Franz Gaunersdorfer, Unteroffizier

  • Hallo an alle,
    ich bin auf der Suche nach Informationen zu meinem Urgroßvater. Leider hat meine Großmutter ihren Vater nie kennen gelernt und sie möchte gerne näheres über seine (vermeintlich) letzten Jahre erfahren.
    Eine Anfrage beim Wast habe ich schon gemacht, dass wird aber noch dauern, bis ich Informationen bekomme. Bei der deutschen Gräberfürsorge ist er immer noch als vermisst gelistet.
    Auch habe ich beim Ludwig Boltzmann Institut nachgefragt, da konnte man mir bis jetzt leider auch keine Auskunft geben.


    Vielleicht ist hier jemand, der mir helfen kann wenigstens seinen Weg zu rekonstruieren bzw in welchem Regiment/Division wirklich war.


    Nun mal zu den Daten:
    Franz Gaunersdorfer, geb 13.3.1915 in Böhmischkrut (Niederösterreich)
    Lt. Briefen hatte er 2 verschiedene Feldpostnummern:
    Zuerst: 05682 E
    Dann: 07456 E


    In einem Brief, ich tu mir mit der alten Schrift sehr schwer zu lesen, schreibt er was von Inf Ers Btt II/131?
    Lt Briefen war er in St..Pölten, Ölmütz, Russland... Der letzte Brief ist datiert mit 6.1.1943. Hier erwähnt er noch, dass er zum Unteroffizier befördert wurde.
    Ich nehme mal an, dass er in Stalingrad eingekesselt war.
    Meine Urgroßmutter hat ihren Mann erst 1961 - wahrscheinlich im Zuge des Todes ihrer Schwiegereltern und des Aufteilens des Erbes - für Tod erklären lassen. Im Taufschein ist vermerkt, dass ein Gericht im Jahre 1961 ihn mit 6.1.1943 für Tod erklärt hat. Unterlagen dazu habe ich nicht.


    So.... Jetzt habe ich viel und verwirrend geschrieben - es tut mir leid, falls es nicht verständlich ist, aber ich bin schon etwas müde heute...


    Dass ich auf die Infos von der Wast warten muss, ist mir klar. Jedoch würde ich meiner Oma gerne noch ein wenig den Weg ihres Vaters rekonstruieren können und ich wäre sehr dankbar, wenn jemand mir weiterhelfen könnte...Achja...in der Vermisstendatenbank des Deutschen Roten Kreuzes steht oben auf der Seite Inf Reg 522 Kp 12
    Leider finde der ich nix über die 522...


    Und eine allgemeine Frage habe ich noch: war es üblich, dass die Feldpost zensuriert wurde, in dem nur 1 bis 2 Zeilen aus einem Brief geschnitten wurde?


    Danke schon mal! Falls ihr noch mehr Infos braucht, dann bitte Bescheid geben!


    Liebe Grüße aus Niederösterreich

  • Hallo Mawu,


    willkommen auf wehrmachtforum.de. Die ganze Sache hier aufzuarbeiten wird natürlich eine Weile dauern aber mit den Feldpostnummern können wir auf jeden Fall schon mal starten:


    05682

    (2.1.1940-27.4.1940) Stab I u. 1.-4. Kompanie Infanterie-Regiment 522,
    (25.1.1943-31.7.1943) gestrichen, (Stalingrad),
    (1.8.1943-23.3.1944) 3.3.1944 3. Fahrschwadron Infanterie-Divisions-Nachschub-Trupp131.


    07456


    (2.1.1940-27.4.1940) Stab III u. 9. 12. Kompanie Infanterie-Regiment 522
    (25.1.1943-31.7.1943) gestrichen, (Stalingrad)
    (1.8.1943-23.3.1944) 8.3.1944 Stab Sturmgeschütz-Abteilung 1012
    (24.3.1944-6.11.1944) 4.8.1944 Sturmgeschütz-Abteilung 1012
    7.9.1944 gestrichen
    (24.3.1944-6.11.1944) 3.10.1944 Sturmgeschütz-Abteilung 1012
    (7.11.1944-Kriegsende) 11.11.1944 2. Kompanie Panzerjäger-Abteilung 12
    20.3.1945 gestrichen.

    Inf Reg 522 Kp 12
    Leider finde der ich nix über die 522...

