzer Zeit waren viele der führenden bosnischen Moslems unzufrieden mit dem kroatischen Staat. Obwohl Pavelic den Moslems Gleichberechtigung mit den Katholiken zugesichert hatte, war dies nicht der Fall.
    Bei den Kämpfen, die dann in Bosnien entbrannten, zerstörten die Ustascha-Verbände moslemische Dörfer und ermordeten Zivilisten. Die Cetniks (Serben), die die Moslems der Teilnahme an den kroatischen anti-orthodoxen Aktionen beschuldigten, verübten ähnliche Gräueltaten. Bis 1943 waren über 100.000 Moslems getötet worden und 250.000 waren auf der Flucht. Angesichts dieser Situation entschlossen sich die Religionsführer der Moslems, Adolf Hitler um Hilfe zu bitten. In einem Memorandum vom 01.11.1942 baten sie ihn, Bosnien und Herzegowina zu annektieren. Hitler hatte kein Interesse diese Provinzen in das Deutsche Reich einzugliedern.
    Bei einer Besprechung im FHQ am 06.12.1942 schlug der RFSS Himmler vor, kroatische Divisionen aufzustellen. Er bekam vorerst nicht die Zustimmung und wiederholte am 13.02.1943 in der »Wolfsschanze« erneut seinen Vorschlag, mit Erfolg. Der 01.03.1943 wurde als Aufstellungstag genehmigt.
    Aufstellung: Im Aufstellungsbefehl des SS-Führungshauptamtes vom 30.03.1943 wird die Aufstellung der »Kroatischen SS-Freiwilligen-Division« befohlen, SS-Staf. von Oberwurzer mit der Aufstellung beauftragt, Divisionsstab in Agram. SS-Gruf. Artur Phleps war der deutsche Verhandlungsführer bei den Gesprächen mit der kroatischen Regierung. Während diese Verhandlungen erfolgreich verliefen, zeichnete sich von Beginn der Webekampagne ab, dass eine Anzahl kroat. Offiziere die Aufstellung einer „Moslem-Division“ nicht begrüßten. Dazu kamen auch noch die Intrigen der des kroatischen Justizministers.
    Am 24.03.1943 fand in Berlin ein Gespräch mit SS-Ogruf. Gottlob Berger, Chef des SS-Hauptamtes, SS-Gruf. Phleps und dem im Exil lebenden Mufti von Jerusalem, Haj Amin el-Husseini statt. Berger organisierte einen Besuch des Muftis in der Region, der ein riesiger Erfolg wurde. Etwa 8.000 Mann meldeten sich spontan als Freiwillige.
    Zunächst sollte die Division auf dem TrÜbPl Zemun aufgestellt werden, doch konnte dieser nur 8.000 Mann fassen und außerdem war besetzt, dort wurde derzeit die 117. Jäger-Division aufgestellt. Am 02.07.1943 wurde daher vom SS-FHA als Aufstellungsraum das rückw. Heeresgebiet Südfrankreich mit Divisionsstab in Le Puy bestimmt. Im August 1943 wurde für die Führer und Unterführer der Pioniereinheiten der 13. SS-Division ein Ausbildungs-Lehrgang beim SS-Pi.Ausb.u.Ers.Btl. 1 in Dresden (Kdr.: Ostubaf Tietz) durchgeführt. Die Hektik der Aufstellung hat sich nachweislich auch auf die Auswahl der einberufenen Führer und Unterführer ausgewirkt. Der Lehrgang wurde am 27.08.1943 beendet.
    Neben den in Dresden ausgebildeten Führern und Unterführern hatte die 7. SS-Freiw.Geb.Div. »Prinz Eugen« Führer und Unterführer als Stammpersonal abgeben müssen. Die Div. »Prinz Eugen« befand sich seit Oktober 1942 in Jugoslawien im Einsatz.
    Wie der damalige Kommandeur des SS-Geb.Pi.Btl. 7, Ostubaf. Zimmermann, berichtet, hat er dem Hptm. beim Stab, Hstuf. Kuntz und den Kp.Chef einer Pionier-Kompanie bei einem Jäger-Regiment, Ostuf. Michawetz, und einige Unterführer, die aus dem Banat stammten, zur Aufstellung des SS-Pi.Btl. 13 versetzen müssen.


    Stellenbesetzung August 1943
    Kommandeur: Hstuf. Heinrich Kuntz, bis 06.09.1943 m.d.F.b.; Ostubaf. Oskar Kirchbaum, ab dem 06.09.1943 m.d.F.b.
    Hauptmann beim Stabe: Hstuf. Heinrich Kuntz, ab 06.09.1943
    Adjutant: Ostuf. Anton Wolf
    Verwaltungsführer: Ostuf. Gerhard Kretschmer
    Truppenarzt: Unterarzt der Lw. Dr. Willfried Schweiger
    Imam: Ostuf. Halim Malkoc
    1. Kompanie: Ostuf. Alexander Michawetz
    2. Kompanie: Ostuf. Julius Galantha
    20.(Pi.)/Jäger-Regiment 1, Oberjunker Nicola Vukolic
    Pi.Zug 5./Jäger-Regiment 1, Oberjunker Eduard Matutinovic


    Es war geplant, die Führerstellen mit Moslems kroat. Herkunft zu besetzen und mit Volksdeutschen aufzufüllen. Es waren aber nur wenige Moslems mit militärischer Erfahrung/Ausbildung zu finden. So mussten bei den Pioniereinheiten die Führer- und Unterführerstellen mit Volksdeutschen besetzt werden, die in der jugoslawischen Armee gedient hatten. Es wurden wurden jedoch auch einige Kroaten und Serben, die sich gemeldet hatten – in der Eile der Aufstellung offenbar ohne gründliche Überprüfung – eingestellt.
    Meuterei:
    In der Nacht vom 16 zum 17.09.1943 brach in Villefranche de Rouergue (Zentralmassiv) eine Meuterei aus.
    Rädelsführer:
    Dzanic, Ferid; SS-Ustuf. (*1918 Bihac). 1941 Offz.Anw. der jugosl. Armee, Herbst 1942 Eintritt bei den Partisanen; 1943 von dt. Truppen gefangen genommen, Gefangenenlager Sarajewo. Dort Meldung als Freiwilliger zur Aufstellung der kroat. SS-Division. Am 01.08.1943 nach Dresden zur Ausbildung.
    Matutinovic, Eduard; SS-Oberjunker/Hscha. (röm.kath.,*20.10.1920 Kutina). Bei Kriegsausbruch wegen seiner Mitgliedschaft in der kommunistischen Partei acht Monate im kroat. Gefängnis; im Sommer 1943 freiwillig zur Sammelstelle in Zemun, und von dort nach Dresden versetzt.
    Vukelic, Nikola; SS-Hscha./RFA (röm.kath.,*18.03.1924 Gospic). Meldung als Freiwilliger in Brco, und vor dort nach Dresden versetzt.
    Dizdarevic, Lufija; SS-Oscha. (*1921 Sarajewo).
    Das Vorhaben wurde in den ersten Tagen im September 1943 geplant. Dzanic war während seiner Partisanentätigkeit vom britischen Geheimdienst SOE für seine Mission geschult worden. Nach Ausgabe eines Codewortes sollten die deutschen Führer festgenommen und hingerichtet werden. Dann wollte man beim SS-Geb.Jäg.Rgt. 1 ähnlich verfahren, die anderen Garnisonen der Div. neutralisieren und den Stab liquidieren.
    Dzanic nahm Verbindung zur Resistance auf. Am 17.09.1943, um 0.30 Uhr, stürmten die Meuterer in die Quartiere der beiden Pi.Kpn., alle deutschen Unterführer und Mannschaften wurden entwaffnet und unter Bewachung gestellt.
    Dann begaben sich die Meuterer in das Hotel »Moderne«, wo die Führer wohnten. Alle Deutschen wurden entwaffnet und unter Arrest gestellt. Dem Unterarzt der Lw., Dr. Willfried Schweiger, und dem Imam Malkoc, gelang es, mit der 1. Kompanie sowie befreiten dt. Unterführern die 2. Kompanie zu befreien, die Rädelsführer bis auf Matutinovic, der flüchten konnte, zu stellen und nach kurzem Feuergefecht niederzuschießen.
    Die Meuterer haben ermordet:
    Den Bataillons-Kdr., Ostubaf Oskar Kirchbaum (48 Jahre, verheiratet),
    den Offz. b. Stabe, Hstuf. Heinrich Kuntz (38 Jahre, verheiratet),
    den Bataillons-Adj., Ostuf. Anton Wolf (49 Jahre, verheiratet),
    den Verwaltungs-Fhr., Ostuf. Gerhard Kretschmer (39 Jahre, verheiratet),
    den Führer der 2. Kp., Ostuf. Julius Galantha (38 Jahre, verheiratet), verletzt wurde
    der Führer der 1. Kp., Ostuf. Alexander Michawetz (31 Jahre).
    Nach einem Kriegsgerichtsverfahren wurden am 17.09. und 18.09.1943 zum Tode verurteilt:
    Der Hscha/RFA Vukelic, 2 Unterscharführer, 2 Rottenführer, 1 Sturmmann und 8 Pioniere.
    Das SS-FHA reagierte sofort und versetzte den Inspektions-Chef eines Unterführer-Lehrganges an der Pionierschule der Waffen-SS in Hradischko, Hstuf. Heinz Knoll (*17.02.1913 • †30.03.1945) mit 5 Führern, die an der Pi.Schule tätig waren, zum SS-Pi.Btl. 13. Im Oktober 1943 wurde die Division zum TrÜbPl Neuhammer/Queiss verlegt. Das SS-Pionier-Bataillon wurde mit den neu zugewiesenen Führen zügig aufgestellt und streng ausgebildet.


    Einsätze:
    Ende Februar 1944 erfolgte die Verlegung in das Einsatzgebiet nach Ost-Bosnien per Bahntransport. Dort war das SS-Pi.Btl. bis November 1944 laufend im Pionier- und/oder Infanterieeinsatz gegen die Partisanen. Im November 1944 erfolgte die Verlegung in den Raum Apatin-Battina in Ungarn.
    Ende März 1945 fiel am ersten Tag des Rückzuges der Kommandeur, Stubaf. Heinz Knoll. Ostuf. Amtmann, bisher Fhr. der 2. Kompanie, übernahm die Führung des Bataillons bis Kriegsende. Der Rückzug endete bei der Kapitulation in St.Veith an der Glan. Mit eigenen Lkw ging es in englische Gefangenschaft nach Klagenfurt. Von dort aus ging es dann in verschiedene Gefangenenlager in Italien. Im Oktober 1944 war ein Teil der Bosniaken in die Heimat entlassen worden. In der engl. Gefangenschaft versuchten jugoslawische Offiziere, die in englischer Gefangenschaft befindlichen Bosniaken und Kroaten zur Rückkehr nach Jugoslawien bzw. Heimat zu bewegen, hatten aber keine nennenswerten Erfolge.
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    MfG Uwe

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  • Pioniereinheiten der SS-Polizei-Division


    Aufstellung: Ab dem 05. Oktober 1939 im Raum Arensdorf/TrÜbPl Wandern bei Zielenzig. Erster Kommandeur war Oberstleutnant der Schutzpolizei (Schupo/SchP) Karrasch (*1889). Die Offiziere waren zunächst von der Ordnungspolizei (Orpo/OP) zur Polizei-Division kommandiert worden. Den Wehrdienst hatten sie bei Pioniereinheiten des Heeres oder der SS-VT geleistet. Einige Zugführer kamen direkt vom letzten Lehrgang der Junkerschule Tölz.
    Die Unterführer waren von dem Pionier-Bataillon der SS-VT Dresden und von der Orpo versetzt worden. Vom Pionier-Bataillon der SS-VT kam auch die Stamm-Mannschaft, denn jede Kompanie hatte einen Zug für die Aufstellung abgeben müssen. Die Masse der Mannschaften waren Rekruten der Orpo, der Polizei-Reserve und von den Wehrersatzdienststellen eingezogene Wehrpflichtige. Eine Auswahl nach Berufen hatte jedoch nicht stattgefunden.
    Uniformen, Waffen und Gerät waren anfangs sehr bunt gemischt: Uniformen der SS-V, der Polizei und des tschechischen Heeres. Später wurde daraus einheitlich die feldgraue Uniform mit Spiegeln der Polizei sowie deren Abzeichen.
    Die Gewehre, Seitengewehre (Bajonette) und le.MG stammten aus tschechischen Armeebeständen. Die Ausrüstung mit Pioniergerät erfolgte nur zögerlich und war zunächst spärlich. Die Lieferung an bespannten und Mot-Fahrzeugen ging nur schleppend vor sich. In der gesamten Aufstellungsphase musste daher improvisiert werden.
    Die Anrede mit Dienstgraden entsprach denen des Heeres und der Polizei. Die Ausbildung beschränkte sich angesichts der des früh einsetzenden Winters hauptsächlich auf die infanteristische Ausbildung. Das Exerzieren wurde auf das Notwendigste beschränkt.
    Die Pionierausbildung, meist durch Unterricht vorbereitet, beschränkte sich mangels Möglichkeiten auf den Sperr- und Sprengdienst, das Verlegen und Aufnehmen von Schützen- und Panzerminen und bescheidenen Stegebau mangels Material und Gerät.
    Offiziere und Unteroffiziere waren in bescheidenen Privatquartieren untergebracht, weil die gesamte Gegend ja sehr ärmlich war. Die Mannschaften waren in Schulen und Wirtshaussäle gelegt worden. Die sanitären Verhältnisse waren primitiv (angefangen vom „Plumsklo“ bis zu behelfsmäßig und offen verlegte Wasserleitungen zum Waschen). Bei den strengen Temperaturen – von 10 bis 15 Grad Minus – waren die Leitungen morgens meist eingefroren, so dass die Morgenwäsche wie auch der Morgenkaffee, oft entfielen.
    Die Verpflegung war spartanisch bis unzureichend und konnte nur durch Päckchen von zuhause oder Bratkartoffeln u.ä. in den Gasthöfen – auf eigene Kosten – verbessert werden. Brot und Wurst kamen oft gefroren zur Ausgabe. Die Zubereitung der Mittagsmahlzeiten mit den tschechischen Feldküchen bereitete den Köchen am Anfang ziemliche Schwierigkeiten.
    Die durch Kälte, Schnee und anderen Unpässlichkeiten behinderte Ausbildung fand durch Verlegung an die Oberrhein-Front westlich von Freiburg im Breisgau ihr Ende.


