Feldpostnummer 35145

  • Hallo allerseits,

    wer kann mir zu der Feldpostnummer 35145 etwas sagen? Mein Großvater väterlicherseits, hatte diese Nummer. Er wurde erst im Sommer oder Herbst 1943 eingezogen (meine Anfrage an das WAST ist jetzt knapp ein Jahr her, warte aber noch auf Antwort). - Er kam durch die Verletzungsfolgen eines wohl in der Ukraine erlittenen Unfalls Ende April 1944 ums Leben.

    Lassen sich allein aus der Nummer irgendwelche Fakten ableiten?

    Danke
    Ute


  • Hallo Ute,


    ersteinmal Willkommen hier im Forum und schön, dass Du zu uns gefunden hast.


    Zu Christians Information möchte ich noch folgendes Auflisten:


    (Mobilmachung 1.1.1940) 13 Kompanien Infanterie-Regiment 478
    (12.03.1943- 07.09.1943) 13 Kompanie Grenadier- Regiment 478
    25.11.1944 bis Kriegsende
    19.01.1945 gestrichen


    Die Infanterie Regimenter wurden im laufe des Krieges auf Grenadier Regimenter umbenannt, die Nummer der Einheit blieb gleich, wie auch hier in diesem Fall. Es handelt sich also um die gleiche Einheit.


    Ausgehend von den von Dir geschilderten Informationen muss er somit in seiner Dienstzeit bei der 13 Kompanie des Grenadier - Regimentes 478 gedient haben.
    Die Wartezeit von einem Jahr bei der WASt ist nicht ungewöhnlich. Ich selber warte auch schon über 1 Jahr auf meine angeforderten Informationen. Hast Du die Feldpostnummer von einem noch erhaltenen Brief?


    Gruß
    Martin

  • Hallo Christian, hallo Martin,

    danke für die raschen Antworten und das freundliche Willkommen! Ich habe eben nur kurz im Wehrmachts-Lexikon nachgeschaut, das "Regiment wurde in der Südukraine vernichtet" heißt es da. Das würde ja voll passen!

    Es heißt außerdem, er sei in Posen und in Schneidemühl stationiert gewesen. Passt das auch, oder besser gefragt: Wo suche ich jetzt weitere Infos zu diesem Regiment? - Oder waren das wohl eher Stationen seiner rundausbildung/von Lehrgängen (er war Offiziersanwärter)?

    Danke und viele Grüße
    Ute

  • Hallo Ute,

    ich würde dir die Geschichte der 258. Infanterie Division ans Herz legen.
    Wenn du das nötige Kleingeld hast, kannst du sie hier erwerben:
    http://www.amazon.de/Geschicht…ion-1-alles/dp/B002HPEQOW

    Ansonsten, empfehle ich dir, dich in die nächste Bibliothek zu begeben und dort noch einer Fernleihemöglichkeit zu fragen.

    Ist beides nicht möglich, könnte man versuchen einen bestimmten Zeitraum (Monat,Jahr) zu nehmen und die Nachbarverbände der Division/des Regimentes ausfindig zu machen, um dann wiederrum zu schauen, ob es über diese Nachbarverbände entsprechende Literatur gibt.

    Gruß
    Christian

    Immer auf der Suche nach Zeitzeugen und militärischen Manuskripten

  • Danke! Nö, das Kleingeld hab ich nicht, aber gute Bibliotheken gibts hier im Umfeld.

    Ja, die Feldpostnummer habe ich von zwei oder drei erhaltenen Briefen. Besteht im Forum Interesse an deren Inhalt? (Ich meine weniger die rein privaten Inhalte).

    Und eine Anschlussfrage habe ich noch: Mein Großvater wurde in der Ukraine verletzt - geriet unter eine Geschützlafette beim Rückmarsch - starb aber in Ybbs an der Donau (Österreich). - War man im März/April 1944 noch in der Lage, Schwerverletzte bis nach Ybbs zu transportieren? Das ist ein weiter Weg! Und: Was war das für ein Ort, gab es da ein Lazarett, was weiß man darüber?