    Wie du der Aufstellung entnehmen kannst, haben wir hier schon einen Treffer. Es handelt sich um das Infanterie-Regiment 522:


    http://www.lexikon-der-wehrmac…rieregimenter/IR522-R.htm

    Der letzte Brief ist datiert mit 6.1.1943. Hier erwähnt er noch, dass er zum Unteroffizier befördert wurde.

    welche Nummer haben wir denn auf dem letzten Brief stehen?

    In einem Brief, ich tu mir mit der alten Schrift sehr schwer zu lesen, schreibt er was von Inf Ers Btt II/131?

    schau dir hierzu mal bitte den folgenden Link an:


    http://www.lexikon-der-wehrmac…ErsBat/InfErsBat131-R.htm


    Gruß
    Michael

  • Moin,


    hier schonmal ein paar Informationen für dich.



    In einem Brief, ich tu mir mit der alten Schrift sehr schwer zu lesen, schreibt er was von Inf Ers Btt II/131?


    http://www.lexikon-der-wehrmac…ErsBat/InfErsBat131-R.htm



    Leider finde der ich nix über die 522...


    http://www.lexikon-der-wehrmac…rieregimenter/IR522-R.htm


    später


    http://www.lexikon-der-wehrmac…dieregimenter/GR522-R.htm




    Zur ersten Feldpostnummer: 05682




    (2.1.1940-27.4.1940) Stab I u. 1.-4. Kompanie Infanterie-Regiment 522


    (25.1.1943-31.7.1943) gestrichen, (Stalingrad),


    (1.8.1943-23.3.1944) 3.3.1944 3. Fahrschwadron Infanterie-Divisions-Nachschub-Trupp131.



    Zur zweiten: 07456


    (2.1.1940-27.4.1940) Stab III u. 9. 12. Kompanie Infanterie-Regiment 522


    (25.1.1943-31.7.1943) gestrichen, (Stalingrad)


    (1.8.1943-23.3.1944) 8.3.1944 Stab Sturmgeschütz-Abteilung 1012


    (24.3.1944-6.11.1944) 4.8.1944 Sturmgeschütz-Abteilung 1012, 7.9.1944 gestrichen


    (24.3.1944-6.11.1944) 3.10.1944 Sturmgeschütz-Abteilung 1012


    (7.11.1944-Kriegsende) 11.11.1944 2. Kompanie Panzerjäger-Abteilung 12, 20.3.1945 gestrichen.


    Gruß,
    Henrik

  • Hallo Michael,
    Hallo Henrik,


    ein großes Dankeschön von mir an euch heran beide für die superschnellen Antworten! Das hilft schon etwas weiter.
    Danke für den Link zur 522 - mir hat es beim Suchen immer nur Error angezeigt auf dieser Seite.


    Ich habe eine Frage zu den Feldpostnummern: Warum steht da gestrichen dabei? Bzw was hat das zu bedeuten? Im Jahr 1942 kamen die Briefe, soweit erroierbar, da die Kuverts fehlen, von 07456.
    Jetzt steht da aber nur was vom Jahr 40 und dann wieder von 43.
    Kann mir das jemand bitte erklären?
    Der letzte Brief vom Jänner 43 kam auch von 07456.


    Und verzeiht mir meine Unwissenheit, ich bin weiblichen Geschlechts und ev darum ein bisschen zu komisch das zu verstehen..., kann man jetzt sagen, dass er im Ersatzbatt II/131 war (deckt sich mit Briefen aus Ölmütz) und dann nach Stalingrad geschickt wurde mit dem IR 522?
    Leider finde ich das so kompliziert mit Regimenten, Divisionen, Batt.... Ich habe für mich da jetzt noch nicht klären können, ob das einfach nur Untereinheiten sind? Such ich jetzt weiter mit der Division 297?? Oder nur mit II/131 oder mit IR522? Oder ist das alles das gleiche?


    Leider sehr verwirrend für mich - entschuldigt die vielen Fragen!
    Auf jeden Fall nochmal ein großes Danke!!


    Liebe Grüße
    Mawu

  • Moin,


    warum es so kompliziert gemacht wird, kann ich nicht nachvollziehen.


    05 682 E = 4. Kompanie Infanterie-Regiment 522 (Gestrichen bedeutet, dass diese Einheit nicht mehr existent; aber eine Neuvergabe selbiger Fp.Nr. am 3.3.44 an eine andere Einheit erfolgte.)
    07 456 E = 12. Kompanie Infanterie-Regiment 522 (s.o.)


    Die 4. und 12. Kp. waren die schweren-Kpn. eines Bataillons (Abkürzung: Batt. oder Btl.)