    Einsatz am Oberrhein: Am Verlegungstag (29.01.1940?) waren die letzten Kräder und Lkw eingetroffen. Bei minus 20 Grad, Schneefall und eisigem Ostwind marschierte die Pol.Pionier-Kpn. zum Verladebahnhof. Wegen starker Schneeverwehungen mussten einige Einheiten sich den Fahrweg freischaufeln. Auf verschiedenen Stationen der Eisenbahnfahrt wurden einige Kameraden mit Erfrierungen in die örtlichen Krankenhäuser eingeliefert. Bei der Ankunft am Oberrhein herrschten hier 5 Grad plus. Von Kenzingen zu den Unterkunftsorten (UO) wurde marschiert. Nach Anbruch der Dunkelheit setzte Glatteis ein. Den Pferden mussten scharfe Stollen in die Hufeisen eingeschraubt werden, die Männer konnten nur auf dem Grasbestand der Straßenränder laufen.
    Im neuen Unterbringungsraum führte der Bataillonsarzt Dr. Schmitt, sofort Untersuchungen durch. Bei der 2. Pionier-Kompanie, am härtesten betroffen, musste die Hälfte der Männer mit Erfrierungen dienstunfähig geschrieben werden.
    Der Bataillonsstab lag in Buchheim, die 1. Pi.Kp. in Nimburg (später Rust und Kappel), die 2. Pi.Kp. in Reuthe (später Hausen), die 3. Pi.Kp. und le.Pi.Kolonne in Holzhausen.
    In Riegel wurde auf dem Gelände einer Brauerei ein Übungsplatz eingerichtet. Umgehend wurde mit der Ausbildung im Wasserdienst begonnen, aber auch mit der Aufstellung sowie Ausbildung der Infanterie-Pionierzüge. Die Brauerei stellte zum Üben auch Balken und Bretter zur Verfügung. Auf dem Leopolds-Kanal wurde Stegebau und das Rudern mit Floßsäcken geübt.
    Im Laufe des Februars 1940 wurde die 205. Inf.Div. an der Oberrhein-Front abgelöst. Während die Infanterie die Bunker und Stellungen bezog und sich einrichtete wurde das Pol.Pi.Btl. mit dem Ausbau von Geschütz- und Feldstellungen (2. Linie), Anlegen von getarnten Schuss-Schneisen und Zufahrten für Geschütze beauftragt. Gleichzeitig liefen verschieden Ausbildungen, u.a. für die UA und OA.
    Nach 2 Monaten wurde die Pol.Div. herausgezogen und als Heeresreserve in den Raum nördlich von Freiburg/Br. verlegt. Am 06. Mai 1940 erfolgte dann der Abtransport in den Raum Tübingen – Reutlingen.


    Einsatz im Westen: Am 20.05.1940 Verladung in Tübingen, Transport nach Bitburg.
    Am 22.05.1940 Weitermarsch über Neuerburg – Leimbach – Luxemburg – belgische Grenze – Bastogne – Freux. Am 24.05. Abmarsch über Recogne nach Mery, hier bis 02.06. Ruhe. 03.06. Weitermarsch nach Sapogne et Feucheres. Am 04.06.1940 wird die 2. und 3. Pol.Pi.Kp. dem Pol.Schtz.Rgt. 2 unterstellt; die übrigen Teile der Pol.Division werden Korpsreserve.
    Am 09.06.1940 bezieht das Pi.Btl. (o. 1. Kp.) in einem Waldstück bei La Sabotterie am Ardennen-Kanal Stellung. Gegenüber am Kanal liegt der Gegner in Stellung, unterstützt von der franz. Artillerie-Schule St.Cyr.
    04.45 Uhr ein Feuerschlag der eigenen Artillerie. Bis 16.00 Uhr ist das Pol.Pi.Btl. in Schlauchbooten übergesetzt und in die feindlichen Stellungen eingedrungen. Verluste: 5 Tote und 32 Verwundete.
    Die 1. Pol.Pi.Kp. wurde am 04.06.1940 der 10. Inf.Div. für den Angriff über die Aisne unterstellt. In der Nacht vom 05./06.06.1940 versuchte der Gegner die Bereitstellungen zu verhindern. Der III. Zug (Lt. Henning v. Cölln) schlug diesen Angriff, z.T. mit Flammenwerfern ab. Der eigene Angriff am 09.06. ließ die 1. Pol.Pi.Kp. zügig – nach Ausschaltung des Gegners – ihr Angriffsziel, die Rilly-Höhen, erreichen. Die Infanterie war jedoch bei Überwindung des freien Geländes zum Kanal in das Sperrfeuer der franz. Artillerie geraten und liegen geblieben. Erst als ein VB der 10. Inf.Div., mit Hilfe der Pioniere, sich auf den Rilly-Höhen einen Einblick verschafft hatte, konnte er das eigene Art.Feuer leiten, auch gegen die feindliche Gegenangriffe. Die Infanterie konnte jetzt über den Kanal folgen. Die Pioniere wurden zum Behelfsbrückenbau herausgezogen.
    Auch die 2. Pol.Pi.Kp. schlug am 11.06.1940 eine 16-t-Behelfsbrücke über die Aisne. Dann ging der Vormarsch nach Westen weiter. Am 24.06.1940, Waffenstillstandstag, hatte das Pol.Pi.Btl. Rosieres erreicht, blieb dort bis zum 07.07. und wurde dann nach Vienville verlegt. Dann, Anfang August 1940 Verlegung in den Raum Mantes nordwestlich von Paris als Besatzungstruppe.
    Am 01.12.1940 wurde dem Pol.Pi.Btl. eine Brüko B unter Hauptmann Kern unterstellt. Neben der eigentlichen Ausbildung wurden auch Übungen und Pioniervorführungen für die anderen Divisions-einheiten durchgeführt.
    Im Raum Mantes wurde speziell dem Wassserdienst auf der Seine Bedeutung beigemessen. Bei einem Hochwasser am 03.02.1941 barg eine B-Fähre der 2. Pionier-Kompanie auf einer vom Wasser umschlossenen Insel Kühe. Die 1. Kompanie sicherte die Seine-Schleusen mit Netzen gegen Minen, die von englischen Flugzeugen abgeworfen wurden.


    Ostfeldzug: Am 25.06.1941 wurde das Bataillon in Richtung Ostfront verladen und am 29.06. in Insterburg ausgeladen. Weitermarsch durch Litauen bei heißem Wetter und starker Staubentwicklung. Zunächst der 16. Armee zugeführt, wird die SS-Pol.Div. am 27.07.1941 der Pz.Gruppe 4 (Hoepner) unterstellt. Neben den Marschleistungen wurde das Pi.Btl. zum Behelfsbrückenbau, Minenaufnehmen und zur Wegeausbesserung eingesetzt. Vom 29.06. bis 27.07.1941 wurden 70 Bachübergänge (2-3 m), 49 Straßenbrücken (8-10 m), 8 Behelfsbrücken verschiedener Länge (8 t), 1 Behelfsbrücke von 16 t und 92 m Länge sowie 2,30 m Höhe, und 1 Behelfsbrücke von 18 m Länge mit 20 t Tragkraft gebaut, 292 sowjetische Minen aufgenommen und 230 m Knüppeldamm gebaut.
    Am 10. – 24.08.1941 Kämpfe bei Luga, dann Weitermarsch Richtung Leningrad. 10. – 14.09. Kämpfe bei Krasowardeisk, 16. und 17.09. Angriff auf Puschkin. Dann begann der Stellungs- und Winterkrieg. Es folgten die Einsätze im dortigen Raum, am Wolchow und an der Tossna. Am 26.09.1942 Kämpfe der SS-Pol.Div. um Kolpino.
    Am 01.01.1942 hatte das Pol.Pi.Btl. 15 Offiziere und 641 Mann, nach Beendigung der Wolchow-Schlacht nur noch 11 Offz. und 46 Mann.
    Am 15.01.1943 sprengten die Sowjets den Einschließungsring um Leningrad. Die SS-Pol.Div. sollte Schlüsselburg wieder einehmen.
    Am 29.01.1943 wurden die Reste der Division herausgezogen, nur eine KGr. blieb noch im Einsatz.


    Neuaufstellung: Ab April 1943 Herausziehen der SS-Pol.Div.
    Ab 06.05.1943 Neuaufstellung des Pionier-Bataillons im Bereich der Pionierschule der Waffen-SS in Hradischko bei Prag. Dort personelle Ergänzung und Ausbildung des Btl. und Ausrüstung als voll motorisiertes Pionier-Bataillon.


    Einsatz in Griechenland und auf dem Balkan:Am 01.09.1943 im Eiltransport nach Thessalien, Entwaffnung italienischer Einheiten, Partisanen-Einsätze, Stellungsbau, Bau von Panzergräben und Hindernissen, Sprengvorbereitungen an Brücken und Strassen. Dann Verlegung nach Temeschburg (Rumänien/Banat). Rückzugskämpfe zur ungarischen Grenze; über Hatvan, an Budapest vorbei, Rückzug zur slowakischen Grenze. Von dort wird das SS-Pi.Btl. 4 zum SS-Pi.Ausb.u.Ers.Rgt. 1 in Dresden zur Neuaufstellung verlegt.


    Einsatz an der Ostfront in Pommern, Danzig, Küstrin:Am 30.01.1945 erfolgte die Verlegung nach Stettin. Die 2./SS-Pi.Btl. 4 wird nach Danzig befohlen und dort eingesetzt, u.a. Oxhöfter Kempe. Die 1./SS-Pi.Btl. 4 wurde von Kolberg auf Stettin zurückgedrückt und dort der 23. SS-Freiw.Pz.Gren.Div. »Nederland« unterstellt. Der Rückzug dieser Kompanie ging über Berlin – Rathenow zum Rhin-Kanal. Dort Unterstellung unter III. (germ.) SS-Pz.Korps. Die im Kessel von Danzig-Gotenhafen eingesetzte Kompanie wurde von Hela nach Swinemünde gebracht. Letzter Einsatz im Nordwesten von Berlin. In Perleberg-Wittenberge Auflösung der Pioniereinheiten und engl. oder amerikanische Gefangenschaft.


    Kommandeure:
    00.10.1939 – 00.10.1940: Oberstleutnant d. SchP Alfred Karrasch; zuletzt SS-Brigadeführer und Kommandant TrÜbPl »Böhmen-Mähren«.
    00.10.1940 – 00.04.1942: Hauptmann d. SchP Edmund Frosch; Okt. 1940 SS-Stubaf., ab Mai 1942 Inspekteur der Pioniere im SS-FHA (In 5), zuletzt SS-Oberführer.
    00.04.1942 – 00.09.1944: SS-Stubaf. und Major d. SchP Hans Deschner, Sept. 1944 Verwundung, zuletzt SS-Ostubaf. und Ia der Pionierschule Hradischko.
    00.10.1944 – 00.03.1945: N.N. Flohr; war ab Sommer 1944 Hstuf. beim SS-Pi.Ausb.u.Ers.Btl. 1 in Dresden, war zuvor als Hauptmann d.R. bei der Luftwaffe.
    01.04.1945 – Kriegsende: SS-Stubaf. und Major d. SchP Erwin Held, Kommandeur des SS-Pi.Btl. 4.