    Danke + viele Grüße
    Ute

  • Hallo Ute,

    die militärischen Aufzeichnungen deines Großvaters, würden mich persönlich sehr interessieren!

    Zu deiner Frage bezüglich der Verwundetentransporte, die Verlagerung von Verwundeten in ein Heimatlazarett war auch noch 1945 nichts ungewöhnliches. Es kam aber auch immer auf die Art der Verletzungen an.
    Viele Schußverletzungen wurden in Kriegs- oder Reservelazaretten behandelt, schwerere Verletzungen kamen meist in Heimatlazarette.

    Laut meinen Unterlagen gab es in Ybbs an der Donau ein Reservelazarett in der Psychiartrischen Klink und zum Ende des Krieges einige Teillazarette (keine Standortbestimmung). Hier müßte man nun genau schauen, welche Nummer das Lazarett hatte.
    Ist denn auf dem Totenschein etwas vermerkt?

    Gruß
    Christian

    Immer auf der Suche nach Zeitzeugen und militärischen Manuskripten

  • Hallo Christian,

    danke! Totenschein - oh weh, meines Wissens nach sind sämtliche Unterlagen auf der Flucht verloren gegangen. Meine Oma hatte jedenfalls nichts mehr, auch die noch vorhandenen Feldpostbriefe - ich werde sie bekommen und entziffern und dann ggf. posten, bitte gedulde Dich etwas - sind keine an sie, sondern an Verwandte, die sie ihr dann später gegeben haben, weil sie persönlich keinerlei Erinnerungsstücke mehr hatte (der allerletzte Rest ist wohl bei der Entlausung in einem Lager zerstört worden).

    Bleibt dann wohl das Warten auf die WASt.

    Viele Grüße
    Ute

  • Hallo Christian, hallo Martin,

    weiß einer von Euch, wie groß das Regiment war? wieviel Mann umfasste es? - Im www finde ich nur, dass die Stärke eines Regiments vom Truppenteil abhing....

    Viele Grüße
    Ute

  • Hallo Ute,

    dazu habe ich keine Informationen, diese könnten aber in der Divisionschronik enthalten sein.
    Man muß auch immer beachten, daß Soll-Stärke und Ist-Stärke mit Beginn des Krieges bei keinem Regiment mehr gleich waren.

    Gruß
    Christian

    Immer auf der Suche nach Zeitzeugen und militärischen Manuskripten

  • Hallo Ute,


    anbei noch ein paar Info`s die Dich vielleicht noch etwas weiter bringen. Mehr kann ich aber leider auch nicht beisteuern:


    Infanterie-Regiment 478


    1. Aufstellung:


    * 26.8.1939 (4. Welle) im WK II aus den Ergänzungs-Bataillonen I. und II. E/IR 94 in Schlawe und
    Neustettin und E/IR 48 Neustrelitz; gab 25.9.1940 das III. Bataillon als II./IR 409 an die 122.
    Infanterie-Division (11. Welle) ab, es wurde ersetzt; Grenadier-Regiment 478 seit 15.10.1942; das I.
    Bataillon wurde 1.2.1943 aufgelöst und dafür das III./Grenadier-Regiment 458 zugeteilt, das bis März
    1944 in I./478 umbenannt wurde, während das bisherige III. Bataillon in der FpÜ gelöscht wurde;
    August 1944 in der Südukraine vernichtet.



    2. Gliederung:


    1939 I. 1-4, II. 5-8, III. 9-12, 13, 14
    1943 II. 5-8, III. 9-12, 13, 14 und III./458 9-12
    1944 I. 1-4, II. 5-8, 13, 14



    3. Unterstellung:


    258. Infanterie-Division: Südpolen, 1940 Saarpfalz, 1941/43 Mittelrußland; September 1943
    Südrußland, 1944 Bessarabien



    4. Ersatz:


    478 Rostock, WK II



    Ergänzungs-Bataillon Infanterie-Regiment 48


    Friedensstandort Neustrelitz, Wehrkreis II; wurde bei Mobilmachung III./Infanterie-Regiment 478 der
    258. ID (4. Welle).



