Kämpfe um Königsberg zwischen dem 24. - 27. Januar 1945

  • Ein Hallo an alle,
    Ich suche Informationen über die Kämpfe im östlichen Bereich von Königsberg. Genau genommen um die Tage 24. - 27. Januar 1945. Es geht um den Verteidigungsbereich der 561. Volksgrenadierdivision.
    Sie soll die alte Reichsstrasse 1 zwischen Tapiau und Königsberg verteidigt haben. Wer hat von Euch zugriff zu den geheimen Tagebüchern von Mehnert? Suche Infos der Kämpfe, Verteidigung, Einheiten, Wann Orte von den Russen besetzt worden sind?


    Für die ein oder andere Info wäre ich Dankbar.
    OFeld

  • Moin,


    da du im FdW auch nach Infos suchst, wäre es angebracht uns nicht doppelt suchen zu lassen.


    Diekert/Grossmann dürften Dir ja bekannt sein, aber im FdW gibt es auch einen Index wo man sich einiges "an Land ziehen" kann.
    Zumal auch das LdW eine weitere Quelle sein dürfte.


    Gruß, Uwe

  • Danke,
    Das finde ich auch. Es dürfte jedem User selbst ueber lassen sein, wann er wo etwas Postet.
    Was suche ich? Ich suche einen Toten, der am 26. Januar 1945 in Legitten Kreis Labiau gefallen ist. Nun habe ich heraus gefunden, dass das erste Legitten 6 km westlich von der Stadt Labiau nicht der amtliche Sterbeort sein kann. Labiau wurde am 22. auf 23. Januar 1945 eingenommen und ich glaube nicht, das der Russe 3 Tage für eine Wegstrecke von sechs Km brauchte. Zumal die Front am 26. Januar 1945 8 bis 10 km vor der Stadtgrenze war.
    Das zweite Legitten liegt 12 km vor der Stadtgrenze zu Königsberg. Im Kreis Arnau. In der Nähe der Reichsstrasse 1. Für diesen Bereich würde die 561. Volksgrenadierdivision in Frage kommen. Hierzu suche ich alles was Interessant ist. Kampfberichte, Fluchtgeschichten, Heeresaufstellungen, u.s.w.
    Und, ob etwas im Buch Geheime Tagebücher von Mehnert darüber berichtet wird? Hatten die dortige Einheiten Volkssturm Einheiten bei sich?
    Wann wurden die dortige Orte von den Russen ein genommen. Arnau - Waldau - Linken - Wargienen .
    Vieleicht hat auch jemand Lust, mit mir zusammen diese Nachforschung nachzuforschen?
    Gruss
    OFeld

  • Hallo,
    der aktuelle Wissensstand habe ich in etwa oben schon angegeben. Suche einen Toten Verwandten, der in Legitten Kreis Labiau als Volkssturmsoldat gefallen ist. Zuerst war ich der Annahme, das Legitten gefunden zu haben. Doch, nach weiteren Recherchen kann dies Legitten nicht der Sterbeort gewesen sein. Die Front war am 26. Januar 1945, das Sterbedatum, 8-10 km vor der Stadtgrenze von Königsberg.
    Das bisherige gesuchte Legitten lag am 26. Januar 1945 ungefähr 30 km östlich von Königsberg. Also ungefähr 20 km schon im russischen Besatzungsbereich.
    Das zweite Legitten im Kreis Arnau, liegt ungefähr 12 km vor der Stadtgrenze von Königsberg und im Bereich der alten Reichsstrasse 1 von Tapiau nach Königsberg. Die Front verlief am 26. Januar 1945 von Süd nach Nord von Löwenhagen aus, über Friedrichswalde - Waldau - Besetzung der Reichsstraße 1 - Gamsau - Schönwalde - und weiter nach Norden. Die Mutter meines Verwandten hatte in den 50 er Jahren bei einer Trauerfeier über die Toten und Vermissten aus dem Memelner Gebiet, den Hinweis erhalten, dass der Gesuchte am Legitter Wald läge.
    Dafür würde das zweite Legitten Kreis Arnau in Betracht kommen. Dort gibt es in den alten Messtischkarten den Hinweis - Legitter Wald -
    Ich suche jetzt Frontberichte der 561. und 548. Volksgrenadier Division, die in diesem Teilbereich waren. Um eine Vorstellung zubekommen, wie die Front dort verlief.
    Vielleicht war einer der Großväter oder Väter von den hier Suchenden Usern bei einer der Einheiten und kann sich noch an die damaligen Ereignisse in der Gegend erinnern.
    Fluchtberichte von Zivilpersonen, die ein Erlebnis in dieser Region hatten. Auszüge der Tagesberichte über die Zeit vom 24. - bis 27. Januar 1945 aus den Geheimen Tagesberichten von Mehnert. Die, die Situation von Damals in der Region beschreiben. Oder sonstige weitere Informationen zu dieser Suche.
    Habe auch nichts dagegen, wenn sich ein User mit mir zusammen auf die Suche macht, diesen - Soldaten - ein würdiges Grab zu geben.


