Ozolaine bei Bauska - Lettland; 16.08.1944

  • Hallo zusammen,
    wir versuchen aktuell die Kriegsgeschichte meines Schwiegervaters zu rekonstruieren.
    Im Speziellen sind wir an eine möglichts nahe Einschränkung des Gebietes der Verwundung interessiert.
    Vielleicht kann uns dabei und zu anderen Fakten von dem Diensantritt am 01.02.1944 bis zu seiner Verwundung
    am 16.08.1944 jemand behilflich sein.



    Es muss in der Nähe von Dünaburg bzw. dem damaligen Birsen gewesen sein.
    Eine Datei des des Deckblattes zum Krankenblatt befindet sich im Anhang
    Alle Infos die wir dazu bekommen können helfen uns weiter,



    Folgende Daten sind bekannt:



    Truppenteil: 11./Gren. Feldausb. Rgt.639
    Geburtsjahr: April 1926
    Verwundung: 16.08.1944
    lt. Krankenakte Zugang am 16.08.1944 aus HVP (??.??.) 2/290
    Feldpostnummer der Dienststelle 32539 E



    Danke im Voraus


    Quelle: s.u.

  • Moin "Reserva",


    zu den Einträgen in der rechten Spalte des abgebildeten Krankenblatts:


    Zugang am 16.8.44
    woher? HVP San.Kp. 2/290 [Hauptverbandplatz Sanitäts-Kompanie 2/290, 290. Inf.Div.]
    überwiesen
    verlegt am 14.9.44
    wohin? Kr.S.Stelle Neugut [Kranken-Sammel-Stelle; dt. Ortsname; heute lett. Vecumnieki, Lettland, Koord. 56° 36′ 23″ N 24° 31′ 20″ E, https://de.wikipedia.org/wiki/Vecumnieki]
    überwiesen
    verlegt am Zug. am 15.9.44
    wohin? Feldlaz. 121 [Feldlazarett 121]
    überwiesen
    verlegt am 21.9.44
    wohin? H.-Lazarett [Heimat-Lazarett, unbenannt]
    entlassen 5.4.45
    Res.Laz. Wesermünde [Reserve-Lazarett Wesermünde]


    Zur Einheit Grenadier-(Feldausbildungs-)Regiment 639, (Feldausbildungs-)Division Nord: http://www.lexikon-der-wehrmac…sbDiv/NordFeldAusbDiv.htm


    Zur 290. Inf. Div., zu deren San.-Densten die San.Kp. 2/290 gehörte: http://www.lexikon-der-wehrmac…teriedivisionen/290ID.htm
    Im Buch „290. Infanterie Division 1940 - 1945“ wird berichtet, daß die Division sich am 17. Juli 1944 über Rossiza in Richtung Kraslava über die lettische Grenze zurückzog.


    Am 19.09.1944 war die San.Kp. 2/290 in Olaine, Lettland, im Einsatz (Koord.: 56°47' N 23°56' E), ca. 30 km nw. von [Vecumnieki.
    Ein Einsatzort am 16.08.1944 liegt mir bislang nicht vor.


    Biržai (deutsch Birsen) liegt im Norden Litauens nahe der lettischen Grenze.


    Zur tatsächlichen Feldpostnummer (FPN) des III. Bataillons des Gren.Feldaub.Rgt. 639:
    38976
    (12.3.1943-7.9.1943) Stab III u.9.-12. Kompanie Grenadier-(Feldausbildung) Regiment 639
    FPN-Kennbuchstabe E = 12.Kp./Gren.Feldausb.Btl. 639 (die 11. Kp. wäre Buchstabe D gewesen). Da aber die FPN per se unzutreffend war (s. im folgenden), ist der eingetragene Kennbuchstabe sowieso irrelevant.


