SS-Pz. Gren. Ausb. und Ers. Btl. 16

  • Hallo zusammen,


    Bin auf der Suche nach Informationen über das SS Panzer Grenadier Ausbildungs und Ersatz Battalion 16.
    Mein Großonkel (Jahrgang 1927) wurde noch Anfang 1945 dazu einberufen, und ist leider nicht mehr zurückgekommen.
    Laut DRK war er im Kampf in Frankfurt/Oder und in Berlin als Panzer Grenadier. Die letzte Meldung von seinem Standort ist Berlin im März 1945.


    Da ich leider nicht wirklich etwas über diese Einheit gefunden habe, hoffe Ihr habt vielleicht etwas darüber.


    Dankeschön im voraus!


    Grüße aus Österreich


    Reinhard

  • Moin Reinhard,


    SS-Pz.Gren.Ausb.u.Ers.Btl. 16
    *01.09.1944 Arnheim aus dem SS-Pz.Gren.Ausb.u.Ers.Btl.12,
    01.11.44 auf den Tr.Üb.Pl. Kurmark,
    01.02.45 verlegt nach Senftenberg,
    Januar 1945 Einsatz an der Oder (267 Vermisste!).


    SS-Pz.Gren.Ausb.u.Ers.Btl. 12
    *01.05.1943 für die neue 12. SS-Pz.Gren.Div. "HJ" in Arnheim aus dem Pz.Gren.Ers.Btl. "Germania";
    01.09.1944 umbenannt in SS-Pz.Gren.Ausb.u.Ers.Btl. 16.
    Neubildung in Kaiserslautern, 15.11.1944 nach Nienburg/a.d. Weser verlegt.


    Quelle: "Tessin"


    MfG Uwe

  • Hallo Uwe,


    Sehe ich das richtig das es erst ein Ausbildungs Btl. war- das bedeutet das es noch zu keiner genauen Einheit- bzw. zu noch keiner Division zugeteilt war.
    Laut Bildliste des DRK waren bei dieser Feldpostnummer (200016) echt nur mehr der letzte Widerstand (Jahrgänge 1900- 1910 und 1927- 1928).


    Bei der Bildliste /Feldpostnummer 200016 ist noch der Zusatzbuchstaben E hinterlegt- hat dieser eine Bedeutung?


    Bei den 267 Vermissten sind sicher der Großteil gefallen, und der Rest kam wahrscheinlich nach Rußland in Gefangenschaft.


    Kann mir auch nicht vorstellen das mein Großonkel eine "Gute" Ausbildung bekommen hat!
    Musste man sich nicht zur SS freiwillig melden? Oder wurde man zu diesem Zeitpunkt (1945) einfach nur mehr eingezogen- wo Not am Mann war? Was ja eigentlich überall war!


    Übrigens Danke für die bereits angeführten Informationen!


    (Gibt es zum SS-Pz.Gren.Ausb.u.Ers.Btl. 16 irgendwelche Bücher)


    MfG Reinhard

  • Zitat von Reinhardk;27003

    Musste man sich nicht zur SS freiwillig melden? Oder wurde man zu diesem Zeitpunkt (1945) einfach nur mehr eingezogen-


    Hallo Reinhard,


    nein, das musste man nicht. Bedingt durch die großen Verlustzahlen bei der Waffen SS wurden viele Wehrpflichtige nach der Musterung direkt zur Waffen SS eingezogen.


    Gruß
    Martin


  • Moin Reinhard,


    ja SS-Ausb.u.Ers.Btl. waren ursprünglich für die jeweiligen Divisionen vorgesehen. Außerdem gab es auch noch die Feldersatz-Btle.
    Aber zu Beginn der Invasion in Frankreich und dem Vorrücken der Russen 1944/45 mussten ad hoc neue Fronttruppen aktiviert werden.


    Die Freiwilligkeit bzgl. Waffen-SS war zwar noch gegeben, aber man (Himmler) rekrutierte auch aus den Wehrertüchtigungslagern und RAD.


    Nach bestimmten vorher festgelegten "Stichworten" (z.B. Gneisenau) wurden Ersatztruppen, Schulen usw. "aktiviert". Hinzu kamen Zusammenlegungen von "ausgebluteten" SS-Verbänden zu "neu" aufgestellten Verbänden.


    Muss Martin widersprechen, denn die Musterungen der Wehrmacht Ende 1944 Anfang 1945 führten nicht zwangsläufig in die Waffen-SS. Es wurden immer die bestimmten Jahrgänge "zu den Waffen gerufen" (zuletzt 1927/28).
    Die "Älteren" waren meist Stamm- und Ausbildungspersonal in den Ersatztruppenteilen.
    Ausbildung, zumeist 3 Monate, wurde immer (gerade bei der Waffen-SS) betrieben. Konnte aber verkürzt werden, da im RAD schon eine militärische Grundausbildung absolviert wurde.