    Auszeichnungen:
    Lange, Erwin; OLt. und Chef 1./SS-Pi.Btl. – DKiG 24.12.1941
    Cölln, Henning von; OLt. und Pi.Zugfhr. Aufkl.Abt. 4 – DKiG 20.07.1942 (†1944)
    Butte, Günther; Lt. und Zugfhr. 1./SS-Pi.Btl. 4 – DKiG 19.09.1942 (†1942)
    Ott, Hans; SS-Hstuf. und Chef 3./SS-Pi.Btl. 4 – DKiG 21.03.1943 (posthum)
    Deschner, Hans; SS-Stubaf., Kdr. SS-Pi.Btl. 4 – DKiG April 1943 (?)
    Erlbeck, Herbert; SS-Ostuf. und Chef 2./SS-Pi.Btl. 4


    Namentliche Erwähnungen:
    Gefr. Hein (Schmied); Gefr. Rülker; OGefr. Lindwor; OPionier Christoph (Koch); Gefr. Vieweg (Furier) – alle 2./Pol.Pi.Btl. im März 1940.
    OLt. Tarneden, 2./Pol.Pi.Btl. im Januar 1942 vor Leningrad.
    SS-Oscha. Ventzke; SS-Oscha Junghans (Spieß); SS-Uscha./SDG; SS-Uscha. Turban (Rechn.Fhr.) – alle 3./SS-Pi.Btl. 4 in Griechenland 1944.
    (...)
    __________
    MfG Uwe

  • Pioniereinheiten der 6. SS-Gebirgs-Division »Nord«

    Aufstellung:
    Im Frühjahr 1941 wurde die Aufstellung der SS-Kampfgruppe »Nord« befohlen, die zum größten Teil aus Einheiten gebildet wurde, die in Süd-Norwegen als Besatzungstruppe lagen. Die SS-Inf.Rgter. 6 und 7 und eine Div.Nachr.Abt. bildeten zunächst den Stamm der KGr. »Nord«; Kdr. war SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS Hermann. Am 15.03.1941 wurden in Stettin außer dem KGr.Stab weitere Einheiten wie: 2 Pi.Kpn., 2 Art.Bttrn. und 1 Aufkl.Abt. nach Norwegen verladen.
    Die beiden Pionier-Kompanien waren von Dezember bis Februar 1941 beim SS-Pi.Ausb.u.Ers.Btl. in Dresden aufgestellt und Ausgebildet worden.
    1. Pi.Kp. SS-KGr. »Nord« – Kp.Chef SS-Ostuf. Henschel
    2. Pi.Kp. SS-KGr. »Nord« – Kp.Chef SS-Ostuf. Pedersen
    Die Kompanie- und Zugführer waren Pioniere der Waffen-SS, die Unterführer kamen zur Hälfte von den Pioniereinheiten der Waffen-SS und von den SS-Inf.Rgtern 6 und 7. Letztere Hälfte wurden nach einem Pionierunterführer-Lehrgang als Gruppen- und Zugtruppführer auf beide Pionier-Kompanien aufgeteilt.
    Die Mannschaften waren zu zwei Dritteln Freiwillige Volksdeutsche aus Südost-Europa (Banat, Batschka, Siebenbürgen und Bessarabien) und aus dem Elsaß, sowie einem Drittel Freiwillige aus allen Teilen des Reiches. Ein Teil der Volksdeutschen hatte bereits eine militärische Ausbildung in einer der Armeen des Balkans hinter sich. Diese waren besonders geschickt im Umgang mit den später so wichtigen Handwerkszeugen (Axt, Säge, Feile, Hammer, Amboß) und konnten auch gut mit Pferden umgehen.
    Die Gesamtausbildung war auf 3 Monate beschränkt. Die anfänglich bestehenden Sprachprobleme hemmten die Ausbildung. Dank der Lernbereitschaft und der fast spielerischen Aufnahmefähigkeit wurden die Nachteile schnell überwunden. Die harte Ausbildung tat ein Übriges, um das Einfügen in die Gemeinschaft zu erleichtern. Da diese Männer jetzt zum ersten Mal im Leben weit weg von ihren Familien lebten, in denen es noch streng hierarchisch zuging, ist es zu verstehen, dass dieser Umstellungsprozess von den Ausbildern intuitiv gesteuert werden musste, damit es nicht zu Fehlentwicklungen kam.
    Ende Februar 1941 kamen dann noch Kraftfahrer aus Berlin-Lichterfelde, Funker aus Oranienburg und Sanitäter zur Komplettierung der Kompanien. Allerdings war keine Zeit mehr vorhanden, um auch noch Gefechtsübungen durchzuführen.
    02.04.1941 erfolgte der Eisenbahntransport nach Stettin,
    03.04.1941 Schiffstransport mit dem 5.000 BRT MS »Gonsenheim« nach Oslo,
    05.04.1941 Ausladen in Oslo u. Bahntransport nach Larvik, (kleine Hafenstadt ca. 100 km südl. Oslo).
    Unterbringung in einem neu errichteten Barackenlager. Die Bevölkerung verhielt sich gegenüber den deutschen Soldaten reserviert, ausgenommen die Angehörigen der »Quisling-Einheiten«, zu denen jedoch aus Freizeitmangel keine engeren Kontakte bestanden.
    In den folgenden 6 Wochen stand vorrangig die Ausrüstung mit Waffen, Gerät sowie Fahrzeugen an erster Stelle. Von den Handwerkern in den Pi.Kpn. wurde noch der zweckentsprechende Ausbau der Lkw vorgenommen. Daneben lief die Schulung der Fahrer für Lkw, Pkw und Kräder, die Ausbildung an Pionier-Gerät (z.B. Motorsägen), an Waffen, speziell le.MG und Minen. Die Bekleidung bestand aus dem üblichen Waffenrock und den Mänteln; als Hosen wurden Keilhosen getragen, dazu genagelte Gebirgsjägerstiefel. Die Gruppenfahrzeuge waren tschechische Skoda-Lkw. Jede Pi.Kompanie hatte 3 Lkw der Marke Büssing (5-t) zum Transport der Flammenwerfer, Pioniergerät und Floßsäcke. Diese Lkw mussten später in Finnland auf den schlechten Strassen großen Anforderungen gerecht werden. Im strengen Winter 1941/42 hatten sie aber Schwierigkeiten, weil das Getriebeöl gefror und es zu Brüchen der Kardanwellen kam, welche zu längeren Ausfallzeiten führten. Auch der Treibstoffmangel beeinträchtige die Fahrerausbildung. Am Ende der festgesetzten Ausbildungszeit fand eine Besichtigung durch den Kommandeur der KGr. »Nord« Hermann, und Oberführer Voss statt. Den Abschluss der Besichtigung bildete eine gemeinsame Fahrt der beiden Pi.Kpn. entlang der Küste nach Stavanger.
    Verlegung nach Finnland:
    17.05.1941 Eisenbahntransport über Oslo – Lillehammer nach Trondheim, wo der Zug am 19.05.1941 eintraf. Die 1. Pionier-Kompanie wurde auf dem Transportschiff »Donau« und die 2. Pi.Kp. auf der »Medula« (Medusa?) eingeschifft. Das Geleit umfasste 6 Schiffe und einige kleinere Begleitboote. Am 21.05.1941 legten die Schiffe in Trondheim ab und fuhren entlang der Küste im Geleit nach Kirkenes. Ein Frühjahrssturm kam auf. Alle mussten unter Deck, um nicht vom Schiff gespült zu werden. Die Seekrankheit hatte alle gepackt. Die Männer waren froh, als man in Kirkenes auslud. Am 02.06.1941 wurde der Mot.-Marsch in Richtung des Grenzflusses zwischen Norwegen und Finnland angetreten. Ziel war die Rentierbrücke über den Fluss Pasvik-Elv.
    Während die Strassen in Kirkenes noch asphaltiert waren, hörte das unterwegs bald auf. Nun häuften sich Schlagloch auf Schlagloch und nicht befestigte Straßenränder. Nach 20 km gab es bei der ersten großen Sumpfpläne (Fläche) kein Weiterkommen mehr. Absitzen! Steine wurden herangeschleppt, Äxte und Sägen kamen beim Bau eines Knüppeldammes zum Einsatz. Man benötige 24 Stunden bis der Unterziehraum »Renntierbrücke« erreicht wurde. Dort wurde der Chef der 2. Pi.Kp. (Ostuf. Pedersen) von zwei finnischen Offizieren empfangen, musste einen finnischen Uniformrock anziehen, und dann fuhr man den weiteren Marschweg der Kampfgruppe zwecks Erkundung ab.
    Resultat der Erkundung war: Die Holzbrücken waren in der Regel stabil, einige mussten aus Vorsicht verstärkt werden, denn über diese Strassen sollte die gesamte Kampfgruppe »Nord« marschieren. Am 18.06.1941 wurde die Grenze nach Finnland überschritten. Die beiden Pionier-Kompanien waren den SS-Inf.Rgt. 6 und 7 zugeführt und jeweils als 15. Kp. eingegliedert worden. In 3 Marschkolonnen bewegte sich die KGr. »Nord« langsam auf den Polarkreis zu. Dort wurde eine längere Rast eingelegt. Über die Eisenbahnbrücke am Rande von Rovaniemi ging es dann in Richtung Kemijärvi – Kuusamo weiter. Am 21.06.1941 erreichte die Marschspitze den Bereitstellungsraum von Ranua. Hier wurde die KGr. zur Division aufgefüllt und bestand nunmehr aus: SS-Inf.Rgt. 6 und 7, Nachr.Abt., Art.Rgt. (mit 2 Abteilungen), einer 2-cm-Flak-Bttr. sowie Versorgungseinheiten. Am 15.06.1941 war der neue Div.Kdr., SS-Brigf. und Gen.Maj. der Waffen-SS Demelhuber, mit seinem Div.Stab und weiteren Offizieren aus Deutschland in Ranua eingetroffen. Er meldete in einem Schreiben vom 23.06.1941 dem Kom.Gen. des XXXVI. Armee-Korps (General d. Kav. Feige) bedenken hinsichtlich des Ausbildungsstandes der Division an.
    Beginn des Offensive an der Salla-Front:
    Am 24.06.1941 trafen die Befehle zur Erkundung der feindl. Stellungen ein. Am 28.06.1941 wurden die Pi.Kpn. zugweise den Inf.Btlen., teilweise die Gruppen den Inf.Kpn. zugeteilt.
    Das SS-Inf.Rgt. 7 hatte den Befehl erhalten, im Schwerpunkt beiderseits der Strasse nach Salla anzugreifen und die feindl. Stellungen in Besitz zu nehmen. Die Aufklärungen hatten ergeben, dass der Angreifer bei ansteigendem Gelände auf eine tief gegliederte, feindliche Stellung mit Bunkeranlagen und Drahthindernissen treffen würde. – Es stellte sich später heraus, dass dem Ic der Armee von finn. Seite verlässliche Unterlagen übergeben worden waren, die allerdings nicht weitergegeben wurden. – Als einzige Reserve des Regiments war dem SS-Inf.Rgt. 7 der II. Zug von der 15.(Pi.)Kp. übrig geblieben und zum Rgt.Gef.Std. vorgezogen.
    Dort wurde der Zug zum Ausheben von Deckungslöchern eingesetzt.
    Da derzeit die „Mitternachtssonne“ herrschte, hatte der Gegner auch Einblick in den Aufmarsch.
    Am 01.07.1941 um 14.00 Uhr begann die eigene Artillerie mit dem Einschießen. Mit einem schweren Feuerschlag wurde von seitens der Sowjets geantwortet. Der Pi.Zug lag am Rgt.Gef.Std. mitten im Feuerhagel und musste bei der Bergung von Toten und Verwundeten mithelfen. Der Kommandeur des SS-Inf.Rgt. 7 – SS-Staf. Jenz (Oberst d. SchP, ein Offz. des Ersten Weltkrieges) – fiel in der ersten Stunde des Angriffs. Nach dem Wirkungsschießen der Artillerie stürzten sich Stuka’s auf die feindl. Stellungen und luden ihre Bomben ab. Es herrschte ein höllischer Lärm, der Wald beidseitig der Front begann zu brennen, denn auch der Gegner antwortete mit Sperrfeuer.
    Nach dem Angriffsplan sollte links und rechts der Strasse nach Salla neben dem II./SS-Inf.Rgt. 7 (Ostubaf. Schinke) eingesetzten I./SS-Inf.Rgt. 7 (Hstuf. Augsberger) und III./SS-Inf.Rgt. 7 (Baudissin) den Gegner in die Flanke angreifen und von dort die Stellungen aufrollen. Beim Kommandeur des I. Btl. befand sich auch der Chef der 15.(Pi.)/Kp. Ostuf. Pedersen, der von dort den Einsatz der Pioniere in den Stosstrupps mit Flammenwerfern beobachten konnte.
    Das an der Strasse eingesetzte II./SS-Rgt. 7 hatte keinen Pi.Zug unterstellt bekommen, dafür aber einen Pak-Zug, der sowohl bei der Bekämpfung der feindlichen Stellungen als auch zur Pz.Abwehr eingesetzt werden sollte. Das Bataillon. war nach Überwinden der feindl. Drahthindernisse durch das gegnerische Feuer in Deckung gezwungen worden. Da bei den Kompanien die Führer ausgefallen waren, erkannte der Kommandeur die schwierige Lage und übernahm selbst die Spitze, um die Männer mitzureißen (er war bewährter Offz. des Ersten Weltkrieges). Während seine Männer die ersten Bunker bekämpften, antwortete der Russe durch einem mit Panzer geführten Gegenangriff. Die Geschosse der Pak prallten jedoch an der Panzerung ab, das MG-Feuer der Panzer hielt die Angreifer nieder und sorgte für weitere Ausfälle. In dieser Situation sprang der Btl.Kdr. (Ostubaf. Schinke) mit einer Handgranate den ersten Panzer an. Im Sprung wurde ihm vom dahinter fahrenden zweiten Panzer durch eine Granate der halbe Kopf weggeschossen. Durch diesen russ. Pz.Angriff kam auch der Angriff des SS-Inf.Rgt. 7 zum Erliegen. Der Ruf „Feindliche Panzer“ hatte sich lawinenartig nach hinten fortgesetzt. In der Tiefe des Hauptkampffeldes wurden alle Vorbereitungen getroffen, um mit geballten Ladungen die Panzer zu bekämpfen, wenn sie über die HKL eindringen sollten. Auch die Regiments-Reserve, der II./15.(Pi.)/SS-Inf.Rgt. 7 des Ustuf. Kurt Imhoff wurde zur Strasse in die HKL befohlen. Mit B-Krädern wurden unter höchstem Risiko beim Arilleriefeuer Minen herangebracht. Bei den Nachschubeinheiten dagegen herrschte ein heilloses Durcheinander. In dieser Situation befahl der Div.Stab den Einsatz der Panzer-Kompanie z.b.V. 40 (gemeint ist vmtl. 1 Kp. der Pz.Abt. z.b.V. 40) unter der Führung von Leutnant Zahn¹. Er zog mit seinem Zug bis zur HKL vor und konnte 2 Abschüsse melden. Im Schutze der eigenen Panzer konnten sich die noch kampffähigen Männer in die Ausgangsstellungen zurückziehen. Die Einheiten wurden neu geordnet, und das SS-Inf.Rgt. 7 ging zur Verteidigung über. Größere Schwierigkeiten gab es bei der Bergung von Toten und Verwundeten, vor allem wegen der herrschenden Waldbrände, die zwischen HKL und Rgt.Gef.Std. andauerten. Dort befand sich der erste Verbandsplatz. Einige der Verwundeten, die versucht hatten, sich allein zurückzuschleppen, waren den Flammen zum Opfer gefallen.
    Der Schwerpunkt des Angriffs auf Salla war nach dem Scheitern bei der SS-Div. »Nord« vom Korps auf den Abschnitt der 169. Inf.Div. verlegt worden, die von der linken Flanke her Salla einnahm.
    Am 07.07.1941 zog die Div. »Nord« über die eigene HKL in Richtung Salla auf der Strasse vor, an der Spitze der II. Zug der 15./(Pi.)SS-Inf.Rgt. 7, der die Strassen nach Minen abzusuchen hatte. Dahinter fuhr der Zug von Lt. Zahn von der Pz.Abt. z.b.V. 40. Hinter dem zweiten Panzer beobachtete der Kdr. des SS-Inf.Rgt. 7 das Vorgehen an der Strasse und die Umgebung der feindlichen Stellungen. Zu ihm schloss der Kom.Gen. General Feige, mit seinem Adjutanten auf. Als die Stelle erreicht wurde, an der die Toten des II. Btl. in den feindl. Stellungen lagen, an der Spitze der Btl.Kdr. Ostubaf. Schinke, wurde der Marsch angehalten. Der Kom.Gen. salutierte minutenlang zu Ehren der Männer und ihres gefallenen Kommandeurs.