    Zur im Krankenblatt für den Truppenteil eingetragenen Feldpostnummer: Sie trifft hier offensichtlich nicht zu, denn sie gehörte bereits seit dem FPN-Vergabezeitraum 12.3.1943-7.9.1943 zu einem völlig anderen Truppenteil und ist offenbar irrtümlich eingetragen worden:
    32539
    (12.3.1943-7.9.1943) Zugführerschule AOK 16

  • Moin "Reserva",


    das Krankenblatt wurde übrigens angelegt vom Ortslazarett Neugut, betrieben von der San.Kp. 1/161, nach Zugang vom H.V.Pl. San.Kp. 2/290 (am 16.08.1944).


    Habt Ihr für Deinen Schwiegervater bereits bei der WASt, Berlin, einen vollständigen militärischen Werdegang beantragt?

  • Hallo Reserva,


    anbei noch ein paar Informationen zum Infanterie-(Feldausbildungs-)Regiment 639:


    1. Aufstellung:


    * 7.9.1942 fur die Heeresgruppe Nord aus Reichsarbeitsdienst; Stämme und Ausbildungspersonal aus
    WK VIII (Wehr-Ersatz-Inspektion Liegnitz); die drei Bataillone wurden auch als Infanterie- und
    Jäger-Feldausbildungs-Bataillone bezeichnet; Grenadier-(Feldausbildungs-)Regiment 639 seit
    15.10.1942; gab 2.2.1944 das II. Bataillon als Kampf-Bataillon an die 61. Infanterie-Division ab, es
    wurde am 12.3. aus dem am 10.1.1944 durch die Division gebildeten I./Grenadier-Feldausbildungs-
    Regiment D ersetzt; Grenadier-Regiment 639 seit 15.2.1945.


    2. Gliederung:


    I. 1-4, II. 5-8, III. 9-12 (seit 1943 13. Lehr-Kompanie)


    3. Unterstellung:


    388. (Feldausbildungs-)Division: Nordrußland Feldausbildungs-Division Nord (seit 19.5.1944):
    Nordrußland Feldausbildungs-Division Kurland (seit 2.2.1945): Kurland Infanterie-Division Kurland
    (seit 15.2.1945): Kurland


    4. Ersatz:


    110 (Panzer-Grenadier) Liegnitz; 18.12.1942 E 164 Freudenthal/Sud., Tarnowitz/OS, WK VIII


    Quelle: VMD


    Gruß
    Michael


    PS: Da wir hier mit Quellenangaben arbeiten, habe ich diese jetzt bei deinem Krankenblatt nachgetragen. Sofern dies nicht richtig sein sollte, bitte kurz bescheid geben.

  • Nachtrag:


    Grenadier-(Feldausbildungs-)Regiment D


    1. Aufstellung:


    * 10.1.1944 bei der Feldausbildungs-Division Nord; 5.2.1944 wurde das IV. in II. und das II. in III.
    Bataillon umbenannt; 10.3.1944 aufgelöst; das I. bildete das II./Grenadier-Feldausbildungs-Regiment 639, das II. und III. die gleichen Bataillone beim Rgt 640.


    2. Gliederung:


    I. 1-4, II. 5-8, III. 9-12, IV. 13-16


    3. Unterstellung:


    388. (Feldausbildung) Division, Nordrußland


    Quelle: VMD


    Gruß
    Michael

  • PS: Da wir hier mit Quellenangaben arbeiten, habe ich diese jetzt bei deinem Krankenblatt nachgetragen. Sofern dies nicht richtig sein sollte, bitte kurz bescheid geben.

    Moin Michael,


    das die relevanten Daten liefernde Krankenblatt, erstellt vom Ortslazarett Neugut, betrieben von der San.Kp. 1/161, ist keine private Quelle ...

  • Hallo Jürgen,


    ich bin mir jetzt nicht sicher ob wir beide etwas aneinander vorbei reden. Ich meine mit Quelle nicht die Person oder Einrichtung, die dieses Dokument erstellt oder ausgegeben hat. Ich meine damit in wessen Hand sich dieses befindet bzw. ob dieses von der Wast oder einer anderen Einrichtung zur Verfügung gestellt wurde.


