Jagd-Bataillon 6

  • Guten Morgen zusammen!


    Seid geraumer Zeit bin ich auf der Suche nach dem Verbleib meines Onkels, welcher nach nicht bestätigten Aussagen im "Jagd-Bataillon 6" gedient hat.
    Um die bestehenden Fakten etwas übersichtlicher zu gestalten, liefere ich Diese hier in tabellarischer Form und entschuldige mich im Voraus für die Menge an Text....ich versuche, mich kurz zu fassen:


    Fakten:


    Im August 1943 erhält meine Großmutter eine mündliche Nachricht, dass ihr Sohn Josef Rosenthal, geb. 27.2.1924,
    am 6.2.1942 bei der Schlacht um Rschew gefallen ist.
    Todesort sei das Dorf Tjuliki gewesen.


    Darauf hin verfassen meine Großeltern eine entsprechende Todesanzeige, veröffentlicht innerhalb Köln`s am 14.10.1943 (Zeitungsanzeige, siehe Anlage). Hier ist nur geschrieben, dass Josef Rosenthal "...Funker in einem Jagd-Bataillon..." gewesen ist.


    Überbacht hat diese Nachricht meinen Großeltern die Witwe von des Onkels Oberleutnant BOJAN (schreibweise richtig?). Dieser hatte Josef`s Tod seiner Frau in einem Brief an Sie mitgeteilt, da er Ihm offensichtlich sehr am Herzen gelegen hat und zum Zeitpunkt seines Todes gerade 17 Jahre alt war. Er verband den Brief an seine Frau mit der Bitte an Sie, diese Todesnachricht an die Eltern Josef`s weiter zu leiten. So kam Sie dieser Bitte nach, aber erst Ende `43.


    ........Oberleutnat Bojan fiel wenige Wochen nach meinem Onkel........Frau Bojan war bei der Übermittlung der Todesnachricht bereits Witwe, sie wusste es aber noch nicht..........


    ......Meine Oma gebar ihr fünftes und letztes Kind zwei Wochen nach Josef`s Tod.........und wusste dies nicht......


    Ergebnisse meiner bisherigen Recherchen:


    Auf der Rückseite des Foto`s meines Onkels ist ein Stempel mit dem Namen der Stadt AHLEN. Entstanden ist das Foto offensichtlich 1941. Zu dieser Zeit wurde das in Frage kommende Bataillon im Wehrbezirk VI, wozu auch Köln gehört, erstellt, drei Kompanien stark.
    Dieses war zum Todeszeitpunkt auch in die "Winterschlacht um Rschew 1941/-42) eingesetzt.


    Tjul`ki ist ein Ort auf einer zeitgenössischen Karte. Etwa 5 Häuser umfassend, Landleben halt.
    Anhand in der Nähe befindlicher größerer Orte auf dieser Karte, die noch heute existieren (Shoptovo, Shadovka....) kann ich sagen, dass Tjul`ki nicht mehr existiert.
    Trotzdem wird in einigen wenigen Publikationen der Ort TJULIKI genannt.
    Der ist aber nicht zu finden. Liegt offensichtlich an der Schreibweise.


    Der Volksbund hat meinen Onkel erfasst, jedoch als
    "...seit dem 1.2.1942 VERMISST",
    sein Name ist auf den Mahnmalen des
    Wehrmacht-Friedhofes in Rschew
    notiert.



    Hier klafft jetzt für mich eine Lücke:


    Sein "Kommandant" wird Augen- und/oder Zeitzeuge seines Todes gewesen sein, sonst hätte er die Todesnachricht nicht an seine Frau weiter gegeben.


    Der Volksbund hat die Info "Vermisst". Aufgrund WELCHER Fakten?


    Es ist so gut wie nichts über das Jagd-Bataillon 6 in Erfahrung zu bringen. Nachweislich jedoch passend zu Ort und Zeit zur Partisanenbekämpfung eingesetzt.