    Siehe:
    Die Fp-Nr. war etwas ganz Neues. Offene Anschriften, die Aufschluss über die Truppenteile, Stäbe, Einheiten und über die Gliederung gaben, waren abwehrmäßig unerwünscht. Mit solchen Anschriften hätte die Feldpost den gegnerischen Nachrichtendiensten ein dankbares Betätigungsfeld geboten. Es musste außerdem damit gerechnet werden - was auch später tatsächlich geschah -, dass Fp-Sendungen in nicht unerheblicher Anzahl in gegnerische Hände fielen. Das OKH hatte daher ein Nummernverfahren ausgearbeitet, das die Fp-Anschrift vollkommen tarnte. Es bestand aus einer 5-stelligen Nummer, so dass außer dem Namen und der neutral gehaltenen Dienstgradbezeichnung - aus dieser sollte keine Zugehörigkeit zu bestimmten Waffengattungen ablesbar sein - keinerlei weitere Angaben in der Anschrift enthalten waren.
    Die Fp-Nummern wurden nach keinem bestimmten System, sondern willkürlich zugeteilt, wodurch sie sich jeglichen Entschlüsselungsversuchen und Kombinationen entzogen. Zugewiesen wurden sie den Einheiten von rein militärischer Stelle, nämlich der Dienststelle beim OKH/GenQu, und blieben für die Einheiten stets unverändert, gleichgültig, wie deren Unterstellungsverhältnise und Einsatzgebiet wechselten.
    Allerdings wurde die rein postalische Verteilarbeit, v.a. bei den PSSt, schwieriger, je mehr Fp-Nummern es gab. Zur Verringerung ihrer Anzahl regte deshalb der HPM an, ein nummernsparendes System einzuführen, das zunächst bei Infanterie- und Artillerie-Regimentern, später aber auch bei anderen Truppenteilen angewandt wurde. Es bestand darin, dass nicht mehr der kleinsten Einheit im Sinne der Fp-Nummer - der Kompanie/Batterie - eine eigene Fp-Nr. zu geben sei, wodurch diese Nummern ins uferlose anwuchsen. Vielmehr wurde der nächstgrößeren Einheit - dem Bataillon/Artillerie-Abteilung -, eine Nummer zugeteilt, wobei der Stab und die einzelnen Kompanien durch Zusatzbuchstaben unterschieden wurden.
    Bspw.
    Feldpost-Nummer:
    16 748 A = Stab des Bataillons X
    16 748 B = 1. Kompanie des Btl. X
    16 748 C = 2. Kompanie des Btl. X
    16 748 D = 3. Kompanie des Btl. X
    16 748 E = 4. Kompanie des Btl. X


    Bei der Verteilung der Post bei den PSSt brauchten diese Unterscheidungsbuchstaben nicht berücksichtigt zu werden.
    Mit FpAmtsblVfg Nr. 52/1939 v. 01.12.1939, S. 43, wurden daher die PSSt und FpPnSt (Feldpostpäckchenstellen) angewiesen, die Zusatzbuchstaben bei der Verteilung unberücksichtigt zu lassen. Zunächst waren 40 000 Fp-Nummern ausgegeben worden. Anfang 1942 sind es offenbar 48 000 gewesen, denn nach FpAmtsblVfg Nr. 13/1942 v. 23.01.1942, S. 6, waren etwa auftretende Fp-Nr. über 48 000 falsch. Am 31.12.1942 waren es 56 000 (FpAmtsblVfg Nr. 120/1942 v. 23.12.1942, S. 71), die bis April 1943 auf 60 000 anwuchsen (FpAmtsblVfg Nr.45/1943, S. 19). Gemäß FpAmtsblVfg Nr. 14/1944 v. 29.02.1944 reichten die Fp-Nummern bereits bis 64 000, außerdem waren solche von 80 000 bis 88 000 ausgegeben worden. Nach AmtsblVfg Nr. 141/1944 waren auch Fp-Nummern vom 71 000 bis 72 000 belegt worden, die jedoch nach Amtsbl.Vfg. Nr. 7/1945 v. 12.01.1945, S. 3, wieder an den Absender zurückgegeben waren.


