Volkssturm

  • »Der Volkssturm«
    [...]


    Führung, Aufbau, Erfassung und Gliederung
    (Politisch aktives Aufgebot / Truppe im Sinne der Haager Landkriegsordnung)


    Für die Führung, den Aufbau, die Erfassung und die Gliederung des »Deutschen Volkssturms« waren in den Gauen die Gauleiter, in den Kreisen die Kreisleiter der NSDAP verantwortlich. Ihnen stand für diese Aufgabe ein Gau- bzw. Kreisführer des »Deutschen Volkssturms« zur Seite.
    Die gebietliche Gliederung des Volkssturms entsprach derjenigen der Partei, sodass die Geschlossenheit des Blocks, der Zelle, der Ortsgruppe, des Kreises und des Gaues möglichst gewahrt blieb. Die zuständigen Hoheitsträger der NSDAP übernahmen auch die Verantwortung für die richtige Auswahl der Bataillons-, Kompanie-, Zug- und Gruppenführer des »Deutschen Volkssturms«, wobei die Treue zum Führer, Standhaftigkeit und soldatisches Können die ausschlaggebenden Faktoren für die Auslese sein sollten. Die oberste Einheit des Volkssturms war das Bataillon.


    Die Erfassung der aufgerufenen Jahrgänge erfolgte ohne bürokratische Hemmnisse und eigens aufgebauten Meldewesens mit Hilfe von feststehenden Unterlagen und Einrichtungen durch die Ortsgruppen der NSDAP; bei den 16 bis 18-jährigen unter Mitwirkung der HJ. Eine uk-Stellung gegenüber dem Volkssturm gab es grundsätzlich nicht.


    Es wurden jedoch Vorkehrungen getroffen, um bei der Ausbildung und im Kampfeinsatz kriegs-entscheidende Aufgaben für die Rüstung, Volksernährung, des Transport- und Nachrichtenwesens sowie der allgemeinen Führung berücksichtigt wurden. Zum Volkssturm tauglich war grundsätzlich jeder Arbeitsfähige, eine Unterscheidung nach körperlicher Leistungsfähigkeit war gewährleistet; in Zweifelsfällen traf die Entscheidung ein vom Kreisleiter zu bestimmender Arzt.


    Mit der Aushändigung eines Soldbuches gehörte der Aufgerufene zum Volkssturm, und durch das Tragen einer Armbinde mit der Aufschrift »Deutscher Volkssturm – Wehrmacht« sind die Volkssturmsoldaten als Angehörige der kriegsführenden Truppe im Sinne der Haager gekennzeichnet. Bekleidung und Ausrüstung sollte vom Volkssturmsoldaten möglichst selbst gestellt werden. Hierbei sollten die in der Bevölkerung noch vorhandenen Uniform- und Ausrüstungsgegenstände aller Art, ggf. auf dem Wege der Nachbarschaftshilfe herangezogen und nach besonderen Bestimmungen feldverwendungsfähig umgearbeitet werden.


    Bei den Wehrpflichtigen darf die Zugehörigkeit zum Volkssturm eine etwaige Einberufung zum regulären Wehrdienst nicht verzögern. Mit der Einberufung zur Wehrmacht erlischt automatisch die Zugehörigkeit zum »Deutschen Volkssturm«


    Der Volkssturm wurde ohne Rücksicht auf die Zugehörigkeit der Volkssturmsoldaten zu den Gliederungen der NSDAP oder anderen Organisationen zusammengestellt. Eine geschlossene Übernahme solcher Einheiten von Gliederungen und Verbänden erfolgte grundsätzlich nicht; jedoch wurden Berufs- und Spezialkenntnisse bei der Einteilung im Falle der Zweckmäßigkeit beachtet. Spezialeinheiten konnten zu Sonderaufgaben innerhalb des Volkssturmes herangezogen werden. Neben den aufgerufenen Jahrgängen wurden auch Freiwillige unterhalb und oberhalb dieser Altersgrenzen zugelassen. Die Ausbildung erfolgte überwiegend im Infanteriekampf und unter besonderer Berücksichtigung der Panzernahbekämpfung.


