Kämpfe um Weißwasser-Görlitz-Niesky April 1945

  • Hallo Jarek,


    mach dir keinen Kopf. Alles ist gut.


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Jarek,

    danke für deine Bemühungen!! Deine Tabelle zeigt uns deut. Panzerverluste am 16/17.04.1945 im Bereich des 73.SK (111.SD/50.SD/254.SD). Laut Bestandslisten und Aussage von H.Speater

    gab es in dem Bereich zu dem Zeitraum keine Panzer bei der Pz.Gren.Division Brandenburg.In poln.Unterlagen wird von Panzerjägereinsatz (Stg.Abt. GD IVA) im Bereich Rothenburg/Hänichen gesprochen,

    und in Kriegstagebüchern der 50.SD ist der Einsatz von Tiger Panzern im Bereich Klein/Groß- Krauscha belegt. Aussagen über die Panzergruppe Wietersheim (Chef des Panzerregiments Brandenburg)

    seit Anfang April45 (Gefechtstand in Raabental 19/20.04.1945) sind auch bei A.Hamilton nur wenig vorhanden.Die wenigen Sturmgeschütze /2 PanzerIII der Brandenburger wurden im rückwärtigen Bereich

    bereitgestellt. Eberling beschreibt in seinem Tagebuch auch nur Kontakt mit russ.Panzern in dem Bereich zu dieser Zeit.Dem zur Folge sind die deutsch. Panzerverluste Flak,Pak,Sfl und Nahkampfmitteln

    zuzuschreiben .Es ist schon eigenartig einen bekannten Durchbruchsabschnitt, nur durch so wenig Pz.Abwehr zu sichern.

    Jarek in einer Abhandlung (Schwerterträger Panzerführer in Ost und West -Hermann von Oppeln-Bronikowski 20.Pz.Div. ) wird auch auf die Schlacht um Bautzen eingegangen.

    Dort wird ausgesagt, das durch Marschall Konew sein Stabschef General Petrow und Operationchef General Kostylew beauftragt wurde General Swierczewski seines Komandos zu entheben , und

    Kostylev die Führung zu übernehmen .(ca.22/24.04.1945) Daraufhin wurden Maßnahmen eingeleitet ,welche zur Stabilisierung der Front Ende April45 im Norden von Bautzen führten.

    (Einschieben des 4.Gardepanzerkorps und der 14./95 Schützendivision ) Gibt es dazu poln.Unterlagen?

    beste Grüße April45

  • Hallo zusammen,

    vielleicht noch was zu dem poln. Bild mit dem Tiger I , den Tiger gab es. Die Detaildarstellung ist etwas mangelhaft ,aber es handelt sich um einen ausgebrannten Tiger i von der Fallschirmpanzerdivision HG 1

    6.Kompanie II.Abt.(Mückenhain/Kodersdorf) -6 Tiger I mit diesem sonderbaren Farbschema wurden im Juni 1944 der sw.Abt. III Panzerregiment GD nach Gumbinnen(Ostpreußen) mi Besatzungen aus Paderborn

    geliefert.Beim Entladen wurden zwei von Ihnen beim Kettenwechsel durch Jagdbomber so beschädigt , das sie mit anderen Tigern 1944 zur Instandsetzung ins Reich verladen wurden.

    Die Ers.Brig.GD befand sich im Standort Cottbus , von wo aus 1945 auch Korpstruppenteile der GD neu ausgerüstet und eingesetzt wurden. Im Februar1945 wurden 2 Tiger I im Rahmen

    der Kampfgruppe Oberst Collin (16.Pz. Div dem Pz.Korps GD unterstellt sw.Abt.) bei den Kämpfen an Bober,Queis und Neiße eingesetzt , wo sie im März 1945 im Brückenkopf bei bad Muskau auftauchten.

    Da die 16.Pz. herausgezogen wurde , entschied man sich guten Glaubens bei Korps GD der II.Abt HG1,an Mangel von Panzern, eine schw.Pz.Abt. aufzustellen. (welche immer ,bis zum 16.04.1945 Korpstruppenteile waren).

