A.A. 328 / Schnelle Abt. 328 der 328. I.D. 1942

  • Aufklärungs-Abteilung 328 / Schnelle Abteilung 328


    Autor: Walter Lissek, ergänzt durch Tgb.Bl. des Oberst d.R. a.D. Heinrich Detloff v. Kalben (†)
    Quelle: Deutsches Soldatenjahrbuch 1970 und 1972, Hrsg. Helmut Damerau, Schild-Verlag München
    Zusammenstellung/Abschrift/Bearbeitung 20.05.2010 by UHF51 • Berlin


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    Aufstellung und Winter in Mittelrussland


    Im Winter 1941 wurde unser Ostheer durch die außergewöhnliche Kälte hart bedrängt. Neben den Verlusten durch die Waffen des Gegners entstanden auch noch solche durch Erfrierungen. Zahlreiche Verbände waren nicht mehr voll kampffähig und mussten zu Kampfgruppen zusammengefasst werden. Da Ersatz in gewohnter Weise nicht schnell genug zugeführt werden konnte, die schwer ringende Front aber sofort Hilfe brauchte, wurden in Deutschland in vielen Garnisonen und auf Übungsplätzen Alarmeinheiten aufgestellt und so schnell wie möglich nach Osten in Marsch gesetzt. Sie hatten meist die Stärke einer Kompanie oder Schwadron und wurden zu Neuaufstellungen von Abteilungen, Bataillonen, Regimentern und Divisionen verwendet. In dieser Weise war auch unsere Aufklärungs-Abteilung entstanden.


    Als im Dezember 1941 bei der Ersatz-Abteilung des Kavallerie-Regiments 5 in Stolp eine Alarmschwadron aufgestellt wurde, ahnten die jüngeren Soldaten nicht, was los war, aber die älteren dachten sich schon, wohin die Reise gehen würde. Die Gruppen der Alarmschwadron bestanden durchweg aus soeben ausgebildeten oder noch in der Ausbildung befindlichen Rekruten; lediglich der MG-Schütze I, der Panzerbüchsenführer und einige Unteroffiziere waren alte Fronthasen, die nach Verwundung bei der Genesenenschwadron dienten. Noch in der Nacht der Aufstellung wurde die Alarmschwadron verladen und kam nach Mielau (Mlawa), wo Hochbetrieb durch die zahlreich eintreffenden Neuaufstellungen herrschte. Nach kurzem Aufenthalt dort kam plötzlich der Befehl zum Abmarsch. Es ging im Fußmarsch bei starkem Frost und Schnee durch Ostpreußen. Die 2 Radfahrschwadronen der neu entstandenen Aufklärungs-Abteilung 328 mussten meistens ihre Räder durch den hohen Schnee schieben, und die 3. Kradschützen-Schwadron, die aus Stahnsdorf zugeführt worden war, wühlte sich mühsam auf ihren Krädern vorwärts.
    Von den beiden Radfahrschwadronen war die 1. Radf.Schwd. aus Sudauen gekommen, die Stolper Schwadron führte die Nr. 2. Der Marsch wurde immer beschwerlicher, je weiter wir nach Osten kamen. Als wir jedoch die Rollbahn Minsk – Moskau erreicht hatten, waren die Männer schon gut mit Frost und Schnee vertraut. Bei dem täglichen Weitermarsch wurde die Aufstellung der neuen Einheiten vervollständigt. Unsere Aufklärungs-Abteilung wurde der 328. Infanterie-Division zugeführt. Ihre anderen Verbände waren in ähnlicher Weise entstanden. Schwieriger war, dass unserer Abteilung Kommandeur und Abteilungsstab noch fehlten. Zunächst wurde mit der Führung der Chef der 2. Schwadron, Oberleutnant Arnold, betraut, und Oberleutnant Draeger übernahm die Tätigkeit eines Adjutanten. Dieser brachte es mit seinem hervorragenden Organisationstalent fertig, in kurzer Zeit einen kleinen Arbeitsstab, durch Abkommandierung geeigneter Unteroffiziere und Mannschaften von den Schwadronen, zu bilden. So entstand während des Marsches das notwendige Führungselement, das sich schnell einspielte. Unangenehme Überraschungen gab es manchmal durch die Witterung in diesem eisigkalten russischen Winter.
    Als die Abteilung einmal nach einem anstrengenden Marschtage in einer großen Schule unterzog, musste sie am Morgen feststellen, dass ein Schneesturm von unvorstellbarem Maße draußen tobte. Fahrräder, Kräder und die motorisierten Fahrzeuge waren total von Schnee zugedeckt, und der Versuch, sie freizuschaufeln, erwies sich als aussichtslos. Da die Abteilung nicht abwarten konnte, bis das Wetter besser wurde, musste der Weitermarsch zu Fuß, also unter Zurücklassung aller Fahrzeuge des Trosses und Räder, fortgesetzt werden. Oberleutnant Draeger hatte bei der 3. Panzer-Division drei Panjeschlitten erhalten und auf diesen wurde etwas Munition, Verpflegung und die Sanitätsausrüstung von Oberarzt Dr. Krause verstaut. So ging es weiter. Es kam der schlimmste Marschtag, den die Abteilung erlebte.
    Die Rollbahn Minsk – Moskau war bei dem eisigen Schneesturm und den hohen Schneemassen nicht mehr erkennbar. Es ging – querfeldein, für die Orientierung nur auf den Marschkompass angewiesen. Die Schwadronen zogen in langer Reihe ihren Weg und der erste Mann an der Spitze musste immer wieder abgelöst werden, weil er in dem brusthohen Schnee die Spur machte und dabei schnell ermüdete. So zogen wir, nein wir schoben uns Meter um Meter weiter und es kam uns so vor, als ob wir in den Schneemassen schwimmen würden. Ein Tragen des Gerätes, der Waffen usw. war ganz unmöglich. Die Landser zogen das alles irgendwie hinter sich her. Natürlich konnten wir an solchem Tage unser Ziel nicht erreichen. Als es Nacht wurde, wollten wir in einem Ort unterziehen, da wir alle todmüde und erschöpft waren.
    Aber das Unterkommen war nicht so einfach, denn in den ärmlichen Hütten dieses Dorfes war schon alles von anderen Truppenteilen voll belegt, die auch froh waren, dem Schneesturm und der Kälte entronnen zu sein. Wir mussten uns richtig in die Hütten noch mit hineinpressen und es war so eng, dass nur einer am anderen stehen konnte; trotzdem war jeder froh, dem Draußensein entronnen zu sein. Am nächsten Morgen hatte zum Glück wenigstens der Schneesturm aufgehört, allerdings die sibirische Kälte herrschte immer noch. So zogen wir in dem grauenhaften Wintermarsch durch die Weiten Russlands, ähnlich wie damals die Große Armee Napoleons, nur dass uns die Angriffe der Kosaken nachdrängenden erspart blieben.