    Auch wenn Feldpostbriefe noch im Januar 1943 zuhause ankamen konnten diese früher geschrieben worden sein.
    Die in Klammern in den Beiträgen oben angegebenen Zeiträume besagen nicht über die Gültigkeit einer Fp.Nr., sondern dass diese
    in jenem Zeitraum vergeben wurde resp. in den Neudrucken der FpÜ. erschien!!
    ::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::
    Siehe:
    Es fehlen aber auch Umbenennungen und Neuaufstellungen der letzten Kriegsmonate, bei denen es nicht mehr zu Berichtigungen und Neueinträgen in der FpÜ gekommen ist.
    Da es bis zur Neuvergabe/Streichung einer Fp-Nr. oftmals zu "Überschneidungen" kam, kann bzw. sollte man zu einer Fp-Nr. die zu diesem Zeitpunkt benannt wird, aber nicht stimmig erscheint, keine Fehlinterpretationen tätigen.


    Laufzeit und Umfang der Ausgaben der FpÜ Teil II
    [U] = Urdruck: Mobilmachung - 01.01.1940 / Fp-Nr. 00 001 - 39 999


    [1] = 1. Neudruck: 02.01.1940 - 27.04.1940 / Fp-Nr. 00 001 - 39 999


    [2] = 2. Neudruck: 28.04.1940 - 14.09.1940 / Fp-Nr. 00 001 - 39 999


    [3] = 3. Neudruck, Band 1: 15.09.1940 - 31.01.1941 / Fp-Nr. 00 001 - 16 000
    [3] = 3. Neudruck, Band 2: 25.09.1940 - 15.02.1941 / Fp-Nr. 16 001 - 32 000
    [3] = 3. Neudruck, Band 3: 01.10.1940 - 27.02.1941 / Fp-Nr. 32 001 - 48 000


    [4] = 4. Neudruck, Band 1: 01.02.1941 - 11.07.1941 / Fp-Nr. 00 001 - 16 000
    [4] = 4. Neudruck, Band 2: 16.02.1941 - 18.07.1941 / Fp-Nr. 16 001 - 32 000
    [4] = 4. Neudruck, Band 3: 28.02.1941 - 29.07.1941 / Fp-Nr. 32 001 - 48 000


    [5] = 5. Neudruck, Band 1: 12.07.1941 - 26.01.1942 / Fp-Nr. 00 001 - 16 000
    [5] = 5. Neudruck, Band 2: 19.07.1941 - 14.02.1942 / Fp-Nr. 16 001 - 32 000
    [5] = 5. Neudruck, Band 3: 30.07.1941 - 28.02.1942 / Fp-Nr. 32 001 - 48 000


    [6] = 6. Neudruck, Band 1: 27.01.1942 - 14.07.1942 / Fp-Nr. 00 001 - 16 000
    [6] = 6. Neudruck, Band 2: 15.02.1942 - 30.07.1942 / Fp-Nr. 16 001 - 32 000
    [6] = 6. Neudruck, Band 3: 01.03.1942 - 07.09.1942 / Fp-Nr. 32 001 - 48 000


    [7] = 7. Neudruck, Band 1: 15.07.1942 - 24.01.1943 / Fp-Nr. 00 001 - 16 000
    [7] = 7. Neudruck, Band 2: 31.07.1942 - 09.02.1943 / Fp-Nr. 16 001 - 32 000
    [7] = 7. Neudruck, Band 3: 08.09.1942 - 11.03.1943 / Fp-Nr. 32 001 - 48 000
    [7] = 7. Neudruck, Band 4: 20.10.1942 - 09.01.1943 / Fp-Nr. 48 001 - 56 000


    [8] = 8. Neudruck, Band 1: 25.01.1943 - 31.07.1943 / Fp-Nr. 00 001 - 16 000
    [8] = 8. Neudruck, Band 2: 10.02.1943 - 23.08.1943 / Fp-Nr. 16 001 - 32 000
    [8] = 8. Neudruck, Band 3: 12.03.1943 - 07.09.1943 / Fp-Nr. 32 001 - 48 000
    [8] = 8. Neudruck, Band 4: 10.01.1943 - 26.09.1943 / Fp-Nr. 48 001 - 56 000


    [9] = 9. Neudruck, Band 1: 01.08.1943 - 23.03.1944 / Fp-Nr. 00 001 - 16 000
    [9] = 9. Neudruck, Band 2: 24.08.1943 - 05.04.1944 / Fp-Nr. 16 001 - 32 000
    [9] = 9. Neudruck, Band 3: 08.09.1943 - 22.04.1944 / Fp-Nr. 32 001 - 48 000
    [9] = 9. Neudruck, Band 4: 27.09.1943 - 07.05.1944 / Fp-Nr. 48 001 - 60 000
    [9] = 9. Neudruck, Band 5: 15.02.1943 - 17.05.1944 / Fp-Nr. 60 001 - 64 000 und 80 001 - 88 000


