Objekt "Riese"

  • Hallo Heinz,


    ja ist mir bekannt. Ich war ja da schon vor Ort, da wurde bis zuletzt gebaut und zementiert, bis in das Frühjahr 1945 hinein. Zum Schluß hat man alles einfach stehen und liegen gelassen und hat die Flucht ergriffen. Selbst durch den frisch gegossenen Beton ist man durchgerannt, wie man heut noch an den Schuhabdrücken im Boden erkennen kann.



    Gruß KaLeun

  • Danke KaLeun


    Es ist eigentlich unvorstellbar: am 26.04.45 -- treffen sich die Alliierten in Torgau
    -- sind die Berliner Stadtbezirke Dahlem und Siemensstadt in russischer Hand
    und gleichzeitig
    -- wird die Weiterarbeit am Objekt "Riese" materiell ( scheinbar) abgesichert.


    Ob es für den Endsieg noch geholfen hätte?


    Gruß


    legit

    Quäle nie ein Gewehr zum Scherz, denn es könnte geladen sein!

  • Hallo legit,


    sicherlich hätte es die Kriegslage nicht mehr gewendet. Aber Riese war nunmal Chefsache, Speer war selbst mehrfach vor Ort in seiner Funktion als Rüstungsminister, Schloß Fürstenstein war als Führerhauptquartier vorgesehen. Entsprechende Umbauarbeiten am Schloß und natürlich Projekt Riese selbst können heute besichtigt werden.



    Gruß KaLeun

  • Hallo legit und KaLeun,


    erstmal Danke für den interessanten Bericht.


    Mich würde interessieren, wo genau man diese Stollen finden kann? Gibt es in einem speziellen Ort einen Haupteingang/Museum oder ähnliches?
    Ich habe bislang nichts darüber gehört und gerade mal bei google geschaut, aber da stehen mehrere Orte drin. Verstehe ich richtig, dass das gesamte Gebiet der Stollen auf heutigem polnischen Boden liegt (Schlesien?).
    Vielleicht kann ich das mal auf einer der nächsten Reisen zur Familie meiner Freundin nach Oberschlesien mitnehmen :)
    Über weitere Infos würde ich mich freuen.


    Gruß Pasak86

  • Hallo Pasak86


    Da ist KaLeun der richtige Guide.
    Er kann Dir auch sagen, welche Ausrüstung empfehlenswert ist.
    Wenn Du die Freundin mitnimmst, dann ist ja bei Unterkühlung in den langen Gängen vorgesorgt.
    Ansonsten hilft "Zubrovka". Totsicher.
    Die Anlage, mit Handscanner schnell gefertigt, soll nur Appetit machen.


    Gruß


    legit



    Quelle: History Tours

  • Hallo Leute,


    das wird jetzt wieder nen Roman, aber es soll ja auch keiner unwissend durchs Leben gehen. ;) Also das Eulengebirge am Rande der Stadt Waldenburg/Walbrzych in Schlesien/Polen sollte und wurde als riesige Untertageverlagerung zur Rüstungsproduktion des deutschen Reiches von KZ Häftlingen ausgebaut. Wie erwähnt hat Albert Speer als Rüstungsminister das Projekt Riese selbst geleitet und war auch mehrfach vor Ort. 1944 wurde allein für dieses Bauvorhaben mehr Beton verbaut, als für das gesamte Luftschutzbauprogramm im Reich. Das ganze Eulengebirge ist heute durchlöchert wie ein Schweizer Käse, es gibt da zig Stollen, riesige unterirdische Hallen. Tausende im Wald abgestapelte und mittlerweile versteinerte Zementsäcke zeugen von dieser regen Bautätigkeit. Dort ist auch der angebliche Gold-Panzerzug bei Waldenburg in einem Stollen der alten Bahnstrecke Breslau/Wroclaw - Waldenburg/ Walbrzych entdeckt wurden. Allerdings kann da aber auch alles mögliche in dem Zug sein. In der Nähe befindet sich das Schloß Fürstenstein, heute Museum. Dies sollte ein Führerhauptquartier für Hitler werden und man hatte mit dem Umbau des Schlosses dafür bereits begonnen. So entstand unter dem Schloß eine Bunkeranlage die man bequem mit dem Lift erreichen konnte, auch gibt es teilweise Verbindungen zu den Stollenanlagen des Eulengebirges. Dies ist heute alles weitestgehend touristisch erschlossen und kann entsprechend besichtigt werden. Ausgangspunkt dabei ist das Schloß Fürstenstein, allerdings gibt es keinerlei Unterlagen über diese Untertageverlagerung Projekt Riese. Deshalb vermutet man weitere, bislang unentdeckte unterirdische Anlagen und Stollen im Eulengebirge. Ich häng mal einen Link eines Reiseveranstalters hier aus Ebersbach/Oberlausitz mit an. Die bieten solche History Touren an und machen das auch sehr gut und verfügen über große Erfahrung sowie entsprechende Kontakte auf dem Gebiet. Ich empfehle die Reise mit denen zu unternehmen, da sieht man vieles und erfährt eine Menge zum Projekt Riese. Die fahren auch z.B. dann mit dem Schlauchboot in den Stollen des Eulengebirges mit einem lang, da diese teilweise unter Wasser stehen. So ich hoffe ich konnte weiterhelfen, weitere Fragen jederzeit gerne. Gibt aber auch eine Menge Infos bei Wild Ost History Tours dazu.



    http://www.historytours.de/Lae…Riese-%238220%3B::58.html




    Gruß KaLeun

  • Hallo KaLeun,


    danke für die ausführlichen Informationen, auch für den Hinweis bzgl. Wild Ost History Tours. Ich denke, das wäre definitiv mal einen Besuch wert! Eine Führung bzw. Gruppe macht da, wie du schon sagtest, sicherlich Sinn.


    Was mich gerade überrascht hat, ist die Tatsache, dass der sog. Goldzug dort in der Nähe liegen soll... Ich bin dann mal weg ;)
    Aber jetzt wo ich Walbrzych gelesen habe, wird mir einiges
    klar...
    Der war ja letztes Jahr längere Zeit mal in den Medien rumgegeistert. Der wurde aber nach wie vor nicht gefunden, oder? Oder hat sich aufgrund der ganzen Abschreckungen dann letztlich keiner so wirklich rangetraut? Irgendwann hat man dann plötzlich nichts mehr davon gehört.


    Gruß


    Pasak86

  • Hallo pasak86,


    kein Problem. Gut mit dem Goldzug in der Nähe von Waldenburg weichen wir jetzt leicht vom Thema ab. Es soll aber jetzt mit den Grabungen im Sommer begonnen werden, nachdem da erst mehrere behördliche Genehmigungen und natürlich die finanziellen Mittel dafür besorgt werden mussten. Die Grabungen werden von privater Hand durchgeführt, was ich persönlich für leichtsinnig halte. Es haben laut polnischen Historikern aber nachweislich tatsächlich zwei Panzerzüge, wir reden ja nicht von normalen Züge, zum Kriegsende Breslau noch verlassen. Aber es gab in Breslau auch eine chemische Fabrik, welche unter anderem Sarin Gas produziert hat. Also könnte der Zug auch mit Sarin Gas beladen sein. Außerdem ist er sicherlich mit Sprengfallen präpariert, so wie es damals ja in Mode war. Also ich finde, eigentlich ist dies Aufgabe der polnischen Behörden bzw. des Militärs so etwas zu bergen. Warten wir es mal ab was da wird zu Tage kommen.



    Gruß KaLeun