Schulterstück/-klappe und Ehrenzeichen

  • Hallo Leute,


    habe heute ein Foto von meinem Onkel gefunden und hätte eine Frage bzgl. des Dienstranges, laut Kragenspiegel ist er Wachmeister (Feldwebel), aber was bedeutet das Bändchen an der Schulterklappe (Pfeil A im Bild 1) bzw. warum verlaufen hier die Stickerein der Einrahmung parallel aus und nicht schräg wie in der Vorlage (Pfeil B im Bild 1)?


    Ich habe auch versucht, die Abzeichen und das Band zu erkennen (Bild 2), das Abzeichen im Vordergrund dürfte das Kampfzeichen der Flakartillerie darstellen, das hintere ein Reichssportabzeichen. Bei dem Ordensband dürfte es sich um das Eiserne Kreuz 2. Klasse handeln. Liege ich hier richtig bzw. was ist das für ein Degen (dem Rang entsprechend)?


    Vielen Dank!
    LG Cb


    Quelle: Eigentum

  • Zitat von cb1;15176

    Hallo Leute,

    habe heute ein Foto von meinem Onkel gefunden



    Hallo Cb,

    ja du liegst in der Bestimmung des Ranges sowie bei den Auszeichnungen schon richtig. Dein Onkel hat allerdings keinen Degen sondern einen Luftwaffendolch auf dem Foto bei sich.

    Bei dem Bändchen war ich erst versucht zusagen, das Dein Onkel Offiziersanwärter war. Aber dafür ist die Litze meines Erachtens zu schmal. Zumindestens ist das beim Herr so,da haben Offiziersanwärter eine Doppelstreifen als Litze auf den Schulterklappen.

    Mal schauen, was die Kollegen sagen.

    Gruß
    Martin

  • Hallo Martin,


    danke mal für deine Antwort, was meinst du zu dem Verlauf der Sticknaht (Pfeil B), ist ja anders, als auf dem Referenzbild?

  • Hallo Cb,


    herzlich willkommen hier im Forum. Ich fang mal mit Deiner ersten Frage an:


    1.) Die Abweichung zwischen der Grafik um dem Bild ist selbsterklärend. Ich mußte diese ganzen Dienstgradabzeichen in einem aufwendigen Verfahren selbst erstellen. Dazu standen mir nur sehr wenige originale Vorlagen zur Verfügung. Problem ist auch hier wieder das über die ganzen Jahre des Krieges etliche Dinge unzähligen Veränderungen unterzogen wurden.


    2.) Martins Einschätzung war hier richtig. Es handelt sich hier um das folgende Abzeichen, was aber auf unser Ansicht etwas falsch getragen wird und noch nicht schriftlich erfasst wurde:


    http://www.wehrmacht-lexikon.d…hen/offizieranwaerter.php


    Gruß
    Michael


    PS: Bei dem Orden handelt es sich aber nicht um das Flak-Kampfabzeichen sondern um das folgende:


    http://www.wehrmacht-lexikon.d…en/kampfabzeichen/eka.php

  • Hallo Michael,

    danke für die Korrektur des Abzeichens. Die Aufnahme gib es schleicht her und somit habe ich es falsch gesehen.

    Die Verleihungsbedingen zum Erkampfabzeichen der Luftwaffe und die zum Infanterie-Sturmabzeichen sind fast indentisch. Allerdings bekammen Soldaten der Luftwaffe das Erkampfazeichen bei Nahkämpfen mit artilleristischen Waffen auch verleihen.

    Auszug aus Verleihungsbestimmungen zum Erkampfabzeichen der Luftwaffe

    Als Kampfhandlung, gleichgültig ob mit infanteristischen oder artilleristischen Waffen geführt, gelten als Sturmangriffe oder Nahkämpfe Mann gegen Mann.