    Nach einem Erfassungsappell wurden die Volkssturmsoldaten zur Ausbildung herangezogen, auf den kriegswichtigen Berufseinsatz wurde bei Festsetzung des Dienstes im Rahmen des Möglichen Rücksicht genommen. Formales Exerzieren wurde auf ein Mindestmaß beschränkt, größere Märsche wurden während der Ausbildung vermieden. Die menschliche und soldatische Führung, Disziplinarordnung und Gerichtsbarkeit wurden den Gegebenheiten einer Kampfgemeinschaft angepasst, welche im Sinne des Wehrmachtgesetzes zur Wehrmacht gehört, ihrer inneren Struktur nach aber das politisch aktive, alle Klassen- und Standesunterschiede Ablehnende, zum letzten Einsatz entschlossene und vom Willen zum Sieg erfüllte Aufgebot des schaffenden Volkes darstellt.
    [...]


    Quelle: Westfälische Neueste Nachrichten (Ausgabe F) - NS Volksblatt für Westfalen - Mindener Zeitung Nr. 247 / 44. Jahrgang, Minden, Freitag, 20. Okt. 1944


    Siehe hierzu erläuternd/ausführlich: http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Soldat/Volkssturm.htm


    MfG UHF51

  • Guten Abend Michael


    Ich weiß zwar nicht, wohin Du den Beitrag verschoben hast. Aber ich empfehle (falls nicht schon bekannt):
    Hans Kissel (Generalmajor a. D)
    "Der Deutsche Volkssturm 1944"
    Eine territoriale Miliz im Rahmen der Landesverteidigung
    Verlag E. S. Mittler & Sohn Bln*Frankfurt


    Eine nüchterne und ernüchternde Darstellung des letzten "Aufgebots"


    "Silber im Haar, Gold in den Zähnen und Blei in den Knochen"


    Gruß an alle


    legit

    Quäle nie ein Gewehr zum Scherz, denn es könnte geladen sein!

  • Guten Morgen Michael


    Ich meine Deine Formulierung:
    "Ich werde jetzt nur mal deinen Beitrag etwas verschieben, also bitte nicht wundern. "


    Wünsche Dir ein schönes Wochenende.


    Gruß


    legit

    Quäle nie ein Gewehr zum Scherz, denn es könnte geladen sein!

  • Hallo zusammen,


    ich werde in den kommenden Tagen noch einige Unterlagen zum Volkssturm einstellen, die ich in den letzten Monaten gesammelt habe. Ich beginne mal mit einem Fernschreiben aus dem Januar 1945, was sich mit der Eingliederung von Volkssturmsoldaten in das Heer beschäftigt.


    Quelle: Nara


    Gruß

    Michael

  • Nachtrag:


    anbei eine Abschrift von einem Führerbefehl vom Januar 1945. Hier geht es darum, dass (sofern die Möglichkeiten gegeben sind) gemischte Kampfgruppen bzw. Brigaden gebildet werden sollen.


    Quelle: Nara


    Gruß

    Michael

  • Hallo!


    Anbei ein paar Zeitungsausschnitte die den Volkssturm zum Thema haben.


    1. Ausschnitt (aus Danziger Vorposten vom 22.10.1944) wird aufgezeigt wer mit der Organisation des Volkssturms befasst wurde.

    2. Ausschnitt (aus schwarze Korps vom 26.10.1944) Heinrich Himmler hält die 1. Ansprache vor dem Volkssturm in Ostpreußen.

    3. und 4. Ausschnitt (Dresdner Zeitung vom 20.10.1944) Heinrich Himmler hält die 1. Ansprache vor dem Volkssturm in Ostpreußen.


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

  • Hallo!


    nachfolgende Anhänge befassen sich mit dem Thema:


    Der deutsche Volkssturm marschiert vom 18.10.1944


    Unter anderem ist eine Mitschrift der Rundfunkansprache Hitlers, Himmlers und Kochs enthalten.


    Viel „Vergnügen“ beim lesen.


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

  • Hallo!


    Auszugs-Abschrift!


    Festungskommandant Breslau,

    Abteilung Ib

    Breslau, den 15.04.1945


    Besondere Anordnung zur Versorgung Nr. 50


    Versorgung der Volkssturm-Bataillone - Entnahme von Gerät.


    Nachschub für die der Wehrmacht unterstellten Volkssturm-Bataillone ist in der Sonder B.A.V. Nr. 28 geregelt. Dabei ist darauf hinzuweisen, dass diese V.-Btl. gleichberechtigt wie die Wehrmachtstruppenteile durch die vorgesetzten Wehrmachtsdienststellen zu versorgen sind.


