4. Mai 45 Übergang an der Elbe

  • Hallo, ich finde den Übungsplatz toll, vielen Dank!


    Also dann übe ich mal drauflos:


    Am 4. Mai 45 hat der Soldat X einen Übergang (bei Wittenberge, genauen Ort weiß er nicht mehr) gefunden, mit einigen anderen aus Resten ein Floß gebaut. Da wäre dann auf der einen Seite ein russischer Soldat (wahrscheinlich Offizier) mit angelegtem Gewehr erschienen, hätte aber - gegen die Erwartung - nicht geschossen. Auf der anderen Seite der Amerikaner, den sie ja erreichen wollten.


    Übungsplatzfragen:


    a. wo kann dieser Übergang gewesen sein? Es war ein Elbe-Übergang, der eingetieft war, der Russe stand auf einer leichten Anhöhe über ihnen (so ein Bild prägt sich offenbar für immer ein)


    b. der "gute Russe", der dort nicht geschossen hat, wie erklärt man sich das? (Ich denke ja an die Einigung der Sieger, die ja schon im April stattgefunden hat, da war das Interesse am Schießen dann nicht mehr so groß). Oder eine andere Erklärungsmöglichkeit?


    c. Wie könnte das amerikanische "Freiluftlager" geheißen haben, in dem mein Verwandter dann am 4. Mai (irgendwo bei Wittenberge?) landete?
    Das war wohl so eine Art Übergangslager. Er weiß den Namen nicht mehr.


    Grüße vom Übungsplatz,
    Kalinka
    (übrigens nenne ich mich Kalinka hier, weil ich diesen guten Russen auf der Anhöhe immer vor mir sehe :)

  • EDIT:

    Kalinka,

    habe mal ein paar Bücher durchgestöbert.

    In "Das Ende zwischen Oder und Elbe" von Tieke heißt es auf Seite 457

    Zitat

    Bei Wittenberge gegen auch die Reste der 1. und 2. Batterie der Sturmgeschütz-Lehrbrigade 111 (II) mit ihrem Führer, Hauptmann Schmidt, nach langem mit Kämpfen verbundenen Marsch von Bad Freienwalde über Eberswalde und Neuruppin in amerikanische Gefangenschaft.



    Was den "netten" Russen angeht ist die Sache einfacher.
    Die Sowjetarmee hatte mit der US-Army ein Auslieferungsabkommen ausgehaltet, daß aber nie offiziell bestätigt wurde. Fakt ist aber, daß am Tage der Kapitualation (08.05.1945) große deutsche Verbände von Kriegsgefangenen, die in Tangermünde und Ferschland über die Elbe gegangen ware, von den Amerikanern an die Russen ausgeliefert wurden.
    Hier kann also angenommen werden, daß der "nette" Russe von dieser Auslieferung gewusst hat. Warum also wertvolle Arbeitskräfte erschießen, die doch wenige Tage später frei Haus geliefert werden?

    Immer auf der Suche nach Zeitzeugen und militärischen Manuskripten

  • Zitat von Kalinka;14689


    wo kann dieser Übergang gewesen sein? Es war ein Elbe-Übergang, der eingetieft war,



    Hallo Kalinka,

    vielleicht können wir es auch anders angehen. Frag Deinen Bekannten, den Veteran doch mal bei welchem Truppenteil /Einheit er zu dieser Zeit diente.

    Daraus kann man dann evtl. über die Divisionschoniken an die Sache herankommen.:)

    Gruß
    Martin

  • Zitat von Wehrmachtlexikon;14724

    Hallo zusammen,


    große Teile dieses Beitrages wurden aus dem Content gerissen und hatten nichts mehr mit dem eigentlichen Thema zu tun. Die betr. Passagen wurden jetzt von mir in ein neues Thema verschoben.