    ¹)Zahn, Günther; Lt. (*07.01.1919) – OLt. RDA: 01.11.1942/Hptm. 30.01.1945 – FTT: Pz.Rgt. 6; Verwendung/Stationen: Pz.Abt. zbV 40, - 01.09.1940 verwundet - Pz.Ers.Abt. 5 (Juni 1943), Pz.Rgt. 9, Pz.Rgt. 6 (5. Kp.), FEB 75 und Dez. 1943 Pz.Rgt. 27. (EK I & VwA Gold)

    Der restliche Weg bis Salla war nur noch eine Routineangelegenheit.
    Nach der Einnahme von Salla wurden die Pi.Kpn. des SS-Inf.Rgt. 6 und 7 zum Wegebau eingesetzt. Die Verluste bis zum 08.07.1941 beliefen sich auf 261 Tote und Vermisst – darunter 16 Offz. – sowie 307 Verwundete. Die Division erhielt nun den Auftrag zur Verfolgung des Gegners nach Südosten auf Lampela.
    Das FHQ hatte inzwischen einen weiteren Angriff auf die Murman-Bahn zugestimmt. Das verstärkte finnische III. Korps sollte auf Louhi, 150 km südlich Kandalakscha, durchstoßen. Ende Juni 1941 wurde daher die Masse der Division »Nord« mit Stab, SS-Inf.Rgt. 6, III./SS-Inf.Rgt. 7, Art.Abt., Flak-Abt. und Nachr.Abt. der „Louhi-Front“ zugeführt. Im Abschnitt XXXVI. AK verblieb zunächst noch das SS-Inf.Rgt. 7 (o. III. Btl.), die Aufkl.Abt., die 2-cm-Flak-Bttr. und neu zugeführt von der „Liza-Front“ das I./SS-Inf.Rgt. 9.
    Das SS-Inf.Rgt. 7 und die Aufkl.Abt. wurden zum Angriff auf Lampela angesetzt. Bei Kommandeuren hatte es einen Wechsel gegeben. Staf. Ballauf übernahm das SS-Inf.Rgt. 6 und SS-Ostubaf Kohlroser das SS-Inf.Rgt. 7. Die Kämpfe des SS-Inf.Rgt. 7 mit zwei Btle. und dem I./SS-Inf.Rgt. 9 dauerten bis Ende August, bevor Alakurtti genommen werden konnte – unter maßgeblicher Führung der 169. Inf.Div.
    Die 15.(Pi.)/SS-Inf.Rgt. 7 war bereits mit Befehl vom 18.07.1941 in den neuen Frontbereich am Sohjana-Fluss befohlen worden.
    Angriff beim III. (finn.) Armee-Korps auf die Ssofianga-Stellung:
    Der Kom.Gen. des finn. III. AK, General Siilasvuo, hatte für den Angriff in Richtung Kiestiki die »Gruppe J« (verst. finn. Inf.Rgt. 53) unter Oberst Tortula angesetzt. Zunächst galt es für die Pioniere und auch der Infanterie, beim Wegebau zu helfen, damit die Nachschubfahrzeuge und die schweren Waffen vorgezogen werden konnten. Die einzige Brücke über den Ssofianga war vom Gegner gesprengt worden. Die 15.(Pi.)/SS-Inf.Rgt. 6 sollte geschlossen beim Übergang mit Schlauchbooten eingesetzt werden. Die Floßsäcke mussten mühsam durch den Urwald in die Nähe des Flusses getragen werden. Der Übergang sollte 1,2 km westlich der Brücke erfolgen. Das gegenüberliegende, feindliche Ufer war ein Steilufer. Der Angriff war auf den 31.07.1941 festgelegt worden; und 4 Stunden nach dem Übersetzen der finn. Einheiten trat das I./SS-Inf.Rgt. 6 (Franz Schreiber) mit der Pi.Kp. des Rgts. um 04.00 Uhr des 01.08.1941 zum Angriff an. Bei einer Lagebesprechung vor Ort waren durch einen Artillerieüberfall des Gegners der Kp.Fhr. und alle Zugfhr. der Pi.Kp. verwundet worden. Ein Scharführer übernahm die Pi.Kp. und der Übersetzbetrieb lief an. Die Pioniere konnten zunächst die Sturmtruppen übersetzen, aber ab der 2. Welle hatte der Gegner die Übersetzstelle erkannt und unter Feuer genommen. Schlauchboote wurden zerfetzt, es gab Tote und Verwundete. Das Übersetzen einer Pak musste nach vier Versuchen abgebrochen werden, zumal auch noch die eigene Artillerie sich verschoss und einige Lagen in den eigenen Reihen landeten. Die traurige Bilanz des Tages bei der 15.(Pi.)/SS-Inf.Rgt. 6 waren: 15 Tote und 46 Verwundete.
    Der Angriff über den Fluss, zusammen mit einem Fährunternehmen über den Pja-See, das die die Russen in der Flanke traf, gelang. Die finnischen Pioniere des Pi.Btl. 15 konnten nach anfänglichen Störungen durch die sowjetische Artillerie am Abend des 01.08.1941 mit dem Brückenbau anfangen. Nach dem Eintreffen des SS-Inf.Rgt. 7 wurden zwei Bataillone entlang der Strasse Richtung Kiestinki eingesetzt, dabei die Pi.Kp. ohne II. Zug, der bei der Einmündung des Ssofianga in den Pja-See als Feldwache eingesetzt worden war. Die Pioniere des SS-Inf.Rgt. 7 waren v.a. beim Aufnehmen von Minen und bei der Wiederherstellung gesprengter kleinerer Brücken eingesetzt. Das Rgt. wurde dabei einer KGr. des finn. Oberstleutants Sommersalo (ehem. Lockstedter Jäger u. Träger des EK I im Ersten Weltkrieg) unterstellt. Besondere Unterstützung erhielten die deutschen Pioniere durch den finn. Pi.Offz. der »Gruppe J«, Kapteni Pyrrhe, und dem finn. KoPiFü (Korpspionierführer) Majoro Sermo.
    Nach der Einnahme von Kiestinki wurde der Rest der 15.(Pi.)/SS-Inf.Rgt. 6 zum Bunkerbau und zum Anlegen eines Friedhofes nahe der Strassenkreuzung von Kiestinki eingesetzt. Dort wurden die 200 Kameraden aus den vorläufigen Gräbern umgebettet. (Dieser Friedhof, der dann noch bis 1944 die Toten der nachfolgenden Kämpfe aufnahm, wurde von den Sowjets dem Erdboden gleichgemacht.)
    Die 15.(Pi.)/SS-Inf.Rgt. 7 war meist zugweise bei den weiter in Richtung Louhi angreifenden Btle. der SS-Inf.Rgter. 6 und 7 eingesetzt; d.h. bei Stosstrupps, Minensuchen und beim Stellungsbau.


