Willibald Schenk, Gefreiter

  • Hallo Patrick,


    vielen Dank für das einstellen des Wast-Schreibens. Ich habe mal im Bezug auf den Datenschutz den Namen des Sachbearbeiters entfernt.


    Ich fange einfach mal an:


    Artillerie-Ersatz-Abteilung 116


    1. Aufstellung:


    * 26.8.1939 in Oppeln, Wehrkreis VIII, als leichte Artillerie-Ersatz-Abteilung (motorisiert);
    1.11.1941 umbenannt in leichte Artillerie-Ersatz-Abteilung I./116 (motorisiert); 1.10.1942 geteilt und
    10.4.1943 vereinigt als leichte Artillerie-Ersatz- und Ausbildungsabteilung (motorisiert) I./116.


    2. Unterstellung:


    Division 168, später 148; 15.12.1940 Division 178 (motorisiert); April 1943 Division 432


    Quelle: VMD


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    Artillerie-Regiment 118


    Hier passt etwas nicht, ich konnte diese Einheit auf die schnelle nicht finden. Ich glaube auch nicht, dass es sich hierbei um ein Regiment gehandelt hat. Ich glaube, da muß man nochmal nachforschen.


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    Artillerie-Ersatz-Abteilung I./213


    siehe: http://www.lexikon-der-wehrmac…ErsAbt/ArtErsAbt213-R.htm


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    Artillerie-Ersatz- und Ausbildungs-Abteilung I./116


    siehe: http://www.lexikon-der-wehrmac…ErsAbt/ArtErsAbt116-R.htm


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    Artillerie-Regiment 119


    1. Aufstellung:


    * 10.10.1940 im Wehrkreis IX durch Umbenennung des Artillerieregiments 231 mit I. (früher I./4,
    Friedensstandort Dresden), II. (früher III./677 * Magdeburg), III. (s) (früher 643, Mühlhausen);
    Panzerartillerie-Regiment 119 seit Mai 1942; 12.5.1942 die Beobachtungsbatterie (Panzer-) 334 in
    119 umbenannt und eingegliedert. Am 22.5.1942 wurde die Heeres-Flakartillerie-Abteilung 277 als
    IV. (Flak) 9-12 eingegliedert; erhielt aber am 1.5.1943 ihre alte Bezeichnung wieder. 22.4.1943
    wurde die Beobachtungsbatterie aufgelöst und durch die bisherige Beobachtungsbatterie (Panzer)
    140, jetzt 119 ersetzt; Mai 1944 wurde das Regiment in Frankreich durch Reserve-Artillerie-
    Abteilung 167 (Landsberg/Lech) aufgefrischt.


    2. Gliederung:


    I. 1-3, II. 4-6, III. (s) 7-9 und (1942) Beobachtungsbatterie sowie zeitweise IV. (Flak) 9-12


    3. Unterstellung:


    11. Panzerdivision:
    1941 Jugoslawien, Mittelrußland (Moskau)
    1942 Mai Südrußland
    1943 desgleichen (Charkow, Belgorod)
    1944 Tscherkassy, Mai nach Westen (Bordeaux), später Belfort, Saarpfalz
    1945 Südeifel


    4. Ersatz:


    29 Erfurt, Wehrkreis IX; 1.12.1940 E 116 Oppeln, Wehrkreis VIII


    Quelle: VMD


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    Artillerie-Ersatz- und Ausbildungs-Abteilung I./116


    siehe: http://www.lexikon-der-wehrmac…ErsAbt/ArtErsAbt116-R.htm


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    Panzer-Armee Waffenschule (Panzer-Armee Oberkommando 4)


    siehe: https://www.forum-der-wehrmach…6482-armee-waffenschulen/


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    Panzergrenadier-Kompanie (Panzer-Armee Oberkommando 4)


    bis dato, keine Informationen


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    Sturm-Regiment (Panzer-Armee Oberkommando 4)


    * Mai 1944 aus dem Lehr-Bataillon der Armee-Waffenschule mit I. (1.-4.), II. (5.-8.), 9., 10., 11.
    (Pionier-) und 12. (Wach-) Kompanie.