    [10] = 10. Neudruck, Band 1: 24.03.1944 - 06.11.1944 / Fp-Nr. 00 001 - 16 000
    [10] = 10. Neudruck, Band 2: 06.04.1944 - 09.11.1944 / Fp-Nr. 16 001 - 32 000
    [10] = 10. Neudruck, Band 3: 23.04.1944 - 24.11.1944 / Fp-Nr. 32 001 - 48 000
    [10] = 10. Neudruck, Band 4: 08.05.1944 - 05.12.1944 / Fp-Nr. 48 001 - 64 000
    [10] = 10. Neudruck, Bd. 4a: 20.09.1944 - 19.12.1944 / Fp-Nr. 64 001 - 68 000
    [10] = 10. Neudruck, Band 5: 18.05.1944 - 19.12.1944 / Fp-Nr. 80 001 - 88 000


    [11] = 11. Neudruck, Band 1: 07.11.1944 - 08.05.1945 / Fp-Nr. 00 001 - 16 000
    [11] = 11. Neudruck, Band 2: 10.11.1944 - 08.05.1945 / Fp-Nr. 16 001 - 32 000
    [11] = 11. Neudruck, Band 3: 25.11.1944 - 08.05.1945 / Fp-Nr. 32 001 - 48 000
    [11] = 11. Neudruck, Band 4: 06.12.1944 - 08.05.1945 / Fp-Nr. 48 001 - 64 000
    [11] = 11. Neudruck, Band 5: 20.12.1944 - 08.05.1945 / Fp-Nr. 64 001 - 68 100 und 80 001 - 88 000


    Es existierte auch noch ein 12. Neudruck, datiert vom 06.02.1945 - dieser enthielt die Berichtigungslisten Nr. 1 - 1844.
    Siehe: Tessin/Kannapin, Waffen-SS und Ordnungspolizei im Kriegseinsatz 1939-1945


    Sammel-Feldpostnummern waren in den besetzten Gebieten West- und Nordeuropas (Belgien, Dänemark, Franreich und Norwegen) in Verwendung, wenn eine große Anzahl orstfester Dienststellen sowie Truppenteile ständig vom gleichen FpA versorgt wurden. Jeder Empfänger erhielt zur einheitlichen Fp-Nr. dann einen Großbuchstaben als Zusatz, wenn es nötig war auch derer zwei zugeteilt.


    Quelle: Meine eigene Ausarbeitung bzgl. Feldpost vor geraumer Zeit.
    __________
    MfG Uwe

    Einmal editiert, zuletzt von UHF51 ()

  • Feldpostbrief:


    Liebe Toni!


    Vor allen meine herzlichsten Grüße.
    Ich habe das Paket erhalten. Ich werde
    nächste Woche am Dienstag das ist
    am 7. entlassen. Urlaub werde ich
    wohl keinen erhalten aber immer-
    hin werde ich 14 Tag Innendienst
    bekommen. Wenn es gut geht wird
    ja unter der Zeit das Gesuch kommen
    und vieleicht haben wir doch das Glück
    und ich bekomme Urlaub, Du brauchst
    mir ins Lazarett nicht mehr schreiben.
    Kannst aber Sonntag schon an die
    alte Adresse schreiben. 8. MG.-Kp. Inf.Ers.Btl. II/131
    Hindenburgkas.(erne) Olmütz.
    Viele Grüße
    und Küsse
    Franz
    __________
    MfG Uwe

  • Lieber Uwe,


    herzlichen Dank für die Info zu den Feldpostnummern!


    Und ich muss sagen, du bist ein Wahnsinn, dass du den kompletten Brief "übersetzt" hast!!! Vielen herzlichen Dank dafür! Ich breche mir an der Schrift nämlich die Augen und bin froh, wenn ich einzelne Wörter lesen kann. Ich wusste gar nicht, dass mein Uropa verletzt in einem Lazarett war... Wahrscheinlich steht es eh in den Briefen, aber mangels des Lesenkönnens ist das untergegangen.
    Vielen, vielen lieben Dank :)


    Liebe Grüße

  • Hallo Mawu,
    Stell doch die anderen Briefe auch ein, die können wir auch versuchen zu übersetzen. Aus solchen Feldpostbriefen kann man schon einige Infos ziehen.
    Gruß Ulf

