217. Infanterie-Division

  • Liebe Forumbesucher, Experten und freundliche Helfer,


    nachdem sich meine privaten Recherchen bei WAST, im Internet und in den mir zur Verfügung stehenden Büchern erschöpft haben, wollte ich fragen, ob mir jemand weiterhelfen kann mit Material zum letzten bekannten Verbleib und Tod meines Urgroßvaters.


    Seine Erkennungsmarke war die 979-Stm.Kp.G.E.B.43. Seine Stammkompanie war das Grenadier-Ersatz-Batallion 43. Ab 27.2. 43 war er in Insterburg, aber ab 14.03.43 beim 1. Kompanie - Grenadier-Ausbildungs-Batallion 151 am Standort Bialystok. Laut einer Meldung vom 10.5. 43 kam er dann zum 1. Marschbatalion 217/2. Aber das Datum kann laut Wast bis zu 3 Monate vor oder zurück abweichen.


    Am 28.09.43 stand er unter Befehl der 4. Kompanie Feldersatz-Batallion 217 - Unterstellung 217.Infanterie-Division. Als seine Einsatzräume wurden im Mai-Juli 1943 Wolchow angegeben, ab August bis September 43 Nordrußland.


    Gefallen ist er laut Totenschein, der mir vorliegt, am 28.09.1943 in Domantowa. Getötet von einem Infanteriegeschoß (vermutlich Kopf). Wie die Wast das wissen kann, weiß ich leider nicht. Seine Grablage ist nördlich Domantowa am Dnjepr. Leider kann ich Domantowo nicht finden und vermute, es ist einem später angelegten Stausee zum Opfer gefallen. Sein Dienstgrad war laut Meldung vom 27.02.43 Gefreiter.


    Genaugenommen freue ich mich über alle Informationen und digitales Material, das ich zu den sicherlich schweren Zeiten, die er durchlebt hat, finden kann. Leider wohne ich in Chile und hier sind Bücher nicht nur, wenn erhältlich, superteuer, sondern schlimmer noch, weil nah an der Antarktis, wird hier nichts angeliefert. Sollte jemand von Euch etwas wissen, etwas haben und mir schicken können auf meine E-Mail würde ich mich sehr, sehr freuen.


    Herzliche Grüße

  • Hallo Domantowa,

    willkommen hier im Forum, mal sehen wie sich die Dinge entwickeln, so werden wir den Beitrag verschieben. Vorab eine Lagekarte vom 28.9.43, an dem dein Urgroßvater gefallen ist. Lage der Div. grüner Pfeil.

    Gruß Heinz:)

    Bildquelle:WWIIPhotomaps

  • Lieber Heinz,


    danke für die Karte. Ich werde heute Nacht versuchen, zu schauen, ob der Ort heute noch existent ist. Ich freue mich wirklich über alles Material, das diesen Einsatzort und die Einsatzzeit beschreibt.


    Beste Grüße und danke für die Hilfe

  • Hallo Domantova,

    ich glaube den Ort dürften wir gefunden haben, liegt ungefähr 20-25km südöstlich von Tschernobyl. Du hast recht mit deiner Vermutung, dieser Ort liegt wohl im Überflutungsgebiet.

    Gruß Heinz:)

    Kartenquelle: googl maps und Estern maps

  • Lieber Heinz,


    danke für die Karten. Ich denke auch, dass es für den Stausee geflutet wurde. Wahrscheinlich auch deshalb, weil ja die WAST schreibt, die Grablage befände sich nördlich vom Ort. Dazu kommt, dass in Angesicht der Kampflage und der schnellen Truppenbewegungen in dieser Zeit wahrscheinlich auch diese Aussagen sehr ungenau sind oder sich zumindest die Grablage kaum noch ausfindig machen lassen würde. Ich bin jetzt drei Jahre am Fall meines Uropas dran. Leider scheitere ich immer wieder daran, dass ich nur sehr wenige Informationen zu den Kämpfen an diesem Frontabschnitt und dieser Zeit finde. Auch das Wehrmachtslexikon gibt wenig bis nichts Spezifisches darüber her. Ich bin schon lange auf der Suche nach Briefen und Berichten aus seiner Einheit, die seine letzten Monate von Wolchow bis Kiew nachzeichnen, bisher aber ohne Erfolg. Leider ist unser Familienmaterial komplett verloren gegangen, weil unsere Familie 44/45 vor den Russen aus Ostpreußen (bei Rastenburg) geflüchtet ist. Die Sterbeurkunde, Geburtsurkunde und Heiratsurkunde meines Uropas sind alles, das ich für meine Recherchen zur Verfügung hatte/ habe. Beste Grüße! Michael

  • Zitat von Domantova;20851

    Gefallen ist er laut Totenschein, der mir vorliegt, am 28.09.1943 in Domantowa. Getötet von einem Infanteriegeschoß (vermutlich Kopf). Wie die Wast das wissen kann, weiß ich leider nicht.


    Hallo Michael,


    die WASt, damals unter der Bezeichnung Wehrmachtauskunftstelle für Kriegerverluste und Kriegsgefangene, wodurch sich auch die in der heutigen Behördenbezeichnung enthaltene Abkürzung ableitet, ...(weitere Schreibweisen: Wehrmachts-Auskunftstelle, Wehrmachtsauskunftstelle, Wehrmachtauskunftsstelle).


