Warum eigentlich ... ?

  • Hallo!


    Als absoluter Kriegs- bzw. Waffengegner frage ich mich immer wieder mal, warum manche Themen interessant sind und warum andere es nicht sind ...


    Bei diesem Thema http://wehrmacht-forum.de/showthread.php?t=1121komme ich doch wieder mal sehr ins Grübeln. Und nun frage ich dann doch mal endlich das, was mich seit Wochen beschäftigt ...


    "Wir" reden hier von Deutschen, die ausländische Panzer vernichtet haben? Panzer, in denen vermutlich Menschen saßen, als sie zerstört worden sind. Anders würde es ja keinen Sinn machen - was auch immer "Sinn" in diesem Zusammenhang heißt.


    Ich verstehe auch nach all den Jahren, die ich mich mit dem Thema Krieg beschäftige(n muss), noch immer nicht, was jemanden antreibt, sich damit auseinanderzusetzen, wer vor etlichen Jahrzehnten die meisten Feinde getötet hat, wer wie viele Panzer vernichtet hat oder wer die meisten Flugzeuge abgeschossen hat ...


    Es saßen doch in jedem zerstörten Panzer und in jedem abgeschossenen Flugzeug MENSCHEN! Lebende Menschen!


    Lautet dann nicht die eigentliche Frage: Wer war der erfolgreichste "Menschenvernichter"? Wie krank diese Frage an sich ist, brauche ich wohl nicht zu betonen. Sie ist aber im Wesentlichen der Frage nach den erfolgreichsten Panzervernichtern doch recht ähnlich. Oder sehe ich das falsch?


    Ich verstehe es einfach nicht! Vielleicht mag mir jemand erklären, warum man sich mit solchen Fragen überhaupt beschäftigt...?


    Liebe Grüße von Dagmar

  • Hallo Dagmar,


    da Du dir ja einen Beitrag von mir ausgesucht hast möchte ich mal den Versuch unternehmen Dir meine persönliche Einschätzung zu dieser doch sehr schweren Thematik zu vermitteln, obwohl ich im Moment noch nicht weiss wo ich anfangen soll aber nun gut.


    Aus meiner Erfahrung heraus fange ich einmal damit an warum schreibt denn jemand ein Buch zu diesem Thema? Zur Steigerung der eigenen Auflage oder einfach nur aus einem vorhandenen Interesse zum Thema, ich weiss es nicht.


    Seit dem es Menschen gibt gibt es Kriege. In jedem Krieg starben und sterben Menschen. Jeder Krieg bringt meistens einen Sieger und einen Verlierer hervor.


    Um einen Krieg für sich entscheiden zu können müssen Menschen gegen Menschen kämpfen, aus welchen Beweggründen auch immer. In jedem bekannten Konflikt der Geschichtsschreibung haben sich besondere Menschen hervorgetan. Ob nun das römische Reich, Alexander der Große oder Atilla der Hunnenkönig oder wer auch immer. Diese Leute bauten Ihre Weltreiche auf dem Blut Ihrer unterworfenen Völker. Und unter diesen Menschen gab es mit Sicherheit auch eine Vielzahl von Soldaten die sich hervor gebracht haben.


    Aber um nun auf den eigentlichen Ansatz zurück zu kommen. Warum gibt es Leute die sich dafür Interessieren wie z.B. das Massaker von Canne


    http://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_von_Cannae


    oder dieses Thema


    http://de.wikipedia.org/wiki/Varusschlacht


    Das ist nunmal alles Kriegsgeschichte nicht mehr und nicht weniger. Oftmals so hat es uns die Geschichte wohl gezeigt überlebt meistens nur das schrecklichste Geschehen eines Kriegs und nicht das gute in der Geschichtsschreibung.


    Gruß
    Michael


    PS: Ich bin an jeder Art der Information interessiert um sie ggf. einem Publikum zugänglich zu machen. Aber so etwas ist einem immer nur im Rahmen der vorliegenden Informationen möglich. Und wenn ich eins in den vergangenen Jahren gelernt habe, dann ist es dass das die Sachen die wirklich zählen und dem mehr entsprechen was Du dir vorstellst leider so gut wie nicht zu finden sind.