    Die Kämpfe ostwärts Kiestinki:
    Im September 1941 wurde neben dem Verpflegungslager der Division in Korpijärvi ein Pionier-Nachschublager unter Oscha. Hepp eingerichtet, der mit Ersatz vom SS-Pi.Ausb.u.Ers.Btl. 1 Dresden gekommen war. Auch die 15.(Pi.)/SS-Inf.Rgt. 6 bekam Ersatz, dabei der neue Kp.Chef, Ostuf. Otto.
    Während die finn. »Gruppe J« den Abschnitt entlag der Bahnstrecke Kiestinki – Louhi übernahm, kämpften sich die Bataillone der SS-Inf.Rgter. 6 u. 7 entlang der Strasse in zähen Kämpfen vor. Am 21.09.1941 traf auch die Aufkl.Abt. aus dem „Werman-Abschnitt“ (XXXVI. AK) in Kiestinki ein. Im Oktober 1941 wurden Teile der finn. 6. Inf.Div. von der Kandalakscha-Front und das SS-Inf.Rgt. 9 von der Liza-Front abgezogen.
    November-Offensive 1941:
    Am 01.11.1941 trat die SS-Div. »Nord« zum Angriff in Richtung Louhi an, um eine bessere Ausgangsposition vor dem Einbruch des Winters zu erreichen. Die Gliederung sah vor, dass das SS-Inf.Rgt. 9 entlang der Bahn nach Louhi, das SS-Inf.Rgt. 7 entlang der Strasse und das SS-Inf.Rgt. 6 nördlich davon umfassend angreifen sollten. Das SS-Inf.Rgt. 9 griff zusammen mit dem finn. Bataillon „Heinö“ an. Die 15.(Pi.)/SS-Inf.Rgt. 9 des Ustuf Kinzler unterstützte diesen Angriff mit Stosstrupps bei der Infanterie. Der Angriff an der Strasse begann zwei Tage später. Die Spitzen-Kp. bildete die 15.(Pi.)/SS-Inf.Rgt. 7, mit dem II. Zug rechts und III. Zug links der Strasse. 15.(Pi.)/SS-Inf.Rgt. 6 sollte nach Einbruch in die Stellungen des Gegners die im Bachgrund zerstörte Brücke zu einem Behelfsübergang für die Panzer III herrichten. Der III. Zug wurde nach Erreichen des Bachgrundes von feindlichem MG-Feuer in Deckung gezwungen; dem II. Zug gelang es, auf der rechten Strassenseite in die Stellungen des Gegners einzubrechen und diese zu nehmen. Über diese Einbruchsstelle wurden in der Nacht, nachdem der erste Panzer den Bachgrund durchqueren konnte, die Infanterie-Bataillone vorgeschoben, welche dann nach Art der Finnen, zwei Kessel rechts und links der Strasse bildeten. In erbitterten, tagelang anhaltenden Kämpfen wurde der Russe zur Aufgabe gezwungen. Dabei halfen Pionier-Stosstrupps mit geballten Ladungen und Flammenwerfern bei der Infanterie mit. Zuletzt musste sogar eine Pak im Mannschaftszug durch den Wald herangeschafft werden, um die letzten Bunkerstellungen zu knacken.
    Dieser Widerstand ermöglichte es dem Gegner, den deutschen Angriff in Richtung Louhi – Murmansk-Bahn 12 km davor zum Stehen zu bringen. Aus Straflagern der Halbinsel Kola hatten die Sowjets eiligst zusammengestellte Verbände an die Front geworfen.
    Auf Intervention der Westmächte bei der finnischen Regierung stellten die Finnen – die sich nicht mit den Westmächten im Kriegszustand befanden – den weiteren Vormarsch ein.
    Damit ging die gesamte „Lappland-Front“ zur Verteidigung über. Diese Stellung blieb bis zum Rückzug 1944 fast unverändert bestehen und wurde lediglich im Laufe der Zeit nach Norden und Süden verlängert, denn hier gab es offene Flanken. Da durch dieses Sumpf- und Urwaldgebiet keine Strassen führten, musste das Gebiet durch Späh- und Fernspähtrupps ständig überwacht werden.
    Die Kämpfe vom November 1941 waren auf beiden Seiten verlustreich. Die 15.(Pi.)/SS-Inf.Rgt. 7 hatte 30% Ausfälle, und ähnlich sah es bei den SS-Infanterie-Regimentern 6 und 7 aus. Vom Korps wurde daher das MG-Bataillon 14 (Wehrmacht) im Brennpunkt an der Strasse nach Louhi eingesetzt, nachdem das unterstellt SS-Inf.Rgt. 9 zur SS-Division »Totenkopf« versetzt worden war.
    Die beiden Pionier-Kompanien wurden den gesamten Winter über zum Stellungsbau, speziell Bunker und zum Minenlegen vor den Drahthindernissen eingesetzt. Im Polarwinter waren bei Temperaturen von durchschnittlich 30° Minus Erfrierungen, v.a. beim Minenlegen, nicht zu vermeiden.
    Die Kämpfe im Louhi-Abschnitt 1942:
    Im April versuchten die Sowjets mit einer groß angelegten Frühjahrsoffensive aus der nördlichen Flanke die Front zum Einsturz zu bringen und die SS-Div. »Nord« durch eine weiträumige Umfassung von ihrer einzigen Versorgungsstrasse nach Kananainen abzuschneiden. Nach den überaus harten Kämpfen dankte am 26.05.1942 der Kom.Gen Siilasvuo dem Divisionsführer der SS-Div. »Nord«, SS-Oberführer Scheider, und allen SS-Verbänden für den unerschütterlichen Kampfeswillen, mit dem sie die Bedrohung abgeschlagen hatten. Er dankte besonders den Pionieren und Bautruppen, die durch ihren Einsatz einen nicht unerheblichen Anteil an dem Erfolg hatten, der mit großen Opfern bezahlt werden musste.
    Umgliederung der SS-Division »Nord« – Aufstellung der SS-Gebirgs-Division »Nord«:
    Im Laufe des Jahres 1942 wurde die stark dezimierte Division »Nord« zur Geb.Div. umgegliedert und erhielt erheblichen Nachschub an neu aufzustellenden Einheiten. Das SS-Geb.Pi.Btl. »Nord« unter SS-Stubaf. May wurde beim SS-Pi.Ausb.u.Ers.Btl. 1 Dresden aus Mannschaften (Alter: 18 – 19 Jahre) in einer viermonatigen Ausbildung zusammengestellt. Neben bewährten Unterführern, welche nach Verwundung und Genesung wieder k.v. (kriegsverwendungsfähig) geschrieben wurden, kamen neue Unterführer, die in den entsprechenden Lehrgängen ausgebildet worden waren. Bei den Führern war die Situation ähnlich gelagert. Zuerst wurden die Unterführer in einem Lehrgang „Einweisung in den Gebirgskampf“ – Ausbildungsleiter war Oberleutnant v. Campe – auf dem TrÜbPl Grafenwöhr von Gebirgsjägern des Heeres ausgebildet. Dann wurde das Pi.Btl. von Dresden zum TrÜbPl Wildflecken verlegt. Hier erfolgten personelle Ergänzungen mit Tragtierführern, Fahrer vom Bock, Fernsprecher und Funker, Kraftfahrer sowie technisches Personal. Nach Zuführung von Tragtieren, der leichten und mittleren Zugpferde, der Pi.Ausrüstung und der Kraftfahrzeuge begann die harte Gebirgsausbildung. Da die Verpflegung zunächst knapp bemessen war, wurden in der Freizeit die Gastwirtschaften und auch das Kloster Kreuzberg aufgesucht. –
    Die Ausbildung im Wasserdienst wurde bei Langenprozelten auf dem Main durchgeführt. Es fand auch ein Wintergefechtsschießen auf dem Plateau der Hohen Rhön bei 20° Minus statt. Die Ski-Ausbildung wurde durch Ski-Lehrer des Bataillons durchgeführt, die vorher in speziellen Kursen im Gebirge geschult worden waren. Zu der Ausbildung gehörten auch das Zelten nach Märschen und die Übernachtung in Zelten im Winter.
    Verlegung des SS-Gebirgs-Pionier-Bataillon »Nord« nach Lappland 1942:
    Als erste Einheit der neu formierten SS-Gebirgs-Division »Nord« wurde am 22.05.1942 das Pionier-Bataillon auf dem Bahnhof Wildflecken verladen, nach Stettin transportiert und dort auf den Truppentransporter »Mar de la Plata«
    verladen; dann begann die Reise über die Ostsee in Richtung Bottnischer Meerbusen. Ausgeladen wurde in Vaasa und Jakobstadt, da Oulu noch nicht erreichbar war. Der dem Pi.Btl. vorausgefahrenen Kommandeur, Stubaf. May, meldete sich am 01.06.1942 auf dem Div.Gef.Std. in Kiestinki beim neuen Div.Kdr., SS-Brigadeführer und Gen.Maj. der Waffen-SS Matthias Kleinheisterkamp.
    Neugliederung der Befehlsverhältnisse in Lappland:
    Am 03.07.1942 löste das XVIII. Geb.Korps (Böhme) das III. finn. AK (Siilasvuo) ab. Die Finnen behielten vorerst noch den südlich von Kiestinki gelegenen Uhtua-Abschnitt im Rahmen der finnischen Nordfront, den später die 7. Gebirgs-Division übernahm. Neben den deutschen Gen.St.Offz. waren auch zwei finn. Gen.St.Offz. anwesend.
    Am 22.06.1942 wurde das AOK (Armee-Oberkommando) Lappland in Ober-Kdo. 20. (Geb.-)Armee umbenannt. Der scheidende finnische General Siilasvuo wurde von General d. Geb.Tr. Böhme mit einem Zapfenstreich geehrt.
    Aufgaben und Einsätze des SS-Geb.Pi.Btl. »Nord«:
    Die im Fußmarsch eingetroffenen Einheiten waren zunächst mit dem Bau einer Versorgungsstrasse in nördlicher Richtung beauftragt. Daneben mussten Unterkünfte und Gefechtsstände gebaut werden. Sowohl der „May-Weg“ als auch der „Schreiber-Weg“ wurden mit Schotter angelegt. Beim Kilometer 7 des „May-Weges“ wurde das Biwak vom SS-Geb.Pi.Btl. »Nord« angelegt, an der Nahtstelle zwischen SS-Geb.Jäg.Rgt. 11 und 12. Die leichte Pionierkolonne, der Werkstattzug und der Maschinenpark bekamen in der Nähe von Kiestinki einen zentralen Standort zugewiesen. Das Pi.Btl. erhielt folgende Aufträge:
    • Stützpunktbildung hinter der HKL.
    • Pioniertechnische Versorgung aller Einheiten der Division.
    • Befestigung und Ausbau der Stellungen.
    • Räumung der russischen Minen.
    • Verlegung eigener Minen und Erstellung von Minenplänen.
    • Einsatz von Sturmbooten auf dem Jelotjosero-See zur Versorgung der Einheiten auf dem Nordflügel.
    • Instandhaltung der schwimmenden Brücken/Stege über Sümpfe und der Versorgungswege zur Front.
    • Versorgung der Div.Einheiten mit Schnittholz (Bretter/Balken) zum Ausbau der Stellungen.
    • Unterstützung von Stosstruppunternehmungen.
    Im Winter mussten die zugefrorenen Seen durch Eisminensperren gesichert werden. Gegen die sowjet. Artillerie und Aufklärungsflugzeugen wurde u.a. ein 22 Meter hoher Flakturm errichtet, auf dem eine Vierlingsflak stand.
    Im Sommer 1943 wurde in der Nähe des Lagers des Pionier-Bataillons ein weiterer Flakturm gebaut. Neben dem Soldatenheim an der Strasse Kiestinki – Louhi (jetzt Strasse der SS), wurde ein frontnahes Soldatenheim im Bereich des Biwaks vom Pi.Btl. gebaut, das den Soldaten der Nordflanke Abwechslung bieten sollte. Es wurde von vier Schwestern des Roten Kreuzes betreut.
    Anfang Juli 1943 wurde ein Urlauber-Transport auf dem Weg nach Kuusamo von Partisanen überfallen. Es gab 20 Tote. Als Gegenmaßnahme wurde ein Jagd-Kommando, auch von Pionieren gebildet und im Raum Ssenosero-See sowie Schapkosero-See eingesetzt. Weiterhin wurde im Sommer 1943 im Bereich des Stützpunktes der Brüko 6 ein Genesungslager für Verwundete eingerichtet. Faltboote des Armee-Pionierlagers (Pi.Park) wurden für Freizeit- und Erholungszwecke eingesetzt. Desgleichen wurde der Fischreichtum der Seen zur Verbesserung des Speisplanes ausgenutzt. Vom Bataillonsarzt Dr. Probst wurde das Sammeln und Trocknen von Pilzen sowie die Ernte von Preisel- und Heidelbeeren – gegen Vitaminmangel – angeregt und durchgeführt. Die Einnahme von Lebertran wurde der Aufsichtspflicht der Vorgesetzten zugeordnet.
    Anfang Februar 1944 musste das SS-Pionier-Bataillon 6 Stammpersonal – d.h. 30 Pioniere aller Dienstgrade – für die neu aufzustellende 17. SS-Panzer-Grenadier-Division »Götz von Berlichingen«, abgeben.
    In den letzten Junitagen 1944 begann eine große sowjetische Offensive aus dem Norden, die bereits von Spähtrupps angekündigt worden war. Als am 20.06.1944 in Süd-Finnland die Linie Wiborg – Vuoksi von den Russen erreicht wurde, nahm die finnische Regierung Kontakte zu den Sowjets auf. Generaloberst Dietl, OB der 20. Geb.Armee, und der Kom.Gen. des XVIII. Geb.Korps, Gen.d.Geb.Tr. Karl Eglseer, flogen zum Vortrag in das FHQ. Auf dem Rückflug stürzte die Maschine ab, und beide fanden hierbei den Tod; zusammen mit Gen.d.Inf. Thomas-Emil v. Wickede sowie Gen.Lt. Franz Rossi. Am 28.06.1944 übernahm Generaloberst Dr. Lothar Rendulic die 20. Gebirgs-Armee als Oberbefehlshaber.
    Bei dieser Situation und Lage für notwendig gehaltenen Rückzugsoperationen waren besonders für den rechten Flügel der Armee von größter Bedeutung, da die Flanke nach Süden völlig offen war. Im Abschnitt der 6. SS-Geb.Div. »Nord« wurde daher der Ausbau der „Sohjana-Stellung“ beschleunigt, denn diese musst solange gehalten werden, bis die 7. Gebirgs-Division aus dem Uhtua-Abschnitt durchgezogen war.
    Durch den Druck der sowjetischen Offensive im Norden bekam die Versorgung der dort kämpfenden Verbände durch das SS-Pi.Btl. 6 große Bedeutung, denn es mussten die Verbindungswege über die Seen sichergestellt werden. Die Stützpunkte der Brüko 6 wurden durch die 2./SS-Pi.Kp. 6 verstärkt. Durch den verlustreichen und schweren Kampf der um den Ssennosero-See liegenden Einheiten, die durch das Jäger-Btl. (Ski?) des SS-Geb.Jäg.Rgt. 11 verstärkt worden war, gelang es der Div.Führung, Zeit zu gewinnen und die Kampfgruppe „Beyerlein“ (Geb.Jg.Rgt. 139) über den „Edelweißweg“ zur Unterstützung und Entsatz nach Norden zu bringen. Eine norwegische Ski-Kp. und der Musikzug der Division waren ebenfalls dabei. Nachdem der deutsche Gegenangriff – wenn auch unter schweren Verlusten – sein Ziel erreichte, wurde eine neue Verteidigungsstellung im Norden bezogen, die bis zum Rückzug hielt.
    Kapitulation der finnischen Armee – Rückzug aus Finnland:
    Am 05.09.1944 kapitulierte die Finnen. Das Ultimatum der finn. Regierung, innerhalb von 14 Tagen das Land zu verlassen, war für die 20. Armee nicht durchführbar. Daher begannen die deutsche Absetzbewegungen langsam, unter höchstmöglicher Sicherung. Als erste Maßnahme musste das SS-Geb.Pi.Btl. 6 ihre 3. Kp. (mot), Kp.Chef. SS-Hstuf. Lähns, zur KGr. „West“, der Eingreifreserve der 20. Armee abgeben. Von der HKL wurden zuerst die Einheiten im Ssennosero-Abschnitt zurückgezogen. Die Männer der 1./SS-Geb.Pi.Btl. 6 waren bei den Nachhuten dabei und versuchten mit Pioniermitteln das Nachrücken des Gegners zu verzögern. Die Stellungen im Raum Kiestinki wurden ohne größere Behinderungen durch den Gegner geräumt. Auch der Rückzug von der Sohjana-Stellung zur finnischen Grenze verlief ohne große Beeinträchtigungen. Auf finn. Staatsgebiet gab es immer wieder Gefechte, da die Sowjets die finn. Armee zum Handeln gegen ihren ehemaligen Verbündeten zwangen. Daher blieben auch Ausfälle an Menschen und Material nicht aus. Das letzte Teilstück zur norwegischen Grenze stand unter heftiger Abwehr von Angriffen aus Süden und Nordosten.
    Rückzug aus Norwegen – Verlegung nach Dänemark:
    Eis und Schnee machten auf der ersten Teilstrecke Mensch und Tier schwer zu schaffen. Gegen die Kälte mussten Gasmasken getragen werden und die Pferde ganz kurz geführt werden. Über Narvik, Mo i Rana und Bodoe ging es, teilweise im Eisenbahntransport nach Trondheim – Oslo. In Moss wurde verladen, und bei schwerer See ging es nach Aarhus in Dänemark. Im Bahntransport ging es durch Dänemark nach Jütland. Im Raum Egersund – Gravenstein/Nord-Schleswig bezogen die Einheiten Quartier und feierten dort die letzte Kriegsweihnacht.
    Kämpfe an der Westfront – Kapitulation – Gefangenschaft:
    Ab dem 26.12.1944 wurden die Einheiten
    wieder im Eisb.Trsp. in die Pfalz verlegt. Die 1./SS-Geb.Pi.Btl. 6 wurde dem SS-Geb.Jäg.Rgt. 11 und die 2./SS-Geb.Pi.Btl. 6 dem SS-Geb.Jäg.Rgt. 12 unterstellt. Nach anfänglich erfolgreichen Gefechten musste der Rückzug zur Mosel und zum Rhein mit schweren Verlusten an Mensch und Material angetreten werden. Zwar gab es nach der Rheinüberquerung noch einmal kurzfristige geordnete Verhältnisse im SS-Geb.Pi.Btl. 6; aber im weiteren Verlauf des Rückzuges ging der Zusammenhalt wieder verloren. In Büdingen/Oberhessen musste der Stab mit dem Btl.Kdr., SS-Stubaf. Pedersen, und einigen Männern – von der US-Army gestellt – kapitulieren. Einige versprengte Einheiten versuchten Wildflecken zu erreichen, andere kamen bis nach Oberbayern. Der größte Teil der Männer vom SS-Geb.Pi.Btl. 6 kamen in das Gefangenenlager Darmstadt, welches dann später zum Internierungslager umgewandelt wurde. Nach kleinlichen Spruchkammer-Verhandlungen erfolgte ab Frühjahr 1947 die Entlassung aus der Gefangenschaft.