    Quelle: VMD


    sowie ein paar ergänzende Infos, siehe:
    http://www.lexikon-der-wehrmac…enter/SturmRgtPAOK4-R.htm


    Weiteres folgt...........


    Gruß
    Michael

  • Hallo Patrick,

    Artillerie-Regiment 118


    Hier passt etwas nicht, ich konnte diese Einheit auf die schnelle nicht finden. Ich glaube auch nicht, dass es sich hierbei um ein Regiment gehandelt hat. Ich glaube, da muß man nochmal nachforschen.

    ich glaube im Moment, dass es sich hier um einen Schreibfehler handelt. Das Artillerie-Regiment 119 unterstand auch schon nachweislich im Februar 1941 der 11. Panzer-Division. Das würde auch in sofern passen, weil er ja im Januar 1943 auch in diesem Regiment eingesetzt wurde.


    Ich habe dazu mal eine Seite aus dem KTB der Division aus dem Februar 1941 beigefügt.


    Quelle: Nara


    Gruß
    Michael

  • Nachtrag:


    zum Thema Unterstellung anbei ein kurzer Abriss zur:


    11. Panzer-Division


    1. Aufstellung:


    * 1. 8.1940 aus der am 1.12.1939 gebildeten 11. Schützen-Brigade (Stab Wehrkreis IX) mit Schützen-
    Regiment 110 I., II. aufgestellt Wehrkreis X (I.) und Wehrkreis XI (II.), Schützen-Regiment 111 I.,
    II. aufgestellt Wehrkreis IX (I. und II.) nach Umgliederung in 11. Panzer-Division auf dem
    Übungsplatz Neuhammer; I./111 tritt zur 14. Panzer-Division, dafür I./103 im Tausch von dieser;
    Panzer-Regiment 15 am 4.9. von der 5. Panzer- Division; Kradschützen-Bataillon 61, Aufklärungs-
    Abteilung 231 und Panzerjäger-Abteilung 61 teilweise aus Abgaben der 231. Infanterie-Division neu
    gebildet; Nachrichten-Abteilung 341 von der 311. ID; Pionier-Bataillon 209 von der 209. ID. Das
    Artillerie-Regiment 119 (zunächst bei der Aufstellung als Artillerie-Regiment 231 bezeichnet) wurde
    aus dem Artillerie-Regimentsstab 746, der I./Artillerie-Regiment 4 (4. ID), der III./Artillerie-
    Regiment 677 und I./Artillerie-Regiment 643 (Heerestruppen).


    2. Gliederung:


    11. Schützen-Brigade
    Schützen-Regiment 110 I., II.
    Schützen-Regiment 111 I., II. (I. aus I./103, Friedensstandort Zittau)
    Panzer-Regiment 15 I., II. (Friedensstandort Sagan)
    Artillerie-Regiment 119 I.-III. (dabei I. aus I./4, Friedensstandort Dresden)


    Die Division wurde jetzt einheitlich auf den Wehrkreis VIII als Ersatzwehrkreis angewiesen. 1942
    erhielt das Panzer-Regiment 15 eine III. Abteilung aus der bisherigen II./Panzer-Regiment 35 der 4.
    Panzer-Division und eine IV./Artillerie-Regiment 119 aus der HeeresflakArtillerie-Abteilung 277.
    Die Aufklärungs-Abteilung 231 wurde mit dem Kradschützen-Bataillon 61 verschmolzen. 1943
    wurde dieses Bataillon Panzer-Aufklärungs-Abteilung 11 (29.4)., die IV./Artillerie-Regiment 119
    wieder Heeres-Flak-Artillerie-Abteilung 277 (20.4.) und die I./Panzer-Regiment 15 als Panzer-
    Abteilung (Panther) 52 Heerestruppe. (Im Herbst wieder I./15 und die III./15 aufgelöst.)


    Panzer-Grenadier-Regiment 110 I., II.
    Panzer-Grenadier-Regiment 111 I., II.
    Panzer-Regiment 15 II., III., September I., II.
    Artillerie-Regiment 119 I.-III.
    Divisionseinheiten 61 (Nachrichten 89 (aus 341) Pionier 209)
    Im Februar 1944 wurde die Division ohne einsatzfähige Teile aus dem Raum Winniza in den Raum
    Bordeaux überführt und dort durch die 273. Reserve-Panzer-Division völlig aufgefrischt und
    praktisch neu gebildet.