    --------------------------------------------------------------
    Ich suche Bildmaterial, Dokumente und sonstige Informationen über ausländische Orden und Ehrenzeichen die an Deutsche verliehen wurden. Zum Zweck der Aufarbeitung und der Dokumentation.
    Vielen Dank

  • Hallo Mawu,
    Stell doch die anderen Briefe auch ein, die können wir auch versuchen zu übersetzen. Aus solchen Feldpostbriefen kann man schon einige Infos ziehen.
    Gruß Ulf

    Die Frage hätte ich auch evtl. gestellt. Aber ob der Aufwand, wg. einiger weniger Informationen daraus, berechtigt ist, steht auf einem anderen Blatt.
    Zumal ich die Mühe und Zeit der Transkription im Blick habe...
    ::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::
    19.09.1942
    (...)
    Der Chef Pz.A.O.K. 4 begab sich im Storch und Kraftwagen zur Gruppe v. Schwedler, 297. Inf.Div. und 20. rum. Div. Bei Gruppe v. Schwedler wurde die Operation "Herbstlaub" und die von der Gruppe beabsichtigte Durchführung besprochen. Ein Vorschlag der Gruppe für die 1. Phase der Operation, der eine Zerreißung des Pz.Korps und die Unterstellung von Teilen unter die Gruppe v. Schwedler vorsah, glaubte der Chef nicht zustimmen zu können, da er nicht im Sinne der Erwägungen des Oberbefehlshabers lag. (Der O.B. lehnte ihn auch beim Vortrag nach Rückkehr des Chefs ab.) Der zweite Vorschlag der Gruppe für die 1. Phase entsprach den Gedankengängen der Armee. Der Chef Pz.A.O.K. 4 betonte dieses dem Kommandierenden General des IV. A.K. gegenüber und legte nahe, die Dinge auf dieser Basis weiter vorzubereiten. Hinsichtlich des Vorschlages der Gruppe für die 2. Phase der Operation, der wiederum von den Absichten der Pz.Armee abwich, äußerte der Chef Pz.A.O.K. 4 lediglich die Ansicht des Oberbefehlshabers und teilte dem Kdr.General des IV. A.K. mit, dass er die Dinge dem Oberbefehlshaber vortragen würde. (Der Oberbefehlshaber entschied beim Vortrag nach Rückkehr des Chefs, dass er voraussichtlich an seinen bisherigen Absichten nichts ändern werde, d.h., dass die Gruppe v. Schwedler den Flankenschutz an der Wolga auszuüben haben würde und nicht das XXXXVIII. Pz.Korps.)
    Beim anschließenden Besuch bei der 297. Inf.Div. kam die Sprache auf die sehr geschwächten Gefechtsstärken, die dem Kommandeur ernste Sorgen bereiteten, besonders auch hinsichtlich des Mangels an Unteroffizieren. Die Division bereitete den Angriff anscheinend sehr sorgfältig vor und war dauernd bemüht, diese Vorbereitungen der Entwicklung der Feind- sowie der eigenen Lage entsprechend zu ergänzen und zu verbessern; sie hoffte auch ihre Aufgaben durchführen zu können. Vom Chef Pz.A.O.K. 4 auf die Verpflegungsfrage angesprochen, betonte der Div.Kommandeur im Gegensatz zum letzten Zustandsbericht ausdrücklich, dass sie jetzt wesentlich besser wäre. Dagegen sei die Munitionslage, wie übrigens auch von der Gruppe v. Schwedler geäußert wurde, sehr angespannt, was sich recht unangenehm fühlbar mache.
    (...)
    23.09.1943
    (...)
    "Herbstlaub" kann aber nicht von Verbänden durchgeführt werden, die durch die jetzt anlaufende Operation der 6. Armee noch mehr geschwächt werden, zumal die 297. und 371. Inf.Div. nur noch bedingt zu Angriffen geeignet sind. Es muß betont werden, dass "Herbstlaub" kein "kleines Unternehmen" ist. Es stehen uns dort 6 – 7 Feinddivisionen gegenüber, der Gegner hat seine Stellungen sehr stark ausgebaut; die Fabrikorte zu nehmen, wird bestimmt nicht einfach sein. (Hierzu gab Chef Pz.A.O.K. 4 noch besondere Erläuterungen an Hand der Planpausen "Feindlage und Feindbefestigungen".) Die Rumänen können am Angriff aus bekannten Gründen nicht beteiligt werden. Der Feind, der zumindest dauernd Ersatz zuführt und mit der Wolga im Rücken sich verteidigt, wird bestimmt sehr zäh kämpfen und sich bis zum letzten halten. Daher ist es notwendig, der Pz.Armee nach der Einnahme von Stalingrad neben der 94. Inf.Div., 24. Pz.Div. und 29. Inf.Div. (mot) mit Heerestruppen noch ein Korps der 6. Armee zuzuteilen, um "Herbstlaub" auch wirklich erfolgreich durchführen zu können.
    Antwort: Sämtliche Gedanken finden volle Würdigung; es wird auch vom O.B. besonders betont, dass "Herbstlaub" gewiß nicht einfach sein wird. Aber außer den z.Zt. an die 6.Armee abgegebenen Truppen sei die Heeresgruppe nicht in der Lage, weitere Verbände hierfür zur Verfügung zu stellen.
    Der Antrag der Pz.Armee müsse daher leider abgelehnt werden.
    (...)
    Eine Dehnung der Front der 297. Inf.Div. und 371. Inf.Div. und Herauslösen der 14. Pz.Div. zu Gunsten der 6. Armee ist nach der derzeitigen Feindlage ausgeschlossen. Der Gegner versucht immer wieder längs der Wolga durchzubrechen und hat hierzu fraglos im Raume Beketowka stärkere Kräfte versammelt. Wenn auch im Augenblick der Feind verhältnismäßig ruhig ist, so muß doch sehr bald mit weiteren stärkeren Angriffen gerechnet werden.
    Antwort: Die Heeresgruppe sieht das nur bedingt ein. Man hält es für möglich, das IV. A.K. zu dehnen und die 14. Pz.Div. herauszulösen; da es aber voraussichtlich nicht zum Tragen kommt, wird nicht weiter auf diese Frage eingegangen.
    (...)
    Quelle: Meine Ausarbeitung hier: http://forum.panzer-archiv.de/viewtopic.php?t=11341
    __________
    MfG Uwe