    Suchaufträge incl. militärischer Laufbahn (die er mit 17 wohl nur in recht überschaubarem Umfang hat...) sind an WASt und DRK gegangen, das dauert bekannter Maßen, ist ja auch verständlich.


    WER kann hierzu irgend einen Beitrag leisten, Aufklären, weitere Fakten schildern? Anregungen geben, wo noch zu suchen wäre......?


    Ich danke allen im Voraus für die Geduld beim lesen!
    Beste Grüße
    Achim


    Quelle: Eigentum

  • Zitat von Outlaw58;16579

    welcher nach nicht bestätigten Aussagen im "Jagd-Bataillon 6" gedient hat.







    Hallo Achim,


    da hast du ja schon viele Fakten und Infos zusammengetragen. Toll!!


    Die nicht bestätigte Aussage könnte stimmen. Siehe bitte den entsprechenden Link dazu.


    http://www.lexikon-der-wehrmac…erBtl/JagdKommando6-R.htm


    Das Jagd-Bataillon 6 hieß vor seiner Umbenennung Jagd-Kommando 6. Der Aufstellungszeitraum, der Wehrkreis VI ( beinhaltet auch Köln) und natürlich der Ort Tjuliki passen.


    In der eingestellten Aufnahme tragt Dein Onkel einen Waffenrock, ich meine die Waffenfarbe Weiss zu sehen( für Infanterie ). Auch trägt er eine Regimentsnummer auf der Schulterklappe. Die kann ich allerdings nicht erkenne. Gibt es noch ein Portraitbild von ihm?


    Gruß
    Martin

  • Hallo Martin!
    Danke für Deine Antwort und das Lob.....dies war aber nur mit Hilfe Menschen Eures Schlages möglich, interessiert und engagiert an der Enträtselung dieser komplexen Thematik.
    Ich teile das Lob gerne mit allen Beteiligten. War auch viel Arbeit!


    Nein, ein weiteres Foto gibt es leider nicht.


    Meine Oma, also Josef`s Mutter, war zwar eine "Schreiberseele" und hat immer alles verwahrt, jedoch sind alle Unterlagen bei der Evakuierung ( nach Hohenmölsen, Bereich Zeitz ), der Flucht von dort vor "den Russen" sowie in der bei Rückkehr von Fremden besetzten Häusern verloren gegangen.
    Die meisten Fakten sammle ich bei zahlreichen und ausgiebigen Gesprächen mit meiner Mutter. Sie weiß noch recht viel, aber, logischerweise, ohne genaue Daten. Sie ist auch schon 78.


    Vielleicht aber liest hier jemand, dessen Verwandte im gleichen Truppenteil, an der gleichen Front, in der gleichen Zeit vergleichbares erfahren hat oder weiß.


    Und ich bin gespannt auf die Info von WASt und DRK. Meine Oma hat Josef offensichtlich NIE für tot erklären lassen, wie sonst steht er in der Volksbund-Liste als "..seit dem 1.2.1942 VERMISST".....?
    Und: WELCHE Indizien und/oder Fakten veranlassten das Kuratorium, ihn auf den Tafeln namentlich aufzuführen!


    Eine spannende und, wie ich finde, wichtige Aufgabe.....!


    Gestern, am Grab meiner Großeltern, habe ich die Beiden über den Stand der Dinge informiert.......ich bin da sehr emotional.......ich weiß, dass sie es bereits wissen, aber trotzdem!
    Mir geht es so besser.........!


    Liebe Grüße
    Achim

  • Zitat von Outlaw58;16587

    Und: WELCHE Indizien und/oder Fakten veranlassten das Kuratorium, ihn auf den Tafeln namentlich aufzuführen



    Hallo Achim,

    was letztendlich ausschlaggebend ist, kann ich auch nicht mit Bestimmtheit sagen. Ich selber kenne einige Soldatenschicksale, wo der betreffende Soldat vermisst ist, somit bis heute nicht gefunden wurde und er trotzdem auf den Tafeln des Volksbundes steht. Unabhängig davon, ob er im Krieg oder nach dem Krieg für Tod erklärt wurde.