    Divisions-Kommando aus Divisions-Kommando 273. Reserve-Division (Wehrkreis XIII)
    Panzer-Grenadier-Regiment 110 aus Reserve-Panzer-Grenadier-Regiment 92 (mit Reserve-
    Panzer-Grenadier-Regiment 111 aus Reserve-Grenadier-Regiment (motorisiert) 73 (mit
    Panzer-Aufklärungs-Abteilung 11 aus Reserve-Panzer-Aufklärungs-Abteilung 7
    Panzer-Regiment 15 aus Reserve-Panzer-Abteilung 35 und 25
    Artillerie-Regiment 119 unter Verwendung Reserve-Artillerie-Abteilung 167 (als III.)
    Heeres-Flak-Artillerie-Abteilung 277
    Divisionseinheiten 61 (Nachrichten 89, Pionier 209)


    Die Umbildung sollte laut Befehl vom 19.3. zum 15.6. durchgeführt sein.
    Nach dem Rückzug aus Frankreich erfolgte die Wiederherstellung der Division am 23.9.1944 durch
    Eingliederung der Panzer-Brigade 113 (Panzer-Grenadier-Regiment und Panzer-Abteilung 2113) auf-
    gestellt im Wehrkreis XII. Die Reste der Division kamen 1945 im bayerischen Wald in amerikanische
    Gefangenschaft.


    4. Ersatz:


    Wehrkreis VIII, E 15 Sagan


    Quelle: VMD


    Weitere Informationen findest du noch unter:
    http://www.lexikon-der-wehrmac…Panzerdivisionen/11PD.htm


    Gruß
    Michael

  • Hallo Michael,


    herzlichen Dank für die ausführlichen Informationen. Ich muss an der Stelle mal ein großes Lob an dich aussprechen!
    Mit welchem Zeitaufwand du hier die Seite betreibst und Fragestellern in Vollständigkeit Auskunft gibst, das ist wohl einmalig. Danke dafür!


    Genau den selben Schreibfehler (118/119) habe ich vergangenes Jahr beim laienhaften Recherchieren auch vermutet. Wohl ein Tippfehler der Sachbearbeiterin bei der WASt.


    Woraus ich jedoch nicht ganz schlau werde und daher gerne etwas genauer drauf eingehen würde, ist die Sache mit der Panzer-Armee-Waffenschule. Kann es sein, dass man dort aufgrund einer vorherigen Verletzung und noch andauernder Verheilung hinbeordert werden konnte? Merkwürdig finde ich das vorallem vor dem Hintergrund, dass zu dieser Zeit doch eigentlich jedwede Kräfte an der Front unabkömmlich waren. Was war der Sinn dieser Schulen? Vermutlich eine vertiefende Ausbildung in der jeweiligen Marterie...
    Weiss hierzu jemand genaueres?


    Grüße


    Patrick

  • Hallo Patrick,

    herzlichen Dank für die ausführlichen Informationen. Ich muss an der Stelle mal ein großes Lob an dich aussprechen!
    Mit welchem Zeitaufwand du hier die Seite betreibst und Fragestellern in Vollständigkeit Auskunft gibst, das ist wohl einmalig. Danke dafür!

    vielen Dank, so was muß man auch ab und zu hören, damit man nicht den Antrieb verliert. :)

    Genau den selben Schreibfehler (118/119) habe ich vergangenes Jahr beim laienhaften Recherchieren auch vermutet. Wohl ein Tippfehler der Sachbearbeiterin bei der WASt.

    ich glaube auch, dass wir diesen Punkt so stehen lassen können.