    Göring hatte aber ganz andere Pläne ,und versuchte seine Fallschirmpanzerdivision HG 1dem Einflußbereich des Panzerkorps GD zu entziehen , was teilweise gelang.

    Durch die Enwicklung am 16/17.04.1945 geriet duch Schörner die Fallschirmpanzerdivision wieder in den Bereich des VII./Pz.Korps. GD und wurde zu Gegenangriffen im Bereich Groß Krauscha/Kodersdorf gedrängt.

    Wo auch der nachgewiesene Einsatz von 3 Tiger I erfolgte. Bei Gesprächen mit Angehörigen der HG1 konnte man sich an keine Tiger erinnern , obwohl sie in Berichten vor 40/50 Jahren auftauchten.

    Nach meiner Meinung ,waren die Tiger Korpsteile der GD und die Besatzungen ursprünglich GD. Der Tiger I von Mückenhain/Kodersdorf soll laut Berichten ein Ofw. Ruppert kommandiert haben , welcher

    der I.Abt. Fallsch.Pz. HG 1 zuzuordnen ist. Soweit wie ich weis haben Roßmann,Kraus,Wallhäuser in den letzten Kriegstagen keine Panzerangriffe sebst geführt.

    Die heutige Literatur wird dazu keine neuen Erkenntnisse bringen. Ein Beispiel ist das Buch bei Jarek (Bautzen 1945) ,ein wirres Durcheinander ,Bildmaterial vielfach verwendet und schlecht zuzuordnen ,

    nicht empfehlendswert.

    MfG April45

  • Hallo April45,

    war es nicht so, dass Göring plante, dass die Fallschirmpanzerdivision gegenüber dem Amerikaner kapitulieren sollte? Nun ja, Roßmann als Abteilungskommandeur wird sich in den letzten Kriegstagen tunlichst zurück gehalten haben, noch einen Angriff gegen die Russen, Polen oder Amerikaner anzuführen. Bei Wallhäuser, Kraus sah das schon ein wenig auf Kompanie-Ebene anders aus. Warum diese nicht mehr aktiv ins Kampfgeschehen eingriffen-keine Ahnung. Vielleicht verfügten sie über keine Panzer mehr.

    MfG Wirbvelwind

  • Hallo Wirbelwind,Jarek ,Hallo zusammen

    in russische.Karten und Berichte vom 16.04.-21.04.1945 werden deutsche Panzerangriffe in Gesammtmengen, Aufmarschräume und Angriffsrichtungen gut dokumentiert.

    Aus Zeitzeugenerzählungen wurden direkte Panzer bzw. Sturmgeschützangriffe max. in Kompanie,meistens aber in Zugstärke vorgetragen. Panzer mit Kommandantenneuzugänge , waren meistens

    die Speerspitzen (Oblt Sieger,Lindner) und die Verluste dadurch hoch. Die Fallschirmpanzerdiv. HG1 versuchte einem Einsatz Anfang /Mitte April 45 zu entgehen , weil Göring alle Anstrengungen, schon

    ab Ende Januar45, unternahm, um sein geliebtes Kind ,das Fallschirmpanzerkorps/HG2 zu retten, und ,mit der Panzerdivision HG1 wieder zu vereinigen .Nach Bautzen hat er es ja geschafft.

    Wenn nach meiner Meinung, von Saucken durch Schörner nicht abgelöst worden wäre,hätte dieser bewährte Einheitsführer (Pz.Korps GD) die Fallschirmpanzerdivision HG1 dem Pz.Korps. GD einverleibt.

    Dem Korps GD hatte man ja im Febr./März 45 fast alles genommen.Die Geschichte von Schörner ist ja bekannt. Zurückkämpfen zu den Amerikanern ,der der sich absetzte war Schörner.

    In einem russ. Bericht habe ich mal gelesen ,das im Bereich Kodersdorf-Charlottenhof-Görlitz in dem Zeitraum ein Panzerzug zum Einsatz kam ? oder hatte man falsch übersetzt (ein Zug voller Panzer)?