    Ich denke, das der Volksbund seine Informationen mit der WASt abgleicht und falls der Soldat bei der WASt als vermisst gemeldet war, (also während des Krieges) und sich bis heute nichts am Status quo geändert hat, dieser dann auch auf den Tafeln eingetragen wird.

    Das Du sehr emotional mit dem Schicksal deiner Familie umgehst, finde ich völlig richtig. Wenn sich mehr Zeitgenossen so um ihre gefallenen und vermissten oder noch lebenden Kriegsteilnehmer kümmern würden, würden sie vielleicht auch im Ansatz verstehen, was das Thema Krieg mit all seinen Schrecken für diese Generation bedeutete.

    Gruß
    Martin

    Ach..ich habe mal nach Bojan in der Volksbund Suchanfrage geschaut. Dort ist er leider nicht verzeichnet.

  • Hallo Martin!


    Nach "Bojan" habe ich auch schon "geforscht"....mit ebenfalls Null Ergebnis.


    Und du hast völlig recht:


    WIE leichtfertig nimmt man heute den Begriff KRIEG in den Mund...!!!


    Jeder einzelne Soldat, jeder Zivilist in dieser Zeit hat unseren Respekt und unsere Fürsorge verdient!


    Und der Versuch, das Schicksal Einzelner zu rekonstruieren, gehört zu dem Bisschen, was WIR noch machen können. Für Betroffene und Hinterbliebene!


    Beide genießen meinen höchsten Respekt, konnte ich mein Leben doch auf dem von Ihnen Vollbrachten aufbauen. Ohne Gefahr und in Freiheit.


    Lieben Gruß
    Achim

  • Guten Morgen allerseits,


    ein gesegnetes Osterfest für Alle!


    Damit ich Euch hier auf dem Laufenden halte:
    Eben habe ich den Versuch gestartet, E-Mail-Kontakt mit dem Ersteller einiger sehr aufschlussreicher Friedhof-Fotos herzustellen.
    Verbunden mit der Bitte, mir ein Foto vom Namenszug meines Onkels zukommen zu lassen.
    Es sind 24 Steine, auf einem Foto reicht die Zoom-Funktion, um bis zum Buchstaben "P" einwandfrei lesen zu können......EIN STEIN WEITER NUR.....!!


    Ich bin gespannt, ob es ein Echo gibt und, wenn ja, welcher Art!!


    @ Ehrenblatt:


    Ich glaube, auf der rechten Klappe eine "2" erkennen zu können........aber nur, weil Du mich darauf hingewiesen hast....."altes" Adlerauge....!!


    Beste Grüße und schöne Feiertage
    Achim

  • Zitat von Outlaw58;16592

    mit dem Ersteller einiger sehr aufschlussreicher Friedhof-Fotos herzustellen.



    Hallo Achim,


    da drücke ich die Daumen. Evtl. könntest Du diesen Link einmal einstellen. Ist für einige User und auch für mich sicher interessant.


    Mit der 2 alt Regimentsnummer bin ich bisher nicht weitergekommen. Bin mir auch nicht wirklich sicher, ob er tatsächlich ein Infanterist ist.

    Die genaue Truppenbezeichung wird Dir dann aber durch die WASt mitgeteilt.


    Dein Onkel ist sehr jung Soldat geworden. Jahrgang 1924 und schon Anfang 1942 in Russland. Das hat bedeutet, das er sich freiwillig zur Wehrmacht gemeldet hat und das ging nur mit der schrifltichen Erlaubnis Deine Großeltern.

    Wahrscheinlich war auch Dein Großvater Adolf Rosenthal noch sehr jung, als er Soldat wurde. Jahrgang 1899 wurde auch 1917 eingezogen. Der Jahrgang 1900 war dann der letzte Jahrgang, der noch für den 1. WK eingezogen wurde.