    258. Infanterie-Division


    1. Aufstellung:


    * 26.8.1939 im Wehrkreis II als Division 4. Welle aus den Ergänzungseinheiten des Wehrkreises II
    (Stettin), zu einem Drittel aus solchen des Wehrkreis III.



    2. Gliederung:


    Infanterie-Regiment 458 I.-III. aus den Ergänzungs-Bataillonen I./96 und II./96 Deutsch-Krone und E 4 Woldenberg.
    Infanterie-Regiment 478 I.-III. aus den Ergänzungs-Bataillonen I./94 Schlawe, II./94 Neustettin und E 48 Neustrelitz.
    Infanterie-Regiment 479 I.-III. aus den Ergänzungs-Bataillonen I./50 Küstrin, II./50 Landsberg und I./121 Crossen (Wehrkreis III).
    Artillerie-Regiment 258 I.-IV. (die III. aus Wehrkreis III)
    Divisionseinheiten 258.Am 16.12.1939 wurde die motorisiert IV. schwere Abteilung/Artillerie-Regiment 258 Heerestruppe und durch die bespanntes IV./Artillerie-Regiment 209 (3. Welle, Wehrkreis IV) ersetzt (die Umbenennung von IV./258 in schwere Artillerie-Abteilung 846 und IV./209 in IV./258 erfolgte erst 21.1.1941); am 27.1.1940 gab die Division das II./Infanterie-Regiment 479 (als II./509) mit 2./AR 258 und 10./AR 209 an die 292. Infanterie-Division (8. Welle) und am 4.10.1940 ein Drittel der
    Division an die 122. Infanterie-Division (11. Welle) ab; darunter Stab/Infanterie-Regiment 458,
    III./458, III./478, III./479 (als Stab 410, II./410, II./409, II./411) und die III./AR 258 (als II./122) mit der 2., 5., 8. Batterie und II./209; die Abgaben wurden innerhalb der Division ersetzt.


    Am 1.2.1943 wurde das Grenadier-Regiment 458 aufgelöst, Teile bildeten das Divisions-Bataillon 258, II. und III. Bataillon traten zu den Schwesterregimentern, die ihr I. Bataillon aufgelöst hatten. Die Division
    wurde also zweigleisig mit:Grenadier-Regiment 478 aus II./478, III./478 und III./458 Grenadier-Regiment 479 aus II./479, 1II./479 und II./458
    Divisions-Bataillon 258.


    Am 13.3.1944 wurden III./478 und II./458 aufgelöst, III./458 wurde I./478 und III./479 in I./479 umbenannt. Durch Eingliederung der Divisionsgruppe 387 der aufgelösten 387. Infanterie-Division wurde die Division in eine Division neuer Art 44 umgegliedert mit:


    Divisionsgruppe 387 mit Regimentsgruppen 525 und 542
    Grenadier-Regiment 478 I., II.
    Grenadier-Regiment 479 I., II.
    Divisions-Füsilier-Bataillon 258
    Artillerie-Regiment 258 mit I., II., IV. und III./AR 387.


    Die Division wurde im August 1944 bei der Heeresgruppe Südukraine (6. Armee) im Raum Jassy vernichtet. Die am 4.9.1944 befohlene Umbenennung der Divisionsgruppe 387 in Grenadier- Regiment 542 und der III./AR 387 in III./AR 258 kann also nicht mehr wirksam geworden sein. Am 9.10.1944 wurde die Division formell aufgelöst.


    Quelle VMD


    Gruß
    Michael

  • Hallo Christian,

    habe die drei Feldpostbriefe inzwischen weitgehend entziffert und abgetippt, sie geben allerdings aus militärischer Sicht wohl nichts her. Das fängt schon damit an, dass mein Großvater mit "Im Osten, den ...." datiert. Die "ergiebigsten" Zeilen stammen aus dem ersten erhaltenen Brief vom 3.1.44 und lauten: "Persönlich geht es mir gut. Die Verpflegung ist sehr gut. Ich kann nur sagen, es wird für die kämpfende Truppe gesorgt. Hier empfindet man besonders, dass das, worauf die Heimat verzichten muss, bei den Frontkämpfern in richtige Hände gelangt. Iwan versucht immer wieder anzuknabbern, er holt sich aber blutige Köpfe. Ja, meine Lieben, ich muss schießen, bleibt weiterhin Gottes Gnade befohlen auch im Neuen Jahr."