    MfG April45

  • Hallo April45,


    Ich erinnere mich an Ihre Frage zu General Świerczewski. Ich werde bald antworten.

    Nun möchte ich Ihnen deutsche Dokumente vorstellen, die ich im Archiv gefunden habe.

    Dabei handelt es sich um Dokumente aus dem Kampfgebiet, das uns interessiert.


    Grüße


    Jarek

  • Hallo April45


    Der Besuch des Stabschefs der 1. Ukrainischen Front, General Petrov, im Hauptquartier der 2. polnischen Armee wird von verschiedenen Historikern unterschiedlich dargestellt.


    1) Während der kommunistischen Zeit wurde es als Unterstützung der Organisation der Zusammenarbeit mit der 5. Garde-Armee und der 52. Armee behandelt.
    2) Heutzutage wird es von rechten Historikern als Beweis für die Inkompetenz der Führung von General Świerczewski gewertet.
    3) Heutzutage wird es als Rettung der Situation im Zusammenhang mit falschen Entscheidungen des Hauptquartiers der 1. Ukrainischen Front angesehen.



    Der vorrangig behandelte Wettlauf nach Berlin unter General Zukov und General Konev führte zur Verharmlosung der deutschen Gruppierung in Görlitz.

    Die Katastrophe der 2. polnischen Armee hätte erhebliche Folgen für den gesamten Südflügel der Front.

    General Świerczewski konnte auf die Bedrohung aus dem Süden nicht angemessen reagieren, da er auf Befehl der 1. Ukrainischen Front in Richtung Dresden vorrücken sollte.

    Am 22. April erlaubte General Pietrov dem 1. Panzerkorps und der 9. Infanteriedivision, sich aus dem Raum Dresden zurückzuziehen und sich in Bautzen neu zu gruppieren. Sein Besuch dauerte nur wenige Stunden.
    Ein sehr großes Problem war die mangelnde Kommunikation zwischen dem Kommando der 2. polnischen Armee und dem Hauptquartier der 1. Ukrainischen Front. Der Fehler lag vermutlich auf beiden Seiten.

    General Kostylev, der bei General Petrov wohnte, wurde damit beauftragt, die Kommunikation zwischen beiden Kommandos wiederherzustellen.
    Gleichzeitig sollte General Kostylev die Kommunikation und Zusammenarbeit der 2. polnischen Armee mit der 5. Garde-Armee und dem 4. Garde-Panzerkorps organisieren.
    Können diese Aktionen als Entzug von General Świerczewski seines Heereskommandos angesehen werden? Das glaube ich nicht.


    Derzeit schätzen polnische Autoren, dass die Schuld für die zu späte Reaktion auf den Angriff aus dem Süden beim Stab der 1. Ukrainischen Front liegt. Die 52. Armee erzielte praktisch keine Erfolge. Es wurde in der Nähe von Görlitz gestoppt und seine vorgeschobenen Einheiten (7 KZmech, 253 DS und 294 Ds) wurden praktisch umzingelt und besiegt.

    Die 5. Garde-Armee hatte kein Interesse an der Richtung Dresden.

    Die 2. polnische Armee griff Bautzen und Dresden mit beiden Flügeln ungeschützt an. Das ist ein schwerer Fehler, aber war Świerczewski daran schuld?

    Das Hauptquartier der polnischen Armee 2A hatte keine Informationen über die linken und rechten Nachbarn.

    Letztlich musste er das 7. Mechanisierte Korps bei Bautzen retten.

    Was Ihre Einschätzung des neuen Buches „Budziszyn 1945“ betrifft, bin ich möglicherweise anderer Meinung. Ich stimme zu, dass die darin enthaltenen Fotos ein großer Fehlschlag sind, sie sind willkürlich ausgewählt und schlecht beschrieben.
    Aber das Buch:

    - enthält Informationen, die in allen kürzlich erschienenen Büchern in deutscher Sprache enthalten sind,
    - enthält Informationen aus polnischen Archiven,
    - enthält im Internet veröffentlichte Informationen über sowjetische Archive,
    - analysiert die Schlachten polnischer und sowjetischer Truppen gemeinsam und nicht getrennt, was manchmal zu falschen Meinungen führen kann.