    Quellen & Literatur:
    Kurt Imhoff (†) in DSJB 1994 – 2001/02, Schild-Verlag München
    Franz Schreiber, Kampf unter dem Nordlicht – Die Geschichte der SS-Gebirgsdivision „Nord“
    Hans Stöber, Die Flugabwehrverbände der Waffen-SS
    F.W. Thorban, Der Abwehrkampf um Petsamo und Kirkenes 1944 – Operation „Birke“ und „Nordlicht“
    Roland Kaltenegger, Krieg am Eismeer
    Roland Kaltenegger, Krieg in der Arktis
    Roland Kaltenegger, Die deutsche Gebirgstruppe 1935-1945
    Roland Kaltenegger, Deutsche Gebirgsjäger im Zweiten Weltkrieg

    (...)
    __________
    MfG Uwe

  • Pioniereinheiten der 9. SS-Panzer-Division »Hohenstaufen«

    Aufstellungsbereich:
    OB West – Ausbildung der Pioniere in Dresden beim SS-Pi.Ausb.u.Ers.Btl. 1 (Kdr. Anfang 1943 SS-Stubaf. Tietz). Das Personal setzte sich zusammen aus Genesenen Führern und Unterführern aus den Pionier-Einheiten der SS-Divisionen 1 bis 5; dazu Zugführer von den letzten Lehrgängen der Junkerschulen sowie der SS-Pionier-Schule Hradischko. Die Mannschaften bestanden aus 60 – 70% Eingezogenen der Jahrgänge 1925 und 1926, welche beim RAD gemustert worden waren; der Rest „Freiwillige“ und genesene Verwundete.
    Die Stärke der 6 Ausbildungs-Kompanien betrug jeweils 250 Mann. Die Kasernen in Dresden waren überbelegt. Die 5. und 6. Kompanie musste in Baracken, die 3. Kp. in der Marienhofschule in Dresden untergebracht werden, die Stuben waren mit dreistöckigen Betten ausgestattet.
    Pi.Ausbildung: Je zwei Tage auf dem Wasser-Übungsplatz an der Elbe, dem Land-Übungsplatz im Kasernenbereich und auf den „Heller“ (Manövergelände für die Infanterie-Ausbildung der in Dresden stationierten Truppenteile.)
    Kf.Ausbildung: Im Schnitt wurden in 12 Tagen 120 Kraftfahrer ausgebildet, Schulungen erfolgte in zwei Gruppen zu jeweils 60 Mann. Es gab zwei Fahrschulen für Kräder, zwei für PKw und drei für Lkw sowie eine Fahrschule für ZKw (Halbkettenfahrzeuge bis 5 t).
    Zwei- bis dreimal in der Woche war für den gesamten Lehrgang von 19.00 – 20.00 Uhr Unterricht mit Lichtbildvorträgen. Die Ausstattung mit dem Brückengerät B war knapp und Kraftstoff sowie Übungsmunition unzureichend.
    Auch die Verpflegung war, trotz der besonderen Bemühungen der Verwaltung, nicht ausreichend – daher waren „Fresspakete“ sehr gefragt.
    Im Hinblick auf die Gesamtsituation wurde auf eine Exzerzier-Ausbildung verzichtet.


    Aufstellung der Division »Hohenstaufen«:
    Der Division wurde der Großraum Ypern in Belgien zugewiesen. Die ersten Einheiten trafen dort im Januar 1943 ein. Am 20. Februar 1943 wurde ein Vorauskommando aus Dresden in den künftigen Unterziehraum Kortrijk in Marsch gesetzt. Dieses diente Errichtung der Unterkünfte, zur Bewachung der Fahrzeuge und des eintreffenden Pioniergerätes. Nach Eintreffen des Pionier-Bataillons kehrten 30 Mann mit dem Zugführer nach Dresden zurück, die Verbliebenen wurde in das Btl. eingegliedert. Zur Auffüllung der Bestände nach KStN reichten bei den Mannschaften die des Pi.Ausb.u.Ers.Bt. 1 aus. Fehlende Führer und Unterführer kamen aus den Lehrgängen der SS-Pi.Schule und den Junkerschulen.
    Das SS-Pionier-Bataillon 9 wurde im Unterbringungsraum der Division am weitesten ostwärts in dem Raum Kortrijk untergebracht. Nach und nach traf die Ausstattung mit Waffen, Gerät und Fahrzeugen ein. Die weitere Ausbildung wurde den Bedürfnissen in der Praxis angepasst. Die Fahrausbildung war durch die knappe Kraftstoffzuteilung eingeschränkt. Bei der Waffenausbildung wurde auf breiter Basis die MG-Ausbildung betrieben. Unterführer als auch Melder wurden im Kartenlesen mit praktischen Übungen geschult. Die Gefechtsausbildung im scharfem Schuss für Einzelkämpfer, für Gruppen und Züge fand im Wechsel der Kompanien auf dem kleinen TrÜbPl Maria ter Heide nahe an der Grenze zu den Niederlanden statt.
    Nach Eintreffen des Gerätes und der Fahrzeuge wurden die leichte Pionier-Kolonne, die Brücken-Kolonne (Brüko), die Nachschub- und Werkstattdienste aufgestellt. Der Pionier-Erkundungszug war mit Bewachungsaufgaben beim Stab, aber gleichzeitig auch als „Eingreifreserve“ gegen eventuelle Luftlande-Unternehmen eingesetzt und behelfsmäßig mit Fahrzeugen ausgestattet.
    Die SS-Pz.Gren.Div. »Hohenstaufen« war zu diesem Zeitpunkt der 15. Armee unterstellt.


    Verlegung nach Corbie-sur-Somme in Frankreich:
    Ende Juni 1943 wurde das SS-Pi.Btl. 9 im Eisb.Trsp. nach Corbie, östlich von Amiens, verlegt. Die Somme bot für deutsche Verhältnisse nur bescheidene Möglichkeiten in der Wasser-Ausbildung der Pioniere, dafür war im Kampfgelände des Ersten Weltkrieges gute Infanterie-Ausbildung gegeben. Neben der Ausbildung mussten Sicherungseinsätze bei Tag und Nacht entlang der Eisenbahnstrecke Cherbourg – Aachen durchgeführt werden. Diese Strecke war das Ziel der Sabotageakte der Resistance, die auch Opfer unter den Urlaubern forderte. bei einem Bombenangriff viermotoriger Bomber auf den Rangierbahnhof von Amiens wurde ein durchfahrender D-Zug völlig zerrissen und die Reisenden, Zivilisten, bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt – „Verfluchtes England“ sagten die Überlebenden des Zuges. Das SS-Pi.Btl. 9 wurde zu Aufräumarbeiten eingesetzt und anschließend zum Bau von Ausweichquartieren für die Stäbe des Korps und der Division sowie zur Verstärkung der Flak-Stellungen herangezogen.
    Am 27.09.1943 fand eine Übung der Division vor dem Gen.d.Pz.Tr. Geyr. von Schweppenburg statt. Bei einer Lehrvorführung „Zusammenarbeit mit Sturmgeschützen“ war der OB West, GFM von Rundstedt, anwesend.
    Am 23.10.1943 erging der Befehl zur Umgliederung der Pz.Gren.Div. »Hohenstaufen« in eine Panzer-Division. Beim SS-Pionier-Bataillon 9 wurde eine Stabs-Kp. gebildet, die aus Erkundungszug zu je zwei Erk.Gruppen, Nachrichtenzug, Instandsetzungszug und der Versorgungsstaffel bestand (Diese Kompanie wurde von SS-Ostuf. Kurt Imhoff aufgestellt und bis zum 20.07.1944 als Kp.Chef geführt.) Der Kommandeur des SS-Pz.Pi.Btl. 9, SS-Hstuf. Monich, wurde nach einem Bataillonsführer-Lehrgang an der Pz.Tr. Schule in Versailles am 09.11.1943 zum SS-Stubaf. befördert. Auch die übrigen Offiziere/Führer mussten Lehrgänge der verschiedensten Arten absolvieren.
    Im Rahmen der Truppenbetreuung wurden Wettbewerbe der verschiedensten Art durchgeführt. Die Gewinner erhielten Geschenke, u.a. Bücher aus den Soldaten-Büchereien in Brüssel und Paris. Im Kino von Corbie wurden deutsche Spielfilme gezeigt. Auch KdF-Künstlergruppen aus dem Reich gastierten dort im Saal, z.B. auch von der Dresdener Staatsoper.
    Die Verpflegungslage war dem Divisions-Kommandeur, SS-Gruf. Bittrich, ein besonderes Anliegen. Zwar entsprachen die Rationen den Zuteilungen, waren aber für junge Männer, welche sich noch im Wachstum befanden, völlig unzureichend. Hinzu kam der stramme Dienst mit harten körperlichen Anforderungen. „Kohldampfschieben“ war an der Tagesordnung.
    Daher entschied im Rahmen einer Führerbesprechung der Kommandeur des SS-Pz.Pi.Btl. 9, SS-Stubaf. Monich, dass die Zigaretten-Zuteilungen im Rahmen der Verpflegungsrationen und der Marketenderwaren nicht ausgegeben, sondern stattdessen als Tauschobjekt auf dem „Grauen Markt“ für die Beschaffung zusätzlicher Verpflegung eingesetzt wurden. –
    Das Verhältnis zur Zivilbevölkerung war korrekt, was durch diszipliniertes Auftreten in der Öffentlichkeit und den Hilfseinsätzen bei den Bombenangriffen noch gefördert wurde. –
    Um die Jahreswende 1943/44 wurden die Kompanien im Wechsel zum Minenverlegen zur Atlantik-Küste abkommandiert. Dabei gab es leider auch Unfälle.
    Die Division war nach einer harten Ausbildung und Vervollständigung der Ausrüstung sowie einigen Übungen als einsatzfähig eingestuft worden. Es hatte zur Folge, dass die Führer der verschiedensten Einheiten sich mit den Küstenabschnitten vertraut machen mussten. So führte auch der Chronist (Kurt Imhoff) im Auftrage des OB West eine detaillierte Strassen- und Brückenerkundungen im Raum von der Somme- bis zur Seine-Mündung in einer Tiefe von etwa 50 km durch.
    Am 22.01.1944 waren die alliierten Truppen in Italien gelandet. Zunächst sollte die Division nach Italien verlegt werden, doch dann traf am 18.02.1944 der Befehl zur Verlegung nach Südfrankreich ein. Das SS-Pz.Pi.Btl. 9 wurde im Raum Arles stationiert. Die verstärkte Tätigkeit der sog. Partisanen (Maquisards) machte umfangreiche Sicherungsmaßnahmen nötig. – Auch an den neuen Standorten wurde die Ausbildung fortgesetzt, besonders im Wasserdienst an der Rhone; dabei auch eine Übersetzübung über die Hochwasser führende Rhone, zusammen mit dem SS-Panzer-Regiment 9. Nach Sabotageanschlägen mussten die Wachen, insbesondere bei den Kraftfahrzeug- und Geräte-Lagern verstärkt werden. Bei einer Übung im Divisionsverband im Raum Nimes – Arles – Avignon kamen die Pioniere zum Minen- und Sperren-Einsatz. Zum Schutze des nördlich von Arles gelegenen Flugplatzes musste die 2./SS-Pz.Pi.Btl. 9 im täglichen Wechsel einen Zug zur Verfügung stellen. Nachdem die Partisanen auch einzeln fahrende Versorgungsfahrzeuge und Sanitätsfahrzeuge (Sankas) angriffen und ausgeraubt hatten, die Fahrer ermordeten und die Kfz in Flammen aufgehen ließen, waren verstärkte Sicherungen der Fahrten angeordnet worden. – Die 3./Pz.Pi.Btl. 9 baute in dieser Zeit ein Behelfsbrückengerät aus Holz.