    Mit den Unterstreichungen und mit den Worten "Die Luft ist sehr eisenhaltig" wollte er wohl seinen Eltern in aller Vorsicht nahebringen, was wirklich los ist bei seiner "Frontbewährung".


    Hallo Michael,

    danke für Deinen langen Beitrag. Ich bin hier und da doch etwas verwirrt, ich werde mich nach und nach durchbeißen. Fürs erste nur eine Rückfrage: Wofür steht die Abkürzung VMD" (Deine Quelle)? - Hach, einmal runter blättern, und schon sieht man, dass die Frage schon gestellt und beantwortet wurde. OK, danke!

    Viele Grüße
    Ute

  • Korrektur:

    Mir ist ein Buchstabe L beim Lesen und Schreiben "durchgegangen", das möchte ich doch nicht verheimlichen, weil sich der Sinn des Textes entscheidend verändert: Es heißt nicht "schießen", sondern "schließen" :) sorry.....

    Viele Grüße
    Ute

  • Hallo, Ute!


    Gerade lese ich Deinen (anderen) Beitrag, dass es vielleicht besser wäre, die Personalien in den Beiträgen nicht unbedingt anzugeben. Die Personalien sind ein wesentlicher Bestandteil der Vermisstensuche und nicht jeder im Internet macht mit diesen Daten "Schlimmes". ;) Aber das musst Du natürlich selbst entscheiden :)


    Aus der Datenbank des Volksbundes, die ich gerade eben überprüft habe, geht hervor, dass Dein Opa seine Grablage in einem präzise benannten Ort in Polen haben soll. :confused:
    Auf eine Kopie des Eintrags im Volksbund verzichte ich an dieser Stelle lieber. Suche vielleicht lieber selber:


    http://www.volksbund.de/graebersuche/content_suche.asp


    Ist das Dein Opa, der in dieser Datenbank erfasst ist? Wenn ja, dann hast Du eine neue "Aufgabe" ;) : Frage beim Volksbund nach der Grablage Deines Opas. Dauert auch nicht so lange wie bei der WASt. Der Volksbund kann Dir auch den letzten "offiziellen" Truppenteil mitteilen! Mal sehen, was die so sagen und wie das mit den bisher gesammelten Informationen zusammenpasst...


    Gruß Dagmar


    P.S. Rufe vielleicht bei der Wast an und bitte darum, Dir mitzuteilen, bei welchem Standesamt der Sterbefall Deines Opas beurkundet ist. Du wirst nicht sofort am Telefon eine Auskunft darüber erhalten, aber so vergessen die das wenigstens nicht bei der Auskunft. ;) Und bei diesem Standesamt kannst Du dir wahrscheinlich eine Sterbeurkunde Deines Opas anfordern, falls Du möchtest. Immerhin fehlen Euch die Unterlagen durch die Flucht. So eine Sterbeurkunde wäre ja vielleicht nicht das Verkehrteste.

  • Liebe Dagmar,

    vielen Dank - ich bin total platt, ich wusste nichts von dieser Möglichkeit, das zum einen, zum anderen verwirrt mich, was die zum Grab sagen.

    Also erstmal: Ja, es ist mein Opa. Daten stimmen alle. Der Hammer ist nur: Er starb in Ybbs, wurde in seinen Geburtsort überführt und dort auch von seiner Familie beerdigt. Ich weiß aber von meiner Mutter, die vor ein paar Jahren dort war, dass der Friedhof (oder zumindest der entspr. Teil)eingeebnet wurde und nur noch eine Gedenkstätte da ist.

    Aber: Das müssten die vom Volksbund doch auch wissen!! Oder wurden von den Polen Umbettungen vorgenommen??! Z.B. in diesen merkwürdigen Ort, wo sich das Grab angeblich befinden soll?!

    Kriegst Du das irgendwie zusammen??! Oder sonst jemand?

    Viele Grüße
    Ute

  • N'Abend, Ute!