    Es ist derzeit die zuverlässigste Studie in polnischer Sprache über die Schlacht bei Bautzen.



    Grüße

    Jarek


  • Hallo Jarek ,

    ich bin heute Nachmittag durch Uhsmannsdorf , Horka (Wehrkirch) und Mückenhain gefahren . In Uhsmannsdorf gibt es einen sowjetischen Soldatenfriedhof mit unzähligen Gefallenen ,welche Datenmäßig erfasst sind.

    Dort muss Mitte- Ende April 45 wohl ein Lazarett gewesen sein . Wurden polnische Verwundete auch in russ. Lazaretten versorgt? ( war ja eigentlich Kampfraum der 9.ID poln.) Danke für die Dokumente , Sie belegen eindeutig ,das die " hochwertigen" Einheiten oft im rückwertige Raum gestaffelt eingesetzt waren . Panzerjagdkommandos/Panzervernichtungstrupps gab es im gesamten Frontbereich bei allen Einheiten ,ob HJ ,Volkssturm ,Heer ,Luftwaffe oder Waffen -SS.

    Der Umgang mit der Panzerfaust (Beute) wurde ja auch bei russ. Einheiten geschult, polnische? , was ja in Groß Krauscha , zum Verlust eines Panthers bei der HG1 führte. Die Munitionsausstattung der Kampfgruppen zeigt eindeutig ,den Mangel

    an Ausrüstung . Wer die Feuergeschwindigkeit eines MG42 oder Sturmgewehrs kennt ,weiß das damit nicht viel anzufangen ist. Die Vermischung von HJ/Volkssturm und von zusammengewürfelten Heereseinheiten , wurden im gesamten

    Frontberiech ,zum Besetzen der vorderen Verteidigungslinien genutzt (Verschleißeinheiten), welche aus Mangel an Erfahrungen meist selbst unzweckmäßig angelegt worden sind. (Aussage meines Vaters , eingesetzt in Lodenau Februar- April45) .

    In den heutigen Darstellungen wird oft der Überlebenswille des einfachen Soldaten auf beiden Seiten ,und das Leid der Zivilbevölkerung vernachlässigt. Die russ. Verschiebungen der 3./4.Pz.Armeen in Richtung Hauptangriffsrichtung

    (Forst/Bad Muskau ) waren Ende März, Anfang April45 möglich , da die Aufklärung ja keine bedrohlichen Truppenkonzentrationen zwischen Bad Muskau und Penzig festgestellt hatte . Dazu kam noch die Trennungslinie der 4.Pz. und 17.Armee.

    Die 2.poln.Armee wurde ,nach meiner Meinung , mit der sich ändernden Situation ,Mitte April45 , eigentlich , vor einer unlösbaren Aufgabe gestellt.

    MfG April45

  • Hallo April45,


    ich glaube nicht, dass polnische Soldaten in sowjetischen Feldlazaretten behandelt wurden. Aus den Dokumenten, die ich gesehen habe, geht hervor, dass die Verletzten in die Stadt Ruszów (Rauscha) evakuiert wurden. In diesem Gebiet befanden sich Feldlazarette und die Schwerverletzten wurden in Krankenhäuser in Posen transportiert. Über den Standort eines Feldlazaretts in der Lausitz habe ich keine Informationen gefunden.


    Was Panzerfausts betrifft, so wurden sie aufgrund ihrer Wirksamkeit häufig von Soldaten eingesetzt, da sie in sehr großen Mengen erhältlich waren. Während der Kämpfe nördlich von Bautzen wurde offiziell angeordnet, kleine Einheiten zur Bekämpfung deutscher Panzerfahrzeuge und Panzer zu bilden, die mit Panzerfaust ausgerüstet waren. Ich habe diese Information schon mehrmals gehört.