    Gruß
    Michael


    Michael, da has du den Farbfilm übersehen! :-)) Oder habe ich was übersehen?
    Nämlich übersehen hast du, dass du was verschoben hast, wo ich als Adressat genannt war, worauf ich aber nicht antworten kann, weil ich ja dort (wohin es verschoben wurde) nicht berechtigt bin. ;)
    Es ist alles immer komplizierter als man denkt, wenn man eine gute Idee hat. Ich persönlich halte den Übungsplatz für eine gute Idee (die mir persönlich entgegenkommt, aber das muss ja nicht für alle so sein).


    Martin schrieb:
    "Hallo Kalinka,
    auch ich bin, wie ich feststellen durfte, Rekrut in diesem Forum, mir bleiben diverse Möglichkeiten zur Antwort verwehrt.


    Ich habe schon in anderen foren versucht Informationen zu meinem Vater zu bekommen, teilweise mit Erfolg, hier aber ist es mir nicht klar warum ich nicht überall fragen darf.
    Daher lass ich das und beschränke mich aufs Lesen, wenn es denn mal was zu lesen gibt.


    Der Übungsplatz ist absoluter Blödsinn, warum das so gehandhabt wird wissen wohl nur die Oberen."


    Der Übungsplatz macht meiner Meinung nach durchaus Sinn (aus meiner Sicht), unsinnig ist aber, dass ich das auf dem Übungsplatz dem Martin nicht schreiben kann.


    von einer, die lebenslang gerne übt,
    Kalinka

  • Zitat von Ehrenblatt;14720

    Hallo Kalinka,

    vielleicht können wir es auch anders angehen. Frag Deinen Bekannten, den Veteran doch mal bei welchem Truppenteil /Einheit er zu dieser Zeit diente.

    Daraus kann man dann evtl. über die Divisionschoniken an die Sache herankommen.:)


    Divisionschroniken sind aber ab Ende 44 nicht mehr so einfach, schon gar nicht Untereinheiten. Ich habe kürzlich eine WAst-Antrag gestellt (erhoffe mir aber nicht gravierende Erkenntnisse, denn es ist bekannt, dass ab Ende 44 nur lückenhaft aufgezeichnet wurde, und daher diese mangelhaften Daten logischerweise auch nicht bei der WAst aufscheinen können).


    Ich habe vorläufig nur diese Aussagen aus direktem Munde:
    "12. Luftwaffenfeld-Division Kurland (Lettland)"
    Anfang 45 auf Rügen (als Unteroffozier in Schnellausbildung) zusammengetan mit Marinesoldaten (die nur eine Kurzausbildung zu Fußsoldaten erhalten hätten). Aus Resten von irgendwas Übriggebliebenem dann kommandiert zur Armee Wenck (mit Lastwagen Richtung Berlin geführt worden), Endstation wäre Oranienburg gewesen.


    Ich habe versucht nachzulesen, aber Oranienburg als Endstation plus Armee Wenck passt mir eigentlich nicht zusammen. Aber wer hat schon gesicherte Daten zu diesen End-Formationen. Armee Wenck wäre ja südlicher vor Berlin gewesen, oder?


    Andererseits würde gut passen, dass man von Oranienburg aus eher im Rückzug Richtung Wittenberge kommt. Unterwegs seien übrigens viele sog. "Kettenhunde" unterwegs gewesen, die kontrolliert hätten, ob man nicht evtl. Deserteur sei.


    Aber es ging dann eben doch glücklich (im Nachhinein gesehen, denn vor Ort herrschte pure Weltuntergangsstimmun) über die Elbe.


    Und aus diesem amerikanischen Gefangenenlager (das war am 4. Mai nur blankes Feld, der Stacheldraht musste erst von den Gefangenen gebaut werden) wurden sie offenbar NICHT an die Russen ausgeliefert. Ganz im Gegenteil, er kam dann (mit einem 2. Kameraden) zu Bauern in Thüringen als Erntehelfer (er konnte das auch, war neben der Techniker-Schule auch Bergbauernsohn). Dieses Gebiet wäre dann aber in die russische Demarkationslinie gefallen und sie wären da von den Amerikanern mit Lastwagen herausgeholt worden. Wiederum gearbeitet, diesmal in einer riesigen ehemaligen deutschen Kaserne (mein Verwandter durfte beim Schilder-Malen helfen :) mit vielen unterschiedlichen Werkstätten.
    Wo könnte das gewesen sein?