    Gruß
    Michael

  • Hallo zusammen,


    erst einmal allen eine "frohes Weihnachtsfest!"


    Ich möchte mich für die schnelle Reaktion mit Antworten bedanken.


    ....meine Eingrenzung für das Gebiet der Verwundung würde ich rund um das damalige Birsen
    vornehmen. Nach meinen Recherchen und den Lagekarten vom 01.08.
    bzw. 01.09. war die 290´ste in dem Gebiet und nach Auszügen aus den Wehrmachtsberichten
    des OKW fanden am 16.08.nördlich von Birsen starke Kämpfe statt...


    Ich denke, es könnte passen.


    Was meint ihr?


    MfG


    Reserva

  • Ich meine mit Quelle nicht die Person oder Einrichtung, die dieses Dokument erstellt oder ausgegeben hat. Ich meine damit in wessen Hand sich dieses befindet bzw. ob dieses von der Wast oder einer anderen Einrichtung zur Verfügung gestellt wurde.

    Moin Michael,


    richtig, letzteres - und das ist, wie hier ein Krankenblatt, i. d. R. nicht privat (außer das Original selbst befindet sich in privatem Besitz).
    Man gibt daher Quellen i. d. R. nach ihrem Ursprung an, falls dieser bekannt ist, benennt also das Originaldokument und dessen Ersteller und gibt die ständige Fundstelle an.
    Alles andere wäre ja unbestimmt und je nach jeweiligem Besitzer beliebig wechselnd.
    Also bspw. "Krankenblatt, erstellt am 16.08.1944 vom Ortslazarett Neugut, betrieben von der San.Kp. 1/161, Original im Archiv XY (Kopie in privatem Besitz)".
    Diese Quellenangaben sind wichtig für jeden, der mit dem Originaldokument arbeiten möchte.

  • Moin "Reserva",


    es wäre für uns hilfreich, wenn Du hier erwähnen würdest, daß Du Dich am Freitag mit derselben Frage nun auch an das FdW gewandt hast, und dort erhaltene Ergebnisse hier angeben würdest - und umgekehrt.
    Damit könnte unnötige, kapazitätsbindende Doppelrecherche mit denselben Ergebnissen vermieden werden.

  • ....meine Eingrenzung für das Gebiet der Verwundung würde ich rund um das damalige Birsen vornehmen. Nach meinen Recherchen und den Lagekarten vom 01.08. bzw. 01.09. war die 290´ste in dem Gebiet und nach Auszügen aus den Wehrmachtsberichten des OKW fanden am 16.08.nördlich von Birsen starke Kämpfe statt...


    Ich denke, es könnte passen.


    Was meint ihr?

    Moin "Reserva",


    das ist so nicht ganz zutreffend. Die 290. Inf.Div. hat Birsen nicht erreicht:

    Zitat von Walter Schelm und Dr. Hans Mehrle

    "Die Geschichte der 215. Infanteriedivision"
    Ausschnitte ab Seite 251 ff., Kämpfe um Birzai


    Am 5. August erreichten Truppenteile der 290. I.D. den Raum ostwärts Birsen, am Morgen des 6. August trat die Rote Armee mit starken Panzerkräften und neuen Infanteriedivisionen zum Angriff beiderseits Birsen an. Gegen Abend war jede Verbindung nach Norden und Westen abgerissen. Die ersten Feindpanzer standen schon im Rücken des Regiments auf der Rollbahn Schönberg – Birsen.
    Der Regimentskommandeur [G.R. 390] entschloss sich, die letzte Möglichkeit zum Rückzug auszunützen, und zog in der Nacht am Ufer des Birsen – Sees mit dem ganzen Regiment nach Osten und dann in langer Kolonne zusammen mit Einheiten der 290. I.D. nach Norden. Zum Teil marschierten die russischen Kolonnen, nur wenige hundert Meter entfernt, parallel durch die Nacht. Im Morgengrauen bezog das Regiment eine Stellung beiderseits Dauknischkiai. Das Regiment wurde der 290. I.D. unterstellt. Kaum waren die Posten aufgestellt, dröhnten schon die russischen Panzerkanonen. Ein schwerer Panzerangriff zersprengte die Einheiten der 290. Division.

