Die letzten Tage (Gen.Insp.d.Pz.Tr.)

  • Der Generalinspekteur der Panzertruppen
    H.Qu., den 8.5.45.


    V o r e n t w u r f
    K.T.B.
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    20.4.1945
    1.) s.Heeres-Pz.Jg.Abt. 559 [Panzerlage: 19 Jagd-Pz. V] mit Stabskompanie, einer
    Kompanie, Werkstattzug wird 7. Pz.Div. taktisch unterstellt. Die Abteilung ist bereits
    bei der Div. eingetroffen.


    2.) Zur Stärkung d. Inf.Kampfkraft wird durch OBdE befohlen: Durch WB-Dänemark sind
    beschleunigt aus Pz.Ers.Brig. "GD" 2 Pz.Gren.Rgter. (fußbeweglich) aufzustellen und
    dem OB Nordwest zur Eingliederung in die Pz.Div. "Clausewitz" zuzuführen.


    3.) Sturmartillerie-Brigade 249 erhält den Befehl die nächsten anfallenden Sturmhaubitzen
    von Alkett zu übernehmen.


    4.) Stab Gen.Insp.d.Pz.Tr. verlegt von Wünsdorf nach Krampnitz.


    21.4.1945
    1.) Für die Aufstellung der Kampfgruppe Möws wurden zur Verfügung gestellt:
    Stab Pz.Abt II/36 mit Versorgungsteilen,
    4./Pz.Rgt. 11 (Sondergerät),
    Pz.Gren.Kp. (gp) Uelzen (Sondergerät),
    Pz.Kp. Kummersdorf Begl.Kp. 1,
    Pz.Jg.Kp. (mot) Dresden,
    s.Pz.Jg.Kp. 614,
    Einsatz der Kampfgruppe unter Kampfgruppe Oberst Kaether südl. Zossen.
    Gefechtsteile der II./36 werden zur Umgliederung als Pz.Jagdverband nach Wittstock verlegt.
    2.) II./Pz.Rgt. 33 wird Pz.Jagdverband.
    Überzählige Kfz und I-Dienste sind an 7. Pz.Div. abzugeben.


    3.) II./Pz.Rgt. 2 hat folgende Panzer übernommen:
    a) 2 Panther und 2 Berge-Panther von Pz.Abt. 2108,
    b) 1 Panzer V bei Firma Krupp u. Druckenmüller,
    c) 11 Panther von Daimler u. Benz Marienfelde, Masse der Panther erst ab 22.4.45
    abends verwendungsbereit.
    d) Auf Grund der Fertigungslage werden voraussichtlich am 23.4.45 weitere 6 Panther einsatzbereit.


    4.) Beim Heeres-Nebenzeugamt Spandau wird eine SPW-Kompanie z.b.V. aufgestellt.
    Gliederung
    Gruppe Führer:
    1 Kfz 251/3,
    1 Kfz 251/9,
    1 Kfz 251/1,


    1. Zug: 4 Kfz 251/1,
    2. Zug: 1 Kfz 251/1, 3 Kfz 251/16,
    3. Zug: 3 Kfz 251/21,
    Verwendungsbereitschaft 22.5.45, 06.00 Uhr


    5.) Befehl OBdE: Zur Auffrischung der 7. Pz.Div. ist Pz.Jg.Abt. 4 in den Raum
    Neu-Strehlitz umgehend zuzuführen.


    6.) Befehl GenStd.H Org.Abt.: Der Führer hat neue Verwendungsbereitschaft für 7. Pz.Div. gefordert.
    a) Kampfgruppe zum 25.4.45.
    b) Masse der Division 30.4.45.


    23.4.45
    1.) II./Pz.Rgt. 2 ist mit 21 Pz. V und 10 Sturmgeschützen ausgestattet.
    Unterstellung: Gen.Insp.d.Pz.Tr. unmittelbar.


    2.) s.Heeres-Pz.Jg.Abt. 559 ist mit 19 Jagdpanzern ausgestattet.
    Unterstellung: 7. Pz.Div.


    3.) Die beim Heeres-Pz.-Nebenzeugamt Spandau aufgestellte SPW-Kp. z.b.V. ist mit 19
    SPW ausgestattet und der II./Pz.Rgt. 2 unterstellt.