    Was die Kampferfahrung sowohl deutscher als auch polnischer und sowjetischer Einheiten angeht, war die Situation eher ähnlich. Es mangelt an erfahrenen Frontsoldaten.

    Den Deutschen fehlten auch Soldaten, um die nächsten Verteidigungslinien zu füllen, und es begann mit Improvisationen.


    Die sowjetischen Divisionen der 52. Armee waren so klein, dass sie nicht über die Gebiete Görlitz und Horka hinaus vordringen konnten. Es gab Schützendivisionen, die statt 12.000 Soldaten nur über 3.000 Soldaten verfügten. Anstelle von 120 Flugzeugen verfügten die Fliegerdivisionen über etwa 30. Die Stärke eines Fliegerregiments betrug 36 Flugzeuge.


    Die 2. polnische Armee verfügte über volles Personal, verfügte jedoch über keine Kampferfahrung. Der Mangel an Erfahrung und Koordination zwischen Infanterie-, Artillerie- und Panzereinheiten war bereits in den ersten Kampftagen sichtbar (Rothenburg, Rietschen, Niesky). Sogar in polnischen Erinnerungen gibt es Informationen darüber, dass derselbe Soldat, der in Rothenburg und Bautzen kämpfte, im Grunde ein anderer Soldat war.


    Die wirtschaftlichen Anstrengungen der befreiten Gebiete Polens ermöglichten keine gute Ausrüstung der gebildeten Einheiten der 2. Armee. Die Aufstellung der 3. Armee wurde mangels Ausrüstungsmöglichkeit eingestellt. Die Russen stellten Uniformen, Mäntel und Schuhe zur Verfügung. Es war einfacher, Gewehre zu bekommen. Viele Soldaten der 2. Armee hatten deutsche Stiefel und Gürtel erbeutet. Ich habe Informationen gelesen, dass der Kommandeur eines der Infanteriebataillone westlich von Bautzen aus einem erbeuteten deutschen Uniformmagazin angeordnet hat, allen Soldaten des Bataillons deutsche Hosen auszustellen. Andere Einheiten beneideten sie um ihre neuen, hochwertigen Militärhosen. Das waren die Zeiten.


    Schwierig ist es, die Kämpfe der 2. polnischen Armee in der Lausitz einzuschätzen.


    1) War die letzte deutsche Offensive aus dem Raum Görlitz ein Erfolg? Manche sagen ja, aber sie war es nicht. Aber was wäre Erfolg? Immerhin nicht die Erleichterung Berlins.


    2) Lange Verzögerung beim Passieren der ersten Linie und der Verteidigung. Lag das nicht an der mangelnden Fronterfahrung der Einheiten?


    3) Den deutschen Gegenangriff südlich von Niesky erfolgreich stoppen.


    4) Vorstoß zum Angriff Richtung Bautzen und Dresden, trotz des exponierten linken Flügels der Truppe. Die polnischen Kommandeure waren sich dessen bewusst, aber... der Befehl des Kommandos der 1. Ukrainischen Front war klar: Dresden anzugreifen.


    5) Jetzt beginnen die polnischen Fehler. Keine Anerkennung des rechten Angriffsflügels und erhebliche Verzögerung des Angriffs der 5. und 7. Infanteriedivision durch den Kampf um Rietschen. Bewegung von Artillerieeinheiten in Richtung Bautzen ohne ausreichenden Schutz. Der deutsche Angriff aus dem Norden kam völlig überraschend und es gab schwere Verluste.


    6) Jetzt ist es Zeit für Bautzen. Die Russen eroberten Bautzen nach schweren Kämpfen. Doch wer verteidigte Bautzen? Schließlich handelt es sich nicht um reguläre Fronteinheiten. Die Verluste des 7. Korps waren so groß, dass ein weiterer Angriff auf Dresden nicht in Frage kam. Der deutsche Vormarsch zweier Panzerdivisionen nördlich von Bautzen wurde zunächst nur von Artillerieeinheiten und einem Infanterieregiment gestoppt. Erst nach 2-3 Tagen kehrten die Panzerverbände und die Infanterie aus Richtung Dresden zurück. Die großen Verluste beim Rückzug der 9. Infanteriedivision waren zunächst auf die fehlende Zustimmung des Kommandos der 1. Ukrainischen Front zu ihrem Rückzug zurückzuführen. Dann ereignete sich ein Ereignis, das leider im Krieg passiert. Befehle erhielten die Deutschen über die Rückzugswege der 9. Infanteriedivision. Sie bekam es von einem getöteten Verbindungsoffizier des Hauptquartiers der 2. Armee.