    Die Lagekarte vom 01.08.1944 zeigt die K.Gr. 290 vielmehr n. Suweinischken, von wo sie bis zum 01.09.1944 (Lagekarte) nach Nordosten in den Raum nö. Skaistkalne verlegt wurde.


    Bereits am 15.08.1944 jedoch (s. Lagekarte unten, wie dann auch auf Lagekarte 01.09.1944) befand sich die 290. Inf.Div. n. Skaistkalne unmittelbar nö. Ozolini, ö. Bauska (dt.: Bauske).


    Von Ozolini (lett. Ozolaine) führt eine Straße über Keri direkt nach Norden nach Vecumnieki, dt. Neuhof, wo sich das Ortlazarett der San.Kp. 1/161 befand. S. angehängte Wehrmachtskarte.


    Der genaue Ort der Verwundung wird sich nicht ermitteln lassen. Zum einen war auch die 290. Inf.Div., wie in diesen Abwehrschlachten aufgrund der Notwendigkeit schneller Abriegelung von Einbrüchen des Gegners häufig notwendig, dort nicht geschlossen im Einsatz, zum anderen hängt der Ort der Verwundung von der genauen Stellung der 11./Gren.(Feldausb.)Rgt. 639 ab, die unbekannt bleiben wird.

  • Hallo Jürgen,

    richtig, letzteres - und das ist, wie hier ein Krankenblatt, i. d. R. nicht privat (außer das Original selbst befindet sich in privatem Besitz).
    Man gibt daher Quellen i. d. R. nach ihrem Ursprung an, falls dieser bekannt ist, benennt also das Originaldokument und dessen Ersteller und gibt die ständige Fundstelle an.
    Alles andere wäre ja unbestimmt und je nach jeweiligem Besitzer beliebig wechselnd.
    Also bspw. "Krankenblatt, erstellt am 16.08.1944 vom Ortslazarett Neugut, betrieben von der San.Kp. 1/161, Original im Archiv XY (Kopie in privatem Besitz)".
    Diese Quellenangaben sind wichtig für jeden, der mit dem Originaldokument arbeiten möchte.

    bei vielen Sachen hier im Forum habe ich schon einen ziemlich hohen Maßstab an den Tag gelegt aber in diesem Punkt komme ich auch an meine Grenzen. Es ist generell schon sehr schwer überhaupt alles mit entsprechenden Quellen zu hinterlegen bzw. diese einzufordern aber diese Detailarbeit kann ich hier nicht nachhalten.


    Ich bin schon sehr froh darüber, dass wir das hier so einigermaßen leisten können. Viele andere Foren machen überhaupt nichts in dieser Richtung. Besonders gut finde ich auch die fehlende Rückmeldung von Reserva!


    Ich bitte dich jetzt ein letztes mal um eine Rückmeldung zur Quellenangabe des Krankenblatts, OK? Ich habe auch etwas anderes zu tun als hier solchen Informationen hinterher zu laufen!


    Gruß
    Michael


    @Jürgen, für die Kartenausschnitte sehe ich aber leider auch keine Quelle.

  • @Jürgen, für die Kartenausschnitte sehe ich aber leider auch keine Quelle.

    Moin Michael,


    die rechte ist entsprechend bezeichnet: "Wehrmachtskarte Raum Ozolini, Lettland - T57 Jakobstadt". Als Suchbegriff eingegeben, hat man sie sofort ...


    Für die linke habe ich keine, sie liegt bei mir als kleiner Kartenausschnitt einer mir unbekannten Lagekarte auf dem Rechner. Früherer Zufallsfund.