    Wenn auch die im Einsatz befindlichen V.-Btl. der Wehrmacht unterstellt sind, so ist doch verboten, seitens der Wehrmachtdienststellen irgendwelche organisatorischen Veränderungen an diesen V.-Btl. vorzunehmen.


    Es geht z.B. nicht an, dass unterstellten V.-Btl. Waffen, Gerät und Pferde abgenommen werden, um schlechter ausgestattete Wehrmachts-Bataillone aufzufrischen. Sollte es in besonders dringlichen Lagen erforderlich erscheinen, einen Waffen- usw. Austausch zu Ungunsten der V.-Btl. vorzunehmen so ist ein entsprechender Antrag an Festungskommandantur Abt. Ib zu richten. Im Einvernehmen mit Volkssturm Stab Herzog wird dann eine Entscheidung herbeigeführt.


    Sieht sich auf der anderen Seite der Volkssturm Stab Herzog gezwungen, aus dringenden Gründen aus den der Wehrmacht unterstellten V.-Btl. Waffen, Gerät usw. herauszuziehen, so wird sich der Stab Herzog zur Durchführung dieser Massnahmen mit den entsprechenden Wehrmachtdienststellen in Verbindung setzen und die Festungskommandantur Abt. Ib unterrichten. In Zweifelsfällen wird die Entscheidung im unmittelbaren Einvernehmen zwischen Stab Herzog und Festungskommandantur Abt. Ib herbeigeführt.


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo!


    Auszug-Abschrift!


    Der Festungskommandant Breslau

    Abt. NS-Führung

    28.02.1945


    Wehrmachts-Fürsorge Offizier

    ist Oberstleutnant Rossdeutscher, Kaserne Bürgerwerder, Fernsprecher 42321, Apparat 494. Seine Aufgabe umfasst auch die Betreuung und Fürsorge für die Volkssturm-Angehörigen, insoweit sich Fragen ergeben, die nicht beim Stab Herzog unmittelbar ihre Erledigung finden können.


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo!


    Abschrift!


    Festungskommandant Breslau, den 01.03.1945

    Abt. Ib


    Sonder - B.A.V. (Besondere Anordnung zur Versorgung Nr. 28)


    Volkssturmversorgung


    In Abänderung und Ergänzung bisher ergangener Befehle wird für die Versorgung des Volkssturmes befohlen:


    I. Munitions- und Gerätewesen


    Alle Volkssturmeinheiten, die der Wehrmacht unterstellt sind, melden und fordern Waffen, Gerät und Munition nur auf dem Dienstwege ihres taktischen Unterstellungsverhältnisses an.


    II. Verwaltungswesen

    Um eine möglichst einheitliche Versorgung auch beim deutschen Volkssturm zu gewährleisten, werden den Volkssturm-Wirtschaftstruppenteilen, soweit vorhanden, Offiziere im T.S.D. des Heeres (Zahlmeister) zugewiesen.


    a.) Bekleidung

    • Bekleidungsforderungen für Volkssturmeinheiten die Wehrmachtsverbänden unterstellt sind, sind auf dem Dienstwege
    • für Volkssturmeinheiten, die unmittelbar dem Stab Herzog des deutschen Volkssturms unterstellt sind, über diesen Stab

    dem Festungskommandanten, Abt. IVa vorzulegen.


    Die Zuweisungen werden rückläufig auf dem gleichen Wege erteilt.

    • Empfang durch die der Wehrmacht unterstellten Volkssturmeinheiten nach Zuweisung unmittelbar beim Heeresbekleidungsamt Breslau,
    • der dem Stab Herzog unterstellten Einheiten beim Stab Herzog.

    b.) Verpflegungs- und Marketenderwarenversorgung:


    Hinsichtlich der Versorgung mit Verpflegung und Marketenderwaren verbleibt es bei der bisherigen Regelung.


