Die Infanterie-Kompanie und ihr Einsatzweck

  • Guten Abend Alle zusammen,


    Ihr werdet wohl die nächsten 2 Jahre öfter mit meinen Fragen zu diversen Gefechtssituationen "belästigt" werden ;).


    Bis zum Jahre 2019 strebe ich an einen Prototyp eines Brettspiels im 2WK Setting fertig zu stellen. Wie Jedermann, behaupte auch im mit "innovativen" Ideen aufzutreten und hoffe demnach, dass mir diese Community bei gewissen Fragen aushelfen kann.


    Das Ziel des Spiels, ganz grob erläutert, ist es - eine stimmige Szenario auf Brettspiel-Ebene zu schaffen. Ich lege sehr viel Wert auf realistische und historisch korrekte Ereignisse.


    Daher komme ich direkt zu meiner ersten Frage.


    Wie wurden Infanterie-Kompanie im Allgemeinen eingesetzt und worin bestanden deren Aufträge und wie sahen die tatsächlichen Gefechtshandlungen aus?


    Bisher bestehen meine eigenen Erfahrungswerte lediglich aus meiner Dienstzeit als FschJg-Mannschafter, Computersimulationen wie die "Combat-Mission" Reihe, Hearts of Iron und Graviteam Tactics: Mius Front.


    Jedoch sind diese Erfahrungen nicht vergleichbar mit dem was damals tatsächlich geschehen ist und Computerspiele basieren selten auf den wirklichen Einsatzszenarien.


    Daher fände ich es sehr hilfreich wenn mir jemand genauer erläutern könnte in welchen Gefechtshandlungen sich Kompanieführer befunden haben, wie sie ihre Züge führen mussten und wie ihre Nachbarn, also die Nachbarkompanien, im Bezug auf den Hauptauftrag und der eigenen Angriffsachse/Gefechtsraumgrenzen agiert haben.


    Insofern meine Frage unschlüssig ist und ich genauer werden soll, so tue ich das gerne.


    PS: Ich habe zZt. sehr schlechte Erfahrungen in anderen Militär-Foren gemacht, wo es eher das Ziel der Community war, Unwissenheit an den Pranger zu stellen, anstelle wirklich Hilfe zu leisten. Ich verspreche mir sehr viel professionelles und freundliches Auftreten von dieser Community und hoffe nicht enttäuscht zu werden.



    MkG


    Patrick H.

  • Hallo Patrick,


    schön das du den Weg zu uns gefunden hast. Dein Projekt hört sich ja richtig interessant an. Selbstverständlich werden wir versuchen, dir bei deinen Fragen mit Rat und Tat zu Seite zu stehen. Ich muß mir aber erstmal etwas genauer überlegen, wie man dir dieses Thema am besten erklären bzw. verdeutlichen kann. Ich werde mir dazu mal ein paar Gedanken machen und mich morgen wieder melden okay?


    Gruß
    Michael

  • Hallo Patrick,


    da ich jetzt deinen aktuellen Wissensstand nicht genau kenne, würde ich vorschlagen, wir starten erstmal wie folgt:


    1. Überblick zur Gliederung einer Kompanie
    2. Führung und Einsatz gemäß Dienstvorschriften
    3. Führung und Einsatz bzw. Auswertung anhand von Gefechtsberichten etc.


    Gruß
    Michael


    Im Link findest jetzt dazu folgendes:

    Die Schützenkompanie eines Infanterieregiments in der Infanteriedivision von 1939 in Linie angetreten

    http://www.lexikon-der-wehrmac…usatz/Heer/Schutzenkp.htm

    Gliederung und Ausrüstung eines Infanterie-Regiments

    http://www.lexikon-der-wehrmac…r/Infanterie-Regiment.htm

  • Super!


    Dazu kann ich schon direkt einige Fragen verfassen.


    1. Auftrag des Sanitätspersonals


    Aus dem Lexikon:

    Zitat

    Kompanietrupp mit Kompanietruppführer, Meldern, Sanitätspersonal


    Wie genau wurde das Sanitätspersonal eingesetzt? Meldete ein Zug Ausfälle so werden diese vom im Zug integrierten Sanitätssoldaten durch "Erste Hilfe" versorgt und zeitgleich wird das Sanitätspersonal in Marsch gesetzt um den Verwundeten in die z.B. Verwundetensammelzone gebracht? Hat der KpFührer also der Kompaniechef (wie wir es heute nennen) explizit dieses Vorgehen befohlen oder wurden diese "Hintergrundaufträge" an den Kompanietruppführer delegiert?