    Mit anderen Worten gesagt, mein Interesse gilt der Kriegsgeschichte. Und ich unternehme einen Versuch einen Teil dieser Geschichte auf der Basis des vorhandenen Materials aufzuarbeiten bzw. darzulegen, so wie es schon viele Leute vor mir und mit Sicherheit auch noch nach mir machen bzw. gemacht haben.


    Noch ein Ansatz mit dem ich ich gerade beschäftigt habe z.B.


    Feuerwerker die Ihr Leben an der Heimatfront gaben um die Zivilbevölkerung vor Blindgängern zu schützen werden leider z.B. kaum einer Zeile gewürdigt warum? Ich weiss es nicht. Es ist nun mal halt so wie es ist.

  • Hallo zusammen,

    ich hänge zwar noch vollkommen durch, wegen meiner Lungenentzündung, aber ich will mal versuchen mit meinem halbwegs arbeitenden grauen Zellen zu antworten.

    Die Frage in einem Krieg ist ja nicht die Frage nach dem Streit, Mensch gegen Mensch. Darauf beruht ein Krieg ja im Grunde nicht. Die Auslöser eines Konfliktes sind so vielfälltig wie der Krieg selber.
    In diesen Kriegen kämpfen ja nicht wie zur Ming Dynastie oder frührerer chinesischer Dynastien zuerst die Herrscher gegeneinander (hier Symbolisch durch einen jeweiligen Bogenschuß auf den anderen, der bei einem Treffer den Krieg entschied, ohne das die Soldaten kämpfen mußten), sondern es kämpften die Völker, also die einfachen Menschen.
    Die Grundlage dieses Kampfes ist nicht der Gehorsam, nicht der politische Wille, sondern der ureigenste Instinkt. Dieser Instinkt gepaart mit der Erfahrung, daß im Kriege Menschen sterben, führt dazu, daß man seinen eigenen Lebenserhaltungstrieb über die Vernunpft stellt. Das SPrichwort: "Stell dir vor es ist Krieg, und keiner geht hin", daß niemals anwendung fand, zeugt von dieser Instinkthaltung des Menschen. Diese Haltung machen sich die Herrschen natürlich zu nutze.
    Die grobe Masse der kämpfenden Soldaten ist also mit dieser Erklärung abgedeckt.
    Was ist aber mit den Wagemutigen, den "Helden", und den Opferrungsbereiten, den besonderen Kämpfern, die jeder Krieg hervorbringt?

    Die Handlungen dieser Menschen sind mit der Instinkthaltung nicht zu erklären, bei ihnen müssen noch andere Faktoren ihr Handeln beeinflussen.
    Diese Faktoren gilt es zu ermitteln. Ist es die Verzweifelung der Situation, ist es das besondere soziale Gefühl, daß diese Menschen für ihre Kameraden oder die Menschen in der Heimat entwickeln? Ist eine eine missantrophe Haltung die Grundsätzlich in diesen Menschen vorhanden war und die in Friedenszeiten aus ihnen Mörder gemacht hätte, oder ist es, salopp gesagt, ein Naturtalend, was den Krieg betrifft. Beispiele für Menschen die verstanden haben den Krieg als Lebensmittelpunkt zu verstehen gibt es ja einige. Carl von Clausewitz nur mal als einen Prominenten genannt. Dabei wird der Krieg als ein sachliches Ereignis analysiert und auf seine Mittel heruntergebrochen. Die emotionale Persönlichkeitsebene findet keine Bedienung mehr. Es ist eine abzuhandelne Sache. Rationalisiert und Durchexerziert.