    Die Wirtschaftseinheiten des Volkssturms empfangen:

    • gegen Anweisungsschein ihre Verpflegung bei den eingereichten Verpflegungsausgabestellen unentgeltlich,
    • Marketenderware bei den Ausgabestellen der Festungsmarketenderei gegen Bezahlung.

    c.) Geldversorgung

    • Die mit Abrechnungsnummern ausgestatteten Wirtschaftstruppenteile empfangen ihren Geldbedarf bei der Wehrmachtshauptkasse Friedrich-Gymnasium, Matthiasstr. 117.
    • Volkssturmbataillone, die keine Abrechnungsnummer zugewiesen erhalten haben, sind zum Geldempfang auf den nächstgelegenen Wirtschaftstruppenteil des deutschen Volkssturms oder des Heeres, der über eine Abrechnungsnummer verfügt, angewiesen. Sie legen ihre Abrechnung auch über diese Wirtschaftstruppenteile vor.
    • Der Stab Herzog des deutschen Volkssturms wird eigener Wirtschaftstruppenteil. Ihm wird ein Offizier im T.S.D. zur Betreuung besonders zugeteilt. (Im übrigen wird auf den OKH-Erlass OKH (Chef H. Rüst. u. BDE. ) 27.12.1944 600 Beih. Volkssturm 3701/44 H.Bes.Abt. VI, veröffentlicht H.V.-Blatt 1945, Teil B Ziffer 7 verwiesen.)

    III. Sanitätswesen

    Die Regelung des sanitäts-taktischen Einsatzes und der ärztlichen Versorgung des Volkssturms regelt der Festungsarzt gegebenenfalls im Einvernehmen mit dem zuständigen Sachgebiet der Gauleitung.


    Im übrigen bleibt es bei der bisherigen Regelung.


    IV. Veterinärwesen


    1. Veterinär-ärztliche Versorgung:

    • Verwundete oder kranke Pferde sind der Pferdelazarettstaffel in der Bürgerwerderkaserne - Leitung Stabsvet. Prof. Dr. Doenicke - zuzuführen, soweit kein Vet.-Offz. vorhanden ist und soweit die Pferde marschfähig sind.
    • Nicht marschfähige Pferde werden von der Pferdelazarettstaffel mit Pferdetransport abgeholt.

    2. Nachschub von Veterinär-Gerät:

    • Veterinär-Gerät (Verbands-, Arznei, Hufbeschlagmittel) sind auf dem Dienstwege anzufordern.
    • Einheiten ohne Hufbeschlagpersonal wenden sich an Einheiten mit Beschlagpersonal oder an die Pferdelazarettstaffel in der Bürgerwerderkaserne.
    • Das bei den Einheiten vorhandene Beschlagpersonal ist in erster Linie für den Beschlag zu verwenden und für den ordnungsgemäßen Beschlag verantwortlich.

    V. Kraftfahrwesen


    Volkssturmbataillone, die einem Wehrmachtverband unterstellt sind, fordern Betriebsstoff oder Kfz.-Ersatz auf dem Dienstwege über die taktisch übergeordnete Dienststelle an.


    Für das Festungskommando

    Der 1. Generalstabsoffizier

    ....

    Major i.G.


    Quelle: germandocsinrussia


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    Verordnungsblatt des Chefs der Zivilverwaltung im Elsaß

    Straßburg, den 07.11.1944 / Nr. 15


    Erlass über die Bildung des Deutschen Volkssturms im Elsaß vom 25.10.1944


    1.

    Der Erlass des Führers über die Bildung des Deutschen Volkssturms vom 25.09.1944 (RGBl. I S. 253) gilt auch im Elsaß.


    Danach sind alle waffenfähigen Männer im Alter von 16 bis 60 Jahren im Elsaß zum Dienst im Deutschen Volkssturm verpflichtet.


    2.

    Die Für das Altreich zur Ergänzung des Erlasses des Führers über die Bildung des Deutschen Volkssturms ergangenen und noch ergehenden Bestimmungen finden im Elsaß sinngemäß Anwendung.


    Straßburg, den 25.10.1944


    Der Chef der Zivilverwaltung im Elsaß

    Robert Wagner

    Gauleiter und Reichsstatthalter


    Quelle: Rundbrief


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Allerseits!


    Die militärische Organisation des deutschen Volkssturms

    Die Gliederung des normalen Volkssturm-Bataillons mit:

    • Stab,
    • Nachrichten- und
    • Infanterie-Pionierzug,
    • Sanitäts- und
    • Kradmeldestaffel,
    • drei Schützen-Kompanien und
    • einer schweren Kompanie

    wurde weitgehendst derjenigen eines Infanterie-Bataillons des Heeres angeglichen.