    Verlegung des II. SS-Panzer-Korps an die Ostfront:
    Am 26.03.1944 traf der Befehl zur Verlegung an die Ostfront ein. bereits am 02.04.1944 waren im Raum Lemberg 24 Eisb.Trsp.Züge der 10. SS-Panzer-Division »Frundsberg« und 14 Züge der 9. SS-Panzer-Division »Hohenstaufen« als Eil-Transporte eingetroffen. Bei der Abfahrt aus Südfrankreich blühten die Mandelbäume und bei der Ausladung im Osten herrschten 10° Minus und Schneesturm. der Bereitstellungsraum für den Entsatzangriff auf Tarnopol lag in südostw. Richtung von Lemberg. der OB der 4. Pz.Armee (Raus) befahl am 04.04.1944 (nachdem inzwischen 72 Züge eingetroffen waren) die Linie Rohatyn – Brezezany zu erreichen. In kleinen Kolonnen ging der Vormarsch langsam voran, da Schneeverwehungen, Glatteis und auch schlammige Strassen die Fahrten behinderten. Die Pioniere mussten die Anfahrtstrassen freischaufeln und für den Verkehr offen halten. Alarmierende Lageberichte der eingeschlossenen 1. Pz.Armee zwangen den OB der HGr. Süd (GFM Model), neue Einsatzbefehle zu erteilen. Diese bedeuteten für die 9. SS-Panzer-Division »Hohenstaufen« eine Richtungsänderung der eingeleiteten Bewegungen. Hierbei musst nicht nur die Vormarschstrasse der 10. SS-Panzer-Division »Frundsberg« gekreuzt werden, auf der sich auch die „Versorgungspakete“ für die 1. Pz.Armee bewegten. Schlechte Wegeverhältnisse, gesprengte Brücken und auch das Tauwetter behinderten das Vorankommen. Die vorgeschrieben Zeiten konnten daher nicht eingehalten werden. –
    Der geplante und auch eingeleitete Brückenbau über die Strypa bei Mlyniec in der Nacht vom 11. zum 12.04.1944 konnte nicht durchgeführt werden, weil die Benötigten Brückenteile, vor einem schweren Gewitter auf SPW und Panzern verladen, im Schlamm stecken blieben. Daher wurde der Übergang nahe der gesprengten Brückenstelle bei Horodyscze befohlen. Vorher musste jedoch erst die gegnerische Verteidigung der Brückenstelle, u.a. durch einen eingegrabenen T-34, durch Stosstrupps ausgeschaltet werden. Wie unübersichtlich die Lage in den Führungsstäben war, geht daraus hervor, dass am 12.04.1944 eigene Stuka die SS-Pz.Grenadiere, die zum Sturm auf die Höhe 367 vorgingen trotz Fliegersichttücher/Erkennungszeichen bombardierten. Bei diesem Angriff hatte etwa 80 Tote zur gekostet. – In der Nacht zum 13.04.1944 gelang es dem Stosstrupp „Schwackhausen“ von der 1./SS-Pz.Pi.Btl. 9, die Höhe 367 zu nehmen und den russ. Panzer auszuschalten. Nunmehr konnte mit dem Brückenschlag begonnen werden. Am Tage lag die Bausstelle weiterhin unter feindlichen Artillerie-Beschuss und Angriffen von Schlachtfliegern.
    Am 14.04.1944 um 04.00 Uhr meldete der Armee-Pi.Fü., der die Arbeiten beaufsichtigt hatte, die Fertigstellung der Brücke. Um 06.10 Uhr rollten die eigenen Panzer über dieselbige, der Entsatzangriff auf Tarnopol begann.
    Die 3.(gep.)/SS-Pz.Pi.Btl. 9, unter SS-Hstuf. v. Cölln (Träger des DKiG), gehörte der Panzer-KGr. der Division an. Auch das III.(gep.)/SS-Pz.Gren.Rgt. 20 mit seinem Pionierzug in der schweren Kompanie fuhr diesen Angriff mit. Am 18.04.1944 musste der Angriff auf Tarnopol eingestellt werden. Am 26.04. endete das Unterstellungsverhältnis beim XXXXVIII. Pz.Korps (Balck). Die Division verlegte in den Raum ostwärts von Lemberg, das SS-Pz.Pi.Btl. 9 in den Raum Zloczow.
    Am 07.06.1944 wurden Teile des SS-Pz.Gren.Rgt. 19 und ein Zug Pioniere zu einer Frontbegradigung bei Jezierna eingesetzt. Das Unternehmen „Zaunkönig“ dauerte bis zum 09.07.1944. –
    Am 10.06.1944 wurde für die Gefallenen der SS-Pz.Div. »Hohenstaufen« und der 359. Inf.Div. ein Ehrenfriedhof bei Brezani durch den Kommandeur der 359. Inf.Div. (Gen.Lt. Arndt) eingeweiht.
    (216 Gefallenen der »Hohenstaufen« und 100 Gefallene der 359. Inf.Div.)


    Invasion – Westfront:
    Am 06.06.1944 begann die Invasion der Alliierten mit der Landung in der Normandie.
    Das II. SS-Pz.Korps wurde in Eilmärschen an die Westfront verlegt. Die Masse des SS-Pz.Pi.Btl. 9 wurde in Raum Melun (Île-de-France) ausgeladen, der letzte Transportzug auf dem Hochplateau von Langres (Haute-Marne/Champagne-Ardenne). In mühsamen Nachtmärschen an die Front wurde von allen Beteiligten ein hohes Maß an Aufmerksamkeit und fahrerisches Können verlangt, da ohne Licht gefahren werden musste. Die Strassen wurden auch nachts durch „Christbäume“ der feindlichen Schlachtflieger erhellt und überwacht.
    In den Führungsstäben traten einige Veränderungen ein. SS-Obergruppenführer Hausser, der bisherige Kom.Gen. des II. SS-Pz.Korps, wurde OB der 7. Armee für General Dollmann (†); SS-Gruppenführer Bittrich dafür Kom.Gen. des II. SS-Pz.Korps, und SS-Standartenführer Müller, bislang Kdr. des SS-Pz.Gren.Rgt. 20, wurde mit der Führung der 9. SS-Pz.Div. »Hohenstaufen« beauftragt. Am 10.07.1944 übernahm SS-Staf. Sylvester Stadler (Träger d. RK m. EL), bisher Kdr. SS-Pz.Gren.Rgt. 4 »Der Führer«, die Führung der Division. Sein erster Auftrag war die Führung des deutschen Gegenangriffes auf Maltot und Eterville (südwestl. Caen).
    Die Kompanien des SS-Pz.Pi.Btl. 9, die Pi.Züge und die Pi.Kpn. bei den Rgtern. bzw. Abteilungen waren pausenlos im Einsatz, als Stosstrupps, zum Stellungsbau und Minenverlegen; teilweise auch im Infanterieeinsatz, wenn es die Lage erforderte, auch bei Spähtruppunternehmen.
    Das Attentat am 20. Juli 1944 auf Hitler hatte bei der Fronttruppe keinerlei Auswirkungen. Am 29.07. wurde der Div.Fhr. SS-Staf. Stadler verwundet, für ihn übernahm SS-Oberführer Bock (Korps.Art.Fü.) die Führung der 9. SS-Pz.Div. »Hohenstaufen«. –
    Bei allen Einheiten waren inzwischen erhebliche Verluste an Menschen und Material eingetreten. Der Hauptgrund war die feindliche Luftüberlegenheit und die enorm verstärkte Artillerie des Gegners. Diese Überlegenheit führte auch zum Durchbruch Einheiten der US-Army bei Avranches (Cotentin), der sich dann zum Kessel von Argentan und Falaise (Basse-Normandie) ausweitete, in dem sich die Einheiten der 7. Armee und Teile der 5. Pz.Armee befanden. Die 5. Pz.Armee erhielt am 15.08.1944 den befehl, sich nach Westen abzusetzen. Das Pz.Gren.Rgt. »Hohenstaufen« (Zusammenschluss der stark dezimierten SS-Pz.Gren.Rgter. 19 und 20) musste vorerst noch bei Fresnay und La Roque in Stellung verbleiben. – Um den Abfluss der Einheiten aus dem Kessel zu ermöglichen, bekam das SS-Pz.Pi.Btl. 9 unter SS-Stubaf. Monich den Befehl, die Strasse Trun – Vimoutiers freizukämpfen. Mit zwei Panzern und einem StuG kämpfte sich die 1. und 2./SS-Pz.Pi.Btl. 9 entlang der Strasse durch, die 3. Kp. übernahm die Flankensicherung. Immer wieder musste der Kommandeur die KGr. stoppen, um Fahrzeuge und Wracks, welche die Strasse versperrten, in den Strassengraben zu kippen. Nach einem 2 ½-stündigen, harten Kampf mit Einheiten der 1. poln. Pz.Div. war die Strasse freigekämpft. Eigene Sicherungen hielten die Strasse offen. Trotzdem rollte der Verkehr aus dem Kessel nicht zügig an. Deshalb fuhr SS-Stubaf. Monich mit einem Beiwagenkrad nochmals in den Kessel zurück, um die Einheiten zu schnellerem Abfließen aus dem Kessel zu veranlassen. Es war seine letzte Fahrt. – Zunächst galt Monich als vermisst, bis nach dem Krieg über den Suchdienst sein Schicksal durch einen Sanitäter des Heeres aus Wien geklärt werden konnte. Nur seine Grablage ist bis heute (2002) nicht bekannt. – Die Masse der 1. und 2./SS-Pz.Pi.Btl. 9 erreichte in der Nacht vom 17./18.08.1944 Vimoutiers.
    Am 18.08.1944 befahl der neue OB West, GFM Model, auf dem Gef.Std. der 5. Pz.Armee den ausgebrochenen Einheiten, nach Westen anzugreifen, um den Kessel zu öffnen. Dies gelang dann Teilen der 2. SS-Pz.Div. »Das Reich« bei Lambert (Saint-Lambert).
    Am 21.08.1944 waren die Kämpfe um den Ausbruch beendet. Inzwischen war es GFM Model gelungen, die Westfront zu stabilisieren. Der neue Führer des SS-Pz.Pi.Btl. 9, SS-Hstuf. Möller (bisher Kp.Chef 2./SS-Pz.Pi.Btl. 9) musste persönlich für den Rückzug die Übergangsstelle über die Seine bei Duclair erkunden. Das Übersetzen der Einheiten in dieser Seine-Schleife mit einer Dampffähre erledigten Marinesoldaten. Die beiden auf der Fähre montierten Flak-Vierlings hielten die feindl. Jagdbomber fern. Die Pi.Brüko. 9, welche noch aus vier Ponton-Wagen, drei Bückengeräte-Anhänger, sechs Lkw mit großen Floßsäcken, zwei Sturmbooten und zwei Zugmaschinen bestand, wurde von der 1./Pz.Pi.Btl. 9 unter SS-Ustuf. Steiner zum Bau von zwei Fähren eingesetzt. Nachdem die Fährstelle bei Elbeuf/Rouen durch Bombenangriffe zerstört worden war, konzentrierten sich nun die absetzenden Einheiten auf den Übergang bei Duclair. Der Kommandeur des SS-Pz.Rgt. 9, SS-Ostubaf. Meyer, und der Kp.Chef der 2./SS-Pz.Pi.Btl. 9, SS-Ostuf. Surkemper, regelten am westlichen Ufer den Ablauf des Übersetzens, bis ein Bombenangriff beider Leben kostete. Die Fähren und Rampen waren aber intakt geblieben, der Fährverkehr verlief weiter dramatisch. Feldgendarmen sorgten am ostw. Ufer für den reibungslosen Ablauf der übergesetzten Fahrzeuge sowie Einheiten.
    Übergesetzt wurden:
    Etwa 3.500 Kfz mit der Dampffähre, ca. 1.500 Kfz mit der Motorfähre B, ca. 700 Kfz mit der Ruderfähre B, insgesamt wurden damit in 10 Tagen rund 5.700 Kfz übergesetzt.
    Der weitere Rückzug der 9. SS-Pz.Div. »Hohenstaufen« ging über Amiens – Cambrai – Monshasselt. Am 06.09.1944 erreichte das SS-Pz.Pi.Btl. 9 seinen Unterziehraum nordwestlich von Arnheim.


    Einsatz in Arnheim:
    Zunächst musste wegen der vielen Verluste die 1./SS-Pz.Pi.Btl. 9 aufgelöst und in die 2. Kompanie eingegliedert werden. Führer der Kp. wurde SS-Ostuf. Voss. Die 3.(gep.)/SS-Pz.Pi.Btl. 9 führte Ostuf. Engel, der die SPW befehlsgemäß an die 10. SS-Pz.Div. »Frundsberg« abgeben musste.
    Am 17.09.1944 begann die Luftlandung westlich von Arnheim im Großraum Renkumer Heide – Heelsum. Diesen Raum kannte der Bataillonsführer des SS-Pz.Pi.Btl. 9, SS-Hstuf. Möller, noch vom 08.05.1940. Er war damals SS-Oscha. und Zugfhr. in der 16.(Pi.)/SS-Rgt. »Der Führer«, hatte den gewaltsamen Flussübergang über die Yssel bei Arnheim mitgemacht und musste dann entlang der Strasse Arnheim – Renkum das Gelände von Heckenschützen säubern. –
    Der Pi.Erk.Zug/SS-Pz.Pi.Btl. 9, sofort eingesetzt, stellte fest, dass Oosterbeek bis ostwärts Ortsrand noch feindfrei war. So kam es zum Einsatz des SS-Pz.Pi.Btl. 9 im Kern von Arnheim in der KGr. „Spindler“ (Arko d. Div.). Die Befehlsgebung im Raum Arnheim lag beim II. SS-Pz.Korps (Bittrich). Die KGr. der 9. SS-Pz.Div. »Hohenstaufen« stand unter dem Befehl des bisherigen Ia, SS-Ostubaf. Harzer. Am 20.09.1944 wurde dem SS-Pz.Pi.Btl. 9 aus den Reihen des RAD, von der Marine und von der Luftwaffe Ersatz zugeführt, der im Strassen- bzw. Häuserkampf völlig unerfahren war, aber auch diese Männer erfüllten nach besten Kräften ihre Aufgaben. Am 21.09.1944 fiel der Kp.Chef der 3. Kp., Ostuf. Engel. Die Kp. wurde nun von SS-Oscha. Dunger übernommen, da kein weitere Führer (Offz.) vorhanden war. Am 26.09. fanden die Kämpfe ihr Ende. Innerhalb von 9 Tagen hatten die 1. Allied-Airlanding-Army und die britische 1. Armee 17.000 an Gefallenen, Vermissten und Verwundeten verloren. Die deutschen Verluste beliefen sich auf 1.100 Gefallene und 2.200 Vermisste.


