Michael Wittmann, SS-Hauptsturmführer und Ritterkreuzträger

  • Nachtrag:


    SS-Oberführer Meyer berichtet:


    Die Tiger von Wittmann stehen bereits ostwärts Cintheaux hinter einer Hecke. Der Ort liegt unter Artilleriefeuer, während das offene Gelände ziemlich feuerfrei ist. Vom Nordrand der Ortschaft erkennen wir nördlich der Straße nach Bretteville-sur-Laize dichte Panzerkolonnen. Die Panzer stehen rudelweise zusammen. Ein vergleichbares Bild bietet sich südlich Garcelles und am Waldrand südostwärts der Ortschaft. Warum greifen die Panzer nicht weiter an? Warum gibt die kanadische Führung uns Zeit und damit die Gelegenheit, Gegenmaßnahmen einzuleiten?


    Vor allen Dingen fehlen die Jagdbomber. Allein der Einsatz dieser Waffe würde vermutlich die Reste der 12. SS-Panzer-Division verbluten lassen und den Durchbruch des feindlichen Korps durch unsere Linien ermöglichen.


    Fest steht, dass diese Panzerkräfte keinen Angriff mehr fahren dürfen. Wir müssen versuchen, die Initiative zu ergreifen. Ich entschließe mich, die Ortschaft Cintheaux mit den bereits dort eingesetzten Kräften zu verteidigen, ostwärts der Straße mit allen zur Verfügung stehenden Soldaten anzugreifen und so das Konzept des Feindes durcheinander zu bringen. Als Angriffsziel bestimme ich den Wald südostwärts Garcelles. Da südlich Cintheaux ein riesiger Steinbruch einen Panzerangriff unwahrscheinlich macht, hege ich dort keine Befürchtungen. Wir müssen den Angriff wagen, um Zeit für den Laison-Abschnitt zu gewinnen. Der Angriff wird auf 12.30 Uhr festgesetzt.


    Quelle: siehe oben


    weiteres folgt..........


    Gruß
    Michael

  • Nachtrag:


    Nach langen schreiben sind wir jetzt endlich an der eigentlichen Beschreibung der Kampfhandlungen vom 8. August angekommen. Bevor ich aber damit beginne, noch ein paar Worte zur Beschaffenheit des Geländes, damit man eine etwas bessere Vorstellung dazu bekommen kann.


    Die Nationalstraße ist links und rechts von flachen Ackerflächen gesäumt. Südlich St. Aignan-de-Cramesnil befindet sich ein ca. 6 Hektar großer Obstgraten und etwa 250 Meter südlich des Ortes beginnt ein schmaler Waldstreifen, der sich parallel zur Nationalstraße nach Süden hin erstreckt. St. Aignan ist zugleich in nördlicher Richtung die Sichtgrenze des Horizontes.


    Quelle: siehe oben


    weiteres folgt..........


    Gruß
    Michael

  • Nachtrag:


    SS-Hauptscharführer Höflinger hält wenige Wochen später die Ereignisse dieses Tages fest:


    Am Morgen dieses Tages wurde ich überraschender Weise früh geweckt. Der Grund war, dass die Kompanie von Heurich ohne Befehl des Kommandeurs ihren Unterkunftsraum verließ und auf der Straße nach Caen marschierte.


    Wittmann wollte sofort wissen, was passiert war. Deshalb mußte ich schnellstens die Kompanie einholen und mich nach dem Auftrag erkundigen. Nach dem ich dies erledigt hatte, erstatte ich ihm umgehend Bericht. Im Anschluss erteilte er mir den Befehl, die beiden Stabskampfwagen an den Einsatzort der Kompanie Heurich zu führen. Nach entsprechender Veranlassung fuhr ich in meinem Schwimmwagen zurück zu Wittmann und machte Meldung.


    Anschließend fuhren wir zusammen (er im Volkswagen und ich im Schwimmwagen) zum Gefechtsstand Meyer um an einer Lagebesprechung teilzunehmen. Nach der Besprechung überlegten wir, ob wir den Angriff mitfahren sollten oder nicht.


    Im Beisein des Nachrichtenoffiziers der Abteilung, Untersturmführer Dollinger sagte Wittmann zu mir:


    Ich muß mit, denn Heurich schafft es kaum!