    Einmal editiert, zuletzt von UHF51 ()

  • Danke für die vielen Informationen, welche ich mir noch gut anschauen muss, damit ich sie verstehe ?( bin mit sowas ja nicht so vertraut.


    Natürlich könnte ich weitere Briefe bei meiner Oma fotografieren und hier reinstellen, was wirklich toll wäre, wenn jemand helfen würde, da meine Oma mit der Lupe sitzt und nur ein paar Wörter lesen kann und mir geht es nicht anders (außer, dass ich noch keine Lupe brauche ;) ), aber ich verstehe natürlich auch, dass das mit einem enormen Aufwand an persönlicher Zeit verbunden wäre!
    Wenn jemand Lust dazu hat, ev die letzten Briefe zu transkribieren, wäre das fabelhaft (alle wären zuviel - ich glaube mein Uropa hat über gute 2-3 Jahre mind 1 Brief pro Monat geschickt). Bitte einfach bei mir melden, wenn jemand weiter helfen will. Wenn nicht, dann bin ich auch nicht böse, weil ihr mir ja schon soviel Infos gegeben habt!! Danke nochmal dafür!! Ich kann meiner Oma auf jeden Fall schon ein bisschen was über den Weg ihres Vaters erzählen!


    Liebe Grüße
    Manu

  • Hallo Uwe,
    na es gibt auch noch andere die diese Aufgabe übernehmen würden.


    Hallo Manu,
    kein Problem stelle die Briefe hier ein oder sende Sie mir per Email, gern schau ich was ich machen kann.


    Gruß Ulf

    --------------------------------------------------------------
    Ich suche Bildmaterial, Dokumente und sonstige Informationen über ausländische Orden und Ehrenzeichen die an Deutsche verliehen wurden. Zum Zweck der Aufarbeitung und der Dokumentation.
    Vielen Dank

  • Hallo Uwe,
    na es gibt auch noch andere die diese Aufgabe übernehmen würden.


    Hallo Manu,
    kein Problem stelle die Briefe hier ein oder sende Sie mir per Email, gern schau ich was ich machen kann.


    Gruß Ulf

    Moin Ulf,


    ich weiß nicht warum Du so etwas postest resp. mich dazu direkt ansprichst.
    Dein letzter Satz an den Themenstarter hätte m.E.n. vollauf genügt.


