1945 Kämpfe um Guben

  • 1945 Kämpfe um Guben


    Hallo, ich bin neu hier im Forum.
    Ich suche nach Material der 9. Kompanie des III. Btl. Panzer Grenadiere des Ersatz und Ausbildungsregimentes Großdeutschland unter dem Kommando Oblt. Schonger.
    Mein Vater (Jahrgang 1927) hat bis zu seiner Verwundung an den Kämpfen um Guben und Gubinchen teilgenommen. Er wurde mit dem Verwundetenabzeichen und dem EK II ausgezeichnet.


    Insgesamt sind drei Linien erkundet, die nach und nach zu besetzen sind. Eingesetzt werden vom
    III./Pz.Gren.Ers.- u. Ausb.Rgt. GD-Führung zunächst Hptm. Weizenbeck, dann Major Kriege.
    Die jeweiligen Abschnitte waren wie folgt besetzt:
    9. Kp. - Oblt. Schonger entlang der Neiße südlich der Stadt,
    einschließlich Gubinchen bis etwa zur Kreuzung
    Eisenbahn / F112 südlich Werder-Vorstadt.


    Würde mich über Beiträge freuen.

  • Hallo Klaus und Willkommen hier im Forum.


    Bevor ich jetzt etwas versuche zu Deiner Frage in Erfahrung zu bringen, würde ich gerne wissen ob Dir die 3tlg. Chronik der Panzer-Grendier-Division Großdeutschland vorliegt. In diesem Fall bräuchte ich dieser Bücher dann nämlich nicht mehr zu sichten.


    Zudem würde ich gerne eine etwas genauere Zeitangabe von Dir haben wollen.


    Gruß
    Michael


    PS: Ich habe jetzt zu Deiner Frage einen neuen Bereich erstellt, bzw. das Thema verschoben.

  • Hallo Michael,


    ich beziehe mich auf die Ausgabe Guben 1941 - 1945.


    Quelle Fremdenverkehrsverein "Neißeland Guben" e.V.


    Mein Vater muß zu denen gehört haben, welche als letztes "Aufgebot" in die Kaserenen von Guben eingezogen sind. Verwundet wurde er im Feburar. Er hat mir erzählt, das die restliche Einheit später in Wien eingesetzt wurde.


    Ich danke Dir für Deine Hilfe.


    Im Januar 1945 lagen folgende Wehrmachtseinheiten in Guben:


    In Mückenberg 1-3 die Pz.Art.Ers.u.Ausb.Abt. Groß-Deutschland (GD) und die San.Ers.Abt. GD; in der Moltke-Kaserne das III.BtI. Pz. Gren. Ers.u.Ausb.Rgt. GD; außerdem in anderen Gebäuden der Stadt kleinere Gruppen verschiedener, nicht zu GD gehörender Verbände.


    Dem Autor des GD-Archivs Helmut Später ist es zu verdanken, daß detailgetreue Angaben zur "Rundumverteidigung" erhalten geblieben sind. Er schreibt dazu:


    "Etwa Mitte Januar wurden noch einmal Rekruten eingezogen; die meisten waren erst 16-17 Jahre alt. Sie kamen in kleineren Gruppen und nicht wie sonst üblich in größerer Anzahl, um die Kasernen zu füllen. Sie sind jedoch immer noch voll Begeisterung bei ihrer im wesentlichen infanteristischen Ausbildung und überzeugt, daß sie das drohende Schicksal durch ihren Einsatz noch einmal abwenden können. Schon nach 14-tägiger Ausbildung wurden sie zum Stellungsbau in der Rundumverteidigung der Stadt Guben eingesetzt.


    Aus der erhalten gebliebenen Gefechtsskizze der Stadt ist der Verlauf der Rundumverteidigung zu entnehmen. Die eingetragenen Daten beziehen sich auf Kampfhandlungen, die in nachfolgenden Abschnitten erläutert werden.


    Die Frontlinie begann also in der Höhe der Borsigwerke nördlich von Gubinchen, zog sich dann in nordöstlicher Richtung am Stadtrand entlang, weiter den Gubener Höhen folgend bis zur Adolf-Wolf-Höhe, von dort über den nördlichen Stadtrand wieder zur Neiße zurück. Im Wesentlichen wurden Erdstellungen ausgeworfen und einige Unterstände sowie abgestützte Stollen gebaut. Ein durchlaufendes Grabensystem gab es nicht.


    Die jeweiligen Abschnitte waren wie folgt besetzt:

    Entlang der Neiße südlich der Stadt, einschließlich Gubinchen bis etwa zur Kreuzung Eisenbahn F 112 südlich der Werdervorstadt; 9.Kp. Oblt. Schonger; Groß Bösitz - Stadt Guben; 10. Kp. Hptm. Thormeyer; dort anschließend am Ostrand des Ostfriedhofes, am Krematorium bis zur Gabelung Crossener Germersdorfer Straße; 11. Kp. Oblt. Kelle; dann in nordwestlicher Richtung entlang der Reichsstraße 97; 3. Art. Battr. Lt. Ambross; weiter in nordwestlicher Richtung auf Höhe 105,4 zu 1. Art. Battr. Lt. Kieslich; daran Anschluß durch die 2. Art. Battr. Lt. Loos. Fortsetzung durch Teile der SS-Brigade Dirlewanger über die Wolfshöhe hinaus im Bogen bis zur Neiße.


