Prüfung Richtigkeit der Daten im Ariernachweis

  • Hallo zusammen,


    nach längerer Abwesenheit, aber einstweilen intensiven Ahnenforschungsaktivitäten, muss ich euch wieder mit einer Frage belästigen:
    Weiß jemand, inwieweit die Richtigkeit der Personendaten im Ariernachweis von den damaligen Behörden kontrolliert wurde?
    In meinem Fall geht es um das Dokument eines Lehrers, der diesen Nachweis angefertigt hat, dem aber wohl ein Fehler in der Bestimmung von Ahnen unterlaufen ist. Kann man davon ausgehen, dass weiter in der Zeit zurückliegende Ahnen nur rudimentär auf Plausibilität geprüft wurden?


    Vielen Dank schonmal und viele Grüße,
    Christian

  • Hallo Michael,


    vielen Dank für Deine Antwort.


    Mir ist auch vollkommen klar, dass es absolut nicht einfach ist, Daten aus alten Kirchenbüchern herauszuziehen. Ich war vor einigen Wochen einen ganzen Tag in einem Archiv und habe Daten aus dem 17. und 18. Jahrhundert durchforstet. Ich musste mich oft erst einmal eine halbe Stunde einlesen, um mich mit den jeweiligen Handschriften und der jeweiligen Systematik vertraut zu machen. Ob mein Vorfahre diese Zeit hatte?


    Mich hat nur gewundert, dass offensichtliche "Fehler" nicht aufgefallen sind, bzw. möglicherweise auch stillschweigend akzeptiert wurden.
    Wer weiß das schon, die Erstellung des Ariernachweises ist schließlich auch schon Jahrzehnte her. Und wer das damals geprüft hat, ist auch fraglich. War es ein "glühender Fanatiker" oder nicht?
    Alles Fragen, die wohl nicht mehr beantwortet werden können, auch wenn sie mich doch interessieren würden. Aber hier verhält es sich auch so, wie bei meinen Nachforschungen, die bis ins 17. Jahrhundert zurückgehen. Endgültige Sicherheit werde ich wohl nie bekommen, ob die Stammlinien wirklich richtig sind, oder sich doch der eine oder andere Fehler eingeschlichen hat...


    Zumindest will ich möglichst viel zusammentragen und zusammenschreiben. Für mich und für spätere Generationen.
    Gerade im ersten Halbjahr sind so viele Informationen aufgetaucht, die womöglich in 10 Jahren schon in Vergessenheit geraten wären. Durch einen glücklichen Zufall und mit viel Mithilfe von großartigen Menschen konnte ich z.B. den "Arbeitseinsatz" meines Großvaters im KZ Gusen im Rahmen des "Bergkristall-Projekts" rekonstruieren.


    So, aber nun genug geschrieben.


    Viele Grüße,
    Christian

  • Hallo Bumes


    Die Frage nach der Korrektheit der Daten in den Nachweisen beschäftigt mich auch.
    Basis für die Datensammlung sind ja meist Kirchenbücher, Gerichts-und Grundstücksakten, deren Lesbarkeit oft sehr eingeschränkt ist und in Abhängigkeit von der Handschrift des Eintragenden zu Fehlern führen können. Datums- und Altersangaben sind oft großzügig gemacht. Namen werden geschrieben "wie gehört", so dass plötzlich der Familien- oder Ortsname um einiges anders lautet. Dazu kommen offensichtlich falsche Eintragungen.
    Bei der Kontrolle der Nachweise wurde meist nur Wert auf Vollständigkeit gelegt, da die Originalbelege - auch aus territorialen Gründen-nicht immer vorgelegt werden konnten. Auf jeden Fall waren die Pfarrämter sehr beschäftigt. Der KB-Auszug war kostenpflichtig.


    Trotzdem macht die Suche Spaß und jedes glaubhafte Datum ist Belohnung.


    Gruß
    legit

    Quäle nie ein Gewehr zum Scherz, denn es könnte geladen sein!