    Nein, ich kann dazu leider nichts sagen, wie das alles zusammenpasst. Mir ist halt bloß aufgefallen, dass in der Datenbank was anderes steht als das, was Du weißt.


    Du solltest Dich schriftlich an den Volksbund wenden und dort nachfragen, wie die auf die Idee kommen, dass der Opa in Polen liegen würde. Frage dort ausdrücklich nach dem Sterbeort Deines Opas, nach der Erkennungsmarke und natürlich der Grablage. Frage auch, ob sie etwas über die Umbettung wissen!


    Stammt Dein Opa nicht aus Polen? Mir war so, dass ich in der Datenbank einen polnischen Geburtsort gelesen hätte!? Wenn ja: ist der Geburtsort weit weg von dem polnischen Ort, der in der Datenbank angegeben ist? Hast Du das schon überprüft?


    Der Volksbund soll sich mal schön zum Sachverhalt äußern!
    Wenn Du dann die Auskunft von der Wast hast, vergleiche beides miteinander. Kannst uns auch gerne dann wieder um Hilfe bitten, viele Augen sehen manchmal mehr als zwei. :)


    Generell gilt: Der Volksbund kümmert sich nur um Kriegsgräber. Die Familie hat Deinen Opa damals ja nach Hause geholt. Wie so was genau von Statten gegangen ist, weiß ich nicht. In dem Augenblick, in dem er von der Familie "zivil" bestattet worden ist, ist er jedenfalls nicht mehr unter der Obhut des Volksbundes. Es handelt sich dann nicht mehr um ein Kriegsgrab. Vielleicht sind deshalb die Angaben in der Datenbank fehlerhaft bzw. unaktuell.


    Es kann auch sein, dass der Opa "nur" auf dem Gedenkstein eingetragen ist, weil er aus diesem Ort kommt. Viele Friedhöfe in Deutschland beispielsweise haben Gedenktafeln, in denen die Vermissten und Gefallenen des Ortes aufgeführt sind. Das heißt nicht automatisch, dass diejenigen auch dort begraben sind. Das heißt vor allem, dass die Gemeinde um die Toten des Ortes trauert und deshalb einen Gedenkstein aufgestellt hat. Wir können jetzt viel spekulieren. Ohne amtliche Auskunft (Wast/Volksbund) wirst Du erst mal nichts weiter machen können.


    Ich bleib dabei: Du brauchst die Sterbeurkunde. Vielleicht stimmt ja der Sterbeort Ybbs nicht?! Ich will um Himmels willen nicht die Glaubwürdigkeit Deiner Familie in Frage stellen, aber manches wird über die Jahre einfach falsch weitertransportiert. In vielen Familiengeschichten wird manches im Laufe der Jahrzehnte leicht "schwammig".


    Schreibe bitte an den Volksbund. Und rufe bei der Wast an und bitte um das Standesamt, wo der Sterbefall beurkundet worden ist.


    Mehr kann ich Dir leider momentan nicht raten.


    Gruß Dagmar

  • Hallo Dagmar,

    vielen Dank für alle Hinweise!! Meine Anfrage an den Volksbund ist inzwischen gestellt, habe ein Schreiben bekommen, in dem man mich um Geduld bittet. Und gestern kam die Auskunft der WASt, dazu schreibe ich gesondert. Ich möchte hier erst noch mal ein paar Stichworte geben, wo ich mich möglicherweise zuvor missverständlich ausgedrückt habe:

    Geburtsort meines Opas in Stolp, heute Polen – dort lebten in 1944 seine Eltern und Geschwister - Wohnort in Rummelsburg, heute Miastko, Polen. Entfernung von Stolp knapp 60 km.

    Er starb in Ybbs (bestätigt von der WASt), wurde überführt nach Stolp und dort beerdigt. Meine Oma hatte vor, ihn in Rummelsburg zu beerdigen, aber die Familie traf andere Absprachen – ich halte die Erzählungen für 100% glaubhaft. Er wurde mit militärischen Ehren beerdigt, ob es auf dem Stolper Friedhof im April/Mai 1944 schon offizielle Kriegsgräber gab?! Wie unterscheidet man denn zivile von militärischen Beerdigungen, was sind die Kriterien?