  • Hallo Michael,


    es tut mir leid wenn ich hier zu Verzögerungen geführt habe,
    die Ewartungshaltung war für mich nicht verständlich.


    Bei dem Deckblatt der Krankenakte handelt es sich um ein Foto des Originals,
    welches im Famieleinbesitz ist und zur weiteren Behandlung in den darauffolgenden Jahren
    als Grundlage diente.


    Viele Grüße,
    Reserva

  • Moin "Reserva",


    es wäre für uns hilfreich, wenn Du hier erwähnen würdest, daß Du Dich am Freitag mit derselben Frage nun auch an das FdW gewandt hast, und dort erhaltene Ergebnisse hier angeben würdest - und umgekehrt.
    Damit könnte unnötige, kapazitätsbindende Doppelrecherche mit denselben Ergebnissen vermieden werden.


    Hallo Jürgen,


    wie du dir ja selber ein Bild gemacht hast, sind die Informationen aus dem o.g. Forum zu meinem Thema eher dünn.
    Sollten aber dort noch Infomationen kommen, die hier bei der tollen Beteiligung einen Mehrwert versprechen,
    würde ich selbsverständlich diese hier einfließen lassen.


    Viele Grüße,
    Reserva

  • Bei dem Deckblatt der Krankenakte handelt es sich um ein Foto des Originals, welches im Famieleinbesitz ist und zur weiteren Behandlung in den darauffolgenden Jahren als Grundlage diente.

    Moin "Reserva",


    das ist leider zweideutig formuliert - was von beiden ist nun im Familienbesitz? Das Foto oder das Original?

  • Hallo zusammen,


    der der Chronik der 290 Infanterie-Division ist dazu folgendes festgehalten:


    Wieder war das Grenadier-Regiment 502 als erstes vorausgeworfen worden und stand am 1. August nordostwärts Birsen an der Memele. Die allgemeine Lage war völlig unklar. Die Truppe wußte nicht, dass an diesem Tag die Spitzen der 3. Weißrussischen und der 1. Balt. Front über Mariampol bei Suwalki die ostpreussische Grenze erreichten, auch nicht, dass die 2. Balt. Front bereits südlich an Riga verstösst.


    In der Abwehrlinie steht die 290. Infanterie-Division nordostwärts und nördlich Birsen bei Radviliskis.
    Südlich Birsen hatte bis zum 31. Juli eine Kampfgruppe der Flakartillerie die Strasse nach Norden absperren können. Am 1. August warf eine starke feindliche Vorausabteilung sie zurück und besetzte Birsen.


    Die 215. Infanterie-Division erhielt Befehl, von Skaistkalne (Schönberg) über den Memelefluss gegen Birsen vorzugehen und den Strassenknotenpunkt zu besetzten. Der Feind zog Verstärkungen heran. Die 215. Infanterie-Division ging auf die Ausgangsstellung an der Memele zurück.


    Noch konnte die Straße entlang der Memele in Richtung Jaunsaule-Bauske nicht preisgegeben werden und am 4. August sollte Birsen von den 3 Divisionen 290, 215 und 81 erneut gestürmt werden.


    Die 290. Infanterie-Division am linken Flügel des Unternehmens, sichert zunächst die feindliche Anmarschstraße nach Osten hin, um dann auf der Straße Radviliskis- Birsen vorzustoßen. Ausgedehnte Waldgebiet ostwärts der Straße erschweren und gefährden den Vormarsch.


    Wie bei Kraslava zieht der Feind starke Panzerkräfte zusammen. Die Division kämpft einige Orte in Richtung Birsen frei, bleibt aber nordostwärts der Stadt liegen. In gleicher Höhe endet auch der Vormarsch der 81. Infanterie-Division am rechten Flügel. In der Mitte erreicht die 215. Infanterie-Division mit dem Grenadier-Regiment 390 den Stadtrand. Am 5. August gewinnt die 290. Infanterie-Division den Ostrand von Birsen und auch die 81. Infanterie-Division kommt westlich des Grenadier-Regiments 390 auf dessen Höhe vor.