    Werde mir erst einmal eine Auszeit gönnen.
    __________
    MfG Uwe

  • Hallo Manu,


    wie ich sehe ist ja in meiner Abwesenheit bereits eine Menge an Informationen für dich zusammen gekommen. Da ich den Eindruck gewonnen habe, dass du noch etwas Unterstützung in der Auswertung der Daten benötigst, versuche ich dir erstmal ein paar grundlegende Sachen zu vermitteln.


    1. Die Einheit an die du dich halten solltest, ist das Infanterie-Regiment 522, dass seiner Zeit der 297. Infanterie-Division unterstellt war. Da es meistens leicht ist, über größere Verbände zu gehen, halte dich am besten erstmal an die Division.


    2. Das Zeitfenster ist ja eigentlich bereits festlegt, sprich wir sollten uns auf die Jahreswende 42/43 konzentrieren.


    3. Der Ort ist ja ebenfalls eindeutig: Stalingrad


    Zunächst schau dir bitte mal den folgenden Link an:


    http://www.lexikon-der-wehrmac…z/Heer/Truppenstaerke.htm


    Hier erhältst du eine gute Übersicht zu Gliederungen bzw. Unterstellungen von groß nach klein.


    Des Weiteren solltest du dir mal überlegen, dass folgende Buch zur 297. Infanterie-Division zu kaufen:


    Dr. Alois Beck: bis Stalingrad...(1941 - 1943) - Albanien und Jugoslawien (1943 - 1945) - Die 297. Infanterie-Division, Abt-Verlag, Ulm 1983


    Es ist zwar nur bedingt eine Hilfe aber es kann zumindest nicht schaden um einen etwas besseren Eindruck zum Geschehen zu erhalten. Ich werde dir auch noch ein paar kleine Passagen dazu einstellen.


    So, dass sollte es erstmal für den Moment gewesen sein. Ich werde jetzt versuchen für dich ein paar Detailinformationen zu finden, ich melde mich wieder.


    Gruß
    Michael


    PS: Da wir bei Dateianhängen mit Quellenangaben arbeiten, habe ich diese jetzt bei deinem Brief nachgetragen.

  • Lieber Michael, danke für die Informationen! Ich werde mich mal da durcharbeiten und mich mal an die 297 Division halten.


    Danke für das Einfügen der Quellenangabe - das habe ich ganz vergessen (hab das ja schon an anderer Stelle hier gelesen, dass das bei euch Usos ist).


    Weiß jemand von euch inwiefern Feldpostbriefe zensuriert wurden? Mich beschäftigt immer noch einer der letzten Briefe, welcher anscheinend zerschnitten wurde, so dass 1 bis 2 Zeilen fehlen. Leider kann ich den Brief auch nicht wirklich entziffern und somit kann ich auch nicht spekulieren, ob hier etwas relevantes gestanden wäre...
    Ich werde den Brief am Wochenende bei meiner Oma mal abfotografieren.
    Kommt mir halt komisch vor...


    Auch muss ich noch einmal näher schauen, da meine Uropa in einem Brief von September /Oktober 42 geschrieben hat, dass er durch die Hölle gegangen ist. In späteren Briefen, also Dezember 42, hab ich sowas nicht rausgelesen. Kommt aber vielleicht auch davon, dass mir die Schrift chinesisch vorkommt :huh:


    Herzlichen Dank und liebe Grüße,
    Manu

  • Guten Morgen Manu,

    Weiß jemand von euch inwiefern Feldpostbriefe zensuriert wurden? Mich beschäftigt immer noch einer der letzten Briefe, welcher anscheinend zerschnitten wurde, so dass 1 bis 2 Zeilen fehlen. Leider kann ich den Brief auch nicht wirklich entziffern und somit kann ich auch nicht spekulieren, ob hier etwas relevantes gestanden wäre...
    Ich werde den Brief am Wochenende bei meiner Oma mal abfotografieren.
    Kommt mir halt komisch vor...

    schau dir zu diesem Punkt bitte mal den folgenden Link an:


    http://www.feldpost-archiv.de/11-zensur.shtml


    Gruß
    Michael


    PS: Mal eine andere Frage, wie schaut es denn mit Fotos aus? Die könnten auch noch die eine oder andere Wissenslücke schließen.

  • Danke Michael für den Link!


    Fotos gibt es meines Wissens nach nicht, nur das Hochzeitfoto vom Frühjahr 42. Aber das ist eine gute Idee - ich werde meine Oma danach fragen und suchen. Vielleicht findet sich doch noch was.


    Sonnige Grüße aus Niederösterreich, manu