Pressluftgranaten in Sewastopol ?

  • Hallo ihr alle zusammen,


    Da ich leider im anderen Themenbereich "etwas" vom Thema abgewichen bin,
    versuche ich es hier noch einmal.
    Also ich hab vor vielen vielen Jahren mal aufgeschnappt das in Sawastapol
    sogenannte "Pressluftgranaten" zum Einsatz kamen.
    Christian (Elbpirat) konnte mir schon bestätigen das es solche Granaten aus Werferbatterien gab.
    Also ich konnte es mir nicht Vorstellen. Wie soll das funktionieren? Eine Granate mit Pressluft gefüllt? Ich dachte dann immer ja ja, lass die Alten mal reden, mal sehen was noch so kommt.
    Was meint ihr dazu?


    Gruß Birger

    http://www.stockcarteam-rangsdorf.de/

    Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt.

    * 3. Mai 1469 in Florenz; † 21. Juni 1527 in Florenz; Niccolò di Bernardo dei Machiavelli

  • Hallo Birger,

    die Granaten waren keine Pressluftgranaten. Also keine Granaten mit Pressluft gefüllt. Es waren DO-Werfergranaten die in mehreren Einzelexplosienen in ihrer Umgebung einen so starken Druckunterschied hervorriefen, daß Personen in deren Wirkbereich davon zu schaden kamen.

    Unmittelbar unter dem Explosionspunkt oder in einem kleinen Radius konnte dadurch die Lunge platzen. Etwas weiteren entfernt sogar noch die Trommelfelle.

    Hier mal eine Antwort des Wehrtechnik Museeums dazu.
    http://www.wehrtechnikmuseum.d…en/pressluftgranaten.html

    Bisher habe ich noch nicht in meinen Unterlagen geschaut. Hole ich die Tage aber nach.

    Gruß
    Christian

    Immer auf der Suche nach Zeitzeugen und militärischen Manuskripten

  • Hallo Leute,

    ein sehr interessantes Thema wie ich finde. Habe von solchen Granaten bisher auch noch nichts gehört. Würde auch gern mehr darüber erfahren, vielleicht findest Du ja noch was in Deinen Unterlagen Christian. Aber die Entwicklung der Waffentechnik bringt ja im Laufe der Zeit die seltsamsten Dinge hervor. Nur nen kurzes Beispiel, Eierhandgranaten mit einem Glasmantel statts Eisen. Zu sehen im Armeemuseum in Dresden. Aber das hier nur kurz am Rande erwähnt.

    Gruß KaLeun

  • hallo Freunde,


    vor Jahrzehnten kam bei einer Unterhaltung mit emaligen Soldaten das Thema auch auf die sogenannten Preßluftgranaten. Sie erzählten mir von dem Einsatz, aber wo, weiß ich nicht mehr. Der Russe ließ darauf hin der deutschen Seite eine Nachricht zukommen, daß , wenn dieser Einsatz nicht aufhört, der Russe dann Gas einsetzt. Darauf hin wurden dann diese Geschosse nicht mehr verwendet.


    Gruß
    Franz

    Suche alles an Informationen und Material zur Panzerabwehr-Abteilung 5

  • hallo Freunde,


    zu den Eierhandgranaten mit Glasumantelung kann ich nichts sagen,Das war mir bis jetzt nicht bekannt. Aber es gab Betonhandgranaten, in die Metallsplitter eingegossen waren.
    Ihr Aussehen war wie bei der Stielhandgranate,also zylindrisch, nur ohne Holzstiel.Der Sprengstoff saß zylinderförmig in der Mitte mit dem Abreißzünder.
    Ich habe noch so ein Ding,nur ohne Sprengstoff und Zünder.
    mfg
    franz

    Suche alles an Informationen und Material zur Panzerabwehr-Abteilung 5

  • Hallo Franz,

    Zitat

    Der Russe ließ darauf hin der deutschen Seite eine Nachricht zukommen,daß ,wenn dieser Einsatz nicht aufhört. der Russe dann Gas einsetzt. Darauf hin wurden dann diese Geschosse nicht mehr verwendet.



    Das deckt sich mit den Aussagen von Friedrich Bethge (Erlebt und erlitten I).
    Auch er hat erzählt, daß die Russen mit Gas drohten.

    Was die Pressluftgranate betrifft, so gab es nur ein Waffensystem auf der deutschen Seite, das mit diesem umgangssprachlichen Namen, von der Truppe, benannt wurde.

    Den 21cm Nebewerfer 41 eine Weiterentwicklung des Do-Werfer (nach General Dornberger). Deshalb hört man auch öffter von Veteranen aus Nebelwerfertrupps, daß sie Do-Geräte verwendeten. Meist waren es dann aber Nebelwerfer in 21cm oder 28cm/32cm. Auch Friedrich Bethge hat darauf bestanden, daß es Do-Geräte 38 waren ;).

    Gruß
    Christian

    Immer auf der Suche nach Zeitzeugen und militärischen Manuskripten

  • Hallo Leute,


    der Thread ist schon bischen älter aber das Thema bleibt ja ewig.


    Ich kann mich an ein Gespräch erinnern, darin sagte der ehemalige Wehrmachts Soldat:
    "Wir wollten über einen Fluss übersetzen, hatten aber bei dem mehrmaligen Versuch immer wieder Verluste durch Maschinengewehrfeuer aus der feindlichen Stellung auf der anderen Seite.
    Kurz darauf kam eine SS Einheit, die sich dem Problem annahm.