    4.) Das von der 7. Pz.Div. nicht benötigte u. zur Pz.Ers.Abt. 5 in Marsch gesetzte Personal
    in Stärke von 120 Uffz. u. 350 Mannschaften soll Arbeitsstab Ehrenberg in den Raum
    Putlitz zur Aufstellung von Pz.Jagdkommandos zugeführt werden.


    5.) Stab Gen.Insp.d.Pz.Tr. verlegt von Krampnitz nach Neuruppin.


    6.) Sturmartillerie-Brigade 249 ist mit 31 Sturmgeschützen ausgestattet u. wird A.O.K. 9
    unterstellt.


    7.) Schatten Pz.Gren.Div. Krampnitz ist von Krampnitz in den Raum Wittstock - Parchim
    verlegt.


    24.4.1945
    1.) Die beiden aus der Ers.-Brigade "GD" aufgestellten Gren.Rgter. - bisher für Pz.Div.
    Clausewitz vorgesehen - sollen Kampfkommandant Berlin zugeführt werden.


    2.) Die aus Ostpreußen abtransportierten Restteile "GD", 5. Pz.Div. u. 24. Pz.Div. werden
    233. Pz.Div. zugeführt u. unterstellt.


    26.4.45
    1.) Kampfgruppe Ehle der 7. Pz.Div. wird in den Raum nördl. Friesack zugeführt. Dort
    erhält die Kampfgruppe neuen Befehl in den Raum Löwenberg zu verlegen.
    Die einsatzbereiten Teile der 7. Pz.Div. werden ebenfalls aus den Raum Neu-Strehlitz in
    den Raum Löwenberg zugeführt.


    2.) Arbeitsstaffel Gen.Insp.d.Pz.Tr. meldet:
    a) II./22 ohne einsatzbereite Teile wird nach Linz verlegt.
    b) II./130 wird dem OB-West für Verbindung in Div. Berger fortgegeben.
    c) 2 Züge SPW-Kp. Werder nördl. Traunstein eingetroffen.


    3.) An Pz.Jagdverbänden sind durch Arbeitsstab Ehrenberg in letzter Zeit aufgestellt worden:
    Sturm-Pz.Abt. 218
    Pz.Abt. 2108
    Pz.Jagd-Brigade Schneider
    mit Pz.Jagdverband S, T, U, R (sämtlichst im Raum Berlin eingesetzt).
    Ferner befinden sich in Aufstellung als Pz.Jagdkommandos:
    II./33
    II./36


    4.) Dem OKW/WFSt OBH werden nachstehende Einheiten der Pz.-Truppen angeboten:
    a) Brigadestab "GD v.b. 26.4.45
    Meldung über Abtransport liegt noch nicht vor.
    b) Pz.Gren.Rgt. z.b.V. 1 "GD" am 25.4.45 in Wittstock eingetroffen.
    c) Pz.Gren.Rgt. z.b.V. 2 "GD" mit Rgt.Stab und I. Btl. 26.4.45 o8oo Uhr aus Schleswig
    nach Wittstock abgerollt.
    II. u. III. Btl. im unmittelbaren Anschluß verladen.
    Meldung über Abtransport noch nicht eingetroffen.
    d) 1 Pz.Gren.Rgt. "Feldherrnhalle" v.b. 27.4.45
    e) 2 Marsch-Btle. v.b. 27.4.45 (vorgesehen für 25. Pz.Gren.Div.)
    Durchführung des Abtransportes durch Eisenbahn der unter a), d) u. e) aufgeführte
    Einheiten noch nicht sichergestellt. Um entsprechende Anweisung wird gebeten.


    5.) Funkspruch an Arbeitsstaffel:
    a) Im Einvernehmen mit OKW/WFSt ist die Pz.-Fertigung im Protektorat der
    Heeresgruppe Mitte, die Pz.-Fertigung im Raume Linz der Heeresgruppe Süd
    zugewiesen.
    b) Die in Milowitz anfallenden Pz.Jg.-Einheiten sind weitgehendst in Heeres-Pz.Jg.Abt.
    zusammenzufassen u. nur in Ausnahmefällen als Einzelkompanien zu verwenden.


