Flugzeugträger Graf Zeppelin

  • Hallo Zusammen,


    beim Stöbern im Internet bin ich auf zwei interessante Artikel gestoßen. Die deutsche Kriegsmarine hatte 2 Flugzeugträger. Zum einen die "Graf Zeppelin" und deren Schwesterschiff "Flugzeugträger B" oder auch "Träger B" genannt. Beide sind allerdings nicht zum Einsatz gekommen. Die Vollendung wurde gestoppt und die Träger dann selbst versenkt.



    Bildquelle: http://www.coatneyhistory.com/GrafZeppelinONI.JPG


    Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Graf_Zeppelin_(Schiff)
    http://de.wikipedia.org/wiki/Flugzeugtr%C3%A4ger_B

  • Der Flugzeugträger Graf Zeppelin



    Baubeginn: 28.12.1936
    Stapellauf: 08.12.1938
    Indienststellung: nicht fertiggestellt
    Bauwerft: Deutsche Werke, Kiel
    Länge: 262,5 m ü.a. (mit Atlantikbug), 250 m Konstruktionswasserlinie
    Breite: 36,2 m
    Tiefgang: 7,35 m / 8,50 m
    Tonnage: 33.550 ts max. / 27.650 ts Konstruktionsverdrängung
    Maschinenanlage: Turbine, Brennstoffvorrat 6.630 ts
    Leistung: 200.000 WPS
    Geschwindigkeit: 33,8 kn
    Fahrbereich: 8.000 sm bei 19 kn
    Besatzung: 1.720 Mann, davon 342 Mann flugtechnisches Personal
    Bewaffnung: 16 x 15 cm-SK in Doppellafetten
    12 x 10,5 cm-Flak in Doppellafetten
    22 x 3,7 cm-Flak in Doppellafetten
    28 x 2,0 cm-Flak in Vierlingslafetten
    43 Flugzeuge verschiedener Typen
    (20 Fi 167, 13 Ju-87D, 10 Me-109T)
    Kommandanten: keine
    Verbleib:
    25.4.45 in Stettin gesprengt worden.
    1946 von den Russen geborgen und nach Swinemünde
    geschleppt. Von dort mit Demontagegut 1947 in Richtung
    Leningrad überführt. Schließlich von den Sowjets an geheimer
    Stelle in der Ostsee versenkt worden.

    Die Graf Zeppelin wurde am 12.07.2006 in der Danziger Bucht von der Erdöl-Firma Petrobaltic in 80 m Tiefe gefunden.

    Quelle: www.deutsches-marinearchiv.de


  • Hi Dirk!


    Toller Fund! Das die Deutschen Flugzeugträger bauten wusste ich gar nicht.


    Doof nur, das diese Metallklötze nie fertig gestellt wurden... wieder Millionen an Reichsmark aus dem Fenster geschmissen! :D (Das kennen wir doch irgendwo her)

  • Ich finde es schon eine erstaunliche Konstellation von Flugzeugtypen Jäger, Stukas und Aufklärer. Analog wäre es interessant sich die japanischen Flugzeugträger anzusehen. Feststellen wird man eine ähnliche Bestückung.
    Es ist schon bemerkenswert wie vorausschauend diese Ausstattung im Hinblick auf heutige Flugzeugträger mit ähnlichen Mustern, beziehungsweise den Trägerschlachten des Pazifiks ist.
    Weiß jemand vielleicht ob es gesonderte Orden oder Abzeichen für Trägerpiloten oder Trägerpersonal gab?


    Horrido


    Daniel

    Suche Infos über die Eisenbahnpioniere und die Eisenbahnentseuchungszüge.

  • Gab es meines Wissenstandes nicht. Es gab jedoch Luftwaffen angehörige, die Kriegsmarineabzeichen trugen. Zum Beispiel die Piloten der Ju-52 mit Minensuchring des Kommandos "Mausi" waren berechtigt das Minensuchabzeichen der Kriegsmarine zu tragen. Desweiteren meine ich auch mal gelesen zu haben das Bordpiloten aus schweren Einheiten Orden, wie die Marinefrontspange oder das Flottenkriegsabzeichen, verliehen bekommen haben.