    Wie heißt es: - Der Krieg ist erst beendet, wenn der letzte Soldat gefunden wurde. -


    Gruss
    OFeld

  • Hallo OFeld,


    danke für die erneute Einstellung bzgl. Deiner dir vorliegenden Informationen. Ich meinte aber eigentlich nur den Link vom anderen Forum. Nun denn, ich fang einfach mal mit den mir vorliegenden Grundinformationen an:


    548. Volksgrenadier-Division


    Diese Division kam aus dem Raum Ragnit (3. Panzer-Armee) über Laibau-Fischhausen zunächst in den Abschnitt Seerappen und wurde Ende März durch die 1. Infanterie-Division ersetzt. Danach übernahm sie den Abschnitt bei Charlottenburg.


    Gliederung:


    Grenadier-Regiment 1094
    Grenadier-Regiment 1095
    Artillerie-Regiment 1548


    561. Volksgrenadier-Division


    Diese Division kam aus der Grenzstellung an der Memel (3. Panzer-Armee) über Laibau-Tapiau nach Königsberg. Zunächst erfolgte ein Einsatz an der Ostfront und dann im Nordwestabschnitt.


    Gliederung:


    Grenadier-Regiment 1141
    Grenadier-Regiment 1142
    Grenadier-Regiment 1143
    Divisions-Füsilier-Btl.
    Artillerie-Regiment 1561


    Weitere Einzelverbände:


    Es waren etwa 8 Volkssturm-Btl. im Einsatz, die auf die einzelnen Abschnitte aufgeteilt waren. Diese unterstanden einsatzmäßig den Kampfkommandanten von Königsberg. Das bezieht sich auf jeden Fall auf den Nord- sowie auf den Südabschnitt.


    Weiteres folgt............


    Gruß
    Michael


    Quelle: So fiel Königsberg O. Lasch

  • Danke Michael,
    möchte noch hinzu fügen, dass die Volkssturm Einheit meines Gefallenen - Heinrich Johann Urbat geb. 13. Juni 1894 in Bismarck/Heydekrug wahrscheinlich den Weg - Einzug Heydekrug Memelerland - über Heinrichswalde/ Elchniederung genommen hat. WaSt Informationen stehen noch aus. Deshalb vermute ich, dass er oder seine Einheit irgendwo bei der 548. VGD oder südlicher bei der 561. VGD unterstellt wurde.
    Da es von der 561. VGD keine Kriegstagebücher gibt, gehe ich davon aus, dass vielleicht etwas in den geheimen Tagebücher von Mehnert steht.


    http://www.lexikon-der-wehrmac…thread.php?threadid=33844




    Gruss


    OFeld

  • Hallo OFeld,


    tja da ist ja schon einiges (FDW) zusammen gekommen. Es fällt hier schwer Inhalte zu finden, die noch nicht kommuniziert wurden aber nun gut.