    Menschen in einem Krieg, die nur aus Instinkt handeln und Angst, Heimweh und Wut empfinden, sehen Menschen die aus anderen Beweggründen handeln als etwas besonderes an. Eventuell als einen Mutmacher, als einen starken Rückhalt, als etwas bewunderungswertes, oder einfach nur als Dumme die den Krieg mit ihren Taten unnötig verlängern. Diese Haltung projeziert sich auf die Heutige Zeit um so mehr. Denn heute haben wir keine kriegerischen Konflikte mehr. Die Vorstellung der Taten Einzelner ist nicht mehr mit unseren Handlungsweisen vergleichbar. Wir haben nicht einmal einen Emotionalen oder erfahrungstechnischen Ansatz, der einen Vergleich zwischen ihren und unseren Handlungen zulässt. Das macht diese Menschen natürlich interessant. Genauso interessant wie sie durch die Auszeichnungen wurden, jene Auszeichnungen die eben nur besonderen Kämpfern zu Teil wurden. Eine öffentliche und direkte Konfrontation der Waagemutigen mit den instinkthandelnden. Letztere waren dann entweder Gleichgültig ob dieser gesellschaftlichen und persönlichen Aufwertung, oder bestrebt die Aufwertung des eigenen Ich´s ebenfalls zu erreichen. Heute würde man sagen: "Bewusste ausbildung von Profilneurothikern."


    Wer von uns würde sich denn heute in die Situation begeben, sich an einen Panzer heran zu tasten, der mit tötlichem MG Feuer und mit dem 10,5cm Geschütze auf jeden Angreifer wartet? Die Chance diesen Panzer lebend zu überwinden, die Gefahr die von ihm ausgeht, durch seine Vernichtung ebenfalls zu vernichten, durch eine einzelne Tat, war so gering, wie ein Gewinn bei einer Verlosung. Nicht viele hatten den Mut sich dieser Gefahr zu stellen, sie für sich auszuschalten und damit dem Instinkt der Flucht zu überwinden. Viele andere sind der Gefahr ausgewichen indem sie den Rückzug antraten. Dies war aber doch immer nur ein Aufschub, den die Gefahr, der Panzer kam wieder. Einzig das Ausschalten dieser Gefahr versprach Sicherheit und Erholung, dennoch waren es nur wenige, die sich der Gefahr stellen um sie zu überwinden. Das macht diese Menschen so interessant. Sie sind ein Faktum eines Krieges, sie sind aber auch ein statistischer Teil für den Historiker und sie sind Außergewöhnlich für den Menschen von heute, der Krieg nur aus dem Fernsehen kennt.

    Gruß
    Christian

    Immer auf der Suche nach Zeitzeugen und militärischen Manuskripten

  • Hallo liebe Dagmar, hallo liebe Gemeinde!


    Tja warum diskutieren wir wohl darüber, wahrscheinlich weil wir es selber nicht erlebt haben. Interessiert es dich nicht wie (ohne dir jetzt zu Nahe treten zu wollen oder das Thema Mann und Frau anzuheizen) wie die letzte (dumme BEISPIELE!) Kochsendung ausgegangen ist oder wer bei DSDS endlich rausgeflogen ist?


    Die Menschen sind von natur aus neugierig.


    Männer interessieren sich(wahrscheinlich) eher für Handwerk, Elektronik, Geschichte oder halt auch mal für Waffen als Frauen. (so ist es nun einmal)


    Deshalb wundert mich das überhaupt nicht das der Großteil hier im Forum Männlich ist, wobei wir natürlich sehr froh darüber sind auch mal eine Frau, wie dich, in unseren Reihen zu haben.


    Außerdem dürfen wir den Krieg nicht vergessen! Wie schlimm er ist, welches Leid er bringt und vor allem das eigentlich KEIN Gewinner daraus hervorkommt (sorry Micha :D). Wenn diese Menschen damals, ich sprech' jetzt extra die "Panzervernichter" an, nicht das getan hätten was sie getan haben, wären wohl noch mehr lebende Menschen, bei dem Versuch einen Panzer auszuschalten, draufgegangen.


    In sofern haben diese "Panzervernichter" (wenigstens einige) LEBEN RETTEN können! Und ich denke das ist doch auch in deinem Sinne GUT.



    Aber eine Frage musst du mir noch beantworten...


    Wenn du ein absoluter Waffen- und Kriegsfeind bist ... warum hast du dann hier schon 57 Beiträge geschrieben und unterstützt uns noch dabei wie wir solche Themen bereden und diskutieren?


    Gruß Bleichi



    P.S.: So liebe Dagmar, bitte nimm' das nicht bös' auf, ich wollte es einfach mal sagen. :)

  • Hallo und guten Abend allerseits!