    Hintergrund dazu war, dass er an diesem Tag seinen ersten Einsatz fahren würde und eben das erschien Wittmann zu gefährlich. Nach einigen Stunden fuhren wir wieder zurück zu den Panzern, welche direkt auf der Straße standen. Nach einigem warten stiegen wir ein und schickten unsere Wagen gegen Fliegersicht in Deckung.



    Quelle: siehe oben


    weiteres folgt..........


    Gruß
    Michael

  • Hallo Michael,


    habe Deinen letzten Beitrag gelesen. Was mich wundert, dass eine ganze Kompanie ausrückt, ohne Befehl des Kommandeurs. War das üblich zu dieser Zeit, denn von einem Notfall, wo ganz schnell gehandelt werden mußte, habe ich in diesem Fall bisher nichts gelesen.
    MfG Wirbelwind

  • Moin zusammen,

    habe Deinen letzten Beitrag gelesen. Was mich wundert, dass eine ganze Kompanie ausrückt, ohne Befehl des Kommandeurs.

    also ich finde das auch ziemlich merkwürdig. Gibt es denn dazu noch mehr Informationen? Was mich auch wundert ist dieser Satz:

    Deshalb mußte ich schnellstens die Kompanie einholen und mich nach dem Auftrag erkundigen. Nach dem ich dies erledigt hatte, erstatte ich ihm umgehend Bericht.

    Ist denn da auch zu lesen was der Grund dafür war?


    Beste Grüße
    Robert

  • Hallo zusammen,


    also merkwürdig finde ich dieses Verhalten natürlich auch aber im Krieg war nunmal alles möglich. Den genauen Hintergrund dazu werden wir wohl nicht mehr erfahren können.

    Was mich wundert, dass eine ganze Kompanie ausrückt, ohne Befehl des Kommandeurs. War das üblich zu dieser Zeit, denn von einem Notfall, wo ganz schnell gehandelt werden mußte, habe ich in diesem Fall bisher nichts gelesen.

    EInen entsprechenden Hinweis konnte ich dazu bisher nicht finden aber ich werde nochmal für Euch genauer nachlesen.

    Ist denn da auch zu lesen was der Grund dafür war?

    Gruß
    Michael

  • Hallo zusammen,


    möglich das dieser Heurich auf eigene Faust gehandelt hat weil er die Flöhe hat husten gehört. Micha schrieb ja das dies sein erster Einsatz an diesem Tag war.


    Gruß Ulf

    --------------------------------------------------------------
    Ich suche Bildmaterial, Dokumente und sonstige Informationen über ausländische Orden und Ehrenzeichen die an Deutsche verliehen wurden. Zum Zweck der Aufarbeitung und der Dokumentation.
    Vielen Dank

  • Hallo, auch ich interessiere mich für Michael Wittmann - ein herausragender pflichtbewußter und auch sehr menschlicher Soldat. Die so genannten Helden können ihren Heldenstatus oftmals gar nicht nachvollziehen. Ich denke die meisten haben ihre Taten aus Kameradschaftstreue, für ihre Familien oder aber auch nur um zu "überleben" geleistet. So zumindest meine Erfahrungen beim Umgang mit Zeitzeugen die ich persönlich interviewt habe - Otto Carius (sPz.Abt. 502), Bernhard Heuer (Schlachtschiff Bismarck) oder Walter Schuck (JG 5).
    Man macht sich oft viel zu viele Gedanken. Otto hat auf die Frage "Wer war der schwerste Feind?" ganz trocken geantwortet "Das Warten - auf den nächsten Angriff!"


    Daher ist es schwierig Gefechtslagen, Entschlüsse und das Gefecht aus unserer heutigen Sicht zu beurteilen und zu verstehen warum etwas passiert ist, wie es ist. Ich weiß das aus meiner eigenen Buwe-Vergangenheit. Der beste Plan ist nach dem ersten Schuß hinüber.


    Dennoch, ich kenne das Buch von Patrick Agte auch. Mich würde interessieren wo der Schwager von Michael Wittmann wohnt und ob er noch lebt, bzw. ob man Wittmann's Wittwe noch besuchen kann. So viel ich weiß hat sie letztes Jahr noch ein Gemälde das Michael Wittmann zeigt signiert. Kann hier jemand helfen?


    Danke!