    Nach dem Durchschreiten des berühmten "Flaschenhalses" der 9. Armee des Generaloberst Model, dem wir unterstanden, erreichten wir über Wjasma – Ssytschewka den Eckpfeiler der Ostfront, Rshew, die Stadt an der Wolga, den Ort, der für uns eine besondere Bedeutung bekommen sollte. Etwa 30 km westlich davon wurden wir zur Verstärkung der Aufklärungs-Abteilung 110, die der bekannte Olypiade-Dressursieger Major Pollay führte, eingesetzt.
    Die schwer bedrängten Kameraden seiner Abteilung erwarteten uns sehnsüchtig. Schon beim Anmarsch in die vorderste Stellung hatten wir Verwundete durch Feindbeschuss. Gerade als wir bei Tarassowo an die Bahnlinie Rshew – Olenin in Stellung gegangen waren, herrschte "dicke Luft", und wir mussten gemeinsam mit den Kameraden der Aufkl.Abt. 110 die angreifenden Russen abwehren. Pech für den Feind, dass er gerade in dem Augenblick angreifen musste, als die Front durch uns eine Verstärkung erhalten hatte. Aber auch für unsere Aufkl.Abt. 328 war es eine schwere Aufgabe, aus dem Anmarsch heraus gleich in den Abwehrkampf geworfen zu werden.
    Dabei fehlte ihr jeder Tross und sie hatten keinen Nachrichtenzug. Hierzu musste die Aufkl.Abt. 110 helfen. Drei Tage stürmte der Russe ununterbrochen an, aber alle Versuche unsere Stellungen zu durchbrechen und die wichtige Bahnstrecke Rshew – Olenin zu erreichen, scheiterten. Ohne Unterkünfte, mit einem Minimum an Verpflegung, kämpften die Schwadronen in Schnee und Kälte. Als der Russe wegen seiner hohen Verluste schließlich seine Angriffe einstellte und etwas Ruhe eintrat, musste an die Lebensmöglichkeit der Abteilung gedacht werden, die ihre erste Bewährungsprobe im winterlichen Kampf bestanden hatte. Es wurden Schneehütten für die Mannschaften und Schneewälle für die MG gebaut und überhaupt eine Stellung geschaffen, so gut es ging.
    Wie die Landser es verstanden, immer wieder zu improvisieren, sei an einem Beispiel gezeigt. Nach drei Tagen des Kampfes war Munition knapp geworden und die Verpflegung ging zur Neige. Zum großen Troß und zur Division war keine Verbindung. Der Adjutant Oberleutnant Draeger, der bis dahin in vorderster Front mitgekämpft hatte, musste sich nun um die Versorgung seiner Männer kümmern und hat auch diese Aufgabe bestens erfüllt. Da alle Hauptwachtmeister bei den Trossen zurückgeblieben waren, wurde Unteroffizier Höll von der 2. Schwadron als Hauptwachtmeister-Diensttuer eingesetzt und bekam zwei Soldaten und drei Panjeschlitten sowie den Befehl, Munition und Essen zu organisieren. Dies war leichter gesagt als getan in dem Durcheinander dieser Tage und in der – im wahrsten Sinne des Wortes – russischen Schneewüste etwas zu finden, war nicht einfach.
    Aber das Glück ist bei den Tüchtigen, und tatsächlich fand das kleine Kommando auf dem total zerschossenen Bahnhof Tschertolino unter dem Schnee nicht nur Munition, sondern auch Nudeln und Zucker und sogar, wie bestellt, einige Essenkanister sowie Kochkisten. Das war in der damaligen Lage ein hochwillkommener Fund! Sofort ging es nach Tarassowo, das 1 km hinter der vordersten Front lag, und hier wurde eine Versorgungsstelle eingerichtet. Ein Koch bereitete die Nudeln im Schneewasser zu, Zucker wurde hinzugegeben und in der Nacht wurden die Essenkanister durch Träger den Männern in die Stellungen gebracht. Die Freude war riesengroß, Lebensmut und Humor stellten sich auch gleich wieder ein. Es war auch später nicht leicht, Verpflegung zu empfangen, die meist durch Flugzeuge abgeworfen wurde. Leider fiel nicht alles an die bestimmten Stellen, sondern manchmal zwischen die Stellungen, und dann entwickelten sich erbitterte Kämpfe mit den Russen, die auch wegen ihrer schlechten Versorgung von uns profitieren wollten. Einmal bekamen wir nur Weizenmehl und Rosinen. Was sollte damit geschehen?
    Wir hatten einige Zeit gar kein Brot erhalten und so kamen findige Köpfe auf den Gedanken, Brot selber zu backen. Zwei Bäcker waren bald gefunden, sie rührten den Teig mit Rosinen an, jeder Mann der Abteilung gab sein Kochgeschirr ab und in diesen wurde der Teig eingefüllt. In den Russenöfen wurde dann das Brot gebacken. Jeder erhielt sein Kochgeschirr mit darin gebackenen Rosinenbrot. So wussten unsere Männer sich in diesen primitiven Verhältnissen zu helfen! Bald konnten noch drei Panjeschlitten organisiert werden, die von drei Russen gefahren wurden. Allerdings waren die Pferde durch den Futtermangel recht schlapp und es war schwer, die Verwundeten immer gleich abzutransportieren. Aber schließlich spielte sich auch das einigermaßen ein.


    Am 31.03.1942 wurde unser neuer Kommandeur, Major v. Kalben eingeflogen, und übernahm in Tarassowo, wo der Stab und die Trosse lagen, die Führung der Aufkl.Abt. 328. Alles war darüber sehr erfreut, soweit man in jener Zeit von Freude reden konnte. Bis dahin sagte man bei uns: Wir sind von Gott und allen guten Geistern verlassen. Am 01.04.1942 ging der neue Kommandeur in die Stellung bei Tschablokowo, wo er Major Pollay, den Kdr. der Aufkl.Abt. 110 ablöste und somit auch den Befehl über dessen Abteilung übernahm, wie dieser bisher in der Stellung unsere mit geführt hatte. An Stelle der Schneehütte aus Reisig, in der Pollay mit seinem Stabe hauste, bauten unsere Pionier aus den Trümmern der Häuser von Tschablokowo ein Bretterhaus für den Kommandeur und seine Melder. Es wurde "Haus Kronos" genannt, nach dem Pferd bei der Olympiade von Maj. Pollay, der auf Urlaub ging. Allmählich besserte sich das Wetter etwas. Zwar lag noch Schnee, und das Öl bei den MG's gefror nachts noch öfter, aber die Tage wurden nun doch länger. Die drei Schwadronen der Aufkl.Abt. 328 verteidigten gemeinsam mit denen der Aufkl.Abt. 110 einen Abschnitt von 5 km Waldgelände zwischen Tschablokowo und Schkurly. In den ersten Apriltagen wurde Leutnant Lemke, der Führer der 1./328, verwundet, und sein Zugführer, Leutnant Becker trat an seine Stelle. Die 2. Schwadron befehligte Oberleutnant Arnold, der bald Rittmeister wurde, und die 3. Schwadron Oberleutnant v. Komorowski. Eine große Sorge des Kommandeurs war es, dass noch immer nicht der an der Rollbahn Minsk – Moskau zurückgebliebene Tross herangeführt werden konnte. Im Hinblick auf die bald zu erwartenden Schneeschmelze, wenn sich dann alles in eine Moor- und Sumpflandschaft verwandelt, sollten weitere Panjewagen besorgt werden. Durch das Zusammensuchen einzelner Teile wurden tatsächlich drei Wagen, allerdings mit Holzachsen zusammengebaut. Diese Vorsorge hat sich bewährt, denn während der Schlammperiode, als kein mot. Fahrzeug sich bewegen konnte, halfen die Panjewagen sehr.


    Unser Kommandeur war täglich rastlos unterwegs, bewaffnet mit einem Ski-Stock und begleitet von seinem Melder Albrecht oder seinem mitgebrachten treuen Burschen Tenholtern; so zog er von Schwadron zu Schwadron durch die Stellungen und ließ zusätzlich durch Beute-MG und Pak gefährdete Punkte verstärken, sodass trotz schwacher Grabenstärke mit der starken Feuerkraft alle Angriffe abgewehrt werden konnten. Am 06.04.1942 wurde die Stellung nach Osten verlängert mit Ablösung in der vordersten Linie. Der Gef.Stand der Abteilung kam nach Schkurly. Am 09.04.1942 erfolgte ein begrenzter Vorstoß auf Montrowskije, wobei der Zugführer bei der 3. Schwadron, Oberwachtmeister Schmidt durch eine Kastenmine beide Beine verlor. Bald kamen endlich die Trosse heran und durch die Feldküchen gab es bald wieder Normalverpflegung. In Tarassowo richtete Oberleutnant Draeger eine, wenn auch bescheidene, Badestube ein, in die gruppenweise die Männer zur Befreiung von den zahlreichen Läusen kamen. Oberwachtmeister Jäckle kam zur Abteilung und begann mit dem Aufbau eines Nachrichtenzuges. Unteroffizier Breda und der OGefr. Schettler waren mit Männern der Schwadronen bei einer der Abteilung unterstellten Pioniereinheit ausgebildet worden. So hatten wir auch eigene Pioniere. Das hat sich später sehr bewährt. Durch Feindverluste und Krankheit entstanden zahlreiche Fehlstellen, die nur zum Teil durch gefangene Russen ergänzt wurden, die als Fahrer, Pferdepfleger und Helfer beim Nachrichtenzug sich gut bewährten. Hierdurch war es uns möglich, im Gegensatz zu anderen Truppenteilen die zugeteilte Urlaubsquote stets voll auszunutzen.
    Mitte April kam das erste EK I in die Abteilung. Der Unteroffizier Arndt erhielt es für sein schneidiges Spähtruppunternehmen, von dem er zehn Gefangene mitbrachte. Es waren asiatisch aussehende Männer aus Kasachstan.
    Der 03.05.1942 war wieder ein erfolgreicher Angriffstag. Zur Verkürzung der Front stießen die Aufkl.Abt. 110 und 328 etwa 7 km in die feindlichen Stellungen hinein bis in die Linie der Orte Wyssokoje – Kljutschi. Bei diesem Vorstoß entdeckten die Männer einen Bunker, angefüllt mit etwa 20 total verstümmelten deutschen Soldaten.
    Am 05.05.1942 wurde die Aufkl.Abt. 328 herausgezogen, in Tschertolino verladen, um ihrer 328. Infanterie-Division wieder zugeführt zu werden, nachdem sie bisher zunächst der 7. Panzer-Division und dann der 86. Infanterie-Division unterstanden hatte. Letztere führte General Weidling, der als letzter Kommandeur von Berlin bekannt wurde. Über Rshew – Ssytschewka ging es nach Nowo Dugino und von dort im Fußmarsch nach Andrejewkowo. Dort war der Gef.Stand des Abteilungsstabes und die Schwadronen lagen 3 bis 4 km westlich am Dnjepr in Stellung. Der zugeteilte Frontabschnitt war 8 km breit und konnte nur stützpunktartig besetzt werden. Da der Russe nachts häufig angriff, war größte Wachsamkeit notwendig. Wir unterstanden nun wieder unserer 328. Div. und General v. Tresckow kam mehrmals in unsere Stellungen. Er verschaffte uns eine eigene Alarmbatterie, die uns gute Dienste leistete. Uns gegenüber lagen die Verbände des sowjet. XI. Kavallerie-Korps, zur gleichen 39. Armee gehörend, gegen die wir auch bisher bei Tschablokowo gekämpft hatten.
    Besonders gefährdete Punkte waren Dorf Krasnaja und die einsame Krasnajamühle, die von Wachtmeister Giernat mit einem Zug der 1. Schwd. tapfer verteidigt wurde. Als im Juni 1942 Oberleutnant Wosegien aus Krampnitz die 1. Schwd. übernahm, ging Leutnant Becker nach Krasnaja. Am 26. Juni 1942 wurde im Zuge der als "Schneckenoffensive" bekannten Bereinigung der Front in der 9. Armee der Ort Demidowo von dem verstärkten Zug des Wachtmeister Neumann der 2. Schwadron gestürmt. Als die Russen zum Gegenangriff ansetzten, kamen Sturmgeschütze zu Hilfe und der Ort konnte behauptet werden. Die Verluste waren groß – 7 Tote und 17 Verwundete – unter ihnen auch Wm. Neumann.
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    MfG Uwe