    Meinst Du die folgenden Bände:


    Mehner, Kurt:
    Die geheimen Tagesberichte der deutschen Wehrmachtführung im Zweiten Weltkrieg 1939-1945



    Gruß
    Michael

  • Danke Michael,
    genau den meine ich. Ist halt ein T mit rein gerutscht. Sorry. Wenn jemand die Tagebücher hat, vielleicht könnte derjenige mir die Tage 24. Januar bis 27.Januar 1945 im Bereich Samland - Königsberg - 561. Volksgren. Div. - 548. Volksgren. Div - Bericht über die 58. Infanterie Div. aus jenen Tagen scannen und mir zu kommen lassen.
    Wer sehr Dankbar darüber.
    Gruß
    OFeld

  • Hallo OFeld,


    es freut mich Dir mitteilen zu können, dass mir dieser Band vorliegt. Ich möchte aber im Vorwege darauf hinweisen, dass der Inhaltsgehalt dieser Bände eigentlich nicht gerade überragend ist. Ich werde trotzdem mal schauen ob ich dort etwas für Dich finden kann.


    Gruß
    Michael


    PS: Der angekündigte Themenstrang wurde jetzt aus diesem Thread entfernt.

  • Hallo OFeld,


    gut dann fange ich einfach mal an: Tagesmeldung vom 24.01.1945


    Auch am rechten Flügel der 3. Panzer-Armee vollzog sich die Absatzbewegung planmäßig. Im Raum Allenburg-Wehlau-Tapiau sowie in der gestrigen Einbruchstelle S Laibau trat der Feind zum Durchbruch nach W und SW an. Mit weit überlegenen, von zahlreichen Panzern unterstützten Kräften gelang es ihm, in die Masuren -Kanal-Stellung einzubrechen und bis hart NO Allenburg vorzustoßen. Ebenso konnte der Feind südlich. Wehlau das S-Ufer der Alle gewinnen. Westlich Taipau das S-Ufer des Pregel. Jedoch gelang es unseren Truppen, den vom Feind erstrebten Durchbruch zu verhindern. Besonders schwer waren die Kämpfe im Raum von Laibau.


    Soll ich noch weiter auf den Ort Laibau eingehen oder zum nächsten Datum wechseln?


    Gruß
    Michael


    Quelle: Siehe oben.

  • Danke,


    von Interesse ist alles. Das erste Legitten lag im Bereich Labiau. Somit suche ich immer noch alles im Umfeld und Bereich von Labiau. Frontverlauf, Einheiten, Geschehnisse, Karten in den Tagen vom 24. Januar bis 27. Januar 1945.
    Das zweite Legitten lag oder liegt südwestlicher von Labiau, auf der Wegstrecke Tapiau nach Königsberg entlang der alten Reichstrasse 1
    Hier käme die 561. VGD in betracht und was schreibt Mehner zu den Ereignisse in jenen Tagen, die ich suche?
    Auch hier suche ich alles Frontverlauf, Einheiten, Geschehnisse und Karten in diesen Tagen.
    Wenn es nicht soviel Mühe bereitet suche ich alle Infos zu beiden Gebieten.
    Trotzdem Danke für die bisherigen Bemühungen.
    OFeld

  • Hallo Ofeld,


    gut dann mache ich jetzt einfach mal weiter mit der Tagesmeldung vom 24.01.1945:


    Aus seinen Brückenköpfen südlich der Stadt trat der Feind heute vormittag mit scharf zusammengefassten Kräften von 3 Schützen-Regimentern zum Angriff nach Westen an, wurde jedoch unter außerordentlich hohen blutigen Verlusten zusammengeschossen. Am Nachmittag gelang es dem Feind, mit 20 Panzern bis in ein Waldgelände südlich Laibau einzubrechen. Um Laibau tobten den ganzen Tag über erbitterte Kämpfe. Die Stadt fiel erst am Nachmittag in Feindeshand. Darüberhinaus nach Norden vorstoßender Feind wurde duch schwungvollen Gegenangriff auf den Westrand von Laibau zurückgeworfen. Von der Küste NW Laibau nach S angreifender Feind konnte im Gegenstoß aufgefangen werden.


    Quelle: s.o.


    Gruß
    Michael


    weiteres folgt...........

  • Tagesmeldung vom 25.01.1945


    Der heutige Tag brachte den erwarteten Versuch des Feindes, aus seinen gestern erkämpften Brückenköpfen über den Pregel und die Deime den Durchbruch auf Königsberg zu erzwingen. In außerordentlich schweren Kämpfen ist es der 3. Panzer-Armee unter Anspannung aller Kräfte bis zum Abend gelungen, den drohenden Durchbruch zu verhindern. Tiefe Panzer-Einbrüche führten jedoch zu weiteren Geländeverlust, wobei 82 Panzer abgeschossen wurden.