    27.4.1945
    1.) Die im Raum Putlitz befindliche Pz.-Werkstattkompanie (ohne 1 Zug) des Pz.Rgt. 33
    wird Heeresgruppe Weichsel taktisch unterstellt.


    2.) Im Einvernehmen mit WFSt/Führ Gr Heer/OrgAbt wird über die im Raum Neuruppin
    liegenden Restteile I./Pz.Rgt. 29 wie folgt verfügt:
    a) Verwendung der gp Fahrzeuge ist mit Bezug befohlen.
    b) Von I./29 sind außerdem abzugeben:
    2 Berge-Panther an 7. Pz.Div.
    1 Berge-Panther an 25. Pz.Gren.Div.
    1 Zgkw. 18 to an 7. Pz.Div.
    2 Zgkw. 18 to an 25. Pz.Gren.Div.
    Zuführung für die 7. Pz.Div. durch 7. Pz.Div., für 25. Pz.Gren.Div. durch I./29 im
    Landmarsch.
    c) Die vorhandenen Pz.-Ersatzteile aller Typen (6 to) stehen z.V. Heeresgruppe Weichsel
    beim Kdr. d.Pz.Tr. III, Neuruppin, Pz.-Kaserne.
    d) Die Restteile I./29 ohne (mit Ziffer a-c) befohlene Abgaben sin in ihrer derzeitigen
    personellen u. materiellen Zusammensetzung unverzüglich im E.-Transport zur
    Auffrischung der 24. Pz.Div. nach Schleswig zuzuführen.


    29.4.1945
    1.) OBdE wird gebeten aus den von Heeresgruppe Nord eingetroffenen Teilen der
    24. Pz.Div. im Raum Schleswig eine Kampfgruppe aufzustellen.
    Gliederung: Kampfgruppe 24. Pz.Div.
    Ausnahme: An Stelle Pz.Rgt. tritt ein Pz.-Jagdverband.
    Aufstellungsendtag: 15.5.45


    30.4.1945
    1.) Fernschreiben an Heeresgruppe Weichsel:
    Da mit Zuführung der Brig. "GD" nicht mehr gerechnet werden kann, sind die im
    Rahmen der 21. Armee eingesetzten
    a) Pz.Gren.Rgt. 1 z.b.V. "GD" (Rgt.Kdr. Major Wiese) als 2 Kampfmarsch-Btle. in die
    25. Pz.Gren.Div. einzugliedern. Rgt.Kdr. ist ind Führerreserve OKH beschleunigt nach
    Putlos in Marsch zu setzen.
    b) Pz.Gren.Rgt. z.b.V. "GD" (Rgt.Kdr. Major Krieg) der 7. Pz.Div. taktisch zu unterstellen.


    2.) Befehl an OB-Nordwest:
    Das im Raum Itzehoe aufgestellte und verwendungsbereite Rgt. "Feldherrnhalle" steht
    zum Einsatz, aber nicht zur Eingliederung in die 15. Pz.Gren.Div. zur Verfügung.
    Dieses Rgt. ist für die spätere Eingliederung in die Kampfgruppe Div. "Großdeutschland"
    vorgesehen.


    3.) Befehl an Schatten Pz.Gren.Div. Krampnitz:
    Div. verlegt mit ersten Teilen beginnend in der Nacht vom 30.4./1.5.45 aus dem Raum
    Parchim in den Raum nördl. der Eisenbahnlinie Schönberg - Grevesmühlen.
    Pz.Gren.Ers.u.Ausb.Abt. 5 wird der Div. unterstellt u. ist mitzuverlegen.


    4.) OB-Nordwest teilt fernschriftlich mit:
    a) Lt. Befehl OKW/WFSt stehen ab sofort alle im Bereich OB-Nordwest befindlichen
    Kräfte einschließlich aller für andere Kriegsschauplätze bestimmte Neuaufstellungen
    u. der noch aus Dänemark abzutransportierenden Verbände dem OB-Nordwest zur
    Verfügung.


    3.5.1945
    1.) Verlegung des Stabes von Putlos mit 1. Staffel nach Flensburg-Mürwik, mit 2. Staffel
    nach Bollingstedt 15 km nordwestl. Schleswig.