    3 Mal editiert, zuletzt von UHF51 ()

  • Unternehmen "Seydlitz" und die Sommerschlacht von Rshew


    Am 06.07.1942 traten die Divisionen des XXXXVI. Pz.Korps aus ihren Stellungen westlich Ssytschewka zum Angriff auf die russ. 39. Armee im Kessel südwestlich Rshew an. Unsere Abteilung konnte nach alter Reiterweise vorstürmen, viele Orte besetzen und zahlreiche Gefangene machen. Oft ganz auf sich selbst gestellt, operierte sie äußerst erfolgreich und erbeutete vor allem viele Pferde, die sie in der Schlammperiode im Sommer gut gebrauchen konnte. Am 09.07.1942 wurde Warwarino genommen, mitten in den Urwäldern und Sümpfen gelegen. Auf einem der vielen Spähtrupps, die von dort unternommen wurden, traf der Fahnenjunker-Unteroffizier v. Vietinghoff auf eine russische Schwadron, die er fast, auf russisch anredend, zur Übergabe veranlasst hätte, wenn nicht in letzter Minute ein Kommissar erschienen wäre und eine große Schießerei auslöste, durch die der Fhj.Uffz. schwer verwundet wurde. Nach Bereinigung des Kessels und Erfüllung unserer Aufgaben sollte unsere 328. Inf.Div. eigentlich nach Stalingrad abtransportiert werden. Aber es kam anders. Der Großangriff der Sowjets auf Rshew erforderte den Einsatz aller verfügbaren Kräfte, und so wurde auch unsere Division in einzelnen Verbänden und an verschiedenen Stellen in den Großkampf geworfen. Nach beschwerlichen Marsch durch grundlose Wege während der sommerlichen Regenperiode, auf dem die Räder meist getragen werden mussten, erreichten wir nach 3 Tagen das 50 km entfernte Olenin und von dort mit der Bahn Rshew, wo unter Bombenabwurf feindlicher Flieger ausgeladen wurde.
    Mit dem Überschreiten der Wolga befanden wir uns im Kampfgebiet nördlich der Stadt. Unser Kommandeur war schon vorausgefahren, um von der 256. Infanterie-Division, der wir unterstanden, eingewiesen zu werden. Die Ablösung des brandenburgischen Kradschützen-Bataillons (?) in der Nacht war kaum erfolgt, als schon Angriffe die ersten Verluste brachten. Schlachtflieger und feindliche Artillerie sollten uns mürbe machen. Aber die Schwadronen, geführt von OLt. Wosegien und OLt. v. Komorowski hielten und bereinigten die Einbrüche durch Gegenstöße. Unser Kommandeur war ständig unterwegs. Gegenangriffe führte er mehrfach mit der Waffe in der Hand selbst an. Am 10.08.1942 fiel Oberleutnant Wosegien; dies war die Einleitung zum Höhepunkt des Kampfes. Durch Übermacht des Feindes kam die Aufkl.Abt. 328 in eine gefährliche Lage. Als sie eingeschlossen war, entschloss sich der Kommandeur zu einem Ausbruch nach rückwärts. Der schwerwiegende Befehl dazu wurde jedem bekanntgegeben. Darin hieß es u.a.:
    "Durchbruch im Sturmangriff ist die einzige Möglichkeit, die Einschließung zu durchbrechen und auch noch abgeschnittene Kameraden zu befreien. Angriff wird ohne Rücksicht durchgeführt, Tote und Verwundete müssen zunächst liegen bleiben, ohne Ansehung der Person ..."
    Ein einziger Wille beseelte die Abteilung, und das unmöglich Erscheinende gelang durch schneidigen Angriff der pommerschen und ostpreußischen Reiter. Eine neue Abwehrstellung konnte bezogen werden, die verbissen verteidigt wurde, solange es ging. Leichtverwundete blieben in der Front bei der Truppe liegen und feuerten weiter. Nach und nach sind alle Offiziere und Zugführer gefallen oder verwundet worden. Der Abteilungsadjutant OLt. Draeger, der die 1. Schwadron übernommen hatte, wurde auch verwundet. Als er dem Zug von OWm. Horn helfen wollte, griff er zum MG, schwang sich auf eine der beiden der Abteilung unterstellten StuG., um die Männer herauszuhauen. Dies gelang, jedoch Oberleutnant Draeger wurde dabei verwundet und zurückgebracht. Der Abt.Arzt. Dr. Krause schickte den Bewusstlosen mit einem Kopfverband zum HVPl. und von dort ging es im Lazarettzug Richtung Heimat. Als Draeger aus der Bewusstlosigkeit wieder erwachte, hielt der Zug gerade, und zwischen anderen verwundetet auf Stroh liegend, stellte er fest, dass er gerade in Nowo Dugino war, der Bahnstation von Andrejewskoje, wo das Restkommando des Abteilungsstabes noch war. Draeger verließ den Zug, bestellte sich telefonisch einen Wagen und heilte seine Verwundung bei den Kameraden aus.
    Inzwischen war die Abteilung im Einsatzraum jenseits der Wolga bei Rshew zu einem kleinen Häuflein zusammengeschmolzen. Auch Zahlmeister Wullbeck wurde schwer verwundet, der Verpflegungsoffizier Wachtmeister Göde fiel; nur Oberarzt Dr. Krause, der mehrfach mit seinen Sanitätern zur MPi greifen musste, um die ungebetenen Gäste vom Verbandsplatz zu vertreiben, war noch unverletzt und wie durch ein Wunder bis dahin auch unser Kommandeur, trotz dauernden persönlichen Einsatzes. Jetzt, da der Haufen immer kleiner wurde, war er der Mittelpunkt des Kampfes, alles wehrte sich verbissen, der Kdr. immer mit der Waffe in der Hand an vorderster Stelle. Plötzlich geschah es, einer rief: "Der Chef ist gefallen!" Da lag er nun, das Gewehr in der Hand, zwischen seinen Männern, den Toten, Verwundeten und den entschlossen noch weiter Kämpfenden. Es konnte ihm im Augenblick keiner helfen, da alles in diesem Inferno zu tun hatte, um sich der Übermacht zu erwehren. Außerdem hatte er einen unmissverständlichen Befehl erlassen:
    "Jede Bevorzugung einer Person, auch der meinen, hat während des Kampfes zu unterbleiben!"
    Nach Abwehr dieses Angriffes, bei dem uns Panzer überrollt hatten, bis unsere StuG. sie erledigten, stellten wir fest, dass der Kommandeur durch starken Blutverlust nur bewusstlos war und er wurde mit den anderen Verwundeten zum Verbandsplatz und von dort zum Bahnhof Rshew gebracht.
    Die Reste der stolzen Abteilung führte bis zum Abend, als auch er verwundet wurde, Oberleutnant v. Komorowski, der letzte noch vorhandene Offizier. Nach weiteren Angriffen wurde die Abt. zu zwei Zügen zusammengefasst, die der OGefr. Weitz führte, Schwd.Tr.Fhr. der 1. Schwadron. Das war der 15.08.1942. In den nächsten Tagen wurde von der Division einen Inf.Offz. damit beauftragt, den kleinen Wolgabrückenkopf zu räumen und die Besatzung, damit auch unsere Kameraden, über den Fluss zurückzuführen.
    Die Aufkl.Abt. 328 hatte durch ihren tapferen Einsatz wesentlich dazu beigetragen, dass der geplante sowjet. Durchbruch verhindert wurde und südlich der Wolga eine neue Front aufgebaut werden konnte. Dies wurde anerkannt. Alle Mitkämpfer erhielten das Sturmabzeichen, außerdem wurden über 40 Eiserne Kreuze II. sowie 7 Eiserne Kreuze I. Klasse verliehen. Unser Kommandeur erhielt das Deutsche Kreuz in Gold.
    In zahlreichen Befehlen vorgesetzter Stellen kam die Anerkennung zum Ausdruck, welche die Leistungen der Abteilung im Sommer 1942 in Russland fanden. OLt. Draeger hat die wichtigsten zusammengestellt:


    87. Infanteriedivision/Tagesbefehl vom 27.06.1942
    "… Auch die der Division neu unterstellte Aufklärungs-Abteilung 328 hat bei dem Angriff am 27. Juni mitgewirkt. Sie erstürmte in schwerem Kampf die Orte Demidowo, Lubenkino und Goroshanskoje … Der Wehrmachtsbericht vom 26. Juni würdigt die Leistungen der Division mit folgenden Worten: Im rückwärtigen Gebiet des mittleren Frontabschnittes warfen Truppen einer Infanteriedivision den Feind in örtlichen Kampfhandlungen aus Feldstellungen, nahmen dabei 118 Bunker und brachten zahlreiche Beute ein …"
    gez. v. Studnitz
    Generalkommando XXXIV. Panzer-Korps / Tagesbefehl vom 28. Juni 1942
    "… Die Truppen der Division und der ihr unterstellten Aufklärungs-Abteilung 328 haben wiederum den Beweis erbracht, daß dem deutschen Soldaten auch der harte russische Winter nichts von seinem Angriffsschwung nehmen konnte …"
    gez. Zorn
    Infanterieregiment 173 / Tagesbefehl von 28. Juni 1942
    "… Das Regiment hat die ihm gestellten Angriffsaufgaben mit großem Erfolg gelöst, vortrefflich unterstützt und Seite an Seite mit den tapferen Kameraden der Aufklärungsabteilung 328".
    gez. Bechler
    87. Infanteriedivision / Tagesbefehl vom 01. Juli 1942
    "Der Herr Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Mitte, Generalfeldmarschall von Kluge, hat mir bei seinem Besuch am 30. Juni seine besondere Anerkennung für die Leistungen der Division und der ihr unterstehenden AA 328 ausgesprochen. "
    gez. v. Studnitz
    256. Infanteriedivision / Tagesbefehl vom 18. September 1942
    "Die Aufklärungsabteilung 328 tritt heute zu ihrer Division zurück. Bei ihrem Ausscheiden aus meiner Division, der sie seit dem 12. August mit dem Einsatz bei Gribejewo unterstand, spreche ich allen Angehörigen der AA meine vollste Anerkennung für ihren tapferen Einsatz aus. Ich gedenke hierbei ihres verwundeten, tapferen Kommandeurs Major v. Kalben, sowie seines schneidigen Adjutanten und aller Gefallenen und Verwundeten …"
    gez. Danhauser
    Armeeoberkommando 9 – Der Oberbefehlshaber – vom 04. Oktober 1942
    "Die 328. Division kämpfte erfolgreich gegen die 39. russische Armee und hat ihren stolzen Anteil an der Kesselschlacht südwestlich Rshew … damit wird der Name Rshew zu einem Markstein der Geschichte der Division. Ich gedenke der tapferen Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften, die bei den harten Kämpfen der Division Leben und Gesundheit für Deutschland hingaben …"
    gez. Model
    Heeresgruppe Mitte – Der Oberbefehlshaber – vom 18. Oktober 1942
    "… In der Kriegsgeschichte des Ostfeldzuges der Heeresgruppe Mitte wird der Kampf der 328. Division in Angriff und Abwehr ein Ruhmesblatt und unvergessen bleiben."
    gez. von Kluge
    (...)
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    MfG Uwe

  • 328. Infanterie-Division
    (August/September 1942)
    im Raume Rshew-Subzoff-Ssytschewka
    Recherche & Zusammenstellung: by UHF51 • Berlin • Mai 2017
    Quelle: NARA / KTB AOK 9