    Daneben verstärkte der Feind seinen Druck im Raum Wormditt-Guttstadt sowie nördlich und nordostwärts Allenstein, wo er mit Kräften etwa einer Division einen tiefen Einbruch Richtung Seeburg erzielen konnte. Nach schweren Kämpfen blieben dem Feind an der Seen-Front beiderseite Lötzen und zwischen Nordenburg und Allenburg Erfolge nicht versagt.


    Quelle: s.o.


    Gruß
    Michael


    weiteres folgt...........

  • Tagesmeldung vom 25.01.1945


    Mit zusammengefassten Kräften versuchte der Feind den ganzen Tag über an zahlreichen Stellen, die Front im rechten Abschnitt der 3. Panzer-Armee zu durchbrechen. Nach Abwehr mehrerer in Regimentsstärke mit Panzer-Unterstützung mit Schwerpunkt bei Nordenburg und Allenburg geführter Feindangriffe, gelangen dem Feind am Nachmittag tiefe Einbrüche in die weit überdehnte Front des Fallschirm-Panzer-Korps HG. Die Divisionen des Korps wurden auf den Masuren-Kanal zurückgeworfen. Die Kämpfe sind hier noch in Gange. Der Brennpunkt der Kämpfe lag heute, wie erwartet, im Raum südwestlich Taipau und südwestlich Laibau. Der Feind trat hier aus seinen gestern geschaffenen Brückenköpfen mit starken Infanterie- und Panzer-Kräften zum Durchbruch auf Königsberg an.


    Quelle: s.o.


    Gruß
    Michael


    weiteres folgt...........

  • Tagesmeldung vom 25.01.1945


    Trotz stärkster Gegenwehr gelangen dem Feind südlich des Pregel tiefe Panzer-Einbrüche in das Waldgebiet südlich Tapiau. Am Abend standen feindliche Panzerspitzen 20-25 km südostwärts Königsberg. Zahlreiche Stützpunkte der 5. Panzer-Division halten noch zwischen den Panzerkeilen bis südwestlich Tapiau mit Front nach Norden und Süden.


    Bei diesen schweren Kämpfen wurden heute durch das Fallschirm-Panzer-Korps "HG" 55 feindliche Panzer vernichtet. Auch nördlich des Pregel kam es zu erbitterten Abwehrkämpfen mit weit überlegenem Feind, der aus seinem Brückkopf Labiau heraus am Morgen erneut zum Angriff nach Westen antrat.


    Der Gegner brach in den Forst südwestlich Labiau ein und erreichte mit Panzern die Gegend 15 km südwestlich Labiau, wo er durch eigene Pak-Sperre aufgefangen wurde. 348. Volksgrenadier-Division, die 5 km nördlich Tapiau über die Deime übergesetzten Feind in schwungvollem Gegenangriff geworfen hatte, mußte, in den beiden tiefen Flanken bedroht, nach Westen zurückgenommen werden.


    Gegen den Nordflügel der Armee trat der Feind den ganzen Tag über mit überlegenen Kräften an und drängte die schwachen Btl. der 286. Infanterie-Division nach Westen zurück. Er erreichte die Gegend 10 km westlich Labiau. Im Raum nördlich des Pregel wurden heute 27 feindliche Panzer vernichtet. Damit sind seit Beginn der Großkämpfe im Bereich der Heeresgruppe 1355 Feindpanzer vernichtet worden.


    Quelle: s.o.


    Gruß
    Michael


    weiteres folgt...........

  • Danke Michael
    sieht so aus, als wenn ich Recht habe, mit dem zweiten Legitten. 15 km Östlich von Königsberg.
    Bin schon gespannt, wie es weiter geht.
    PS:kleine Korrektur 548. Volksgrenadierdivision, nicht die 348. VGD
    Gruß
    OFeld

  • Morgen Micheal,
    soviel ich Informiert bin, gab es komischer weise keine 348. VGD.
    Es gab ein 347. VGD und 349. VGD.
    Wahrscheinlich ein Schreibfehler von Mehner oder Druckverlag.
    Gruß
    OFeld