    Die 3 Artillerie-Einheiten standen unter dem Befehl des Abschnittskommandanten Hptm. Kirsten, der seinen Gefechtsstand im Bürgerheim aufgeschlagen hatte. Kampfkommandant von Guben war zu dieser Zeit Major Theermann, vormals Kommandeur der Pz. Art. Ers. u. Ausb. Abt. GD in Guben. Sein Gefechtsstand befand sich in diesen Tagen im Finanzamt (KastGr.). Auch der Volkssturm wurde noch kurzfristig für einen Einsatz ausgebildet.


    Insgesamt sind drei Linien erkundet, die nach und nach zu besetzen sind.


    Eingesetzt werden vom III./Pz.Gren.Ers.- u. Ausb.Rgt. GD-Führung zunächst Hptm. Weizenbeck, dann Major Kriege. Die jeweiligen Abschnitte waren wie folgt besetzt: 9. Kp. - Oblt. Schonger entlang der Neiße südlich der Stadt, einschließlich Gubinchen bis etwa zur Kreuzung Eisenbahn / F112 südlich Werder-Vorstadt. 10. Kp. - Hptm. Thormeyer von dieser Bahn-Straßenkreuzung in nordöstlicher Richtung auf Kiekebusch zu bis etwa Straße Groß Bösitz - Stadt Guben, 11. Kp. - Oblt. Kelle dort anschließend am Ostrand des Ostfriedhofes, am Krematorium bis zur Gabelung Crossener -Germersdorfer Straße. 3. Art.Batt. - Lt. Ambross dann in nordwestlicher Richtung entlang der Reichsstraße 97, 1. Art.Batt. - L.t. Kieslich weiter in nordwestlicher Richtung auf Höhe 105,4 zu, Die Truppe ist alarmiert, aber weiter damit beschäftigt, ihre Stellungen auszubauen. Noch in diesen Tagen erfolgen stärkere feindliche Fliegerangriffe auch auf die Stadt.


    Am 17. Februar treten die ersten sowjetischen Truppen in Erscheinung. Aus dem Raum südlich Schenkendorf - also im Bereich der 9. Kp., Oblt. Schonger - stoßen sie in Kp.-Stärke auf den vorgeschobenen Stützpunkt Gubinchen, der geräumt wird. Nach einem kurzen, aber heftigen Feuerwechsel zieht sich der Gegner jedoch wieder zurück. Nachfolgende wiederholte Nachtangriffe,der Sowjets können ebenfalls immer wieder abgewehrt werden, wobei u. a. ein MG.-Schütze 1 den,Tod findet, nachdem er mit seinem MG.-Schützen 2 über 20 Sowjets abgeschossen hatte.


    Um den 16. März werden die in Guben eingesetzten Teile der Pz.Gren. Ersatz-Brigade GD durch Teile der SS-Brigade Dirlewanger abgelöst und herausgezogen. Während die Art.-Kompanien mit Masse zur Ersatz-Brigade nach Cottbus und weiter nach Schleswig zurückkehren, wird das III. Btl./Pz.Gren.Ers. u. Ausb.Rgt. GD unter Major Kriege auf höheren Befehl in die Führer-Grenadier-Division eingegliedert und dort als II. Btl./F.Gren.Rgt. 4 - Rgt. Sommer - übernommen.


    Da Mitte März die restlichen GD-Einheiten herausgezogen wurden - in Schleswig sollte eine Neuaufstellung erfolgen - enden auch hier die erhalten gebliebenen Divisionsunterlagen. Die weitere militärische Kampfführung im Brückenkopf Guben oblag der gebildeten 36. Waffen-SS-Grenadier-Division."

  • Hallo Klaus,


    danke für Deine Rückmeldung. Erlaube mir aber dazu folgendes zu sagen:


    Meiner Meinung nach hast Du zu diesem Thema fast das Maximum erreicht. Diesen Informationsstand noch zu erweitern wird aus meiner Sicht sehr schwierig werden, zumal Du bereits die besten Schnittstellen angesprochen hast. Dazu kommt noch der Umstand, dass Du eine Kriegschronik der Stadt für Deine Nachforschungen nutzen konntest. Auch das ist in den seltensten Fällen vorhanden bzw. nutzbar. Ich werde trotzdem gerne den Versuch unternehmen noch Informationen für Dich zusammen zu tragen aber mach Dir bitte nicht zu viele Hoffnungen. Auf der anderen Seite ist dieser Eintrag hier im Forum sehr nützlich für Dich. Durch die Einbindung der Inhalte in Suchmaschinen wird Deine Anfrage nun für alle User im Netz transparent bzw. einsehbar.


    Gruß
    Michael