  • Hallo Moviebrat,

    Mich würde interessieren wo der Schwager von Michael Wittmann wohnt und ob er noch lebt, bzw. ob man Wittmann's Wittwe noch besuchen kann. So viel ich weiß hat sie letztes Jahr noch ein Gemälde das Michael Wittmann zeigt signiert. Kann hier jemand helfen?

    der Schwager von Michael Wittmann ist bereits vor einigen Jahren verstorben. Von ihm habe ich damals noch diese Karte zum scannen erhalten:


    http://www.wehrmachtlexikon.de…/details.php?image_id=510


    Ich weiss nicht ob die Witwe von Michael W. noch lebt oder bereits verstorben ist. Ich werde da auch nicht mehr nachhaken.


    Gruß
    Michael


    PS: Damals hatte Sie auch nur noch einen kleinen Kreis an Besuchern zugelassen.

  • Hallo zusammen,


    ich möchte Euch heute ein Dokument zeigen, was ich vor einigen Jahren durch Zufall gefunden habe. Ich glaube nicht, dass es noch viele Dokumente zu Michael Wittmann gibt, die noch nicht bekannt sind aber diese Seite könnte da eine Ausnahme bilden. Es handelt sich hier um eine Personelle Verlustmeldung der Korpsarztes des II. SS-Panzerkorps vom 11.07.1943.


    Auch wenn hier bei den Bemerkungen keine verwertbaren Hinweise zu finden sind, gehe ich sehr stark davon aus, dass es sich bei der genannten Person um Michael Wittmann handelt. Zudem könnte man davon ausgehen, dass dieser Eintrag Aufgrund seiner zweiten Verwundung vorgenommen wurde oder ähnliches.


    Desweiteren ist hier noch eine andere durchaus bekannte Person zu finden aber lest am besten selbst.


    Quelle: Nara


    Gruß

    Michael

  • Hallo Michael,


    Wie ging es weiter mit Wittmann?


    Am 05.12.17 schreibst du weiteres folgt.....


    Bei Seite 4 endet leider der Bericht.


    Grüße


    Uwe

  • Hallo Uwe,

    Wie ging es weiter mit Wittmann?


    Am 05.12.17 schreibst du weiteres folgt.....


    Bei Seite 4 endet leider der Bericht.

    herzlich Willkommen hier im Forum. Wie du dir bestimmt vorstellen kannst, hat man als Seitenbetreiber & Foren-Admin eine Menge um die Ohren und kann nicht alles konsequent begleiten. Warum interessiert dich das Thema Wittmann denn im Detail? In den vergangenen Jahren wurde so viel über diesen Soldaten geschrieben, dass ich hier eigentlich kaum noch Handlungsbedarf sehe.


    Gruß

    Michael

  • Hallo,

    das von Michael gepostete Foto, auf dem Wittmann mit seiner Besatzung zu sehen ist, hat einen Bekanntheitsgrad. Einen Fauxpax der Zeitschrift besteht natürlich in dem falschen Namen und der zweite im Dienstgrad. Nach meiner Meinung dürfte Wittmann zu diesem Zeitpunkt, 20.02,1944, bereits Obersturmführer gewesen sein. Peinlich, peinlich. Gerade, wo er doch propagandamäßig allseits bekannt war. Auf dem Bild ist rechts der Richtschütze Balthasar Woll zu sehen, bei dem ich mich ob seiner Größe immer gefragt habe, wie besonders eng es ihm im Panzer angekommen sein muss. Grade auch, weil er ja später selber Panzerkommandant war.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo Wirbelwind,

    Einen Fauxpax der Zeitschrift besteht natürlich in dem falschen Namen und der zweite im Dienstgrad. Nach meiner Meinung dürfte Wittmann zu diesem Zeitpunkt, 20.02,1944, bereits Obersturmführer gewesen sein. Peinlich, peinlich. Gerade, wo er doch propagandamäßig allseits bekannt war.

    es ist wirklich etwas peinlich, dass hier ein falscher Name veröffentlicht wurde. Interessant ist auch noch ein weitere Fehler in diesem Text, denn diese Aufnahme entstand zum 88 Abschuss von Wittmann und seiner Besatzung an der Ostfront. Mir wurde dazu seiner Zeit der vollständige PK-Bildbericht zur Verfügung gestellt:


    http://www.wehrmachtlexikon.de/archiv1/categories.php?cat_id=78


    Quelle: Archiv


    Gruß

    Michael


    PS: Diese Aufnahmen entstanden zwar im Januar 1944 aber soweit mir bekannt, noch vor seiner Beförderung am 30.01.1944 zum SS-Obersturmführer. Das kann man auch bei einer vergrößerten Version des Bildes eigentlich erahnen.