    Er weiß die Namen der Kaserne und der Lager nicht, interessiert sich auch nicht wirklich dafür. Ende 45 wurden Österreicher in einem Lager bei Hannover gesammelt, um per Zug Richtung Kärnten transportiert zu werden (also aus amerikanischer Gefangenschaft in die englische überstellt, dann noch mehr hungern)
    Den Hunger (für 100 Kriegsgefangene ein Zehntel der normalen Soldatenration) erinnert er schon, Namen von Lagern leider nicht.


    Wie könnte der ganze Weg - rein fiktiv - gelaufen sein? Mich interessiert einfach die Möglichkeit, für mich muss es nicht historisch perfekt sein (und ich denke, für diese Endzeit gibt es auch keine wirklich gesicherten Daten, wer immer das auch behaupten möchte).


    Kalinka

  • Hallo Kalinka,


    ich muß Dich leider enttäuschen. Meine Verschiebung war gewollt. Das Thema was Martin dort ausgeführt hat steht nicht mehr zu Diskussion, deshalb wurde dieses von mir auch mit einem entsprechenden Vermerk geschlossen.


    Also konzertiere Dich bitte hier auf das eigentliche Thema. In Bezug auf den Übungsplatz, der ja anscheinend Deine Zustimmung gefunden hat, möchte ich Dich aber zukünftig bitten, eine Anrede sowie eine entsprechende Grußformel jedem Beitrag hinzuzufügen.


    Besten Dank


    Gruß
    Michael

  • Hallo zusammen,


    vielleich hilt euch das hier etwas weiter...


    4: Karte zu der bei Ferch zum Stehen kommende Entsatzbewegung der 12. Armee (Wenck) und ihrem Abzug zur Elbe. Dazu gehört auch die Deckung von Flüchtlingstrecks, die Aufnahme des Lazaretts Beelitz und der Potsdamer Garnison. Die Absetzbewegung nach Westen führte, wie die Karte erkennen läßt, zur Kapitulation an der Elbe. Die Absetzbewegungen weiterer Militär-Körper in Mitteldeutschland zur Elbe, teilweise unter Vereinigung mit der Armee Wenck, sind auf der Karte ebenfalls markiert.


    http://agiw.fak1.tu-berlin.de/…rch/KartAbb/Karte%204.jpg


    Quelle:
    http://agiw.fak1.tu-berlin.de/Pro_Ferch/Konzept.html


    Gruß Birger:)

    http://www.stockcarteam-rangsdorf.de/

    Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt.

    * 3. Mai 1469 in Florenz; † 21. Juni 1527 in Florenz; Niccolò di Bernardo dei Machiavelli

  • Vielen Dank Birger,
    das Projekt Ferch ist wirklich hochinteressant. Ich hoffe, es findet viele Leser. Ich hatte diese Seite schon vor deinem Hinweis gefunden und hatte auch schon fleißig darin gelesen, war aber unsicher, ob das zu den vorhandenen Erzählungen (die ja erstmal nur spärlich sind, es fehlten ab Oranienburg die Ortsnamen) passt. Ich werde versuchen, mir mehr von meinem Augenzeugen erzählen zu lassen, was aber nicht einfach ist, weil er offenbar so viel Elend gesehen hat und nicht darüber reden möchte (und selbst hat immer "Glück" gehabt hat, ich denke, da fühlt mancher Überlebende sich vielleicht unbewusst schuldig und verstummt).
    Beste Grüße, Kalinka


  • Hallo Kalinka,


    Zitat

    Ich werde versuchen, mir mehr von meinem Augenzeugen erzählen zu lassen, was aber nicht einfach ist


    Also der Christian (Elbpirat) hat beim befragen von Zeitzeugen ein goldenes Händchen.Er kann dir Tipp`s geben wie man am besten Zeitzeugen befragt,sodass es nicht zu anstrengend für für euch beide wird.