    Die Einrichtung war zur Registrierung sämtlicher Personalverluste der Wehrmacht durch Tod, Verwundung, Krankheiten, Vermisstsein und Kriegsgefangenschaft gegründet worden.



    Die Einheit des Soldaten gab diese Informationen an die Wehrmachtauskunftstelle für Kriegerverluste und Kriegsgefangene weiter. Dort wurde diese Informationen ausgewertet und abgelegt.


    Da fast alle Akten erhalten geblieben sind, liegt die Information über die Art des Todes, die die Einheit deines Urgroßvaters damals an die Behörde gemeldet hatte, heute noch vor.



    Gruß
    Martin

  • Hallo Michael,

    mit Literatur sieht es wohl schlecht aus. Im LdW die Angaben sind auch nicht korrekt, hier spricht man von der Verlegung im Okrober 43, was wohl nicht stimmen kann. Müssen halt mal die Nachbardivisionen abklappern.

    Gruß Heinz:)

    Suche alle Informationen über die 17.ID und I.AR77.

  • Lieber Heinz,


    ja, im LdW hatte ich schon recherchiert. Ich kann mir auch nicht erklären, wieso die Verlegung später datiert ist. Vielleicht wurde er kurzfristig zum Lückenfüllen überstellt!? Ich hatte auch ein Interview eines Veteranen auf YouTube gefunden, der den Zeitraum am Dnejpr zwar anspricht und dort war, aber leider eigentlich bis auf ein paar Sätze auslässt. Es gibt einfach wenig bis keine Literatur zu den Geschehnissen in dieser Einheit. Ich bin schon lange auf der Suche nach Veteranen, Aufzeichnungen wie Tagebüchern und ähnlichem - leider bisher ohne Erfolg. Viele Grüße aus Chile


    PS: Ich sehe übrigens, die bist aus Brandenburg. Meine Heimatstadt ist Müncheberg. Meine Familie stammt aus Rastenburg, Ostpreußen und dem Sudetenland.

  • Hallo Michael,

    müssen halt positiv an die Dinge herangehen, werden schon noch etwas finden zur 217.ID, es brauch halt alles seine Zeit. Im Übrigen ist meine Mutter auch aus dem Sudetenland und Müncheberg, Damsdorf die Ecke ist mir auch nicht unbekannt. Mußt halt immer mal in das Forum schauen ob sich bei deinem Thema etwas tut bzw. bewegt.

    Gruß Heinz:)

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  • Lieber Heinz,


    ja, Geduld und Spucke, wie es so schön heißt. Ich habe auch schon listenweise Literatur durchforstet - zur 217. gibt es meines Wissens nach nichts, vielleicht deshalb, weil sie komplett zerschlagen wurde und in die 4. Kompanie überging. Ich bleibe wachsam und halte Ausschau. Falls Du etwas hörst, bitte dene an mich. Ich werde jetzt einmal ein Gesuch in der "Kameraden" schalten, auch wenn es wenig Erfolg verspricht,...


    Beste Grüße aus Chile


    Michael

  • Hallo Michael,

    also es geht doch immer ein Stück weiter. Es gibt ein Buch "Grünes Herz in Feldgrau" von Hundrieser Hubert, beschreibt den Werdegang der 217ID bis 44.

    Gruß Heinz:)

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  • Hallo Heinz.


    Hier endlich wieder ein Lebenszeichen von mir, wie geht es Dir? Hast Du das Buch inzwischen gelesen und gibt es einige Informationen bzw. authentische Eindrücke wieder? Ich habe es auf Amazon gefunden, aber hier so fast an die Arktis liefert kein Unternehmen und es gibt leider keine digitale Version. Ich habe mittlerweile einige Karten mehr zusammengesammelt und Informationen, aber leider keine genaueren Informationen über die letzten Tage meiner Urgroßvaters. Sein Trauschein, Heiratsurkunde und Sterbeschein sind nunmehr gerahmt und stehen zu Hause, mahnen wohl auch immer wieder, doch wieder mehr zu forschen. Das letzte Jahr war sehr heftig, weil meine Frau und ich unsere Bäckerei hier im Süden Chiles erweitert haben. Ich sende Dir beste Grüße und wünsche viel Gesundheit und Glück für das kommende Jahr!

  • Hallo Michael,


    ich muß mich echt allein nochmal mit diesem Buch beschäftigen. Was dich davon interessieren sollte werde ich dir zur Verfügung stellen,
    von mir ebenfalls noch alles Gute für dieses Jahr!


    Gruß Heinz:)

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  • Hallo Michael,


    kannst du uns mitteilen in welchem Regiment der 217ID dein Großvater gedient hat. Wäre nicht schlecht. Die Division wurde im August 43 in die Nähe von Konotop verlegt, in die Nähe vom Dnjeper. Sie erlitt schwere Verluste im Kessel von Kiew. Die Reste der Division bildeten danach einen Teil der Korpsabteilung "C".


    Gruß Heinz:)

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