    Puh, da habe ich ja viel zu beantworten!


    Sicherlich hast Du recht, Michael, wenn Du schreibst, dass auch andere Kriege literarisch thematisiert werden. Aber einige von uns haben Ihre Großväter, ihre Väter oder andere Angehörige verloren und dies gibt uns allen einen besonderen Bezug zu genau diesem Krieg. Das macht diesen Krieg so „besonders“ - wir alle sind in der einen oder anderen Art direkt betroffen. Da können weder Attila noch andere Kriegsherren dem zweiten Weltkrieg emotional den „Rang ablaufen“. Der Zweite Weltkrieg ist noch immer „da“ - in jedem von uns!


    Ich hab das Thema Panzervernichter nur ausgesucht, weil es das aktuellste war. Ich find bestimmt noch anderes, was ähnlich ist und nicht von Dir stammt. ;) Aber gerade bei Themen, wo es ausschließlich um den Tod anderer Menschen geht, wollte ich dann mal nachhaken, denn es hätte doch unter Umständen vielleicht mein Großvater sein können, der in einem Panzer saß, den beispielsweise ein Herr Adolf Peichl mal eben vernichtet hat, um seine Statistik hochzutreiben. Dann will zumindest ich so eine Statistik nicht unbedingt lesen!


    Das hat mir irgendwie bitter aufgestoßen - Eine Sammlung (vermeintlicher) Heldentaten, die aber immer ein Opfer auf der anderen Seite bedeuten. Wie fühlt sich jemand, der betroffen sein könnte? Es gab auch Gegner, die deutsche Panzer vernichtet haben. In welche Richtung so eine Aktion läuft, ist relativ egal, da es hier um das Grundlegende ging.... den Tod anderer Menschen als herausragende Tat Einzelner zu "deklarieren". Merkwürdige Sache!


    Bei so einem Thema habe ich moralische Bedenken, denn es gibt ja immer eine Gegenseite, die nicht gut dabei wegkommt....


    Dadurch, dass wir alle niemanden kannten, der beispielsweise bei der Schlacht im Teutoburger Wald gestorben ist, ist eine Analyse dieses Krieges etwas, was auf absolut anonymer Ebene stattfindet. Die geschichtliche und/oder literarische Verarbeitung des zweiten Weltkrieges allerdings – so sachlich sie auch sein mag – birgt immer ein persönliches Schicksal, welches all zu oft in der einen oder anderen Weise die eigene Familie betrifft oder betreffen könnte.


    Es ist richtig, dass es viele Themenbereiche dieser Zeit gibt, die zu wenig beleuchtet werden und all zu oft unter den Tisch fallen. Die in meinen Augen wahren Helden eines Krieges werden leider zu selten „hervorgehoben“. Dafür gibt es aber Dutzende von Seiten, die sich ausschließlich mit Ritterkreuzträgern beschäftigen. Schade um all die anderen, die wohl „ebenfalls“ Helden waren.




    Ich will nicht im Geringsten andeuten, dass es schlecht wäre, wenn man einen Feind daran hindert, weitere Menschen ins Jenseits zu befördern. Da ich selber glücklicherweise nie einen Krieg erlebt habe, fehlt es mir an praktischen Kenntnissen, deshalb kann ich über die Praktiken und die Durchführung einer solchen Aktion nichts Schlaues sagen. Die damaligen Aktionen und Kriegsführung werde ich gewiss nicht bewerten oder gar verurteilen, das liegt mir fern. Auch bezweifele ich nicht, dass es Soldaten gab, die außerordentlich mutig waren und dass es mit Sicherheit sehr gefährlich war, sich einem feindlichen Panzer überhaupt zu nähern. Es war wohl nötig, einen Feind zu töten, bevor er einen selber erwischt. Das ist selbst mir klar. :rolleyes:
    Sich aber 70 Jahre danach noch mit so einem Thema zu beschäftigen und darüber zu diskutieren, finde ich irgendwie befremdlich.