    Infolge des Menschenmangels und der überhasteten Aufstellungen gab es Volkssturm-Bataillone mit nur:

    2 oder solche mit 4 Schützenkompanien, sowie Kompanien mit 3 und 4 Zügen, die Züge zu 3 oder 4 Gruppen.

    Die Gruppen hatten Durchschnittsstärken von einem Gruppenführer und neun Mann.


    Alle Angehörigen des deutschen Volkssturms waren "Volkssturmsoldaten". Der Gliederung entsprechend waren folgende Dienstgrade eingeführt worden:

    • Volkssturmmann
    • Gruppenführer
    • Zugführer
    • Kompanieführer
    • Bataillonsführer

    Zu jedem Dienst hatten alle Volkssturmsoldaten die vom Reichsführer SS als Befehlshaber des Ersatzheeres herausgegebene schwarz-weiß-rote Armbinde mit Aufdruck "Deutscher Volkssturm-Wehrmacht" anzulegen.


    Erfassung und Heranziehung zum deutschen Volkssturm:

    Der deutsche Volkssturm setzte sich aus vier Aufgeboten zusammen:

    • Das 1. Aufgebot erfasste alle zum Kampfeinsatz tauglichen Angehörigen der Jahrgänge 1924 bis 1884, deren zeitlich unbefristete oder befristete Verwendung im Volkssturm ohne Gefährdung lebenswichtiger Funktionen in der Heimat möglich war. Volkssturm-Bataillone dieses Aufgebotes konnten innerhalb des ganzen Bereiches ihres Heimatgaues und erforderlichenfalls auch außerhalb ihres Gaues Verwendung finden. Als Sicherungsbesatzung für Grenzstellungen kamen beispielsweise nur Volkssturm-Bataillone des 1. Aufgebotes in Betracht. (Siehe Anlage 1 und 2)


    • Das 2. Aufgebot umfaßte alle zum Kampfeinsatz tauglichen Angehörigen der Jahrgänge 1924 bis 1884, die wegen ihrer zivilberuflichen Tätigkeit in lebenswichtigen Funktionen in der Heimat bis zur Annäherung des Feindes auf ihrer Stelle bleiben mussten und deshalb nicht zum 1. Aufgebot herangezogen werden konnten. (siehe Anlage 3)


    • Das 3. Aufgebot des deutschen Volkssturms setzte sich aus Angehörigen der Jahrgänge 1928 bis 1925, soweit diese jungen Männer nicht bereits im aktiven Wehrdienst standen. (siehe Anlage 4)


    • Das 4. Aufgebot waren alle diejenigen Männer, die zu einem Einsatz mit Waffen nicht tauglich waren, jedoch zu Wach- und Sicherungsaufgaben noch Verwendung finden konnten.


    Die Aufgaben des deutschen Volkssturms im Rahmen der Wehrmacht

    Die militärischen Aufgaben für die Verbände des deutschen Volkssturms im Rahmen der Wehrmacht umfaßte jeden Einsatz unter dem Kommando einer Dienststelle der Wehrmacht und zwar gleichgültig, ob ein solcher zu Kampf-Bereitschaft oder sonstigen Zwecken erfolgte. Mit dem Befehl zum "Wehrmachtseinsatz" wurden die aufgerufenen Volkssturmverbände taktisch und versorgungsmäßig den zuständigen Wehrmachtskommandostellen unterstellt. An allen Fronten wuchs die Tendenz, den Volkssturm - entgegen der bei seiner Bildung bestehenden Absicht - als Mannschaftsersatz unlösbar in die Truppe einzugliedern.


    Der Erlaß über die Verwendungsarten des deutschen Volkssturms vom 28.3.1945:

    • Sicherungsbesatzung in Grenz- oder anderen rückwärtigen Stellungen, sowie Festungen und Festungsbereichen.
    • Ortsverteidigung gegenüber überraschend durchgebrochenen Feindspitzen.
    • Sicherung von Panzersperren.
    • Objektschutz
    • Bau- und Schanzarbeiten.
    • Verwendung in bodenständigen Nachschubdiensten.
    • Räumungs- und Begleitkommandos zur Rückführung von Menschen oder zur Bergung und Verlagerung kriegswichtiger Güter.
    • Panzerjagdkommandos, die aus Freiwilligen gebildet und mit Kraftwagen oder Fahrrädern beweglich ....
    • Spreng- und andere Spezialkommandos. Für andere Aufgaben, insbesondere die des Partisanenkampfes, mit ihren Heckenschützen ist der deutsche Volkssturm zu keiner Zeit herangezogen worden.