    Peter

  • Soweit ich mich erinnern kann, wurden bereits Piloten für die Starts und Landungen auf dem Flugzeugträger ausgebildet. Entsprechende Flugzeuge/Prototypen gab es wohl auch schon, wurden dann jedoch an anderen Einsatzorten eingesetzt bzw. verblieben im Prototypen-Status


    Hier auch ein interessanter Artikel: http://www.luftarchiv.de/index.htm?/gerat/traeger.htm

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    Artillerie Regiment 80 // Sturmgeschütz-Abteilung 245 // Sturmgeschütz-Brigade 245 // Heeres-Sturm-Artillerie-Brigade 261

  • Hallo,
    Tja den F-Träger hätte man bei der Invasion auf Kreta brauchen können um wiederum an anderer stelle die FJ-Schützen sparen zu können. Sind ja etliche auf Kreta ja umgekommen.
    Gruß Matthias

  • Theoretisch ja, praktisch wäre es ein noch waghalsigeres Unternehmen geworden. Den F-Träger hätte man erst einmal ins Mittelmeer bekommen müssen, die Landung auf Kreta wäre dadurch ggf. aufgeflogen, weitere Truppenverlegungen der Briten ins Mittelmeer, ...

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  • Zitat von Die Nadel;4693

    Hmm stimmt ja eigentl. auch wieder nur hätte man wiederum nicht irgendwie Gibralter auschalten können? Oder hätte es da Probleme mit Spanien gegeben?
    Gruß Matthias


    Wahrscheinlich hätte es da Probleme mit Spanien gegeben. Denn Spanien galt offiziell als neutral. ;)


    LG
    Dirk

  • Spanien wollte sich aus den Kriegswirren soweit es geht heraushalten. Die Ausschaltung Gibraltars... tja... ich weiß nicht, in wie weit das die Briten noch mehr verärgert hätte.


    Der F-Träger wäre auf jeden Fall eine gute Basis gewesen, um Großbritannien erneut anzugreifen, jedoch wäre einer allein zu wenig gewesen.


    Ich würde ja zu gerne wissen, was passiert wäre, wenn die Bismarck zusammen mit ihrem Schwesterschiff oder zusammen mit der Scharnhorst und der Gneisenau auf Fahrt gegangen wäre.


    Beides aber reine Fiktion.

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  • Hallo zusammen,


    das größere Problem wäre wohl gewesen, diese dicken Brummer überhaupt in internationale Gewässer zu bekommen. Meiner Meinung nach wären die spätestens im Kanal versenkt worden. Das wird wohl auch der oberen Führung klar gewesen sein und dies auch ein Grund war, die zwei Träger nicht in den Dienst zu stellen.


    LG
    Dirk

  • Zitat von Die Nadel;4697

    Da hatte es Japan schon besser mit den Trägern, gut Japan ist ja wenn man so will eine "Marinemacht" .
    Gruß Matthias


    Hallöchen,


    den Japanern und den Amerikanern kam zugute, dass diese recht "weit vom Schuß" waren und keinen großartigen Gegner im Nacken hatten. Und wenn die Träger einmal im Atlantik oder Pazifik waren, mussten diese ersteinmal gefunden werden. Wenn man bedenkt, was ein Träger an Sicherungsfahrzeugen hinter sich her schleppen muss, dann fällt so etwas bei unserer geographischen Lage ganz schnell auf.


    LG
    Dirk

  • Den Pott in die Nordsee und dann in den Atlantik zu bekommen dürfte nicht das Problem gewesen sein. Abgelenkt durch einen größeren Schlachtschiffverband z. B. Generell wären die Träger aber eher etwas für die Kontrolle von England gewesen.


    Wobei wir ja einen festen Träger hatten: Helgoland :D

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  • Wobei Trägerschiffe von den Alliierten ja im kleinen Maßstab sehr effektiv bei der Geleitzugsicherung eingesetzt worden sind. Zwecks U-Boot-Ortung und Bekämpfung. Also ganz so abwägig wäre das ganze nicht gewesen, wenn die technische Entwicklung von Funkmeßgeräten (Radar) deutscherseits soweit fortgeschritten gewesen wäre, wie die der angloamerikaner auf diesem Sektor. Aber wie gesagt theoretisch gesehen, wäre es wohl eher mit einem Schiff dieser Art mehr zum Propaganda- und Prestigeobjekt geworden, als zum effektiven Kampfmittel.


    Gruß


    Peter

  • Hallo,

    Der taktische Wert eines Flugzeugträger ist nicht zu bestreiten! Da das dritte Reich aber eine Landstreitmacht war, waren diese Schiffe überflüssig. Deutschlands ,,Zauberlehrling`` Japan hatten tauchende Flugzeugträger der Sen Toku Klasse I-400. Diese Schiffe kamen zwar nie zum Einsatz, aber es wäre interessant gewesen die Entwicklung zu beobachten.

    Gruß Grawa

  • Hallo,

    Die beiden Träger sind meiner Meinung nach Rohstoffvergeudung, vielleicht wollte der Führer welche haben, und wenn er sich was in den Kopf gesezt hat konnte niemand ihn davon abbringen.