Die Kinder von Kamp

  • Hallo Leute,


    nächstes Jahr wird mich meine alljährliche Geschichtsreise wieder einmal nach Rügenwalde/Darlowo Westpommern führen. Einer der Gründe dieser Reise ist das Schicksal der Kinder von Kamp, einem kleinem Küstenort mit einem schier malerischem See in der Nähe von Rügenwalde. Dort in Kamp waren einst Dornier Flugzeuge der Seenotrettung stationiert unter der Leitung von Hauptmann Karl Born. Im Frühjahr 1945 begann man damit, mit diesen Flugzeugen Flüchtlinge nach Schleswig Holstein und Mecklenburg Vorpommern auszufliegen, vorallem Kinder. Am 5. März 1945 stürzte bei eisigen Temperaturen während des Starts eines der Dornier Flugzeuge in den Kamper See, beladen mit fast 80 Kindern. Die genauen Umstände des Absturzes sind bis heute ungeklärt. Ob ein Abschuss oder die Überladung der Maschine die Ursache waren würde nur eine Bergung der Maschine hervorbringen. Diese steckt traurigerweise bis heute mit den Opfern im Schlamm des Sees.
    Nun meine eigentliche Frage, leider habe ich bisher nirgends Literatur zu diesem Thema gefunden. Vielleicht kann mir jemand einen sachdienlichen Hinweis dazu geben ? Ich weiss nur, dass Hauptmann Karl Born einst ein Buch über einen anderen Einsatz der Seenotrettungsflugzeuge geschrieben hat. Darum geht es um das Ausfliegen verwundeter deutscher Soldaten von Dänemark nach Deutschland. Aber zu dem Schicksal von Kamp findet sich leider nichts so richtig. Ich hoffe auf Eure Hilfe in der Angelegenheit.




    Gruss KaLeun

  • Moin,


    also Literatur zum Kamper See habe ich nach langen Recherchen nichts zu gefunden, beziehungsweise Verweise auf polnische Bücher sind leider geschlossene Webseiten, die nicht mehr existieren.
    Zu der Do 24 vom Kamper See, da hat mal wohl in einer Expedition von 2010 durch die polnischen Behörden Splitter und Einschussstellen gefunden, welche von sowjetischen Panzern stammen. In wie weit das verfiziert ist, vermag ich nicht zu sagen.
    Ebenfalls ist eine Stiftung mit dem Volksbund bestrebt das Wrack seit 2011 zu heben und den Opfern eine würdige letzte Ruhe zu schaffen.


    Horrido


    Daniel

    Suche Infos über die Eisenbahnpioniere und die Eisenbahnentseuchungszüge.

  • He Daniel,


    schon lang nichts mehr voneinander gehört. Das ist schon sehr bedauerlich das es hierzu keinerlei Literatur gibt und auch sonst sich scheinbar niemand so recht für dieses Schicksal interessiert. In dem ehemaligen Hangar der einstigen Seenotrettungstaffel befindet sich inzwischen ein kleines Museeum. Vielleicht ergibt sich ja da die Möglichkeit vor Ort ein wenig mehr über die Ereignisse von damals zu erfahren. Ich finde es auch traurig, dass die Bundesrepublik sich nicht um eine Bergung der Opfer bemüht. Zumal ja sonst auch jede Stuka aus dem Wasser gefischt wird. Stattdessen lässt man einfach die Gebeine von fast achtzig Kindern lieblos im Schlamm des Sees stecken. Hab trotzdem vielen Dank für Deine Mühen.




    Gruss KaLeun

  • Hallo,
    kann KaLeun nur beipflichten, wenn es um das Schicksal der 80 Kinder von Kamp geht, die bei der Evakuierung ums Leben kamen. Für alles Mögliche und mitunter Unsinniges ist Geld da, aber für soetwas leider nicht. Das macht traurig. Schämen sollten sich die verantwortlichen Politiker, doch das ist wohl zuviel erwartet.
    MfG Wirbelwind