    Die Fp.Nr. 200016 gab es nicht!!


    Stab SS-Pz.Gren.Ausb.u.Ers.Btl. 12 und späteres 16 hatten die Fp.Nr. 41 128!
    Ob ein später gebildetes SS-Pz.Gren.Lehr-Rgt. 16 (Fp.Nr.: 09 870) im Zusammenhang mit dem Ausb.u.Ers.Btl. 16 steht, kann man nicht belegen.


    Zusatzbuchstabe E = Einheit. (Kp.)


    MfG Uwe


    PS: Weiteres demnächst.

  • Hallo Uwe,


    Entschuldige bitte wegen der Feldpostnummer- habe ein 0 zuviel gemacht- laut WASt lautete sie 20016.


    In der Bildliste des DRK befindet er sich- wie du auch rausgefunden hast- Feldpostnummer 20016, Band WD, Seite 702; Leider existiert kein Bild von ihm- er befindet sich in der letzten Zeile in der Mitte (Peter Johann).


    Vom DRK bekam ich auch ein Gutachten bezüglich der Nachforschungen zum Verbleib meines Großonkels. Darin ist vermerkt das er wahrscheinlich bei den Kämpfen im Raum Müllrose- Frankfurt/Oder sowie südlich von Berlin gefallen ist.
    Dieses Gutachten ist zusätzlich auf den 25.Juni 1975 datiert- ich denke das zu diesem Zeitpunkt bereits einmal ohne Erfolg nachgeforscht wurde.


    Im Anhang das Gutachten (Quelle Privat)


    Möchte gerne noch mehr über diese Einheit erfahren- gibt es noch welche Informationsquellen?


    Beste Grüße


    Reinhard

  • Hallo Reinhard,


    lt. den bestehenden Feldpostnummernverzeichnis gabe es diese Nummer 1945 nicht. Die 20016 gehörte der 2.Kompanie Pionier Bataillon 195. Sie wurde Lt. Auflistung am 6.10.44 gestrichen.
    @Uwe, Martin schrieb, wurden viel Wehrpflichtige..., oder bringe ich hier etwas durcheinander?


    Gruß Heinz:)

    Suche alle Informationen über die 17.ID und I.AR77.

  • Moin Heinz,


    was habe ich falsch geschildert?
    Es ist nun mal Fakt gewesen, dass Freiwilligmeldungen zur Aufnahme (als Führer oder Unterführer per schriftl. Antrag) in die Waffen-SS schon vor Schulentlassung gestellt wurden.
    Nachdem Himmler freie Hand bekam ('44 BdE.u.Chef H.Rüst. und OB der HGr. Weichsel Anfang '45), wurde dann meist nur kommandiert, d.h. z.B. aufgelöste Einheiten von Marine- und Luftwaffe wurden in Verbände der Waffen-SS überführt - ob sie wollten oder nicht.
    Siehe: Korpsstruktur bei der HGr. Weichsel 44/45!


    MfG Uwe

  • Zitat von UHF51;27007

    Muss Martin widersprechen, denn die Musterungen der Wehrmacht Ende 1944 Anfang 1945 führten nicht zwangsläufig in die Waffen-SS.


    Hallo Uwe,


    danke für die genaue Hilfestellung zu Reinhards Frage.
    Ich denke wir beiden meinen schon das Gleiche. Auf Reinhards frage hin.


    Musste man sich nicht zur SS freiwillig melden? Oder wurde man zu diesem Zeitpunkt (1945) einfach nur mehr eingezogen


    Ich habe nicht gesagt, dass die Wehrpflichtigen der gemusterten Jahrgänge zwangsläufig in die Waffen - SS führten, sondern viele Wehrpflichtige nicht in die 3. Waffengattungen der Wehrmacht, sondern auch zur Waffen - SS eingezogen wurden. ( Also auf seine Anfrage hin, es war im späteren Verlauf des Krieges keine Freiwilligmeldung mehr Voraussetzung für den Dienst in der Waffen - SS.


    Bei meinen Recherchen hier im Ort, habe ich 4 Wehrpflichtige der Jahrgänge 1925/1926, die nach der Musterung zur Waffen - SS eingezogen wurden. Mir liegen die Musterungsbescheide der Gefallenen für die Recherche vor.( Alle vier sind im übrigen ganz jung gefallen)




    Gruß Martin:)

  • Hallo Uwe,


    ich kann dich beruhigen, du hast nichts Grundlegendes falsch dargelegt, komme aber mit deinem Einlass zu Martins Beitrag nicht richtig zurecht. Martin hat es ja letztendlich nochmals geschrieben in seinem Post, mit dem nicht freiwilligen Dienstantritt bei der Waffen-SS in den letzten Kriegsmonaten.
    Diese Tatsache habe ich ebenfalls in Biografien gelesen, wollte es mit einer Quelle belegen aber leider scheint mir langsam der Überblick bei meinen Büchern abhanden zukommen;).