    Weiteres folgt..............


    Quelle: 290. Infanterie-Division Selbstverlag des Kameraden-Hilfswerk


    Gruß
    Michael

  • Nachtrag:


    In der Nacht zum 6. August rattern auf den Zugangsstraßen von Süden und Südosten her feindliche Panzer gegen die 3 Divisionen vor. Morgens tauchen neue Schützen-Divisionen auf und treten rechts und links von Birsen zum Angriff an. Westlich der Stadt reißt die Verbindung zwischen der 81. Infanterie-Division und 215. Infanterie-Division ab.


    Auf der Straße bei Uzubaliai rollen Panzer nach Norden, kommen in die Flanke des Grenadier-Regiments 390, biegen nach Osten ab und riegeln die Straße Birsen-Skeistkalne im Rücken des Grenadier-Regiments 390 ab. Die 290. Infanterie-Division hält ihre Straße und die erreichte Stellung fest in ihrer Hand. Artillerie, Sturmgeschütze und Pak räumen unter den Panzerverbänden des Feindes auf.


    Vor dem II./Grenadier-Regiment 502 bleiben an diesem Tag 17 Panzerwracks liegen. Aber auch die eigenen Verluste bei der Infanterie und Artillerie steigen im Maße der feindlichen Angriffswucht.


    Weiteres folgt..............


    Quelle: 290. Infanterie-Division Selbstverlag des Kameraden-Hilfswerk


    Gruß
    Michael

  • Nachtrag:


    Inzwischen weicht das Grenadier-Regiment 390 nach Norden aus. Die Rückzugsstraße ist von Panzern besetzt. Das Regiment geht deshalb zurück nach Osten in den Raum der 290. Infanterie-Division. Der Feind stößt mit Panzern hinterher und bedroht die rechte Flanke der 290. ID. in einem Zeitpunkt, da sie von vorne und links dem übermächtigen Druck der Panzer ausgesetzt ist.


    Der allgemeine Rückzug auf die Memeelestellung wird dringlich. Bis zum Abend hält die 290. Infanterie-Division mit dem nun unterstellten Grenadier-Regiment 390 aus. In der Nacht vom 6. zum 7. weicht die Kampfgruppe zurück und erreicht am Morgen Dauknischkiai.


    Hauptmann Groß-Blotekamp von der II.Artillerie-Regiment 290 berichtet:


    Ein Panzer rollt an meinem Gefechtsstand und an dem des Obersten Warrelmann (502) vorbei, die Straße vor und zurück, fährt sich fest und wird durch Faustpatrone erledigt. 20.45 Uhr sollen sich meine Batterien absetzten. Der Feind greift an. Ein Stunde Feuerkampf mit der Infanterie. 4 Panzer mit aufgesessener Infanterie brechen durch. Meine Kanoniere kämpfen in den Reihen von 502.


    Meine Fahrer bringen im Galopp die Geschütze zurück und in Stellung bei Dauknischkiai.


    Weiteres folgt..............


    Quelle: 290. Infanterie-Division Selbstverlag des Kameraden-Hilfswerk


    Gruß
    Michael

  • Nachtrag:


    Mit Versprengten liege ich im Straßengraben in Deckung, bis die Dunkelheit Schutz gewährt. Mein Fahrer braust mit dem Wagen querfeldein aus dem Schussbereich. Ein Steckschuss läßt ihn zusammensacken. Assistensarzt Ponret verbindet ihn. Ich fahre selbst, stehe mit dem Wagen in einem Graben kopf, komme mit Rückwärtsgang wieder in Fahrt und erreiche 11.30 Uhr meine Batterien., die den Panzern entkamen.