    Jedenfalls wurde der entspr. Teil des Friedhofs eingeebnet, den Gedenkstein (auf einem anderen Teil) hat meine Mutter nicht gesehen, ob da nun Namen draufstehen oder nicht – keine Ahnung.

    Laut telefonischer Auskunft der WASt wurde der Sterbefall beim Standesamt Rummelsburg mit Datum vom 11.09.1944 beurkundet. Es dürfte wohl schwierig sein, an eine Sterbeurkunde zu kommen.

    Was ich von der WASt bekommen habe, ist eine Kopie der Todesanzeige des Reserve-Lazaretts in Ybbs. Da steht natürlich sein Grab nicht drauf, aber die WASt nennt wie auch der Volkswohlbund (online) Rummelsburg als Grablage. Wie es dazu kommt, ist mir ein Rätsel. Wurde der Wohnort dort verzeichnet? Oder hat man die evtl. von meiner Oma in Ybbs (sie war selbst dort) geäußerte Absicht, ihn dort zu beerdigen, zu den Akten genommen?

    Wenn Du (oder sonst jemand) eine Idee ha(s)t, was ich außer einer Korrespondenz mit dem Volksbund noch tun kann, wäre ich für einen Tipp dankbar.

    Herzliche Grüße
    Ute

  • Hallo an alle,

    hier nun die WASt-Auskunft zu meinem Opa. Personalpapiere sind leider keine mehr vorhanden.

    „Diensteintrittsdatum: nicht verzeichnet

    Erkennungsmarke: -1338- I.G.E.Kp.32

    Truppenteile:
    lt. Meldg. v. 07.03.1943
    Infanterie-Geschütz-Ersatz-Kompanie 32 Standort: Kolberg
    Zug.: vom Wehrmeldeamt Rummelsburg

    lt. Meldg.v. 07.03.1943
    Infanterie-Geschütz-Ersatz-Kompanie 258 Standort: Kolberg
    Abg.: zur Infanterie-Geschütz-Ausbildungs-Kompanie 32 Kalisch

    ab 08.03.1943 und am 05.12.1943
    Infanterie-Geschütz-Ausbildungs-Kompanie 32 Standort: Kalisch; im Dez. 1943 = Ostrowo

    ab 17.12.1943 und am 14.03.1944
    13.(Infanterie-Geschütz) Kompanie Grenadier-Regiment 478 = Feldpost-Nr.: 351 45 Unterstellung: 258. Infanterie-Division
    Einsatzraum: Dez. 1943 – Febr. 1944 = Nikopol März 1944 = Nikolajew (für den Einsatzraum gibt das WASt als Quelle den Tessin an)

    Ihr Großvater kam am 21.04.1944 vom Feldlazarett Odessa ins Reservelazarett Ybbs an der Donau und ist dort am 27.04.1944 um 19.00 Uhr - infolge seiner am 14.03.1944 erlittenen Verwundung - verstorben.

    Dienstgrad:
    lt. Meldg. v. 27.04.1944 Unteroffizier (kein Beförderungsdatum) .

    Laut einer Mitteilung seiner Ehefrau wurde er am 27.02.1943 nach Kolberg zur Infanterie-Geschütz-Ersatz-Kompanie 32 eingezogen.“

    Auf der Todesanzeige des Lazaretts findet sich noch neben der Nennung seiner Erkennungsmarke folgender Hinweis: „Ers.Tr.I.G.E.Kp.258 Rostock“.

    Jetzt seid Ihr dran, liebe Experten.... Passt das alles?
    Mich verwirren die unterschiedlichen Ziffern der beiden Meldungen vom 7.3.43. „Zug.“ steht für Zugang, „Abg.:“ für Abgang, richtig?
    Was hat es mit der auf der Todesanzeige genannten Kompanie auf sich?
    Und: Wo liegt dieses „Kalisch“? Ist es der Ort Kalisz, den man in etwa 25 km Entfernung von Ostrowo auf der Karte findet?

    Danke + viele Grüße
    Ute