    Woraus ich jedoch nicht ganz schlau werde und daher gerne etwas genauer drauf eingehen würde, ist die Sache mit der Panzer-Armee-Waffenschule. Kann es sein, dass man dort aufgrund einer vorherigen Verletzung und noch andauernder Verheilung hinbeordert werden konnte? Merkwürdig finde ich das vorallem vor dem Hintergrund, dass zu dieser Zeit doch eigentlich jedwede Kräfte an der Front unabkömmlich waren. Was war der Sinn dieser Schulen? Vermutlich eine vertiefende Ausbildung in der jeweiligen Marterie...
    Weiss hierzu jemand genaueres?

    dazu habe ich im Moment nur eine Theorie. Ich glaube, dass er Aufgrund seiner vorangegangen Verwundung in der Waffenschule eine neue Ausbildung an Waffen und Gerät erhalten hat. Dafür würden nämlich seine weiterführenden Versetzungen sprechen:


    - Panzergrenadier-Kompanie (Panzer-Armee Oberkommando 4)
    - Sturm-Regiment (Panzer-Armee Oberkommando 4)

    Gruß
    Michael

  • Hallo Patrick,


    also ich habe mich jetzt nochmal etwas mit dem Thema Ausbildung beschäftigt. Über die betr. Waffenschule etwas brauchbares zu finden wird nicht einfach werden. Im ganzen Netz scheint es so ziemlich überhaupt nichts zu geben, geschweige denn einen Lehrplan oder vergleichbares.


    Das ganze Thema um Waffenschulen ist mehr als dünn, leider!


    Im Befehlsbereich der 4. Panzer-Armee hat es aber zu dieser Zeit eine Art Schulungsoffensive gegeben, wie die folgenden Seiten belegen. Ich glaube, dass einige dieser Handlungen schon mit der Bereitstellung für die Operation Zitadelle zusammenhingen.


    Quelle: Nara


    Gruß
    Michael

  • Nachtrag:


    Ein kleines Puzzelstück konnte ich aber noch finden. Am Tag der Meldung gemäß Wast-Schreiben, sprich den 28.06.1943 war die Waffenschule an einem Täuschungsmanöver beteiligt. Interessant ist auch, dass wir jetzt einen Standord haben - Poltawa -


    Quelle: Nara


    Gruß
    Michael

  • Moin Patrick,

    Was mich auch interessieren würde ist, wo in Oppeln / Oberschlesien die Kaserne der 3. Batterie leichte Artillerie Einsatz-Abteilung 116 bzw. die Genesenenbatterie sich befand, da ich dort immer wieder mal hinkomme, über Ostern das nächste mal (meine Verlobte stammt von dort).

    auf dieser Seite findest du einen detailierten Stadtplan von Oppeln. Vielleicht findest du darüber entsprechende Kasernen.


    https://www.landkartenarchiv.d…q=landkartenarchiv_oppeln


    Beste Grüße
    Robert

  • Hallo Patrick,

    Das ganze Thema um Waffenschulen ist mehr als dünn, leider!

    ein paar Basisdaten habe ich noch gefunden:


    Die Waffenschulen


    Mit Beginn der Aufrüstung und nach der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht genügten die bisherigen Einrichtungen an Offizierschulen offenbar nicht mehr. Um die explodierende Zahl von Offizieren einigermaßen auszubilden zu können, richtete man ohne jede Bedenken gegenüber dem Versailler Vertrag eine große Anzahl von Schulen ein. Dabei wurde zwischen Akademien, Kriegsschulen und Waffenschulen unterschieden.


    Gemeinsam war allen Schulen, daß sie sowohl Ausbildungsstätten für den Offiziernachwuchs, aber auch gleichzeitig – und dies gilt besonders für die Waffenschulen – Erprobungsstellen für neue Waffen des Heeres waren. Inspekteur aller Waffenschulen wurde Anfang Februar 1933 Generalmajor Johannes Blaskowitz. Ihm gelang es, obwohl er kein Freund des neuen Regimes war, in kürzester Zeit eine Organisation aufzubauen, die der Heeresvermehrung und dem vergrößerten Offizierbedarf gerecht wurde.