    Aus einem Schreiben des Befehlshabers des Ersatzheeres vom 30.11.1944 geht hervor, dass der deutsche Volkssturm über 6.000.000 Mann verfügt.

    Aufteilung wie folgt:

    1. und 2. Aufgebot ............. 4.000.000

    3. Aufgebot …….......…………… 600.000

    4. Aufgebot …….....………….. 1.400.000

    ...............................................6.000.000 Mann


    Quelle: Rundbrief


    Gruß

    Antje

  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    Gauleitung Ost - Hannover der NSDAP

    Deutscher Volkssturm

    Der Gaustabsführer

    Tgb.Nr.: GRs. 1406/44

    Zch: Dr.R/Oe

    Lüneburg, den 02.01.1945


    Geheime Reichssache!

    Rundschreiben Nr. 1/45


    Einsatz der Aufgebote - Zusammenwirken von Wehrmacht und Volkssturm


    I. Der Reichsführer-SS und der Leiter der Partei-Kanzlei haben folgenden Befehl erlassen:

    • Die Einheiten des I. Aufgebotes des Deutschen Volkssturms können überörtlich eingesetzt werden;
    • die Einheiten des II. Aufgebots werden örtlich eingesetzt.
    • Der überörtliche Einsatz erfolgt in der Regel bis zur Gaugrenze
    • Als örtlicher Einsatz ist in der Regel der Einsatz im Kreis anzusehen.

    Diese Grundsätze sind nach Lage und Einsatzfall sinnvoll anzuwenden.


    II. Reichsführer-SS hat im Einvernehmen mit dem Chef des OKW und dem Leiter der Partei-Kanzlei befohlen:

    • Im Bereich der Feldwehrmacht werden mit dem Befehl zum Einsatz die Volkssturmbataillone taktisch und versorungsmäßig den zuständigen Wehrmacht-Kommandanten unterstellt. Abgabe der Volkssturmbataillone erfolgt durch den Gauleiter.
    • Außerhalb des Bereichs der Feldwehrmacht (überraschende Bedrohung) trifft die Entscheidung über die örtliche militärische Führung vorsorglich der stellv. kommandierende General usw. im Einvernehmen mit dem Gauleiter.

    Als Richtlinie gilt:

    • In Orten mit Belegung durch Kampftruppen werden die Einheiten des Deutschen Volkssturms zur Kampfführung dem militärischen Kampfkommandanten unterstellt.
    • In Orten ohne Belegung mit Kampftruppen wird der Kampf durch die örtlichen Einheiten des Deutschen Volkssturms unter ihren Führern selbständig geführt.

    Erläuterung Begriff „Feldwehrmacht“:

    Der Bereich des Führungsstabes Nordküste ist als „außerhalb des Bereiches der Feldwehrmacht“ anzusehen. „Bereich der Feldwehrmacht“ wird der Raum Deutsche Küste mit Erklärung zum Operationsgebiet.


    Erläuterung Begriff „Kampftruppen“:

    Der Begriff Kampftruppen umfaßt jeden zum Kampf gegliederten Truppenteil gleichgültig ob dieser Truppenteil zur Feldwehrmacht oder zur Ersatzwehrmacht gehört.


    Es soll eine Gegenüberstellung zu „Dienststellen der Wehrmacht“ hervorgehoben werden, die auf Grund der Besetzung mit Führern und Personal nicht zur Kampfführung geeignet sind. So ist z.B. an einem Ort, der nur als militärische Dienststelle ein Wehrmeldeamt besitzt, die Führung nicht dem Leiter des Wehrmeldeamtes zu übertragen, sondern dem örtlichen Volkssturmführer. Damit soll erreicht werden, dass nur wirklich geeignete Offiziere zur Kampfführung eingesetzt werden.


    Die Einteilung der Gaue im deutschen Reich - gleichzusetzen mit Postleitzahlen.