    Der von Christian erwähnte Selbsterhaltungsinstinkt ist vermutlich der häufigste Grund, überhaupt zur Waffe zu greifen, wenn man denn schon im Krieg sein muss. Die wenigstens sind wohl freiwillig in den Krieg gezogen, wage ich einfach mal zu behaupten. Reines Überleben hat den Meisten vermutlich gereicht.
    Was die über die Masse herausragenden und dadurch auch noch heute erwähnenswerten Persönlichkeiten angetrieben hat, mehr zu leisten, weiß ich nicht, halte aber auch andere Beweggründe wie Leichtsinnigkeit, Arroganz oder doch „nur“ übertriebenen Gehorsam für durchaus möglich.




    Für Bleichi habe ich eine „Neuigkeit“: Um mir zu nahe zu treten, musst Du noch seeehr viel näher kommen! Ich hab nicht mal einen Windhauch von Dir gespürt :rolleyes:;) ... Zurückhaltung ist nicht nötig, ich vertrage so Einiges!


    Bin ich neugierig? Prinzipiell: Ja! Aber doch immer nur in gewissem Rahmen. Und glaub mir, mein Rahmen ist sehr "klein"! Mich für das Leben eines mir fremdem (beispielsweise mit einem Deutschen Kreuz dekorierten) Soldaten zu interessieren würde mir nie in den Sinn kommen – genauso, wie ich nicht in Deinem Leben rumstochern würde. Geht mich doch nichts an. Wer neugierig ist, kann sich die Super-Nanny angucken und ganz offiziell in fremde Wohnzimmer gucken. Ich jedenfalls werde das ganz gewiss nicht tun! Nase raus aus dem Leben anderer Leute. Damit fährt man ganz gut. Neugier hat nicht überall Daseinsberechtigung und das ist auch gut so. :)


    Du hast natürlich Recht, ich habe hier schon relativ viele Beiträge geschrieben. Ich habe mich aber bisher – soweit ich mich entsinnen kann - nicht zu militärischem Gedöns geäußert. „Solche Themen“ sind absolut nicht mein Ding, daher halte ich mich da meistens raus!


    Mir geht es ausschließlich um die Vermisstensuche: Woher bekommt man Infos über vermisste oder gefallene Soldaten, welche Anfragen lohnen sich, welche Auskünfte erhält man und wie verarbeitet man diese Informationen? All so was interessiert mich. Nicht, weil ich neugierig wäre, sondern weil ich Depp ab und zu gerne mal behilflich bin.


    Dass die Meisten hier nur über für mich unwichtiges Zeug reden, interessiert mich nicht im Geringsten. Ich hab NULL Ahnung von dem ganzen Militärkram und verheimliche dieses Desinteresse auch nicht.


    Ich habe meine Prioritäten auf einer völlig anderen Schiene als die Meisten in diesem Forum, dennoch ist auch hier ab und zu was dabei für mein „Interessengebiet“ und da sage ich dann halt mal was, wenn ich denke, ich wüsste was. Und schwupps – schon sind es fast 60 Beiträge. Hätte ich selber nicht gedacht, dass es mal so viele werden...


    Schönen Abend noch wünscht die Dagmar

  • Hallo Dagmar,

    Zitat

    Es ist richtig, dass es viele Themenbereiche dieser Zeit gibt, die zu wenig beleuchtet werden und all zu oft unter den Tisch fallen. Die in meinen Augen wahren Helden eines Krieges werden leider zu selten „hervorgehoben“. Dafür gibt es aber Dutzende von Seiten, die sich ausschließlich mit Ritterkreuzträgern beschäftigen. Schade um all die anderen, die wohl „ebenfalls“ Helden waren.



    genau aus diesem Grunde schreibe ich die Biographien und Erlebnisse einfacher Soldaten auf, um diese am Ende zu veröffentlichen. Eben damit der Blick, weg von den besonderst hochdekorierten und vermeidlich wichtigen Personen, hin zu den einfachen aus allen Bereichen der Gesellschaft stammenden Menschen gelenkt wird.
    Damit man eben auch mal erfährt, wie es einem einfachen Mechaniker in einer U-Boot Werft ging. Wie es einem Bordmechaniker irgendwo in Italien oder gar in der Heimat erging und wie sich ein einfacher Infanterist oder Panzerfahrer durch den Krieg gequält hat. Mit allem was dazu gehört von Splitter im Bein bis zu Schüssen in den Bauch oder Kopf, mit den vielen Läusen, dem Hunger und der Kälte.