  • Hallo Michael,


    bin bei dem in der Zeitschrift gezeigten Foto davon ausgegangen, dass Wittmann zu diesem Zeitpunkt der Veröffentlichung(20.02.44) bereits das Eichenlaub zum RK erhalten hatte (30,01.44). Einhergehend erfolgte ja seine Beförderung zum Obersturmführer. Nun gut, dann kann ich natürlich meinen 2.angemerkten Fauxpax nicht aufrecht erhalten, weil er zum Zeitpunkt dieser Aufnahme doch nur Untersturmführer war. Was mich nun trotzdem ein wenig verwundert, dass kein aktuelleres Bild von ihm veröffentlicht wurde. Propagandamäßig müsste bereits zu diesem Zeitpunkt Wittmann in Erscheinung getreten sein.


    MfG Wirbelwind

    PS. Auf meinem alten Laptop kann ich die angehängten Bilder/Fotos nicht so bearbeiten, dass auch noch das letzte Quentchen heraus gequetscht wird, Deshalb war für mich nicht zu erkennen, ob er nur Untersturmführer war oder bereits den nächsten Dienstgrad erreicht hatte. Das Bild war einfach zu verschwommen. Selbst die Kragenspiegel konnte ich nicht genau erkennen. Nun ist es ja geklärt.

  • Hallo Wirbelwind,

    Was mich nun trotzdem ein wenig verwundert, dass kein aktuelleres Bild von ihm veröffentlicht wurde. Propagandamäßig müsste bereits zu diesem Zeitpunkt Wittmann in Erscheinung getreten sein.

    ich weiss nicht ob diese Aufnahme durch die Presse gegangen ist aber hier sehen wir ihn am 2. Februar 1944 im Führerhauptquartier Wolfsschanze zur offiziellen Verleihung des Eichenlaubs.


    http://www.wehrmachtlexikon.de…/details.php?image_id=641

    Auf meinem alten Laptop kann ich die angehängten Bilder/Fotos nicht so bearbeiten, dass auch noch das letzte Quentchen heraus gequetscht wird, Deshalb war für mich nicht zu erkennen, ob er nur Untersturmführer war oder bereits den nächsten Dienstgrad erreicht hatte. Das Bild war einfach zu verschwommen. Selbst die Kragenspiegel konnte ich nicht genau erkennen. Nun ist es ja geklärt.

    Freut mich zu hören, dass ich helfen konnte. Mir wurden natürlich seiner Zeit bessere Aufnahmen zur Verfügung gestellt.


    Gruß

    Michael

  • Hallo Michael,

    sicher, hier im Forum und auch in anderen Foren, ist eine Menge zu M. Wittmann geschrieben worden. Was mir allerdings bis heute nicht vollends klar ist-seine Kommandierung als Taktiklehrer an die Panzertruppenschule. Warum lehnte er diese letztendlich ab? Klar, in der Normandie war zu diesem Zeitpunkt eine äußerst brenzliche Lage entstanden und er wollte seine Kameraden nicht im Stich lassen. Doch auch ihm musste doch bewusst gewesen sein, dass es nur mit gut ausgebildeten Besatzungen noch eine kleine Chance gab, den Feind aufzuhalten. dazu hätte er einen Beitrag leisten können. Wie wir wissen, entschied er sich anders. Hat denn die Witwe, Frau Burmester-Wittmann Dir gegenüber mal geäußert, was in ihren Augen die tatsächlichen Gründe für seine Entscheidung waren?

    MfG Wirbelwind

  • Auf dem Bild ist rechts der Richtschütze Balthasar Woll zu sehen, bei dem ich mich ob seiner Größe immer gefragt habe, wie besonders eng es ihm im Panzer angekommen sein muss. Grade auch, weil er ja später selber Panzerkommandant war.

    Nee, da muss ich leider widersprechen: Woll war am 14.1.1944 (der Tag, an dem Wittmann und Woll gemeinschaftlich mit dem Ritterkreuz zum EK ausgezeichnet wurden) lediglich Rottenführer und blieb bis Wittmanns Ende am 8.8.1944 dessen Richtschütze. Wittmann und dessen gesamte Panzerbesatzung überlebten den letzten Kampf nicht.