    • 1 Baden
    • 2 Bayreuth
    • 3 Berlin
    • 4 Danzig Westpreußen
    • 5 Düsseldorf
    • 6 Essen
    • 7 Franken
    • 8 Halle-Merseburg
    • 9 Hamburg
    • 10 Hessen-Nassau
    • 11 Kärnten
    • 12 Köln-Aachen
    • 13 Kurhessen
    • 14 Magdeburg Anhalt
    • 15 Mainfranken
    • 16 Mark Brandenburg
    • 17 Mecklenburg
    • 18 Moselland
    • 19 München Oberbayern
    • 20 Niederdonau
    • 21 Niederschlesien
    • 22 Oberdonau
    • 23 Oberschlesien
    • 24 Osthannover
    • 25 Ostpreußen
    • 26 Pommern
    • 27 Sachsen
    • 28 Salzburg
    • 29 Schleswig-Holstein
    • 30 Schwaben
    • 31 Steiermark
    • 32 Sudetenland
    • 33 Süd-Hannover-Braunschweig
    • 34 Thüringen
    • 35 Tirol
    • 36 Wartheland
    • 37 Weser-Ems
    • 38 Westfalen Nord
    • 39 Westfalen Süd
    • 40 Westmark
    • 41 Wien
    • 42 Württemberg-Hohenzollern
    • 43 Auslandsorganisation

    Quelle: Rundbrief


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Allerseits,


    Abschrift und Bearbeitung!


    Feldpostamtsblatt des Reichsministeriums vom 01.12.1944 Nr. 25


    Gebührenvergünstigungen der Feldpost für den für Zwecke der Wehrmacht eingesetzten Deutschen Volkssturm und seine Angehörigen


    Nach der Entscheidung des Oberkommandos der Wehrmacht genießen die Einheiten des Deutschen Volkssturms, die für Zwecke der Wehrmacht eingesetzt sind, für die von ihnen ausgehenden dienstlichen Sendungen die Gebührenvergünstigungen der Feldpost.


    Die gleichen Vergünstigungen, genießen die Angehörigen dieser Einheit für die von ihnen ausgehenden und die an sie gerichteten Sendungen solange die Volkssturmangehörigen für Zwecke der Wehrmacht eingesetzt und durch ihren Einsatz von der Familie getrennt sind. (Siehe Anlage 1)


    Die an die im Wehrmachtseinsatz stehenden Volkssturmangehörigen abgesandten Sendungen müssen an die Dienstanschrift der Volkssturmeinheit gerichtet sein. Sendungen mit der Privatwohnungsanschrift des Empfängers genießen nicht die Gebührenvergünstigungen.


    Die von den im Wehrmachtseinsatz stehenden Volkssturmeinheiten ausgehenden dienstlichen und die von ihren Angehörigen abgesandten privaten Sendungen müssen mit dem Abdruck des Dienststempels oder bis zur Beschaffung eines solchen tunlichst mit einem sonstigen Stempelabdruck der Volkssturmeinheit versehen sein.


    Einheiten des Deutschen Volkssturms und ihre Angehörigen, die lediglich für Ausbildungszwecke in ihren Aufstellungsorten oder auch auf Truppenübungsplätzen usw. zur Dienstleistung zusammengefaßt sind, genießen nicht die Gebührenvergünstigungen der Feldpost.

    Min-Z (Fp) 2930-1 Fp

    —————-
    Nach Aussagen ehemaliger Volkssturm-Soldaten und aus den Inhalten der Feldpostbriefe geht eindeutig hervor, dass beim Einsatz außerhalb der Gau-Grenzen die Volkssturm-Feldpost entweder bei den Feldpostämtern, Postämtern oder Dienststellen der NSDAP abzugeben waren. Diese verwendeten dann den Parteistempel, die Briefe wurden ebenfalls portofrei befördert. Alle Briefe mussten jedoch deutlich mit „Feldpost“ oder Volkssturm-Feldpost gekennzeichnet werden.


    Wenn jedoch die Volkssturmeinheit in die Wehrmacht übernommen wurde, erhielt diese Einheit dann eine Feldpostnummer. (Siehe Anlage 2)


    Obwohl laut Feldpostverfügung bei Trennung von der Familie beim Einsatz der Postverkehr gebührenfrei war, wurde vielfach die Zivilpost benutzt, da diese schneller befördert wurde, da die Zensur entfiel.


    Quelle: Rundbrief


    Gruß

    Antje