    7) Nach einigen Tagen verstärkte sich die polnische Verteidigung bei Bautzen und der deutsche Angriff wurde endgültig gestoppt.



    War es also eine Niederlage (Niederlage) der 2. polnischen Armee in der Lausitz?


    Grüße


    Jarek

  • Hallo April45,


    ich bin in Archivdokumenten mehrmals auf eine interessante sowjetische Karte gestoßen.

    Die deutschen Verteidigungslinien an der Neiße waren mit blauer Tinte auf einer typischen taktischen Karte gedruckt.

    Sind sie korrekt? Es ist schwer zu beurteilen.

    Der sowjetische Geheimdienst verfügte über solche Informationen.


    Grüße


    jarek

  • Hallo Jarek ,

    Karten mit Stellungssystemen ,Bunker ,Geschützstellungen , im unmittelbaren Frontbereich sind in unterschiedlichen Dokumenten dargestellt . Viele Fragmente und Teilstücke (vor allen in Waldgebieten) sind noch heute sichtbar.

    Über einen längeren Zeitraum in dem Frontabschnitt , wurde durch unterschiedlichste Aufklärungstätigkeit von ( russischer Seite ) ein sehr genaues Bild der deutschen Stellungsysteme erstellt , welches auch den polnischen

    Verbänden zugänglich war. Es wurden sogar Schwerpunkte und Besonderheiten von russischer Seite den ablösenden polnischen Einheiten mitgeteilt .Ich finde das Stanislaw Rezepski in seiner Abhandlung über die Kämpfe des

    38.Regiment der leichten Artillerie (Warschau 1971 ) das gut beschreibt und mit Karten hinterlegt. in einer Karte von Mitte April45 ist im Bereich der 7.poln.ID bei Lodenau ist ein deutscher Sperrriegel eingezeichnet (TYGRYS )

    Handelt es sich um Panzer vom Typ Tiger ? Die Brücke in Lodenau wurde ja dann gesprengt ,so wie die in Predocice . In den Görlitzer Sammlungen Oberlausitzer Bibliotheken der Wissenschaften findet man eine größer Anzahl

    von Büchern und Dokumenten die die Kampfhandlungen ( von deutscher Seite ) im April45 darstellen. Dort findet man auch, ( das Kriegstagebuch von Eberling ,Heinz 1991+++ -Das Ende des IIWK in Rothenburg von Rudolf Henke 1998 ++ - Karl-Heinz Schmeelkes

    Fallschirm-panzer-Division HG1 1994 + - Ich trug die "Weissen Spiegel " -Dieter Drewes -1998 + usw. ) Das Problem ,nach meiner Meinung , bestand für die meist zwangsrekrutierten poln. Verbände dadurch , das nach dem 18./19.04.1945 Schörner's

    unsinnige Weisungen und Befehle umgangen wurden ,und kurzzeitig Einsatzbefehle und Truppenbewegungen geändert und der Situation angepasst wurden. (man wollte nach Westen zur Elbe und überleben) .

    Der Verlauf der Kämpfe Ende April45 zeigt dieses .

    beste Grüße April45

  • Hallo April45,


    Diese beiden taktischen Markierungen im Raum Lodenau, auf der sowjetischen Karte mit deutschen Verteidigungsstellungen, sind die beiden anerkannten Mörserbatterien in Kampfstellungen.