    Gruß Birger:)

    http://www.stockcarteam-rangsdorf.de/

    Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt.

    * 3. Mai 1469 in Florenz; † 21. Juni 1527 in Florenz; Niccolò di Bernardo dei Machiavelli

  • Hallo Leute,

    also nach meinem Wissen haben sich die Russen und die Amerikaner das erstemal in/bei Torgau an der Elbe getroffen. Später wurde diese erste Begegnung zu Propaganda-Zwecken nachgestellt, mit neuen sauberen Uniformen etc. und dieses wurde dann gefilmt und fotografiert.

    Gruß KaLeun

  • Zitat von KaLeun;14762


    also nach meinem Wissen haben sich die Russen und die Amerikaner das erstemal in/bei Torgau an der Elbe getroffen. Später wurde diese erste Begegnung zu Propaganda-Zwecken nachgestellt, mit neuen sauberen Uniformen etc. und dieses wurde dann gefilmt und fotografiert.


    Hallo KaLeun,
    dazu habe bei dailymotion.com soeben einen interessanten Bericht gefunden.
    Er stammt vom Lokalsender Torgau-TV und erzählt in 3 Teilen das Kriegsende zwischen Mulde und Elbe. Im Teil 2 werden auch sehr detailliert die ersten Begegnungen (vor der offiziellen in Torgau) behandelt, sehr interessant anzuhören.


    http://www.dailymotion.com/vid…g-an-der-elbe-teil-1_news


    Gruß, Kalinka

  • Vielen Dank nochmals an alle, die mir geantwortet haben!


    Das Buch über die Armee Wenck habe ich bestellt. Ich bin gerade dabei, mich über die Sturmgeschütz-Lehrbrigade 111 zu informieren (soweit etwas im Internet zu finden ist).


    Und dann habe ich ja noch meinen Augenzeugen. Dem muss ich allerdings vorerst etwas Ruhe gönnen, da er ja für seine Urenkel seine ganze Lebensgeschichte auf Band erzählt (er steckt gerade tief in den 60er-Jahren, der Krieg ist sozusagen für ihn vorbei ;) und nur in diesem Rahmen überhaupt dazu zu bewegen war, die Kriegserlebnisse zu berichten. Das bisher Erzählte ist aber längst nicht alles, was er erinnern kann, das weiß ich aus ersten kleinen Nebenbemerkungen mir gegenüber.


    Ich habe ein wenig Ahnung davon, wie man "psychologisch" bei einer genaueren Befragung vorgehen könnte, aber ohne Grundkenntnisse von dem Geschehen in dem fraglichen Gebiet geht es nicht. Ich nütze jetzt die Wartezeit, mir das nötige historische Hintergrundwissen anzueignen.
    Wenn neue Fragen auftauchen, bin ich froh, sie hier stellen zu können.


    Ich weiß sehr wohl, dass es nicht nur Spaß sondern schlicht *Arbeit* macht, wenn jemand für mich in seinen Büchern nachschaut, einen Link weitergibt oder anderes mehr.


    In diesem Sinne dankbare Grüße, Kalinka :)

  • Hallo Kalinka,


    um Dir bei dieser Einheit etwas helfen zu können:


    Die Aufstellung erfolgte unter der Einbeziehung folgender Batterien:


    1./ Sturmgeschütz-Brigade 909 bildete die 1./ Lehr-Brigade 111
    2./ Sturmgeschütz-Brigade 191 bildete die 2./ Lehr-Brigade 111
    1. Batterie der Schule Burg bildete die 3./ Lehr-Brigade 111


    Am 22.01.1945 Verlegte die Einheit an die Ostfront nach Schneidmühle und Meseritz. Die 3. Batterie kämpfte in der Festung von Schneidemühl. Hier wurde sie auch eingeschlossen bzw. vernichtet.