    Auch das Ausbildungspersonal der Waffenschulen wurde in unglaublicher Weise gesteigert, so daß bei Kriegbeginn allein der Lehrkörper über die Stärke einer Division verfügte und damit 1/7 der ehemaligen Reichswehr umfaßte. Das Lehrpersonal der Ausbildungsplätze war bei dieser Steigerung verständlicherweise sehr heterogen zusammengesetzt. Neben den reaktivierten Offizieren des Kontingentsheeres der Kaiserzeit in Form von aktiven Offizieren und Ergänzungsoffizieren gab es die ehemaligen und aktiven Reichswehroffiziere der Republik, aber auch schon die jungen Offiziere, die aus der HJ und anderen NS-Organisationen stammten.


    Sie alle brachten unterschiedliche Wertvorstellungen in die Erziehung der Anwärter ein. Dabei standen alle unter dem besonderen Druck der verkürzten Ausbildungszeit, was aber den Vorteil gehabt haben mag, allzu eigene Vorstellungen von Ausbildung unterbunden zu haben. Speziell auf die Bedürfnisse der einzelnen Waffengattungen des Heeres waren die Waffenschulen eingerichtet. So gab es für die Kavallerie die Schule in Krampnitz, die sich aus der Schule in Hannover ausgegliedert hatte, sowie die Heeresreit- und Fahrschule in Hannover selbst und ebenfalls dort war die Fahrtruppenschule. Als Nachfolger der Kavallerie als schnelle Truppe hatte sich die Panzertruppe entwickelt mit ihrer Schule in Wünstorf, die gleichzeitig Heersversuchsabteilung für die Motorisierung war. Von der Artillerieschule zweigte sich die Heeresnachrichtenschule ab, die nach 1935 nach Halle/Saale verlegt wurde und dort den Aufbau der Luftnachrichtentruppe unterstützte.


    Die Artillerie hatte ihre wichtigste Schule in Jüterbog, und die Pioniertruppen verfügten über zwei Ausbildungsstätten in Berlin – Karlshorst und in Dessau – Roßlau. Eng mit der Ausbildung der Artilleristen verbunden war die Heeresfeuerwerkerschule in Berlin – Lichterfelde und die Heereswaffenmeisterschule in Berlin –Treptow. Diese dienten vor allem der Ausbildung der Sonderlaufbahnen der Waffen-Offiziere, die sich speziell in den verschiedenen Munitionsarten und Sprengmittel auskennen mußten. Die Heeressportschule in Wünstorf und die Heereszahlmeisterschule in München, die ab 1937 etwas moderater die Heeresverwaltungsschule genannt wurde, dienten, wie schon der Name erkennen läßt, den allgemeinen Erfordernissen des Heeres.


    Aus den Erfahrungen des Ersten Weltkrieges wurde eine Heeresgasschutzschule in Celle aufgebaut, die sich später aber auch mit Nebelwaffen beschäftigte. Ebenfalls mit dem Wissen aus dem Ersten Weltkrieg arbeitete die Truppenluftschutzschule in Altwarp. Für die größte Waffengattung des Heeres, der Infanterie, war erst die Schule in Dresden zuständig, nach deren Umwandlung in eine Kriegsschule wurde die praktische Ausbildung der Infanteristen nach Döberitz verlegt. Die einzelnen Schulen waren einem jeweiligen Inspekteur unterstellt, und diese wiederum unterstanden den Waffeninspektionen des Allgemeinen Heeresamtes.


    Interessant ist, daß die meisten Bewerbungen für die technischen Truppenteile vorlagen, insbesonderebei der Artillerie, der Panzertruppe und der Kraftfahrtruppe. Bei den anderen Waffengattungen, allen voran die Infanterie, meldeten sich auffallend wenig Bewerber. Die Aufnahmestellen und Schulen wurden daher angewiesen, sich um einen erforderlichen Ausgleich zu bemühen und die Bewerber entsprechend zu beraten. Ist bei der Ausbildung des ehemaligen Reichsheeres festzustellen, daß es für jede Waffengattung nur eine Schule gab, so ist zugleich zu konstatieren, daß sich die Schulen nach 1935 stark aufsplitterten. Dies hatte sicherlich jene Spezialisierung der Offizierausbildung zur Folge, die eine Verkürzung der Ausbildungszeit von vier Jahren auf zwei Jahre möglich machte. Gleichzeitig aber verschwand der Offiziertyp des „Allrounders“, sprich: des sorgfältig über vier Jahre in verschiedenen Bereichen einsetzbaren Offiziers.