    Aber Fahrzeuge blieben als Trümmer zurück. Pferde und Männer sind tot, verwundet oder vermißt.
    Bei keiner Einheit der Division liegen die Verhältnisse besser. Grenadier-Regiment 503 wird ostwärts von Radviliskis bei Kurmene auf der Rollbahn abgeschnitten und kämpft sich mit Unterstützung fremder Sturmgeschütze frei, allerdings unter schweren Verlusten. Die durch Grenadier-Regiment 390 verstärkte Kampfgruppe wird am 7. August bei Daukischkiai wieder von vermehrter Panzermacht angegriffen. Bei 501 stößt der Gegner durch. Die Front wird am hellen Tage einige Kilometer nach Norden verlegt. Bis zum Einbruch der Dunkelheit halten 501 und 502 mit Unterstützung des Artillerie-Regiments aus.


    Ein schwerer Panzerangriff zwingt erneut zum Rückmarsch. Feindliche Kolonnen marschieren parallel der eigenen Einheiten wenige 100 Meter seitlich durch die dämmerige Nacht. An der Memele ist vor Radviliskis eine Auffangstellung vorbereitet. Die Division geht in die HKL und sofort greift der Feind wieder an, nimmt sie bei 502 und wird wieder zurück geschlagen. Die HKL bleibt der Division.


    Grenadier-Regiment 390 wird aus der Unterstellung gelößt und schiebt sich nach Westen zur 215. Infanterie-Division. Denn auf Bauske zu erzielte der Feind stärkere Einbrüche bis in die Stellungen der Artillerie. Die IV./Artillerie-Regiment 290 wird der 215. Infanterie-Division, die III./Artillerie-Regiment 290 der 58. Infanterie-Division unterstellt.


    Die Infanterie gibt ihre Stellungen an der Memele bei Radviliskis auf um den gefährlichen Einbruch in Richtung Bauske abfangen zu helfen. Grenadier-Regiment 502 verlädt das II. Bataillon auf LKW um es bei Jaunsaule der 215. Infanterie-Division zu unterstellen.


    Es lößt Einheiten dieser Division ab. Bei der Artillerie versagen die erschöpften Pferde. ZKW ziehen die Geschütze nach Westen. Am 12. August bricht der Feind im Großangriff bei Jaunsaule wieder durch. Grenadier-Regiment 502 bereinigt die Lage und verhilft der 215. Infanterie-Division zu neuem Halt. Dem II./Grenadier-Regiment 502 wird der Weitermarsch in Richtung Riga befohlen. Am 13. August lösen Teile der 58. Infanterie-Division es ab. Es übernimmt nordostwärts Bauske eine Stellung der 390. Infanterie-Division. Der Rest vom Grenadier-Regiment 502 und Grenadier-Regiment 501 halten noch ostwärts Bauske am Memelefluß. Grenadier-Regiment 503 kann nicht mehr als solches gelten. Bauske soll gehalten werden, weil dort in der Memelestellung Entsatz von Süden her erwartet wird. Am 15. August schlägt der Feind mit Reihen – und Teppichwürfen seiner Bomber hart in die Reihen der Verteidiger. Dann greifen Schützen-Divisionen auf breiter Front an, brechen stellenweise durch und jagen überrannte Einheiten hin und her. Links vom II./Grenadier-Regiment 502 bricht der Feind bei Jaunsaule durch. Oberleutnant Salz bereinigt im Gegenstoß die Lage. Dann wird das Bataillon zurückgenommen. Ein Major Trommer hat formell die Führung übernommen. Schwerer noch wird der 16. August. Wieder erzwingt der Feind Durchbrüche bei 501 und 502 und rollt im Dunkeln mit 6 Panzern die Front auf. Jedoch zwingen ihn die eigenen Verluste am 17. und 18. August die Angriffe zu unterlassen. Das Grenadier-Regiment 502 schoss allein wieder 15 Panzer ab. Bei Bauske steht noch die Abwehr.


    Weiteres folgt..............


    Quelle: 290. Infanterie-Division Selbstverlag des Kameraden-Hilfswerk


    Gruß
    Michael