    KOPIEREN VERBOTEN!
    (...)
    03.08.1942, 23.00 Uhr [AOK 9]
    Notiz über Stand der Truppenbewegungen bei der 328. I.D. um 19.00 Uhr:
    2. Zug 14.00 Uhr ab Ssytschewka,
    3. Zug 19.15 Uhr ab Nowo Dugino,
    4. Zug 20.00 Uhr ab Laschkino,
    5. und 6. Zug noch in Wjasma, Weiterfahrt bis 00.00 Uhr,
    7. Zug 09.35 Uhr ab Jarzewo,
    8. Zug 09.00 Uhr - 12.00 Uhr Einladen in Jarzewo;
    Stab und 1 Pi.Kp. bei Armee-Pionierschule in Nikolskoje,
    bespannte Teile der Nachr.Abt. im Unterkunftraum eingetroffen,
    Feldlazarett befindet 10 km nordostw. Ssytschewka.
    Beurteilung der Lage am 04.08.1942
    (...)
    Durch den 1. Einbruch muß damit gerechnet werden, das 4 Btle. der 161. I.D. z.Zt. nur
    beschränkt verwendungsfähig sind und 7 le. u. 1 s.Bttrn. von dem Einbruch betroffen sind.
    An Reserven hat die Armee den Stab der 328. I.D. mit 3 mittelst., 1 schwachen Btl.,
    2 Pi.Kpn., 3 le. u. 1 schw. Bttr. in den Abschnitt der 161. I.D. in Marsch gesetzt.
    Mit Eintreffen der ersten Teile im Raum Subzoff kann frühestens am Nachmittag des 4.8.
    gerechnet werden (2 Btle.). Bis zum 5.8. früh wird damit gerechnet, ein weiteres Btl. und
    die Art.Abt.bis in die Gegend Subzoff zu bringen.
    Bei der Breite des Einbruchs (etwa 15 km) ist mit den Teilen der 328. I.D. voraussichtlich
    nur eine schwache Abriegelung in Gegend Nikolskoje möglich. Ob das XXXXVI. Pz.Korps
    in der Lage ist, südl. der Einbruchsstelle einen ausreichenden Schutz für die Nordflanke der
    36. I.D. (mot) aufzubauen, erscheint fraglich.
    (...)
    Notiz über Unterstellungen und Stand der Bewegungen am 05.08.1942 um 01.00 Uhr:
    328. I.D.
    Stab in Murujewo (2,5 km westl. von Subzoff)
    I.R. 548
    Stab und II. Btl. (ohne 8. Kp.) bei 161. I.D.
    I. Btl. (ohne 4. Kp.) auf dem Marsch von Rshew nach Subzoff.
    4. und 8./548 werden in der Nacht 4./5.8. in Oßuga ausgeladen und erreichen Subzoff im
    Landmarsch.
    13./548 in Chlepenj.
    14./548 bei 161. I.D.
    I.R. 549
    Stab und II. Btl. bei 161. I.D.
    I. Btl. bei VI. A.K.
    III. Btl. (ohne 12. Kp.) seit 4.8., 23.00 Uhr in Oßuga ausgeladen und erreicht Subzoff im
    Landmarsch.
    12./549 wird z.Zt. in Ssytschewka ausgeladen und erreicht mit 2 Pi.Kpn. und ⅓14./549 im
    Landmarsch Subzoff.
    14./549 (ohne 2 Züge) in Burzewo westl. Ssytschewka, Geschütze in Instandsetzung bis
    5.8. abends.
    A.R. 328
    Stab und le. Abt. bei 161. I.D.
    schw. Bttr. in Gegend Ssytschewka.
    Pi.Btl., Stab und 1 Kp. südwestl. Bukontowo, werden noch in der Nacht 4./5.8. mit Lkw
    der 161. I.D. nach Subzoff gefahren.
    2 weitere Kpn. werden z.Zt. in Ssytschewka ausgeladen und marschieren über Chlepenj
    nach Subzoff.
    A.A. 328
    bei VI. AK (256. I.D.).
    N.A. 328
    mit Masse im Antransport von Wjasma nach Ssytschewka.
    (...)
    ::::::::::::::::::::
    AOK 9 - Ia - Nr. 3213 / 42 geh. / 30.7.1942 Fernschreiben - KR
    An 328. I.D., Korück 582, Gen.Kdo. XXIII. A.K.
    1.) 328. I.D. hat sich nach Abbrechen ihres bisherigen Auftrages am 31.7. mit allen Teilen
    nach Jarzewo in Marsch zu setzen und wird sodann im E-Transport über Wjasma nach
    Rshew gefahren.
    (...)
    AOK 9 - Ia - Nr. 3207 / 42 geh. / 30.7.1942 Fernschreiben - KR
    An 328. Inf.Div.
    Rgt.Stab und II./I.R. 549 sind sofort nach Bhf. Jarzewo in Marsch zu setzen. Von dort
    Verladung nach Rshew vorgesehen. Transportanmeldung über Bhf. Jarzewo.
    Die Division hat mit allen restlichen Teilen ihren bisherigen Auftrag bis 30.7. abends
    abzuschließen. Die Division hält sich bereit, ab 31.7. in Richtung Jarzewo abzumarschieren,
    um von dort ebenfalls nach Rshew verladen zu werden.
    Gruppe Matussek wird ab 31.7. Korück 582 unterstellt.
    Übernahme der Sicherung nach Abrücken der 328. I.D. durch Korück 582 und 197. I.D.
    wird gesondert befohlen.
    (...)
    AOK 9 - Ia - Nr. 3202 / 42 geh. / 30.7.1942 Fernschreiben - KR
    An Gen.Kdo. XXIII. A.K.
    A.A. 328 und I./I.R. 549 sind durch XXIII. A.K. aus ihren bisherigen Aufgaben heraus-
    zulösen und schnellstmöglich im Raum südl. Olenino zu versammeln. Mit Eintreffen im
    Versammlungsraum sind A.A. 328 und I./I.R. 549 Armee-Reserve.
    Befehlsübermittlung durch Gen.Kdo. XXIII. A.K.
    Die Verfügungsbereitschaft ist für jedes Btl. gesondert zu melden.
    (...)
    AOK 9 - Ia - Nr. 3203 / 42 geh. / 30.7.42 Fernschreiben - KR
    An 328. Inf.Div., Gen.Kdo. XXXXVI. Pz.K.
    Die im Raum Cholm - Lenino untergebrachte Artillerie der 328. I.D. (1 le.Abt. und 1 schw. Bttr.) sind schnellstmöglich über Ssytschewka in den Raum südl. Subzoff in Marsch
    zu setzen.
    Mit Eintreffen im Raum südlich Subzoff ist die Artillerie der 328. I.D. Armee-Reserve.
    Befehlsübermittlung durch Gen.Kdo. XXXXVI. Pz.K.
    (...)
    AOK 9 - Ia - Nr. 3225 / 42 geh. / 31.7.1942 Fernschreiben - KR
    An Gen.Kdo. VI. A.K., 328. I.D.
    I./I.R. 549 der 328. I.D. wird am 31.7. dem Gen.Kdo. VI. A.K. im E-Transport von Olenino
    nach Rshew zugeführt und unterstellt.
    (...)
    AOK 9 - Ia - Nr 3241 / 42 geh. / 1. Aug. 1942 Fernschreiben - SSD
    An 328. Inf.Div., Gen.Kdo. VI. A.K.
    328. I.D. wird Gen.Kdo. VI. A.K. mit Eintreffen in Rshew unterstellt. Einsatz der Division
    für beabsichtigten Gegenangriff ist vorzubereiten, beabsichtiger Einsatz ist zu melden.
    (...)
    AOK 9 - Ia - Nr. 3246 / 42 geh. / 2. Aug. 1942 Fernschreiben - KR
    An Gen.Kdo. VI. A.K.
    Orientierung über Antransport 6. und 328. I.D.
    6. I.D.: (...)
    328. I.D.:A.A. 328 abfährt 2.8., 00.00 Uhr Olenino. Anschließend werden Geschütze einer
    leichten und einer schweren Flak-Battr. in Olenino zur Verstärkung des Flakschutzes in Rshew verladen.
    Stab und II./I.R. 549 (3 Transporte) zwischen Jarzewo und Wjasma. 1. Transport kann 2.8.
    vormittags in Rshew eintreffen.
    Reste der Div. (I.R. 548 und 1 Btl. I.R. 549, 2 Pi.Kp., Teile Div.Stab und Nachr.Abt.) sind ab
    2.8., 04.00 Uhr in Jarzewo verladebereit.
    Landmarschteile:Bespannte Artillerie (10 l.F.H.) tritt 2.8. von Chanina auf Ssytschewka an;
    mot.-Art. (1 schwere Battr.) und 14./I.R. 549 liegen z.Zt. auf Schlammstraßen fest.
    (...)
    AOK 9 - Ia - Nr. 3256 / 42 geh. / 3.8.1942 Fernschreiben - KR
    An Gen.Kdo. VI. A.K., 328. Inf.Div.
    Sämtliche noch nicht eingesetzten Teile der 328. I.D. sind im Raum Tscherenkowo - Lunewo - Oschjakowo - Aleschewo - Sbojewo südostw. Rshew, südl. der Wolga
    unterzubringen und zur Verfügung der Armee bereitzuhalten. Dazu Stab 328. I.D.
    Befehlsübermittlung durch Gen.Kdo. VI. A.K.
    Das Eintreffen jedes einzelnen Transports der 328. I.D. in Rshew ist fernmündl. zu melden.
    (...)
    Armeeoberkommando 9 Abt. Ia 3264 / 42 geh. / A.H.Qu., den 4.8.1942
    An 328. Inf.Div.
    328. I.D. wird mit allen nicht eingesetzten Teilen dem XXXXVI. Pz.K. zur Abriegelung des
    Feindeinbruches am rechten Flügel 161. I.D. unterstellt.
    Alle Teile sind sofort in Richtung Subzoff in Marsch zu setzen. Die Ausladung der noch im
    Bahntransport befindlichen Teile der Division erfolgt im Bhf. Oßuga.
    Zur Verbindungsaufnahme mit 161. I.D. in Nikolskoje (7 km. ostw. Subzoff) und zum
    Abdrehen der von Oßuga im Marsch in den Unterbringungsraum südostw. Rshew
    marschierenden Truppenteile steht ein Storch AOK 9 zur Verfügung.
    (...)
    AOK 9 - Ia - Nr. 3265 / 42 geh. / 4.8.1942 Fernschreiben - KR
    An Gen.Kdo. XXXXVI. Pz.K., nachr.: Gen.Kdo. VI. A.K.
    328. I.D. wird mit allen nicht eingesetzten Truppenteilen dem XXXXVI. Pz.K. zur
    Abriegelung des Feindeinbruchs am rechten Flügel der 161. I.D. unterstellt.
    Es befinden sich im Marsch:
    II./A.R. 328 in Gegend Subzoff, Richtung Rshew;
    II./I.R. 549 seit 00.00 Uhr von Oßuga in den Raum südostw. Rshew.
    Im E-Transport werden erwartet:
    I.R. 548, 1 Btl. I.R. 549, 2 Pi.Kpn.;
    ferner nach Besserwerden der Wege:
    1 schw. Battr. u. 14./I.R. 549.
    Ia der Div. nimmt 4.8. vormittags Verbindung mit 161. I.D. in Nikolskoje auf.
    (...)
    AOK 9 - Ia - Nr. 3268 / 42 geh. / 4.8.1942 - KR
    An Gen.Kdo. VI. A.K., Gen.Kdo. XXXXVI. Pz.K.
    III./A.R. 6 und 14./I.R. 37 werden Gen.Kdo. XXXXVI. unterstellt und sind sofort nach
    Subzoff in Marsch zu setzen.
    Führer voraus zum Gef.Stand 328. I.D. in Murujewo (3 km westl. Subzoff).
    (...)
    Armeeoberkommando 9 Abt. Ia - A.H.Qu., den 4.8.1942
    An Chef 4. u. 8./I.R. 548
    4. u. 8./I.R. 548 werden im E-Transport bis Bhf. Oßuga gefahren, sind dort beschleunigt
    auszuladen und erreichen von dort aus auf Straße Oßuga - Pljatschewo - Borschowo die
    Gegend um Subzoff.
    Der älteste Führer voraus zur Einweisung zum Gefechtsstand der 328. I.D. in Murujewo,
    2,5 km westl. Subzoff.
    (...)
    Armeeoberkommando 9 Abt. Ia - A.H.Qu., den 4.8.1942
    An III./I.R. 549
    III./I.R. 549 erreicht im E-Transport Oßuga, ist dort beschleunigt auszuladen und erreicht
    auf Straße Oßuga - Pljatschewo - Borschowo die Gegend um Subzoff.
    Kommandeur voraus zur Einweisung zum Gefechtsstand der 328. I.D. in Murujewo,
    2,5 km westl. Subzoff.
    (...)
    Armeeoberkommando 9 Abt. Ia - A.H.Qu., den 4.8.1942
    An den Transportführer des Transportes 12./I.R. 549, 1. u. 2. /Pi. 328
    Sämtliche Teile des Transportes sind in Ssytschewka beschleunigt auszuladen und erreichen
    im Marsch auf Straße Ssytschewka - Chlepenj - Subzoff den Raum um Subzoff.
    Der älteste Führer voraus zur Einweisung zum Gefechtsstand der 328. I.D. in Murujewo,
    2,5 km westl. von Subzoff.
    Während des Marsches wird 14./I.R. 549 den marschierenden Teilen angegliedert.
    Von Chlepenj an muß mit dem Auftreten feindl. Panzer aus ostw. und nordostw. Richtung
    gerechnet werden.
    (...)
    AOK 9 - Ia - Nr. 3271 / 42 geh., A.H.Qu., den 4.8.1942
    Zum Schutz der Wasusa-Brücke bei Chlepenj und der Armee-Nachschubstraße von
    Chlepenj bis Bukontowo gegen aus ostw. und nordostw. Richtung durchgebrochene
    Feindpanzer wird Panzerschule Ssytschewka unter Führung von Hptm. van Gember
    eingesetzt.
    Panzerschule Ssytschewka setzt sich sofort mit allen verfügbaren Panzern nach Chlepenj
    in Marsch. Dort Kp.Gefechtsstand. Fernsprechanschluß wird durch Armee-Nachrichten-
    führer sichergestellt.
    Zur Verstärkung der Panzerabwehr an der Brücke von Chlepenj wird im Einvernehmen mit
    18. Flak-Div. 1 Flakkampftrupp der Heeres-Flak-Abt. 273 in Stärke von einer 8,8-cm und
    zwei 2-cm Geschützen der Panzerschule unterstell und nach Chlepenj zugeführt.
    Außerdem wird 13./I.R. 548 (1 leichter und 1 schwerer I.G.-Zug, der sich auf dem Marsch
    von Ssytschewka nach Chlepenj befindet, der Panzerschule vorübergehend unterstellt.
    (...)
    __________
    MfG Uwe