    Quelle: K.Klientmann des Deutschen Reiches

    Somit wäre es schlüssig, das der Onkel von Cb als Artillerist, das Erdkampfabzeichen der Luftwaffe verliehen bekommen hat.

    Nur die Flakartillerie trug als Waffenfarbe Hochrot. Auf S/W Fotos tue ich mich mit der Bestimmung von Farben sehr schwer.

    @Cb..woher hast du die Information, das Dein Onkel bei der Flakartillerie diente?

    Gruß
    Martin

  • Hallo Martin, hmm ich habe Aufgrund des vermeintlichen Flak-Kampfabzeichen bzw. der Rangabzeichen auf der Schulterklappe die Annahme getroffen, dass mein Onkel bei der Flakartillerie eingesetzt war (P.S.: ich habe das Foto natürlich in viel besserer Qualität, jedoch für den Upload zu groß...). Er ist ja 1915 geboren, hat nach der Matura (Abitur) Theologie studiert, dieses Studium abgebrochen und dann das Medizinstudium begonnen und auch fertig studiert. Hmm ob das vor dem WK2 war oder später....muss ich erst in Erfahrung bringen, ich weiß nur, dass er das Turnusjahr in Prag abgelegt hat.

  • Moinsen zusammen,


    der Onkel war m.W.n. Fahnenjunker-Feldwebel. D.h. er wurde als KOB/ROB zu einem Fhj.Lehrgang abgestellt, und nach erfolgreichen Lehrgangsbesuch folgte die "Frontbewährung", danach dann die Ernennung zum Leutnant der Reserve.


    MfG Uwe

  • Hallo Uwe,


    vielen Dank für diese Information, ich war ja immer der Meinung, dass mein Onkel im med. Dienst während dem WK2 tätig war....bis ich dieses Foto gefunden habe. Lg cb1

  • Hallo zusammen,
    hier ein Beispiel zur Verdeutlichung - der Name ist nicht so von Bedeutung.


    G. H. *28.01.1919 in Oberhausen
    Pimpfe/HJ, verkürzte Schulzeit, 1937 Abitur, RAD 03.04.1937 - 20.10.1937.
    02.11.1937: Einberufung zum II./Art.Rgt. 26 in Wahn (berittene Art.) und bis 10.11.1938 in Düsseldorf
    01.05.1938: Beförderung zum Gefreiten
    01.11.1938: Beförderung zum Fahnenjunker-Unteroffizier
    01.12.1938 bis 31.07.1939: Kriegsschule Hannover
    11.04.1939: Beförderung zum Fähnrich
    01.07.1939: Beförderung zum Oberfähnrich
    01.08.1939: wieder Art.Rgt. 26 in Düsseldorf (Kriegsausbruch), Beförderung zum Leutnant, Lehrer an der Ausb.Schule Löbau/b.Danzig bis 31.02.1940
    01.03.1940: Kriegsschule Danzig-Langfuhr, Ausbilder u. Reitlehrer
    15.09.1940: 16. Inf.Div. (mot) - Frankreich u. Besatzungstruppe - dann Jugoslawien bis 30.06.1941 (Stadtkommandant von Tusla?)
    01.07.1941 bis 14.05.1944 Russland
    01.11.1941: Beförderung zum Oberleutnant, Bttr.Chef
    01.03.1943: Beförderung zum Hauptmann
    16.05.1944: Kriegsakademie Hirschberg, Verlegung an die Front in die Normandie (Caen)
    06.06.1944 Invasion der Amerikaner und Engländer
    16.12.1944 bis 28.04.1945 Kriegsakademie Bad Kissingen - Lenggries
    02.05.1945: Auflösung der Kriegsakademie
    03.05.1945 bis 19.05.1945 Sonderaufgaben im Zusammenhang mit der Kapitulation und Internierung in Pfunds/Tirol
    21.05.1945: Entlassung aus der Wehrmacht und Rückführung mit US-Lkw bis Nümbrecht


    MfG Uwe