    Die restliche Brigade wurde bei Meseritz, Tirschtiegel und Schwiebus eingesetzt. Dort erfolgte ebenfalls eine Einkesselung. Unter Verlust von fast allen Sturmgeschützen (Sprengung) gelang kleineren Teilen noch der Ausbruch. Diese wurden nach Frankfurt/Oder gebracht und dort neu ausgerüstet. Im Anschluss erfolgte der Einsatz am Oderbruch. Im Februar 1945 folgte der Rückzug über Berlin, Triesack und Rathenow bis nach Sandau.


    Von dort aus gelangten Teile der Einheit über die Oder und mit Masse in amerikanische Gefangenschaft. Andere Teile der Brigade gelang noch der Übergang über die Oder bei Guben. Diese sammelten sich zur Neuaufstellung in der Schule Burg. Im April 1945 folgte die Verlegung dieser Truppenteile in den Bereich von Freienwalde-Fürstenberg.


    Am 14.04.1945 begann für diese Reste der Endkampf um Berlin. Kämpfend zogen sich die Reste der Brigade vorbei an Berlin zurück. Die 1. und die 2. Batterie gingen dann bei Wittenberge über die Elbe. Dann kamen auch sie in amerikanische Gefangenschaft bei Lenzen.


    Die 3. Batterie gelangte noch bei Gorleben über die Elbe. Auch diese gerieten dann in amerikanische Gefangenschaft.


    Eine kleine Kampfgruppe wurde noch bei Perleberg von russischen Truppen vernichtet.


    Gruß
    Michael


    Quelle: Sturmgeschütze marsch 1940-45 v. Aufsess

  • Zitat von Elbpirat;14702


    Was den "netten" Russen angeht ist die Sache einfacher.
    Die Sowjetarmee hatte mit der US-Army ein Auslieferungsabkommen ausgehaltet, daß aber nie offiziell bestätigt wurde. Fakt ist aber, daß am Tage der Kapitualation (08.05.1945) große deutsche Verbände von Kriegsgefangenen, die in Tangermünde und Ferschland über die Elbe gegangen ware, von den Amerikanern an die Russen ausgeliefert wurden.
    Hier kann also angenommen werden, daß der "nette" Russe von dieser Auslieferung gewusst hat. Warum also wertvolle Arbeitskräfte erschießen, die doch wenige Tage später frei Haus geliefert werden?


    Hallo Elbpirat, das habe ich mir (in Kenntnis der historischen Fakten) auch so gedacht.
    Andererseits lässt mir das Thema keine Ruhe, denn am 4.5. gab es evtl. noch keinen Befehl, dass man deutsche Soldaten, die an irgendeiner Biegung (einzeln und ohne General samt Gefolge) mit einem selbstgebastelten Floß über die Elbe paddeln nicht erschießen darf.
    Also war es meiner Meinung nach doch auch Privatsache des russischen Posten, an einem Übergang irgendwo bei Wittenberge zu schießen oder auch nicht.


    Leider kann ich kein Russisch, es wäre doch interessant, zu dem Thema in einem russischen Forum nachzufragen. Leider weiß ich nicht, wie ich das anstellen könnte ohne Sprachkenntnisse.


    Mein Vater kann sich auch erinnern, in seiner Ausbildungszeit in Salzburg einem russischen Kriegsgefangenen verbotenerweise Brot gegeben zu haben. Aber es ist ziemlich klar, dass das Stückchen Brot nur eine Geste war und ganz sicher nicht zum Überleben geholfen hat. Der russische Soldat am Elbeufer hat aber das Überleben ermöglicht, und meiner Meinung nach nicht nur auf Befehl oder Kalkül.


    Es gibt einen Moment, da erkennen nicht nur die Soldaten, dass der Krieg und das Töten unsinnig ist. Hat nichts mit "nett" zu tun, das ist die Vernunft, ein kleiner Funken von Vernunft in der Evolution des Menschen.


    Und wer hat denn die Kriege gemacht, wer hat profitiert, die kleinen Leute, die einfachen Soldaten?


    Warum hätte da oben an der Böschung nicht auch ein guter Russe stehen können?


    Salve (das ist nicht militärisch gemeint, ist nur ein altlateinischer Gruß)


    Kalinka