    Einmal editiert, zuletzt von UHF51 ()

  • AOK 9 - Ia - Nr. 3272 / 42 geh. / 4.8.1942 Fernschreiben - KR
    An Gen.Kdo. XXXXVI. Pz.K.
    1.) Die dem XXXXVI. Pz.K. in den Raum um Subzoff zugeführten und noch zuzuführenden
    Reserven (Teile 328. I.D., Armee- und Heerestruppen) sind in erster Linie dazu zu
    verwenden, die Front ostw. Subzoff zu stützen.
    Die Teile der 328. I.D. sind nach Möglichkeit später geschlossen unter dem Div.Kdo. der
    328. I.D. zu führen.
    2.) Zum örtlichen Schutz der Wasusa-Brücke bei Chlepenj und der Straße Chlepenj -
    Bukontowo ist durch die Armee die Panzerschule Ssytschewka mit 1 Pz. III, 1 Pz. II, 1 T-34 und 5 Pz. 38 (t) sowie unterstelltem Flakkampftrupp (ein 8,8-cm und zwei 2-cm Gesch.) der
    Heeres-Flak-Abt. 273 und 13./I.R. 548 (1 le. u. 1 s.I.G.-Zug) eingesetzt worden. Ihre spätere
    Unterstellung unter 5. Pz.Div. ist beabsichtigt.
    (...)
    Armeeoberkommando 9 Abt. Ia - Nr. 3274 / 42 geh. / A.H.Qu., den 4.8.1942
    Verteiler:XXXIX. Pz.K., 5. Pz.Div., Schtz.Rgt. 14
    5. Pz.Div wird bis zur Befehlsübernahme durch XXXIX. Pz.K. der Armee unmittelbar
    unterstellt und zunächst im Raum ostw. Ssytschewka versammelt.
    Verst. Schtz.Rgt. 14 (Schtz.Rgt. 14, III./A.R. 116, 1 Kp. Pz.Jg.Abt.53) übernimmt den
    Schutz des Brückenkopfes Chlepenj etwa in Linie Lukowinki - Wald nordostw. Bukontowo
    und verhindert dort weiteren Vorstoß von Feindkräften nach Westen und Südwesten. Die
    Masse des verst. Rgt. ist so bereit zu stellen, daß sie nach Südosten über Korotowo zur
    Abriegelung oder zum Angriff gegen einen von Burzewo nach Süden oder Südwesten
    vorgehenden Feind eingesetzt werden kann. Vorläufige Grenze zu XXXXVI. Pz.K.
    Zusammenfluß von Ghsat und Wasusa - Wasusa bis zur Einmündung der Beresujka -
    Verlauf der Beresujla - Isstratowo - Waldrand ostw. Pustoschka und Karamsino - Wlasowo
    (Orte einschl.). Schtz.Rgt. 14 klärt Richtung Subzoff zur Verbindung mit ostw. eingesetzten
    Teilen der 161. I.D. bezw. 328. I.D., und nach Südosten zur Verbindung mit XXXXVI. Pz.K.
    auf.
    Die zum Brückenschutz eingesetzte Panzerschule (Panzerschule, 13./I.R. 548 und 1 Flak-Kampftrupp Heeres-Flak-Abt. 273) wird dem Schtz.Rgt. 14 für diesen Auftrag unterstellt.
    Ablösung des Rgt. durch Kradschtz.Btl. u. A.A. der 1. Pz.Div. ist beabsichtigt.
    (...)
    AOK 9 - Ia - Funkspruch - D / 4.8.1942 [5.8.?]
    An Gen.Kdo. XXXXVI. Pz.K., 328. I.D., 161. I.D. {gleichlautend mit Anschr.-Übermittlung
    Brückenkopf Subzoff ist so zu bemessen, daß Verteidigung mit ausreichenden
    infantristischen-, artilleristischen- und Pz.Jg.-Kräften gewährleistet ist.
    Kommandeur 328. I.D. ist als Stützpunkt-Kommandant Subzoff einzusetzen und für die
    Verteidigung von Subzoff verantwortlich zu machen. Artillerie tief gliedern.
    (...)
    AOK 9 - Ia - Nr. 3289 / 42 geh. / 00.50 Uhr / 6.8.1942 Fernschreiben - KR
    An 5. Pz.Div.
    Für den Angriff der 5. Pz.Div. am 6.8. wird der Division voraussichtlich Sturmgeschütz-Abt.
    667 (Neukonstruktion) am 6.8. gegen Mittag nach Chlepenj zugeführt und unterstellt. Kdr.
    meldet sich sodann vormittag auf dem Gef.Stand.
    Für den Fall, daß ein Durchstoß auf Subzoff gelingt, ist Sturmgesch.Abt. 667 nach Subzoff
    vorzuziehen und der Gruppe Bülowius zu unterstellen. I-Dienste werden sodann im
    E-Transport nach Rshew gefahren.
    Desgleichen sind sämtliche der 5. Pz.Div. unterstellte Teile der 328. I.D. sodann nach
    Subzoff vorzuführen und der Gruppe Bülowius zu unterstellen.
    (...)
    AOK 9 - Ia - Nr. 3303 / 42 geh. / 6.8.1942 Fernschreiben - KR
    An Gen.Kdo. VI. A.K., 328. I.D., Nachr.: Gen.Kdo. XXXIX. Pz.K.
    Das vom XXIII. A.K. gestellte, im Raum ostw. Rshew bereitgestellte Res.-Btl. ist durch
    Gen.Kdo. VI. A.K. sofort nach Subzoff in Marsch zu setzen und der 328. I.D. zu
    unterstellen, um die Sicherungsfront an der Ossuga nach Süden zu verlängern zu können.
    Führer meldet sich beim Gefechsstand Gruppe Bülowius in Uwarowo, 4 km westl. Subzoff.
    (...)
    AOK 9 - Ia - / 18.30 Uhr 6.8.1942 Funkspruch - KR
    An 328. Inf.Div.
    Brückenkopf Subzoff ist zu halten.
    (...)
    AOK 9 - Ia - / 21.50 Uhr 6.8.1942 Funkspruch - Dringend
    An Gen.Maj. Bülowius, 328. I.D.
    Gen.Kdo. XXXIX. Pz.K., 14. I.D. (mot), nachrichtlich
    Ich mache es Ihnen zur Pflicht, falls Räumung Brückenkopf notwendig, Wolga - Wasusa - Stellung unter allen Umständen zu halten.
    Halten der Stellung von entscheidender Bedeutung für den gesamten Kampf der Armee.
    gez.v.Vietinghoff
    (...)
    AOK 9 - Ia - / 22.05 Uhr 6.8.42 Funkspruch - D
    An 328. I.D.
    IV./A.R. 104 eintrifft Subzoff 7.8. mittags. Möglichst geschlossener Einsatz mit
    II./A.R. 104.
    (...)
    AOK 9 -Ia- Nr. 3309 / 42 geh. / 00.20 Uhr 7.8.1942 Fernschreiben - KR
    An Gen.Kdo. XXXIX. Pz.K., 5. Pz.Div., 14. I.D. (mot), 328., 161. I.D., Gen.Kdo. VI. A.K.
    Dem Gen.Kdo. XXXIX. Pz.K. werden ab 7.8., 8.00 Uhr, die 5. Pz.Div., Gruppe Bülowius
    und 14. I.D. (mot) unterstellt.
    Auftrag: Verteidigung des Brückenkopfes Chlepen, der Wasusa-Wolga-Stellung und der
    HKL 14. I.D. (mot). Wo Feind die Wasusa bereits überschritten hat, ist sein weiteres
    Vorgehen an Osuga und zwischen beiden Flüssen zu verhindern. Die Sprengung der
    Eisenbahn- und Straßenbrücken ist, falls kein anderer Ausweg der Sperrung mehr möglich
    ist, freigestellt.Verhinderung eines Feindvorstoßes auf die Bahn Ssytschewka - Rshew.
    Über die Unterstellung der zur Bahnsicherung eingesetzten Kräfte folgt Sonderbefehl.
    Rechte Grenze zu XXXXVI. Pz.K. (Gruppe Grolig¹): Verlauf der Wasusa von Ssytschewka
    bis Istratowo (5. Pz.Div.) - Tschernikowo (5. Pz.Div.); -
    linke Grenze zu VI. A.K.: bisherige linke Grenze 14. I.D. (mot).
    Korpsgef.Stand: Nikitje.
    I.R. 84 (ohne 2 Kp.), luftgelandet, wird dem XXXIX. Pz.K. unterstellt und bis Oßuga im
    E-Transport zugeführt. Regiment erreicht mit Anfang Danilkowo zur Verfügung Gruppe
    Bülowius und ist dort mit weiteren Befehlen zu versehen. Vorderstes Btl. voraus zum
    Freihalten der Marschstraße. Rgt. wird in erster Linie zur Vrelängerung des Südflügels
    einzusetzen sein. Spätere Ablösung abgekämpfter Truppen durch das Rgt. anheimgegeben.