    Sie beschossen die Russen von unserer Flusseite aus entweder
    mit Granatwerfer oder Artillerie, das weiss ich heute nicht mehr.
    Kurz darauf, setzten wir über den Fluss und diesmal gab es keine Gegenwehr.
    Ein Russe stand noch im Graben, das Gewehr im Anschlag aber regungslos.
    Die Wehrmachtssoldaten munkelten es wäre ein Gas gewesen.Anscheinend waren es spezielle Granaten die eine hohe Druckwirkung hatten, die gab es ja tatsächlich.

  • Mein Onkel (Stabsgefreiter 87.ID) erzählte mir von einer Einheit

    mit elektrisch gezündeten Nebelwerfern. Die Geschosse, die etwa einem Kaliber von 10,5 entsprachen, heulten und zogen einen Rauchschweif hinter sich her. So liessen sie sich bis zum Einschlag beobachten.

    Zunächst kam auch Pressluft-Munition zum Einsatz. Derren Wirkung war verheerend.

    Das ganze Zielgebiet war schwarz versengt, die Lungen der russischen Soldaten geplatzt. Sie lagen äusserlich unverletzt, scheinbar schlafend, umher - alle tot.

    Bei Smolensk sah er dieses. Später wurde auf den Einsatz dieser Munition verzichtet.

    Die Russen hatten gedroht, bei weiterem Einsatz dieser Preßluftmunition ihrerseits Giftgas einzusetzen.

    So wurde es mir berichtet. Gruß, Eike

  • hallo Freunde,


    zu den Eierhandgranaten mit Glasumantelung kann ich nichts sagen,Das war mir bis jetzt nicht bekannt. Aber es gab Betonhandgranaten, in die Metallsplitter eingegossen waren.
    Ihr Aussehen war wie bei der Stielhandgranate,also zylindrisch, nur ohne Holzstiel.Der Sprengstoff saß zylinderförmig in der Mitte mit dem Abreißzünder.
    Ich habe noch so ein Ding,nur ohne Sprengstoff und Zünder.
    mfg
    franz


    hallo franzb,

    Diese Glashandgranaten von denen gesprochen wurde heißen einfach "Glashandgranaten". Kann man in einer Glasfabrik besichtigen. Wurden als Notfallmittel benutzt.

    Einmal editiert, zuletzt von Marco1944 () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Marco1944 mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Hallo Marco,


    willkommen hier im Forum.

    Kannst du uns vielleicht dazu weitere Angaben machen? Welche Glasfabrik?


    Gruß Ulf

    --------------------------------------------------------------
    Ich suche Bildmaterial, Dokumente und sonstige Informationen über ausländische Orden und Ehrenzeichen die an Deutsche verliehen wurden. Zum Zweck der Aufarbeitung und der Dokumentation.
    Vielen Dank

  • Hallo zusammen,

    hallo franzb,

    Diese Glashandgranaten von denen gesprochen wurde heißen einfach "Glashandgranaten". Kann man in einer Glasfabrik besichtigen. Wurden als Notfallmittel benutzt.

    ich habe dazu folgende Angaben gefunden:


    Glas-Eihandgranate


    Gewicht: 325 gr.

    Sprengladung: 123 gr. Donarit I oder II

    Zünder: Brennzünder 39 (umg.) oder Brennzünder 40 mit Zündladung Nr. 8

    Abmessungen: 79 x 58 mm ohne Zünder und 110 x 58 mm mit Zünder

    Verwendung: als Angriffsgranate gegen lebende Ziele

    Bemerkung: verschiedene Ausführungen. Riffelung nach innen und außen zur Verbesserung der Splitterwirkung mit gestanzten Blechsplittern im eingegossenen Sprengstoff


    Quelle: Dt. Nahkampfmittel von W. Fleischer und H. Jülch


    Gruß

    Michael

  • Hallo,

    auch wenn das Thema "Preßluftgranate" hier schon betagt ist, habe ich doch ein Foto mit Beschreibung dazu gefunden.

    Es belegt, dass diese Granaten nicht nur von DO-Werfern, sonder auch Geschützen verschossen wurden.

    Quelle: Rundschreiben 1/1993 Traditionsverband ehem. 7. Panzer-Division Kameradenhilfe e.V.

    Schöne Grüße, H-P


    Ich suche alles zum PzRgt 25 der 7. Panzer-Division

  • Hallo Ha-Pe ,


    herzlich willkommen in diesem Forum!


    Erstelle doch bitte für deine Anfrage „Ich suche alles zum Panzer-Regiment 25 der 7. Panzer-Division“ einen eigenen Bereich in Einheiten & Gliederung


    Es wäre gut, wenn du uns mitteilst was du schon alles in Erfahrung bringen konntest damit wir wissen, wo wir ansetzen können und warum dich diese Einheit besonders interessiert. Danke für dein Verständnis.


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo H-P,


    auch von meiner Seite ein herzliches Willkommen hier im Forum.

    auch wenn das Thema "Preßluftgranate" hier schon betagt ist, habe ich doch ein Foto mit Beschreibung dazu gefunden.

    Vielen Dank für deine Ergänzung. Für solche Sachen ist es nie zu spät bzw. kein Thema zu alt. :)


    Gruß

    Michael


    PS:

    Ich suche alles zum PzRgt 25 der 7. Panzer-Division

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