    Ich stimme Ihrer These hinsichtlich der Absicht und des Zwecks der Kämpfe der Schörner-Gruppe zu. Wenn es am 16.-21.04.45 sinnvoll war, um im Rücken der Truppen der 1. Ukrainischen Front, die Berlin und Dresden angreifen, große Verwirrung zu stiften, dann sehe ich nach dem 23.04.45 den genauen Zweck nicht mehr Deutscher Angriff nördlich von Bautzen. Die unmittelbare Aufgabe bestand darin, eine der Gruppen der 2. Armee der polnischen Armee zu zerstören. Doch was war die nächste Aufgabe? Die Kämpfe dauerten dort praktisch bis zum 29. und 30. April 1945. Gleichzeitig erreichten die Russen die Elbe und Dresden. Der Abzug der Truppen nach Westen war die einzige Lösung, um ihr Leben zu retten.


    Es ist mir gelungen, eine vorläufige Karte der Lage der Lufteinheiten und Flughäfen in Sachsen und der Tschechischen Republik zu zeichnen. Verschiedene Quellen positionieren deutsche Lufteinheiten etwas unterschiedlich. Bei der Karte handelt es sich um eine Verallgemeinerung, da sie die Standorte der Einheiten im April und Mai oder nur im April oder nur im Mai beschreibt. Einige Einheiten wechselten ihre Lautenisten in der zweiten Aprilhälfte und Anfang Mai zwei- bis dreimal. Obwohl die Karte auch die Standorte von Einheiten in Niederschlesien und Osttschechien enthält, denke ich, dass die dort stationierten Einheiten nicht an den Angriffen auf die 52. Sowjetarmee und die 2. Armee beteiligt waren. Die Fliegereinheiten der 2. Luftwaffe befinden sich in der Anfangsphase der Auslosung.


    Grüße


    Jarekk

  • Hallo zusammen , Jarek

    Ich hatte es schon erwähnt ,die deutsche Luftwaffe spielte zum Kriegsende keine entscheidende Rolle mehr . die Me 109 der Aufklärungsgeschwader ,lieferten Anfang/Mitte April45 umfangreiche Ergebnisse über die bereitgestellten Truppenkonzentrationen an der Neiße.

    Wetter und Sichtbedingungen am 16.04.1945 behinderten den gezielten Einsatz von Fliegerverbänden . Die Meldungen des Luftwaffenkommandos 6 vom 19.04.1945 wurden in unterschiedlichen Beiträgen schon erwähnt. Was sind 100 abgeschossene Panzer im gesamten

    Bereich . Ab dem 20.04.1945 vielen die Flugplätze im Bereich Niederschlesien ,Brandenburg und Sachsen komplett aus. Kummer,Reichberg,Prag bildeten die letzten Fliegerhorste , die reichweitenmäßig gegen die Nebengruppierung der 1.Ukr.Front eingesetzt wurden.

    Das absetzen nach Bayern war schon lägst vorbereitet. Jarek ,es gibt ein französische Aero- Journal September 2016 Heft 54 , welches das Ende der " deutschen Luftwaffe " vom 08.05.1945 beschreibt. ( auch Bildmaterial) .

    Noch mal zur 4.Panzer Armee . Schörner meldete am 18/19.04.1945 dem OKH und Hitler , das der Angriff von Süden gegen die 52.Armee/2.poln.Armee erfolgreich gegen Norden angelaufen sei.!! Darauf hin entschied Gräser 4.Pz. Armee das ausdünnen der Verteidigung

    im Bereich der 07./10.poln. ID (z.B.V 615 u.a.) und dessen Vorstoß in Richtung Spremberg ,um den Durchbruch abzuriegeln. ( mein Vatereiner davon, das kam aber zu spät .,und sie setzten sich nach Westen ab). Das Panzerkorps GD befolgte nicht den Befehl Schörners , in Richtung Spremberg/Cottbus vorzugehen , sondern entschied sich nach Süden anzugreifen , den Muskauer Forst/Neißelinie aufzugeben und im Süden eine neue starke Abwehrfront aufzubauen. Dadurch wurde es möglich ,den Einheiten in Böhmen und Mähren ein Absetzen nach Westen zu ermöglichen. Der schnelle Zusammenbruch verhinderte das teilweise.