    1) Anmerkung: "Gruppe Grolig" = Stab Pz.Gren.Brig. 1, Pz.Gren.Rgt. 1, Kradschtz.Btl. 1,
    und unterstellte Eisb.Bautruppen (2., 3., 4. Kp. Eisb.Bau-Btl. 408, Feld-Eisb.Pi.Kp. 73)
    sowie RAD (RAD Gruppe 122.

    (...)
    AOK 9 - Ia - Nr. 3332/42 geh. / 19.15 Uhr 8.8.1942 Fernschreiben - SSD
    An Gen.Kdo. VI. A.K., nachr.: Gen.Kdo. XXXIX. Pz.K. gleichlautend
    Engerer Führungsstab des Gen.Kdo. XXVII. A.K. trifft 9.8. zur Übernahme der Unterlagen
    für die Befehlsführung im Abschnitt rechte Grenze Eisenbahn Pogoreloje - Rshew, linke
    Grenze Div.Grenze zwischen 14. I.D. (mot) und 256. I.D., ein. Befehlsübernahme erfolgt
    nach Eintreffen der Räderteile des Gen.Kdos. Der Zeitpunkt, zu dem die Befehlsübernahme
    erfolgen kann, ist durch Gen.Kdo. VI. A.K. zu melden.
    Nach Wiederherstellen der Verbindung zwischen XXXIX. Pz.K. und 328. I.D. ist die Übernahme des Befehls auch des Abschnitts der 328. I.D. durch Gen.Kdo. XXVII. A.K. geplant.
    (...)
    AOK 9 - Ia - Nr. 3343/42 geh. / 08.15 Uhr 9.8.1942 Fernschreiben - KR
    An Gen.Kdo. XXIII. A.K. (für I.R. 427), Gen.Kdo. VI. A.K., nachr.: Gen.Kdo. XXXIX.Pz.K.
    Verstärktes I.R. 427 wird, am 9.8. beginnend, im E-Transport von Olenino nach Rshew
    gefahren. Das Rgt. ist im Raum südostw. Rshew so unterzubringen, daß Einsatz in südlicher,
    südostwärtiger und ostwärtiger Richtung erfolgen kann.
    Erkundung durch das Rgt. ist sofort einzuleiten. Dazu Verbindung mit 328. I.D., 161. I.D.
    und rechtem Flügel 14. I.D. (mot) aufnehmen.
    Das Rgt. bleibt zunächst Armeereserve; Befehlsübermittlung durch Gen.Kdo. VI. A.K.
    Ein befehlsempfangender Offizier ist zu 328. I.D. nach Belogurowo, 7,5 km westl.
    Ssytschewka abzustellen.
    (...)
    Der Oberbefehlshaber der 9. Armee
    A.H.Qu., den 9.8.1942
    ...
    "Die Anerkennung für unsere schweren Abwehrkämpfe dürfen wir darin sehen, dass der
    Führer auf meinen fernmündlichen Antrag hin heute dem Oberst Postel, Führer der 161. Inf.Div.
    und dem Oberst von der Mosel, Kdr. I.R. 548 (328. I.D.) das Ritterkreuz des
    Eisernen Kreuzes für ihren und ihrer Truppen heldenmütigen Einsatz verliehen hat." ...
    Unterschrift: Model Generaloberst
    (...)
    AOK 9 - Ia - Nr. 3379/42 geh. / 16.00 Uhr 10.8.1942 Fernschreiben - KR
    An Gen.Kdo. XXXIX. Pz.K.
    Kampfgruppe Souchay (verst. I.R. 427) wird mit beendetem Eintreffen im Raume südostw.
    Rshew dem XXXIX. Pz.K. unterstellt. Kampfgruppe ist sogleich nach Südosten an den
    Südflügel der 328. I.D. heranzuführen mit der Aufgabe, am 11.8. die Ortschaften Werigino
    und Borschtschowo wegzunehmen, um dann die Ossuga-Linie Markowo - Danilkowo zu
    gewinnen. Heranziehen über Gen.Kdo. VI. A.K.und durch Befehlsempfänger bei 328. I.D.
    möglich. Außerdem wird dem XXXIX. Pz.K. zum Einsatz bei 102. I.D. mit sofortiger
    Wirkung Rgts.Stab und Rgts.Einheiten I.R. 195 (Ssytschewka) unterstellt. Spätere
    Zuführung II./I.R. 195 ist ebenfalls beabsichtigt.
    (...)
    AOK 9 - Ia - Nr. 3378/42 geh. / 16.05 Uhr 10.8.1942 Fernschreiben - KR
    An Gen.Kdo. XXIII. A.K.
    Zur Einleitung des weiteren Herauslösens der Masse der 129. I.D. ist sofort von dieser
    Div. ein Rgts.Stab mit Rgts.Einheiten und 1 Btl. aus der Front herauszuziehen und
    beschleunigt nach Rshew zur Verfügung des AOK in Marsch zu setzen.
    Die genannten Truppenteile sind im Raum Olenino zu versammeln; von dort E-Transport
    nach Rshew.
    Gen.Kdo. XXIII. A.K. meldet Beendigung der Versammlung und Transportbereitschaft
    (Transportstärke an Bv.T.O. Außenstelle Rshew).
    Gen.Kdo. VI. A.K.sorgt für Unterbringung im Raum südostw. Rshew, südl. der Wolga.
    Befehlsübermittlung durch VI. A.K.; Befehlsempfänger außerdem zu 328. I.D. nach
    Belogurowo, 7,5 km westl. Subzoff.
    (...)
    Armeeoberkommando 9 Abt. Ia, A.H.Qu., den 11.8.1942
    1.) Mit sofortiger Wirkung wird Oberstlt. Matussek zum Stützpunkt-Kommandanten von
    Ssytschewka bestimmt.
    Vertreter: Major Donner, Kdr. H.Flak-Abt. 273.
    2.) Oberstlt. hat sofort die gesamten Unterlagen von Major Donner zu übernehmen.
    Oberstlt. Matussek hat seine Arbeitsräume in der Armee-Ausbildungsschule; im Falle eines
    Ortsalarmes bezieht er den Gefechtsstand beim Kdr. der H.Flak-Abt. 273 im Hochhaus auf
    dem Marktplatz.
    Für das Armeeoberkommando Der Chef des Generalstabes [Unterschrift: Krebs]
    (...)
    __________
    MfG Uwe

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    Neuaufstellung in Frankreich (A.A. 328):

    Ende September 1942 rollten die Transporte der fast aufgeriebenen 328. Infanterie-Division und der nun wieder mit ihr vereinigten Reste der Aufklärungs-Abteilung 328 zur Neuaufstellung nach Frankreich. Auf dem Tr.Üb.Pl. Mailly-le-Camp in der Champagne erfolgte die Umgliederung von der Aufklärungs-Abteilung zur Schnellen Abteilung 328. Es wurden als 2. und 3. Schwadron zwei Panzer-Abwehreinheiten unter OLt. Voß (2.) und Hptm. Bolten (3.) zugeführt. Die 1. Schwadron blieb auf Rädern und erhielt als neuen Chef OLt. v. Wellmann-Eichhorst. Hier sammelten sich die alten Angehörigen der Abteilung, die Reste aus Russland, Verwundete und solche Männer, die bei der Kav.Ers.Abt. 5 in Stolp waren. Die Ausstattung mit motorisierten Fahrzeugen war erstklassig, für die Pz.Abwehr-Kanonen kamen Vickers-Armstrong-Schlepper. Inzwischen war auch der Kommandeur nach seiner Verwundung aus dem Lazarett wieder zur Abteilung gekommen und der Ausbildungsbetrieb lief auf vollen Touren.
    Im November 1942 wirkten Teile von uns an der Besetzung des bisher freien Teiles Frankreichs mit und anschließend ging die Schnelle Abteilung 328 an der französischen Mittelmeerküste, südlich von Avignon, als Sicherung in Stellung. Im Februar 1943 wurde die 1. Schwadron als Wachschwadron nach Avignon kommandiert. Dass sie auch im Wachdienst Hervorragendes leistete, wie einst im Großkampf, beweist folgender Befehl:


    Armeegruppe Felber H.Qu., den 26. 3. 1943
    Der Befehlshaber

    Die bisherige Wachschwadron bei der Armeegruppe, 1./Schnelle Abteilung 328, hat sich während ihres vierwöchigen Einsatzes in Avignon durch besonders gute, straffe und disziplinierte Haltung in und außer Dienst hervorgetan. Es war mir eine Freude, die ausgezeichnete Schwadron in ihrer Tätigkeit zu beobachten. Vor dem Abmarsch habe ich ihrem Führer, Lt. d.R. Lammers, sowie den anderen Offizieren, Unteroffizieren und Mannschaften meine rückhaltlose Anerkennung aussprechen können.
    gez. Felber
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    Personell war die Abteilung wieder voll aufgefüllt worden. Zum ersten Mal seit seinem Bestehen gab es keine Fehlstellen bei den Offizieren.