    Gruß Heinz:)

    Suche alle Informationen über die 17.ID und I.AR77.

  • Hallo Reinhard,


    in deinem Schreiben ist eventuell ein verwertbarer Hinweis. Dort steht, dass das Bataillon zusammen mit zwei Bataillonen des SS-Regiments Falke verladen wurde. Zu dieser Einheit gibt es eine Chronik die meines Wissens nach sogar meinem Kollegen Heinz vorliegen sollte.


    http://www.ebay.de/itm/Kessel-…9de521:g:dyQAAOSw-vlVlCs3


    Gruß
    Michael


    PS: Ich glaube das es jetzt besser ist, dieses Thema doch in den Einheitenbereich zu verschieben, also bitte nicht wundern.

  • Hallo!


    Danke für die Unterstützung!


    Heinz: weißt du näheres zum SS-Regiment Falke? Soll ich mir das Buch welches Michael empfohlen hat zulegen- finde ich darin weitere Informationen?


    Vielleicht weißt du ja mehr.


    Vielen dank für die Unterstützung!


    MfG


    Reinhard

  • Hallo Reinhard,


    das Regiment "Falke" war das letzte SS-Freiwilligen-Panzergrenadierregiment welches aufgestellt wurde. Der Einsatzort des Regimentes war der Raum Frankfurt/Oder bis in den Kessel von Halbe.
    Bin leider noch nicht dazu gekommen, mir das Buch nochmals durchzulesen, ob ich eventuell einen Zusammenhang zu deinen spärlichen Angaben finde. Ich selbst sehe auch die Möglichkeit, dass er in der 32.SS-Freiwilligen-Grenadier-Division "30.Januar" seinen Dienst versah. Hier hakt es leider mit dieser dubiosen Feldpostnummer. Es sind letztendlich Vermutungen und nichts belegbares. Das Buch solltest du dir zulegen, schon allein um ein Gefühl für die zugespitzte Lage der Soldaten in dieser Zeit zuerhalten.


    Gruß Heinz:)

    Suche alle Informationen über die 17.ID und I.AR77.

  • Moin,


    wenn wir die Feldpostnummer 22 016 in Betracht ziehen, ist das im
    Febr. '45 errichtete Rgt. "Falke" korrekt.;)
    Stab I. = 22 016 A
    1. Kp. = 22 016 B
    2. Kp. = 22 016 C
    3. schwere Kp. = 22 016 D


    MfG Uwe

  • Hallo zusammen!


    Denkt ihr das mein Großonkel vom Regiment Falke übernommen wurde und bis zum Ende dort war? Das dies in der Vermisstenbild- Datenbank vom DRK nicht vermerkt wäre?
    Sind diese Regimente alle von Freiwilligen? ( Regiment Falke und 32.SS Freiwilligen Grenadier Division)
    Das Buch werde ich mich auf jeden Fall mal bestellen!


    Grüße Reinhard

  • Hallo Reinhard,


    eine Übereinstimmung der FPN hört sich doch schon mal ganz gut an. Das besagte Buch sollte dir auf jeden Fall schon mal eine Hilfestellung geben bei deinen Nachforschungen. Zudem kann ich mir im Moment kaum vorstellen, dass du zu dieser Einheit noch viel mehr Informationen finden kannst.


    Alles weitere wären m.E. nach nur Glückstreffer.


    Gruß
    Michael


    PS: Ich bezweifle aber stark, dass wir bei den besagten Einheiten noch von Freiwilligenverbänden sprechen können.

  • Nachtrag:


    R. Michaelis schreibt dazu in seinem Buch über die 32. Freiwilligen-Grenadier-Division 30. Januar folgendes:


    Das Ersatzheer ging an die Front. Damit geschah etwas, was deutlich zeigte, dass die letzten Reserven des Reiches verbraucht waren: die Einzelnen Truppenteile des Ersatzheeres - also die verschiedenen Ersatz- und Ausbildungs-Bataillone und Regimenter, sowie die Schulen, die den Ersatz für die jeweiligen Verbände weitab der Front heranbilden sollten - wurden somit Fronttruppenteile.


    Quelle s.o.


    Gruß
    Michael

  • Nachtrag:


    ich habe jetzt durch Zufall noch einen merkwürdigen Hinweis in dem besagten Buch gefunden. Und zwar handelt es sich hier um Informationen über die Aufstellung des SS-Freiwilligen-Grenadier-Regiments 87 "Kurmark" der Division 30. Januar.


    Dort steht u.a. das zur Aufstellung des Regiments neben zahlreichen anderen Einheiten auch Angehörige des SS-Grenadier-Ersatz-Bataillons 16 aus Senftenberg hinzugezogen wurden.


    Gruß
    Michael