Die Räumung der Krim 1944

  • Hallo Miteinander

    Wollte euch teilhaben lassen über eine sehr interessante Niederschrift zu der Räumung der Krim im Mai 1944. In dieser Niederschrift geht es in 1.Linie um die letzten Einsätze der deutschen Luftwaffe. In den ersten Tagen der sowj. Offensive ab 5.Mai hatten die deutschen Jagdflugzeuge noch bedeutende Abwehrerfolge erziehlt und damit den Erdkampf wesentlich entlastet. Am 8.Mai 9.15Uhr hatte der Ia der Luftflotte 4 dem Ia der Heeresgruppe Oberstlt. i.G. v. Trotha noch mitgeteilt, daß „neue Jäger und Schlachtflugzeuge“ zur Krim hinüber sollten und „Nachtjäger in Zuführung“ seien. An diesem Tage sollten zunächst 20 Jäger und Schlachtflugzeuge hinüberkommen. Die eigenen Ausfälle seien stark, und zwar nicht durch Abschüsse sondern durch Beschädigungen.Dieser Befehl wirkte sich allerdings nicht mehr aus. Währenddessen ging der Abtransport der Verwundeten durch Transportfliegerverbände in erheblichen Umfang weiter. Nach dem Verlust des im Norden der Festung liegenden Jagdflugplatzes mußten alle Aufklärungs,-Schlacht und- Jagdverbände von dem großen Platz der Halbinsel Chersones aus eingesetzt werden. Das Stärkeverhältnis der deutschen Fliegerverbände (60-75 Flugzeuge, zuletzt jeweils 40-45 einsatzbereit) zu den sowjetischen betrug seit dem 5.Mai 1:25, obwohl Ende April noch die III./J.G.52 nach Chersones zur Verstärkung des Jagdschutzes verlegt worden war. Die fast regelmäßigen sowj. Luftangriffe auf den Flugplatz Chersones zerstörten oder beschädigten im allgemeinen 1-2 deutsche Flugzeuge, erzielten aber sonst keine größeren Schäden. Der „Flugführer Krim“ Oberst i.G. Bauer, verlor bei einem sowj. Luftangrtiff Ende April ein Auge und mußte durch Major i.G. Schuhmacher aus dem Stab des 1.Fliegerkorps ersetzt werden.Am 8.Mai morgens flog der Kommandierende General des I.Fliegerkorps, Generalleutnant Deichmann, von seinem Gefechtsstand Focsani in Rumänien nach Chersones und begab sich zum Stab des „Flugführers Krim“ im Ford „Maxim Gorki II“ . In einer kurzen Besprechung mit dem OB der 17.Armee General der Inf. Allmendinger, machte Deichmann darauf aufmerksam, das der Flugplatz Chersones von den letzten deutschen Flugverbänden geräumt werden müsse, sobald er unter beobachteten Artilleriefeuer der Russen liege. Damit würde der Einsatz deutscher Flugzeuge beendet sein, wenn das I.Fliegerkorps auch versuchen würde, vom Festland aus noch Kampfflugzeuge zur Unterstützung sowie zweimotorige Me110 von Mamaia aus zum Schutz der Seegeleite einzusetzen. Diese brachten aber keine wesentliche Entlastung. Nach seiner Rückkehr von der Krim orientierte Deichmann die Heeresgruppe und die Luftflotte 4 von der immer verzweifelter werdender Situation auf der Landspitze Chersones. Am 9. Mai zerschlug die sowj. Artillerie und Luftwaffe vollends den Flugplatz. Am Abend dieses Tages mussten die letzten 13 deutschen Jagdflugzeuge zurückfliegen. Nur noch Transportmaschinen (Ju52) landeten im Dunkel der Nächte zum 10 und 11 Mai auf der letzten behälfsmäßigen Landepiste, um Verwundete zu bergen. Die 50 Ju 52 in der letzten Nacht wurden weit überladen so daß noch 1000 Verwundete zurück geflogen werden konnten. Auch die HE 111-Verbände hatten am 8.Mai noch jede Möglichkeit des Rücktransportes von Verletzten ausgenutzt. Trotzdem blieb jedoch eine größere Anzahl Verwundeter zurück. Insgesamt wurden seit dem 8.April 44 im Lufttransport 21457 Soldaten (davon 16387 Verwundete) von der Krim auf das Festland überführt!
    ENDE Teil 1

    Quelle:A.HillgruberW.w.Rundschau
    Gruß Heinz:)

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  • Hallo Miteinander,
    Teil 2
    In der Zeit vom 4.-14.Mai also während des Endkampfes um Sewastopol, wurde über der Krim durch das I.Fliegerkorps insgesamt 2342 Einsätze geflogen, davon entfielen auf die im Festungsraum liegenden Verbände 809, auf die vom Festland zur Unterstützung der Abwehrkämpfe heranfliegenden Verbände 398 Einsätze. Zur engen Sicherung wurden 803 , zurSeeaufklärung 245 und zum Seenotdienst 87 Einsätze gemeldet. Dabei wurden folgende Ergebnisse erziehlt.

    Sowj. Flugzeuge abgeschossen 253, am Boden zerstört 9, Panzer vernichtet 6, Panzer beschädigt 3, Werfer vernichtet 26, Geschütze vernichtet 2, Scheinwerfer vernichtet 1, KFZ vernichtet 39, U-Boote vernichtet 1, U-Boote beschädigt 1
    Durch Seenotflugzeuge wurden 109 Soldaten aus Seenot gerettet. Die eigenen Verluste betrugen im gleichen Zeitraum bei den auf der Krim liegenden Verbände:
    2 Flugzeuge abgeschossen, 1 durch Flak, 2 am Boden zerstört, 2 vermißt, 76 beschädigte Flugzeuge die nicht auf das Festland überführt werden konnten, wurden zerstört. Von den vom Festland eingestzten Flugzeugen wurden 2 vermißt, eins durch Nachtjäger abgeschossen.

    ENDE

    Gruß Heinz:)

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