    2. Gab es keine "schweren Züge" ?


    Aus dem Lexikon:

    Zitat

    4.3. Maschinengewehr-Kompanie


    In meiner Dienstzeit hatte unsere Kompanie 3 FschJg-Züge und einen schweren FschJgZug (GraMaWa, MILAN, MG3+Lafette). Hier sehe ich diesen Aufgabenschwerpunkt eher auf Kompanien verteilt, also eine schwere Kompanie. Lag das daran, dass Kompanien damals so eingesetzt wurden, wie wir Züge einsetzen? Also das man damals mit einer Einheitengröße nach oben gearbeitet hat - wohl vielleicht auch aus dem Grund, dass man größere Operationsbereiche hatte?


    3. Drei Züge und vier Gruppen?


    Das war damals auch durchgehend so? In meiner Dienstzeit gab es drei Züge mit jeweils drei Gruppen.


    ---------------------------------------------------------------------------


    Zitat

    3. Führung und Einsatz bzw. Auswertung anhand von Gefechtsberichten etc.


    Der Punkt würde mich am ehesten interessieren!

  • Hallo Patrick,


    na das sind aber viele Fragen :)


    Fangen wir doch mal mit dem Sanitätswesen an. Dazu haben die Kollegen aus dem LDW bereits mal etwas zusammengestellt, was dir eigentlich schon helfen sollte:


    http://www.lexikon-der-wehrmac…at/Sanitatsversorgung.htm


    Gruß
    Michael


    PS: Ich würde es sehr begrüßen, wenn du bei kommenden Beiträgen immer mit einer Anrede bzw. einer abschließenden Grußformel schreiben würdest, danke.

  • Hallo Patrick,


    als nächstes würde ich gerne ein Inhaltsverzeichnis für dich online stellen. Hierbei handelt es sich um die Heeres-Dienstvorschrift 300/1 mit dem Schwerpunkt "Truppenführung".


    Hier kannst du dir dann den (ggf. für dich hilfreichen) Bereich raussuchen, den ich dann für dich scannen würde okay?


    Gruß
    Michael

  • Nabend Michael,


    Die Seite Superborg scheint hilfreich. Könntest du mir die Vorschriftsnummer nennen damit ich spezifisch danach suchen kann?


    Gruß Patrick

  • Moin,


    es handelt sich m.W.n. bei einer H.Dv. um einen Oberbegriff namens HEERES-DRUCKVORSCHRIFT (Dienstvorschriften für das LAND-Heer).
    Dagegen sind L.Dv. & M.Dv. als Luftwaffen- bzw. Marine-Dienstvorschriften anzusprechen.


    MfG Uwe

  • Zitat von Wehrmachtlexikon;27304

    Moin Uwe,


    danke für die Korrketur. Auf dem Link ist das ja bereits richtig wiedergegeben. Die Nummer bzw. die Abkürzung sollte aber im Prinzip das wichtigste sein.


    Gruß
    Michael


    Moin Michael,


    im Prinzip ja, aber Korrektur kommt nun mal von korrekt (im Sinne des militärischen Terminus derzeit.). :D


    Schönen Sonntag noch,
    Uwe

  • Nabend Zusammen,


    Gefunden habe ich nun die entsprechende HDv. Leider gibt es diese nur im Verkauf und leider gibt es auch keine im digitalisierten Format! Das müsste man unbedingt nachholen bevor die guten Heftchen der Verwitterung erliegen!


    Danke für den Hinweis,
    Wenn ich ein paar Mark gespart habe, werde ich mir das Original wohl erstehen und es dann digitalisieren.


    Gruß Patrick

  • Hallo Patrick,


    Zitat

    Leider gibt es diese nur im Verkauf und leider gibt es auch keine im digitalisierten Format!


    Das mit wirklich leid zu hören aber da kann man nun mal nichts machen.


    Wie wollen wir denn jetzt weiter vorgehen? Soll ich dir erstmal etwas in Riichtung Gefechtsberichte raussuchen?


    Gruß
    Michael