    Dieser letzt Krieg, war kein Krieg der Klassen, es war ein Krieg des Volkes, denn das gesamte deutsche Volk war in irgendeiner Weise davon betroffen. Egal ob Aristorkat, Arbeiter, Intellektueller oder Bauer. Sie alle lebten in der gleicher Zeit in den gleichen Vorraussetzungen wie Jene, die an den Fronten ihr Leben ließen. Sie hatten Glück diesen Krieg durch unterschiedlichste Tatsachen und Umstände zu überleben und das ist unser Glück, denn sie können uns davon berichten. Fern ab jeglicher Heroisierung oder reizerischer Selbstverliebtheit. So entstehen Biographien die Erinnerungen an Details enthalten, die all zu gern von vielen der Militärinteressierten einfach außer acht gelassen werden. Die Zeit für solche Detailierten Erinnerungen rennt uns als biologischen Gründen davon. Und so setze ich mir wann immer ich kann mit jenen zusammen, deren Generation sich gerade verabschiedet, um ihre Leben und Erlebnisse für die Nachwelt festzuhalten.

    Gruß
    Christian

    Immer auf der Suche nach Zeitzeugen und militärischen Manuskripten

  • Hallo Dagmar !!!


    Kennst Du diese Seite ?


    http://www.gedenk-tafel.de/forum/index.php?


    Wenn Du Dich mit Vermisstensuche beschäftigst , sind diese Leute
    genau die richtige Adresse ?


    Wenn ich etwas habe , Fotos oder Standorte von Gräbern , gebe
    ich das auch immer weiter an die Betreiber dieses Forums .
    Vor einiger Zeit konnte ich die Aufzeichnungen eines Offiziers besorgen , der auf der Krim für die Beisetzungen der Gefallenen verantwortlich war .


    Wenn Du diese Seite noch nicht kennst , wende Dich dort an Ulla , sie
    würde sich sicher über kompetente Hilfe freuen .


    MfG Andreas

  • Hallo, Christian!
    Hört sich interessant an. Schreibst Du vor allem Bücher über Deine Gespräche mit den Veteranen oder kann man diese Schriftstücke vielleicht auch online einsehen?


    Hallo, Andreas!
    Danke für den Tip mit der Gedenktafel. Diese Seite ist mir gut bekannt, aber dort geht es ja in den letzten zwei Jahren vor allem um das Sammeln von Sterbebildchen und das Katalogisieren von Gräbern. Eine reine Fleißarbeit, für die ich keine Zeit und keine Lust habe. Ulla kennt mich und meine bescheidenen "Qualitäten" schon einige Jahre und würde mich sicherlich per Mail oder Telefon kontaktieren, falls sie meine Hilfe bräuchte. Im Forum dort werde ich keinesfalls mehr schreiben, das weiß Ulla ebenfalls. :rolleyes:


    Liebe Grüße von Dagmar

  • Hallo Dagmar,

    meine Gespräche mit den Veteranen wird es als Biographien in Buchform geben.
    Jeweils 6 Biographien von Männern aus den verschiedenen Wehrmachtsteilen sind in einem Band enthalten.
    Dazu private Bilder und Dokumente (Urkunden, Wehrpassauszüge, Entlassungspapiere ect.).
    Angedacht sind drei Bände.
    Also 18 Biographien -die sich von der Geburt bis zur Heimkehr erstrecken.
    Enthalten sind Erinnerungen und Erlebnisschilderungen an die Kindheit (Familie, Jungvolk, DJ, Schule), Jugend (HJ, Lehre, Reichsarbeitsdienst),Soldatenzeit (Musterung, Wehrausbildung, Sonderausbildungen, Einsätze, Kriegsgefangenschaft, Heimkehr).

    Die Biographien sind alle in Ich-Form / Singular, ich fungiere ausschließlich als Herausgeber und Verleger.

    Online wird es sie nicht geben.

    Gruß
    Christian

    Immer auf der Suche nach Zeitzeugen und militärischen Manuskripten