    Neuaufstellung:
    Nach Beendigung der Kämpfe und Bergung der erbeuteten Waffen und Materials, verlegte das SS-Pz.Pi.Btl. 9 im Rahmen der Division in den Raum Siegen, das Pi.Btl. nach Burbachhaiger. Hier wurde das Btl. personell wieder aufgefrischt, ausgebildet und verlegte Ende Nov. 1944 in das Ahrtal, nach Dernau-Mayschoss. Hier wurde noch die weitere Ausstattung von Panzern, SPW, Waffen, Gerät und Munition, Nachrichtengerät und Sanitätsmaterial angeliefert.


    Ardennen-Offensive:
    Am 18.12.1944 rollte das SS-Pz.Pi.Btl. 9 über Altenahr nach Stadtkyll (Eifel). Zwei Tage lang lag das Pi.Btl. in den Wäldern bei Dahlem. Über verschneite Wege und Strassen, teilweise durch Panzer ausgefahrenen Morast musste das Pi.Btl. zunächst dafür Sorge tragen, dass, liegen gebliebene Kfz wieder flott zu machen oder an den Rand zu kippen. Sanitätsfahrzeuge genossen Vorfahrt. Pausenlos arbeiteten die Pioniere rund um die Uhr. –
    Dann wurden die 1. und 2./SS-Pz.Pi.Btl. 9 nach vorn gezogen, die 3. Kp. sowie die Trosse verblieben im Unterbringungsraum. Zunächst musste die von den US-Einheiten gesprengte Brücke über den Salm erneuert werden. Ein Glück, dass es in der Nähe Holzlager und Sägewerke gab. Die Brückenlänge betrug 20 Meter. Am 04.01.1945 wurde die Brücke der 12. Inf.Div. übergeben und am 09.01.1945 bei der Absetzbewegung wieder gesprengt. Sämtliche Pionier-Einheiten waren derzeit pioniertechnisch eingesetzt, dabei auch einige Einheiten infanteristisch bei Späh- und Stosstruppunternehmen. Es gab auch hier wieder stärkere Ausfälle, dabei der Chef der 16.(Pi.)/SS-Pz.Gren.Rgt. 20, der am 03.01.1945 bei Monaville fiel. Der SS-Ostuf. Klauk hatte noch am 30.11.1944 das DKiG verliehen bekommen.


    Unternehmen „Frühlingserwachen“ – Ungarn 1945:
    Die 9. SS-Panzer-Division »Hohenstaufen« wurde der Ausb.Gr. Süd zugeordnet und erhielt für den Funkverkehr den Decknamen „Zorndorf“. Bis zum 16.03.1945 sollten die Verbände im Raum westlich Stuhlweissenburg (Székesfehérvár) eintreffen.
    Unterwegs bekam das SS-Pz.Pi.Btl. 9 noch Ersatz vom SS-Pi.Ausb.u.Ers.Rgt. 1 (Dresden) zugeführt.
    Unweit Raab (Györ), auf dem kleinen Bahnhof Kóny, wurde das Pi.Btl. über eine Kopframpe entladen. Am 05.03.1945 wurde der Raum ostwärts Veszprem erreicht. Bei der Meldung des Pi.Kdr. beim Div.Stab befahl der Div.Kdr., alles zu tun, um die Anmarsch-Strassen von im Sumpf stecken gebliebenen Fahrzeugen frei zu machen. Jegliche Verkehrsregelung scheiterte an den verheerenden Zuständen der Strassen. Vorne hatte die Schlacht bereits begonnen, aber die eigene Artillerie steckte noch im Schlamm fest. Die Pioniere mussten bis zum Umfallen schuften. Die 1./SS-Pz.Pi.Btl. 9 unter Ostuf. Peters und die 2./SS-Pz.Pi.Btl. 9 unter Ostuf. Meyer waren vom 08. bis 16.03.1945 im Sperreinsatz ostwärts des Sarviz-Kanals, etwa auf der Linie Sarosd – Aba. Zu den Sperreinsätzen kamen weitere Aufgaben, wie Brückensprengungen, Minenverlegen, Anbringen versteckter Sprengladungen und Bau von Hindernissen.
    Beim Rückzug zur Reichsgrenze gehörten die Pionier-Einheiten meist der Nachhut an. Am 24.03.1945 musste der KoPiFü des II. SS-Pz.Korps (RK-Träger, SS-Obersturmbannführer Seela) die Reste der SS-Pz.Gren.Rgter. 19 und 20 zum SS-Pz.Gren.Rgt. »Hohenstaufen« zusammenfassen und bei Berhida mit großer Umsicht führen. Bei Samelak (Sármellék) fiel der Chef der 2./SS-Pz.Pi.Btl. 9, Ostuf. Meyer und sein Zugführer SS-Oscha. Heiermann.
    Zu Ostern, am 01. und 02.04.1945, lag das SS-Pz.Pi.Btl. 9 im Brückenkopf Soytör (Söjtör), in der „Prinzipal-Stellung“. Am 03.04.1945 wurde aus dieser Stellung der Rückzug zur „Reichsschutz-Stellung“ angetreten. Im Abschnitt der 9. SS-Pz.Div. »Hohenstaufen« waren die Sowjets bereits in diese Stellung eingedrungen und mussten erst vom SS-Pz.Gren.Rgt. »Hohenstaufen« wieder aus der Stellung geworfen werden. Das SS-Pz.Pi.Btl. 9 bekam den Abschnitt beiderseits Radkersburg in der Steiermark zugewiesen. Dort fiel der SS-Ustuf. Wiskott vom SS-Pz.Pi.Btl. 9. Mitte April 1945 wurde das Bataillon in den Raum Amstetten – Waidhofen/Ybbs (Niederösterreich) verlegt.
    Am 07.05.1945 wurden die Kommandeure zum Divisionsstab befohlen, wo sie von der Kapitulation erfuhren. Am 08.05.1945 marschierte des SS-Pz.Pi.Btl. 9 abends um 19.30 Uhr zum letzten Mal an seinem Kommandeur, SS-Oberführer Stadler, vorbei.
    ::::::::::::::::::::
    E N D E
    ::::::::::::::::::::
    MfG Uwe

  • Zitat von UHF51

    VII. Pionier-Lehrbataillon.....
    Pionier-Kompanie der 33. SS-Division »Charlemagne«
    November 1944 bis Februar 1945 Aufstellung und Ausbildung der Pi.Kp. Mitte Februar 1945 nach Pommern in Marsch gesetzt.
    .........



    Wenn es gestattet ist, möchte ich einige Brocken als Ergänzung über Pionier-Einheiten und den Pionier-Truppen nahestehende Einheiten der Großverbände (Divisionen, Brigaden) der Waffen-SS hier einwerfen.



    Pionier-Trupppen im engeren Sinn (Pionier....., Gebirgs-Pionier......., Panzer-Pionier.....)
    der (7.) Waffen-Grenadier-Brigade der SS „Charlemagne“ (französ. Nr, 1) bzw. 33. Waffen-Grenadier-Division de SS „Charlemagne“ (französ. Nr, 1)


    SS-Pionier-Kompanie 57 (eine Umnummerierung auf 33 fand nicht statt)
    * zwischen August 1944 und November 1944
    Kdt. \ SS-Pi.Kp. 57: W.-Ostuf. d. SS AUDIBERT de VITROLLES, Roger
    Adju. \ SS-Pi.Kp. 57: W.-Ustuf. d. SS MAILHE, Jean
    Zg.Kdt.en \ SS-Pi.Kp. 57: W.-Oscha. d. SS SAVONE, Marcel;
    W.-Oscha. d. SS DENAMPS, Louis (Bestätigung ausständig);
    W.-Rttf. d. SS GONZALES, Henri-Georges



    Pionier-Trupppen im weiteren Sinn ( Bau..., Arbeits....., )
    der (7.) Waffen-Grenadier-Brigade der SS „Charlemagne“ (französ. Nr, 1) bzw. 33. Waffen-Grenadier-Division de SS „Charlemagne“ (französ. Nr, 1)


    SS-Bau-Kompanie 57 (eine Umnummerierung auf 33 fand nicht statt)
    * zwischen August 1944 und November 1944
    Kdt. \ SS-Bau.Kp. 57: W.-Ostuf. d. SS de MOROGE, Jean



    weiters gab es ein
    französisches SS-Bau.Bataillon (franz. Nr. 1) (eine Nummerierung auf 57 oder 58, oder gar eine Umnummerierung auf 33 fand nicht statt)
    * zwischen 25ten März 1945 und 10ten April 1945
    Kdt. \ französ. SS-Bau.Btl.: W.-Hstuf. d. SS ROY, Robert
    Adju. \ französ. SS-Bau.Btl.: W.-Ustuf. d. SS MARTRET, Christian
    Kdt. \ 1./französ. SS-Bau.Btl.: W.-Ostuf. d. SS ROUMÉGOUS, Charles
    Kdt. \ 2./französ. SS-Bau.Btl.: W.-Ostuf. d. SS GÉROMINI, Jean-Baptiste
    Kdt. \ 3./französ. SS-Bau.Btl.: W.-Ostuf. d. SS DARRIGADE, Jean-Roch



    desweiteren gab es beim
    franz. SS-Gren.Ausb.-u.-Ers.Rgt. (franz. Nr. 1) (eine Nummerierung auf 57 oder 58, oder gar eine Umnummerierung auf 33 fand nicht statt)
    im
    SS-Sonder-Bataillon
    die
    1.[Bau]/SS-Sd.Btl./frz. SS-Gren.Ausb.-u.-Ers.Rgt. (frz. Nr. 1)
    * nach 15ten April 1945
    2.[Bau]/SS-Sd.Btl./frz. SS-Gren.Ausb.-u.-Ers.Rgt. (frz. Nr. 1)
    * nach 15ten April 1945




    =====================================================================




    Pionier-Trupppen im engeren Sinn (Pionier....., Gebirgs-Pionier......., Panzer-Pionier.....)
    der Waffen-Sturm-Brigade der SS „RONA“ (russ.)

    russische Pionier-Kompanie der SS (Bezeichnung ist unklar)
    * 17. Juni 1944:
    Kdt. \ russ. Pi.Kp. d. SS: Hptm, WOSKIBOJNIK, Juri



    Pionier-Trupppen im engeren Sinn (Pionier....., Gebirgs-Pionier......., Panzer-Pionier.....)
    der 29. Waffen-Grenadier-Division de SS „RONA“ (russ. Nr. 1)


    SS-Pionier-Bataillon 29 (nur verstärkte Kompanie)
    * 01 August 1944:
    Kdr. \ SS-Pi.Btl. 29 & Kdt. \ vst. 1./SS-Pi.Btl. 29: W.-Hstuf. d. SS WOSKIBOJNIK, Juri



    WOSKIBOJNIK, Juri
    (jüngerer Bruder v. WOSKIBOJNIK, Konstantin ᛉ 00. 00. 1895 - ᛣ 09. 01. 1942 (unter nicht geklärten Umstände); Gründer der NSRAP [National-Sozialistische-Russische-Arbeiter-Partei])
    ᛉ nach 1895
    Ende 1942 - 17. 06. 1944:
    Hptm. u. Kdr. \ Volkswehr-Pionier-Kompanie/Volkswehr-Brigade „RONA“
    17. 06. 1944 - 01. August 1944:
    Hptm. u. Kdr. \ russische Pionier-Kompanie der SS/Waffen-Sturm-Brigade der SS „RONA“ (russ.)
    01. August 1944 . 00. November 1944:
    W.-Hstuf. d. SS u. Kdr. \ SS-Pi.Btl. 29/29. W.-Gren.Div. d. SS „RONA“ (russ. Nr. 1) & Kdt. \ vst. 1./SS-Pi.Btl. 29/29. W.-Gren.Div. d. SS „RONA“ (russ. Nr. 1):
    00. 11. 1944 - 06. od. 09. 05. 1945:
    Hptm., sp. Mjr.*) u. Kdr. \ Pi.Btl. 1600/600. Inf.Div. (russ.)
    ᛣ 06. od. 09. 05. 1945 in Prag


    *) Von den rund 300 Offizieren der Volkswehr-Brigade „RONA“, der Waffen-Sturm-Brigade der SS „RONA“ (russ.), bzw. der 29. W.-Gren.Div. d. SS „RONA“ (russ. Nr. 1), wurden nur 78 Offiziere in die Verbände der Wlassow-Armee (Russische Befreiungs-Armee) meist mit Rangverlust als Offiziere übernommen.
    Von den übernommenen 78 Offiziere wurden bis Kriegsende nur 9 Offiziere befördert; darunter WOSKIBOJNIK.





    mfG m.ICH.i