Philipp Einsiedler, Obergefreiter

  • Hallo liebe Community,


    wir haben bei meinem Opa ein Foto von einem bis dato unbekannten Soldaten gefunden. Auf der Rückseite des Fotos stand "Margot und Philipp im Sommer 1943". Nach einigen Recherchen habe ich herausgefunden, dass der Mann Philipp Einsiedler ist, vermutlich im November 1943 in der Ukraine gefallen. Laut Volksbund liegt er als unbekannter Soldat auf der Kriegsgräberstätte in Sewastopol. Das würde sich mit einem Foto von Margot von 2002 decken, auf dem sie an seinem Grab steht. Die Kriegsgräberstätte auf dem Foto von 2002 sieht genau wie die aus, die der Volksbund angegeben hat.


    Philipp muss, laut Uniform, dem Panzergrenadier-Regiment "Grossdeutschland" angehört haben. Einen Einsatz in der Ukraine würde also Sinn machen. Ich habe einige Stationen nachgelesen.


    An sich macht alles Sinn. Nur nicht Margot und Philipp. Philipp ist in Bayern geboren und es gibt den Namen Einsiedler überhaupt nicht in unserer Familie. Unsere Familie ist aus Sachsen-Anhalt/Thüringen und Schlesien. Auch eine Margot kommt bei uns nicht vor. Also ich kann die beiden überhaupt nicht zuordnen. Weil mein Opa gestorben ist, kann man auch nicht mehr fragen, warum die Bilder bei ihm lagen. Er selbst gehörte der Waffen-SS an, Division Götz von Berlichingen und war nur an der Westfront im Einsatz. Ein Treffen zwischen meinem Opa und Philipp scheint also eher ausgeschlossen.


    Könnt ihr noch andere Hinweise in den Bildern erkennen? Vielleicht übersehe ich da etwas.


    Vielen Dank im Voraus!


    Liebe Grüsse
    Nadin


    Bildquelle: privat

  • Moin,


    Es steht auf der Karte: Gefallen für Großdeutschland!


    Fp.Nr. 38 766 war der 3./Geb.Pi.Btl. 94 zugeteilt, dies unterstand der 4. Geb.Div.


    Bei der Gräbersuche ist er gelistet.


    Nachname: Einsiedler
    Vorname: Philipp
    Dienstgrad: Obergefreiter
    Geburtsdatum: 31.10.1920
    Geburtsort: Grönenbach
    Todes-/Vermisstendatum: 24.11.1943
    Todes-/Vermisstenort: Aleschki
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    MfG Uwe

    2 Mal editiert, zuletzt von UHF51 ()

  • Hallo Uwe,


    danke Dir. Ja, genau die Informationen habe ich auch. Aber ich versuche den Mann irgendwie einzuordnen. Aus der Familie ist er nicht. Jetzt überlege ich, ob ich noch irgendwas anderes herausfinden kann, um vielleicht seinen Werdegang herauszufinden. Vielleicht hat er ja doch irgendwen aus meiner Familie damals getroffen und sie sind Freunde geworden. Wie gesagt, das Foto wurde bei meinem Opa gefunden und wir wissen nicht warum. Vielleicht gab es ja doch eine Verbindung zwischen meinem Opa und Philipp.


    Liebe Grüsse
    Nadin

  • Hallo Nadin,


    spontan würde ich noch folgendes dazu sagen:


    Auszeichnungen:


    - Verwundeten-Abzeichen in schwarz (schemenhaft auf der Brusttasche zu erkennen)
    - Medaille Winterschlacht im Osten an der Bandspange


    Zudem ist auf der Bergmütze auch im Ansatz das Edelweiß der Gebirgstruppe zu erkennen:


    http://www.wehrmachtlexikon.de…onstige/gebirgsjaeger.php


    Gruß
    Michael

  • Hallo Michael,


    das ist ja interessant! Danke! Ich hatte gesehen, dass etwas auf der Mütze ist, aber ich konnte es nicht identifizieren.


    Liebe Grüsse
    Nadin

  • Hallo Nadin,


    nichts zu danken. Ich habe gerade noch etwas zur 4. Gebirgs-Division bzw. Aleschki gefunden:


    24.11. Feind landet hinter der Konka, ein Flussarm. Durch Lagunen und Schilf bis zum Bahndamm Aleschki. Gegenstoß der 91. Jäger. Feind muss zurück in den Sumpf. Dort hielt er sich mehrere Tage. Durch Umgruppierung mit den 13. Jägern. Gemeinsam wurde dann Feind aufgerieben.

    Quelle: http://zeit-geschichte.com/rlw…eraden-wir-gehen-zurueck/


    Gruß
    Michael

  • Hallo,


    Michael, was für eine Fundgrube, der Link, den du geschickt hast. Danke Dir!


    Ich habe nochmal über die Informationen nachgedacht. Ich dachte, Philipp gehörte der Panzergreandier-Division Grossdeutschland an. Die Abzeichen/Uniform sieht danach aus. Die Feldpostnummer war laut Uwe der 4. Gebirgsdivision zugeteilt. Das passt irgendwie nicht zusammen, oder?


    Liebe Grüsse
    Nadin

  • Moin Nadin,


    ich glaube Du bist hier einem Irrtum aufgesessen.
    Auf der Postkarte, welche an den Absender zurück ging, steht die "Floskel" für Gefallene, welche auch in den offiziellen Todesmitteilungen an die/den nächsten
    Angehörigen verwendet wurde: "Gefallen für Großdeutschland"! (Vielfach auch "für das Großdeutsche Reich", für Führer Volk und Vaterland"!)
    Daher ist es explizit keine Truppenbezeichnung (Panzergrenadier-Division "Großdeutschland").
    __________
    MfG Uwe

  • Hallo Uwe,


    nein, ich glaube ich hatte mir das über die Uniform zusammengereimt. Jetzt weiss ich nur nicht mehr wie. Ich glaube, es lag an dem Dreieck auf dem linken Arm. Für die Division GD gab es da ein bestimmtes und für mich da das ähnlich aus. Was würdest du denn zu dem Dreieck sagen? Ist es nur ein Abzeichen, oder eine Identifizierung? Ich habe es mit der Auflistung im Wehrmachtlexikon abgeglichen. Ich kann mich auch täuschen. Es ist nicht alles klar zu erkennen.


    Liebe Grüsse
    Nadin


    Bildquelle: Wehrmachtlexikon

  • Moin,


    das ist lediglich ein Rangabzeichen, d.h. ein Obergefreitenwinkel.


    __________
    MfG Uwe

  • Hallo Nadin,

    Für die Division GD gab es da ein bestimmtes und für mich da das ähnlich aus.

    die GD-Verbände hatten eigene Abzeichen, die hier aber nicht ersichtlich sind, dazu gehören im einzelnen folgende:


    - Ärmelstreifen Großdeutschland
    https://www.weitze.com/militar…er_Offiziere__249474.html


    - Truppenkennzeichen auf Schulterklappen und Schulterstücken
    http://www.wehrmachtlexikon.de…e/truppenkennzeichen2.php


    Beide Merkmale sind hier nicht gegeben. Das Edelweiß der Gebirgstruppe wurde auch nicht von GD-Verbänden verwendet. Daher kann man hier eigentlich klar festhalten, dass wir einen Gebirgsjäger sehen.


    Gruß
    Michael

  • Hallo Michael und Uwe,


    jetzt weiss ich auch, was ich im Lexikon falsch gelesen habe. Ihr habt Recht. Vielen Dank für die Aufklärung! Dann fange ich mal an zu lesen!


    Liebe Grüsse
    Nadin