    Leittragende ,war die unerfahrene 2.poln.Armee , die darauf hin enorme Verluste an Menschen und Material hatte. Sie geriet in den Strudel des Überlebenskampfes der 4.Pz.Armee.


    Grüße April45

  • Hallo Jarek.

    Ich habe mir eben die Bilder angesehen und gelesen, das vor dem Datum "O.U." steht.

    Die Frage erscheint für den einen oder anderen vielleicht "lächerlich" aber was genau heißt das ausgeschrieben.

    Diese Abkürzung steht ebenfalls auf dem letzten Brief meines gefallen Uropas den ich (vergebens) versuche zu finden. Zumindest der ungefähre letzte Ort wäre interessant.


    Vielen Dank und liebe Grüße


    Quelle: privat

  • Hallo fox.mike ,


    „lächerliche“ Fragen gibt es hier nicht, dazu ist das Thema Wehrmacht mit seinen doppelten und dreifachen Abkürzungen auch viel zu komplex.


    Scheue dich nicht ein eigenes Thema zu eröffnen, dann können wir dir vielleicht weiterhelfen.


    Hast du bereits eine Wehrmachtauskunft beim Bundesarchiv in Berlin eingeholt? Gibt es eine Feldpostnummer auf dem Briefumschlag? Alle diese Informationen könnten weiterhelfen bei deiner Suche.


    Zur Information, ich habe eine Quelle in deinem Post nachgetragen und den Ausschnitt des Briefes in die Voransicht eingebunden.


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Hallo Jarek, hallo zusammen ,

    nochmal zu den Archivdokumenten der Stellungssysteme an der Neißefront im April 45. Die eingepflegte Karte von Jarek gibt den Stellungsausbau Im Abschnitt der 52.Armee 2.poln .Armee nur teilweise wieder. In Archivdokumenten der 50. Schützendivision sind Karten von Aufklärungsergebnissen

    von Mitte April 45 noch ausführlicher dargestellt. (für jedermann zugänglich) Ein Schema vom 14.04.1945 zeigt einen größeren Frontbereich der 52.Armee , der auch in Tiefe und Breite ein umfängliches Bild der Verteidigungsstellungen darstellt. Der Bereich von Penzig/ Görlitz/Lauban verfügte über ein

    schwerpunktmäßig umfassendes Verteidigungssystem ,was schwer zu überwinden war. Der nicht aufgeklärte vorgesehene Bereich der 52.Armee ,war im tief gestaffelten Bereich (weißer Schöps/Höhenstellungen) ,durch mobile und ortsfeste Panzerabwehr gesichert. Es gab 8,8cm Flak -Stellungen ,teils ortsfest ,teils mobil ,

    gut getarnt und mit 2cm gesichert (Eberling/Zeitzeugen ) und im geringeren Maße Panzer/Panzerjäger, was aber zu enormen Verlusten führte. An ein Wunder zu glauben , und den Durchbruch zu verhindern ,dafür waren die personellen /materillen Möglichkeiten ,zu dem Zeitpunkt , zu gering.

    Es war zum Ende des Krieges kaum noch möglich ,Angehörigen , in irgend einer Weise , Informationen zukommen zu lassen . Mein Vater konnte es auch erst in der Gefangenschaft. ( Gott sei Dank amerikanisch ). Aussagen im Bundesarchiv geben die Zustände im Jahr 1945 auch nur unvollständig wieder .

    Ich habe auch Jahre gebraucht um einen ungefähren Überblick über die 545.VGD /1244 zubekommen . Nicht aufgeben.


    Ein frohes Osterfest und beste Grüße April45

  • Hallo Antje.

    Ja beim Bundesarchiv habe ich bereits eine Antwort erhalten, die aber auch nur das bestätigte was ich schon wusste.

    Die Karteikarten wurden bis 1992 aktualisiert und liegen mir vor.

    Danke für die Hilfe mit der Quellenangabe.


    Liebe Grüße

    Frank