    An seine Stelle trat der „Fachoffizier“, der zwar in seinem Spezialbereich Bedeutendes leisten konnte, darüber hinaus aber nicht weiter einsetzbar war. Leider nahm die spätere Kriegsentwicklung darauf keine Rücksicht, und so bleibt bei der späteren Betrachtung immens großer Offizierszahlen immer im Auge zu behalten, daß es sich hierbei oft um spezielle „Fachoffiziere“ handelte, die im allgemeinen Rahmen nicht einsetzbar waren. Das Regime aber war Stolz auf die vordergründig beeindruckenden großen Offizierzahlen, ohne die durchaus problematischen Hintergründe kritisch zu reflektieren.


    Quelle: Auswahl und Ausbildung junger Offiziere 1930–1945 v. D. Richhardt M.A.


    Gruß
    Michael


    PS: Ich kann aber gegenwärtig nicht sagen, in wie weit man diese Daten übertragen kann, zumal hier der Schwerpunkt auf die Ausbildung von Offizieren gelegt wurde.

  • Hallo Michael,


    danke dafür! Ja, das kann tatsächlich hinhauen, das Datum passt auf jeden Fall.


    Es waren also überwiegend Erprobungsstellen für neue Waffen des Heeres, sehr interessant. D.h. er wurde dort eingelernt und nahm womöglich dann am Täuschungsmanöver in Poltawa teil. Vermutlich gab es bei solchen Täuschungsmanövern auch Kampfhandlungen. Was mich nach wie vor wundert: Wieso war er nur Gefreiter bei 4 Jahren Krieg?


    Grüße Patrick

  • Moin Patrick,

    auf dieser Seite findest du einen detailierten Stadtplan von Oppeln. Vielleicht findest du darüber entsprechende Kasernen.
    https://www.landkartenarchiv.d…q=landkartenarchiv_oppeln


    Beste Grüße
    Robert

    Hallo Robert,


    habe mir den Link angeschaut, bin jedoch bzgl. den Kasernen leider nicht fündig geworden. Dennoch danke für den Tipp, die Seite ist im Allgemeinen auch für andere Städte sehr interessant.


    Gruß
    Patrick

  • Hallo Patrick,

    Was mich nach wie vor wundert: Wieso war er nur Gefreiter bei 4 Jahren Krieg?

    so eine Frage aus der Ferne zu beantworten ist natürlich recht schwierig aber dafür können viele Sachen gesprochen haben:


    1.) Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten war nicht immer einwandfrei
    2.) keine freiwillige Meldung zu Aufgaben oder etwaigen Einsätzen usw.
    3.) fehlende Einsatzbereitschaft


    einfach gesagt, kein guter Soldat..........


    zu Auszeichnungen scheint es ja auch nichts zu geben aber alle diese Punkte wurden registriert und konnten so einen nicht unerheblichen Einfluss nehmen.


    Gruß
    Michael

  • Hallo Patrick,


    anbei ein toller Zufallsfund von gestern, den ich in einer Nara-Rolle ohne jeglichen logischen Bezug gefunden habe. ?( :)


    1. findest du hier eine Schematische Übersicht zu Armeewaffenschulen und Sturm-Bataillonen
    2. eine Übersicht zur Stärke bzw. Gliederung eines Sturm-Bataillons


    Also von der Schematischen Übersicht bin ich total begeistert, weil uns diese aufzeigt, welche Schulen es gab und was dort an Lehrstäben vorhanden war. Das Panzer-Armee Oberkommando 4 ist dort erfreulicher Weise auch aufgeführt aber schau am besten selbst.


    Quelle: Nara


    Gruß
    Michael

  • Nachtrag:


    anbei noch zwei gute Übersichten zur Gliederung eines:


    - Sturm-Bataillons der Lehrtruppe einer Armee-Waffenschule
    - Lehrtruppe der Armee-Waffenschule des Panzer-Armee Oberkommando 4


    Quelle: Nara


    Gruß
    Michael