    Offizierstellenbesetzung am 01.05.1943


    Abteilungskommandeur: Major v. Kalben
    Adjutant: Leutnant Becker
    Ordonannzoffizier: Oberleutnant Draeger
    Nachrichtenzugführer: Stabswachtmeister Braband
    Zahlmeister: Kriegsverwaltungsinspektor (K.V.I.) Marzikowski
    Abteilungsarzt: Oberarzt Dr. Krause
    Kriegs-Ing.: Märrig
    Kriegs-Techn.: Diemer


    1. (Radf.) Schwadron:
    Chef: Oberleutnant Wellmann-Eichhorst
    Zugführer: Leutnant Neumann, Leutnant Lammers
    2. (Pz.Jg.) Schwadron:
    Chef: Oberleutnant Voß
    Zugführer: Leutnant Becker (II), Leutnant Murawski
    3. (Pz.Jg.) Schwadron:
    Chef: Hauptmann Bolten
    Zugführer: Leutnant Wiesner, Fahnenjunker-Wachtmeister Mecke


    Im Mai 1943 wurde unser Kommandeur Major v. Kalben zur 1. Kosaken-Kavallerie-Division versetzt, wo er ein Reiter-Regiment übernahm. Bei seiner engen Verbundenheit mit unserer Abteilung war der Abschied nicht leicht. Als neuer Kommandeur kam von der Schule für Schnelle Truppen Rittmeister Stecken. Die feierliche Verabschiedung des alten und Einführung des neuen Kommandeurs fand am 13. Mai 1943 in Marignane statt, bei welcher Gelegenheit der Divisionskommandeur, Gen.Lt. v. Tresckow, nach einer Ansprache an seine "Rshew-Abteilung" den Führerwechsel selbst durchführte. Ein Vorbeimarsch beschloss diesen für die Abteilung denkwürdigen Tag. Unser alter Kdr. verabschiedete sich von seinen Männern mit folgendem Abteilungs-Sonderbefehl vom 13.05.1943:
    Soldaten der Schnellen Abteilung 328!
    Mit dem heutigen Tage übergebe ich, selbst an anderer Stelle eingesetzt, den Befehl über die Abteilung meinem Nachfolger, Rittmeister Stecken. Über ein Jahr habe ich als Euer Kommandeur die Ehre gehabt, Euch zu führen.
    Bei Montrowskije am Dnjepr, im Sturmangriff auf Demidowo, in der harten Verteidigung bei Krasnaja, beim schwungvollen Vormarsch in den Kessel südl. Rshew bis Warwarino und schließlich bei den schweren Abwehrkämpfen gegen vielfache Übermacht in der Sommerschlacht von Rshew habe ich gesehen, welche großen soldatischen Leistungen Ihr durch Euren Mut und Eure Disziplin vollbracht habt.
    Es ist mir ein Bedürfnis, Euch hierfür in der Stunde meines Abschiedes meinen Dank und meine Anerkennung auszusprechen.
    In Ehrfurcht gedenke ich dabei unserer Gefallenen, die wir alle niemals vergessen werden. Die Zeit, in der ich die Abteilung führte, gehört zu der schönsten, erfolgreichsten, aber auch schwersten meiner Soldaten-jahre während zweier Weltkriege. Sie wird das kameradschaftliche Band bleiben, das uns für alle Zeit fest verbindet.
    Ich verlasse Euch in der Gewißheit, daß in neuer Zusammensetzung und Bewaffnung und unter bewährter frischer Führung die Abteilung, der verpflichtenden Tradition ihres Ruhmes von Rshew entsprechend, alle ihr gestellten Aufgaben lösen wird, wie sie es stets tat, Furchtlos und treu!
    Meine besten Wünschen begleiten jeden einzelnen von Euch.

    gez. v. Kalben,
    Major u. Abteilungs-Kdr.
    Verteiler: wie A.T.B. 5


    Am 22. und 23.05.1943 wurde die Abteilung im Eiltransport von Beaucaire südwestlich von Avignon nach Krassnograd südwestlich von Charkow/Ukraine transportiert und erreichte dann im Fußmarsch das 18 km langgezogene Dorf Starowerowka. Gegenüber der Trostlosigkeit Mittelrusslands wirkten Landschaft und Quartiere des Südens direkt angenehm. Zunächst hatte die Abteilung hier noch eine längere Zeit der Ruhe. Fahrzeuge und Kanonen, die in Frankreich verblieben waren, wurden neu zugeführt. Die 2. Schwadron erhielt endlich die begehrte 7,5-cm-Kanone Ts 40, während die 3. Schwadron mit der 7,5-cm-Pak 97/38 begnügen musste. Als Zugmittel kamen 3-to-ZgKw. Zunächst auf dem Kommandowege wurde eine 2. Radfahr-Schwadron, die seinerzeit in Mailly-Camp nicht genehmigt wurde, wieder aufgestellt. Sie erhielt OLt. Draeger als Chef und die Nummer 4 innerhalb der Abteilung. Mitte Juli 1943 erfolgte der erste Einsatz von Teilen der Abteilung, um einen Vorstoß des bei Isjum durchgebrochene Gegners abzuriegeln. Die 3./328, verstärkt durch einen Zug der 2., und die 4. Schwadron kämpften an dem bedrohten Abschnitt. Sie kehrten aber bald wieder zur Abteilung zurück, die inzwischen etwa 4 km hinter der Front als Reserve lag. Anfang August 1943 begannen die großen Angriffe der russischen "Woronesh-Front" (in etwa vergleichbar mit einer deutschen Heeresgruppe), denen Mitte des Monats der Ansturm der "Steppen-Front" auf Charkow und Isjum folgte. Nach dem Einbruch bei Suchaja Gomolsche wurde die Abteilung in den Großkampf geworfen und erlebte wieder schwere Wochen. Unser Kdr. Major Stecken stand schwierigen Situationen gegenüber. Durch gut angesetzte Gegenangriffe konnte der Gegner zunächst zum Stehen gebracht werden, aber immer wieder griff er mit gewaltiger Übermacht an. Ähnlich wie ein Jahr zuvor bei Rshew waren die Verluste sehr hoch. Am 23.08.1943 fielen innerhalb weniger Stunden bei der 4. Schwadron drei Offiziere aus. Ihr tapferer Oberleutnant Draeger fiel an der Spitze seiner Männer bei einem Gegenangriff. Die hohe Achtung, die er bei der gesamten Abteilung genoss, zeigte sich bei seiner Beerdigung. Männer vom Tross holten ihn aus der vordersten Linie, bahrten ihn beim Abt.Gef.Stand auf und zimmerten einen Sarg. Und das alles ohne jeden Befehl! Vom Kommandeur wurde die Erlaubnis für eine Beisetzung mit allen militärischen Ehren erwirkt, die er wegen der weitergehenden Kampfhandlungen nicht ohne Sorge gab.
    Als es vorübergehend etwas ruhiger zu sein schien, brachte am 24.08.1943 eine Zugmaschine den Toten zum Ehrenfriedhof der 328. Infanterie-Division nach Kissili; alle abkömmlichen Männer der Abteilung waren gekommen, auch war ein Zug der 3. Schwadron unter Lt. Kolberg aus der Stellung gezogen, um dem Schwd.Chef die letzte Ehre zu erweisen. Den Sarg trugen Uffz. vom Abt.Stab, einer mit dem Ordenskissen voran. Nach den Abschiedsworten des Div.Pfarrers und der Salve des Ehrenzuges brausten russische Flieger über den Friedhof, und Granaten schlugen in seiner Nähe ein. Der Kampflärm der Front wurde während der ganzen Feier gehört.
    Auch die nächsten Tage standen im Zeichen harter Abwehrkämpfe in unseren Stellungen am Dnjepr. Die 4. Schwadron führte nun Leutnant Becker, bis auch er am 29.08.1943 fiel. Der Chef der 1. Schwadron, Oberleutnant Wellmann-Eichhorst, wurde schwer verwundet, und Leutnant Lammers, der die Schwadron übernommen hatte, fiel am 01.09.1943. Ein harter Schlag traf die Abteilung, als wieder, wie vor einem Jahr, ihr Kommandeur, Major Stecken, schwer verwundet wurde und zum Hauptverbandsplatz kam. Die beiden Radfahr-Schwadronen waren völlig ausgeblutet und nicht mehr einsatzfähig; die 1. Schwadron zählte noch 25 Mann, die 4. Schwadron sogar nur noch 6 Männer. Die beiden Pak-Schwadronen waren trotz hoher Ausfälle noch kampfkräftig geblieben. Da die Schnelle Abteilung 328 nun ohne Kommandeur und auch der Adjutant Leutnant Becker gefallen war, wurden die Pak-Schwadronen einem anderen Verband zugeteilt. Die Reste der Radf.Schwadronen, des Stabes und der Trosse wurden anderen Divisionen zugeführt; nur ein kleiner Rest des Stabes, Waffenmeister, Schirrmeister usw. kamen nach Frankreich, um den Grundstock zur Neuaufstellung zu bilden. Aber dazu kam es nicht mehr, die vorhandenen Männer wurden zu anderen Einheiten versetzt.
    Dies war nun im Herbst 1943 das Ende einer Abteilung, die sich überall bewährt hatte, wo sie eingesetzt war. Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften waren in einer Schicksalsgemeinschaft eng verbunden. Die Kameradschaft in der Abteilung war hervorragend, und wenn es nötig war, gab jeder sein Bestes. Das zeigte sich bei Rshew und ebenso am Dnjepr.
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    MfG Uwe