    2.) Generalleutnant Thomale meldet dem Chef OKW/WFSt Generaloberst Jodl von sich aus,
    daß die Stadt Oldenburg und die Pz.Truppenschießschule Putlos unter Befehl Oberst
    Mildebrath bei Annährung der Engländer kampflos zu übergeben sei.
    Gen.Lt. Thomale bittet in Zukunft um ausreichende Unterrichtung, damit im Sinne
    OKW/WFSt gehandelt werden kann. Dieses wird vom Generaloberst Jodl zugesagt.


    4.5.1945
    1.) Befehl OKW/WFSt:
    Ab 5.5.45 o8oo Uhr deutscher Sommerzeit, Waffenruhe gegenüber den Truppen des
    Feldmarschalls Montgomery. Sie umfasst alle Verbände des Heeres, der Kriegsmarine,
    der Luftwaffe und der Waffen-SS im Bereich der Niederlande, Friesland einschließlich
    der West- u. Ostfriesischen Inseln u. Helgoland, Schleswig-Holstein u. Dänemark.
    Sofort an sämtl. unterstellte Truppen bekanntgeben.
    Truppe bleibt mit ihren Waffen in Stellung. In See befindliche Transportbewegungen der
    Kriegsmarine laufen weiter. Keinerlei Zerstörungen, Schiffsversenkungen und
    Kundgebungen. Sicherung aller Vorräte. Gehorsam u. Disziplin mit eiserner Strenge
    aufrecht erhalten. Weitere Befehle folgen.


    2.) Die Verlegung der 2. Staffel von Bollstedt nach Munkbrarup.


    3.) Infolge Veränderung der Lage Aufhebung des Befehls zur Aufstellung einer aus
    Kampfgruppe 233. Pz.Div. und OB-Schule Hadersleben für den Raum Schleswig. Teile
    verbleiben in ihren bisherigen Unterkünften in Dänemark.


    4.) Befehl an Brig. "GD" mit den einsatzbereiten Teilen (Füsilier-Rgt., Pz.Jagd-Rgt. und
    1 Pi.Kp.) Übergang über den Kaiser-Wilhelm-Kanal nördl. Kiel gegen vordringenden
    Feind zu sperren.
    Auf Haltung, äußeren Anzug Grußdisziplin und Sauberkeit ist mehr denn je Wert zu
    legen, damit vor allem das einwandfreie Bild der Pz.Truppe gewahrt bleibt.
    Entsprechender Befehl an Insp.d.Pz.Tr. für alle ihm unterstellten Teile mit der
    ausdrücklichen Weisung, daß der Raum nordwestl. u. nördl. des Kaiser-Wilhelm-Kanals
    mit allen Mitteln zu sperren ist, um der Regierung bei den kommenden Verhandlungen
    mit den Feindmächten in dem bisher noch unbesetzten Gebiet von Scvhleswig-Holstein
    zu ermöglichen.


    5.) Befehl an Ers.Brig. "Feldherrnhalle" mit einem Rgt. am Kaiser-Wilhelm-Kanal oder am
    Westufer des Kaiser-Wilhelm-Kanals beiderseits Schafstedt zu sichern.


    6.) Einsaztbereite Teile der Brig. "GD" u. 24. Pz.Div. treten unter den Befehl XXVIII. A.K.
    (Gefechtsstand Schleswig.)


    5.5.1945
    1.) Befehl an Insp.d.Pz.Tr. für Brigade "GD" und Ers.Brig. "Feldherrnhalle" u. 24. Pz.Div.,
    daß am 5.5.45 oo8oo Uhr im Bereich OB-Nordwest Waffenruhe eintritt und die
    geschlossenen Bewegungen zu unterbleiben haben.


    2.) Unterstellung Restteile 21. Pz.Div. unter 24. Pz.Div


    3.) Abstellung einer Wache von 1 Offz., 15 Uffz. und Mannschaften der Brigade "GD" zur
    Bewachung des Reichsministers Speer nach Glücksburg.


    4.) Abstellung von 3 Pz.-Spähwagen für Wachbataillon Korvettenkapitän Krämer.


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    E N D E
    Abschrift & Bearbeitung: UHF51 • Berlin • 2015-06-11
    Quelle: NARA (National Archives and Records Administration)


    __________
    MfG Uwe