    Das "alte Adlerauge" kommt daher, da ich mich u.a. für Uniformsbestimmungen interessiere und dafür bekommt man dann einen "Blick":)

    Gruß
    Martin

  • Hallo Martin!


    ...ich hatte nur das "alt" in Anführunszeichen gesetzt.....:)....!


    Der Link ( Google Earth ) ist nichts besonderes, der besagte Friedhof befindet sich am nördlichen Stadtrand von Rschew, an der Strasse "P 87".


    56°17'08.39" N 34°17'16.32" O sind die Koordinaten.


    Auf 43m Sichthöhe herangezoomt hat man einige PANORAMIO`s, anklicken und sehen, was passt.


    "Mein" Fotograf nennt sich SWEKL ....... hier ein Beispiel ( hoffentlich nicht zu groß im Format!)









    Ja, mein Opa war noch sehr jung, war im WK1 aktiv.
    Und Onkel Josef, obwohl wie meine ganze Familie alles Andere als militärbegeistert, war Feuer und Flamme, Soldat zu werden.
    Er war (und ist ....) der älteste Sohn meiner Großeltern.


    Der nächste Bruder, Jahrgang 1927, war auf der Lehrer-Bildungsanstalt und daher nicht im aktiven Wehrdienst, mein 31er Vater gehörte dann zur sog. "weißen Generation".
    Im Krieg zu jung und danach zu alt.


    Der "Nachzügler" Manfred wurde am 1.3.1924 geboren........drei Wochen danach.....
    Meine Oma, geb. 19.1.1900, hat im 2. Krieg also ihre beide Brüder und den ältesten Sohn verloren!



    Oma und Opa`s Grab 300313.jpg




    Eine eMail von SWEKL habe ich noch nicht, ist ja auch klar.
    Trotzdem: ich brenne vor Ungeduld!


    Wir lesen uns.......!


    Liebe Grüße
    Achim

  • Guten Morgen Achim und willkommen hier im Forum.


    Du hast hier leider eine Einheit erwischt, wo es wirklich sehr schwer werden wird, weiterführende Informationen zu erhalten. Dieses Schicksal hat man meistens dann, wenn es sich um eine sogenannte Heerestruppe handelt (so auch leider bei Dir).


    Ich habe ein paar sehr interessante Sachen über diese Kampfhandlungen aus Sicht der 6. Infanterie-Division die Dir aber leider nicht helfen werden, weil diese Unterlagen zeitlich später aufsetzten.


    Hast Du ggf. noch eine Vermutung ob diese Einheit im gesuchten Zeitfenster mit einer anderen größeren Einheit im Verbund kämpfte?


    Gruß
    Michael

  • Hallo Michael!


    Ich sehe auch, dass ich, was seine Einheit anbelangt, ein nahezu unlösbares Problem vor mir habe........


    Ich konzentriere mich im Moment auf die Aufarbeitung (handschriftliche Notizen fertige ich an, um nicht die Übersicht zu verlieren......) nachfolgender Informationen, welche ich im "Forum der Wehrmacht" gesammelt habe:



    Zitate:
    22. Dezember 1941: Großangriff der 39. Armee auf die Verteidigungslinien der 256. ID
    31. Dezember 1941: Zusammenbruch der Stellungen der 256. ID und 206. ID, Einschluss der 26. ID bei Stariza (bei Kalinin?), Haltebefehl für die 256. ID bei Mologino
    2. Januar 1942: Funkverbindung zu der eingeschlossenen 256. ID bei Mologino reißt ab, nur Pendelspähtrupps halten den Kontakt
    4. Januar 1942 Major Mummert/Aufklärungsabteilung 256 befiehlt die Aufgabe von Mologino
    Januar 1942: General Walter Model wird Oberbefehlshaber der 9. Armee und richtet in/bei Sytschowka das Hauptquartier ein, 9. Armee ist von drei Seiten eingeschlossen
    Generalleutnant Kurt von der Chevallier soll mit der 83. ID, 205. ID und 330. ID aus Frankreich entlasten
    Kradschützen der 1. PD kämpfen Bahnhofsgebäude von Sytschowka frei
    XXXXVI. Armeekorps (von Vietinghoff) mit 1. PD, 86. ID, SS-Division „Das Reich“, 5. PD, IR 309 und Kampfgruppe Decker erhält den Befehl von der Linie Osuga/ Sytschowka in Richtung Nordwesten anzugreifen
    28. Januar 1942: Panzerschlacht an der Bahnlinie Rschew-Olenino mit überproportionalen Verlusten bei der Ortschaft Klepenino (wo lag die Ortschaft Klepenino? Armeegefechtsstand der 9. Armee also bei Sytschowka?), Rottenführer Wagner letzter Überlebender der 10. Kompanie, 2. Kp./SS-Regiment „Der Führer“ vollständig vernichtet
    Februar 1942: OKW-Wehrmachtsbericht: Rote Armee habe 27.000 Gefallene, 39. Armee zum größten Teil vernichtet, 29. Armee vollständig


    Zitate Ende.


    Parallel dazu versuche ich, einige der Gefallenen auf Gefallenen-Listen zu finden, die man auf den Foto`s der Grabsteine lesen kann.....mit ein bisschen Glück könnte man einen Treffer landen oder zumindest die Einheiten genau benennen.


    Dabei bleibe ich oft bei anderen Schicksalen und Berichten darüber hängen....es lässt mich einfach nicht los, was da alles vom Zaun gebrochen worden ist.
    So viele Feldpostbriefe aus der "Tatzeit" und der Nähe des "Tatortes"....
    ..........auch hier die Hoffnung, Josef könnte erwähnt werden.
    Keiner seiner zahlreichen Kameraden und Freunde aus der Nachbarschaft ("Im Winkel" ist bis heute eine kleine, eingeschworene Gemeinschaft....wenn auch etwas, wie soll ich sagen, falsch an die "Moderne" angepasst.....), die mit ihm in den Krieg zogen, kehrte zurück.
    Deren Namen sind nur, wie in Köln oft der Fall, Synonyme, selbst meine Mutter kennt oft die "richtigen" Namen nicht......geschweige denn, das Geburtsdatum!


    Dazu kommt, dass ich sowohl zu Hause als ab und an auch im Büro recherchiere und somit ein Datenabgleich der gewonnenen Erkenntnisse nötig ist....für ein EDV-GENIE wie mich eine echte Herausforderung....!
    Aber man wächst mit seinen Aufgaben. Hoffe ich.......


    Und Ihr hier im Forum seit eine nahezu unbezahlbare Hilfe für mich.
    Danke dafür!


    Liebe Grüße Achim

  • Hallo Achim,


    das ist doch schon was. Also ggf. kommst Du noch über entsprechende Chroniken der beteiligten Divisionen weiter. Leider ist da fast keine bei, die ich mein eigen nennen kann.


    Folgende könntest Du dir aber ggf. zulegen bzw. eventuell hat die hier noch jemand anderes vorliegen:


    Ernst Payk: Die Geschichte der 206. Infanterie-Division 1939 - 1945, Podzun, Bad Nauheim 1952


    Jacob Moll: Regimentsgeschichte des Infanterie-/Füsilier-Regiments 39 für die Zeit von 1939 - 1945, Hrsg. Kameradschaft ehem. 39er, Düsseldorf 1968

    Wolfgang Knecht: Die Geschichte des Infanterie-Regiments 77, Selbstverlag, Köln 1964

    Artillerieregiment 26 mit I./sArtRgt 62: Abriß der Regimentsgeschichte 1936 - 1945, Selbstverlag, ca. 1974


    Das grüne Regiment. Der Weg der 256. Infanterie-Division aus der Sicht des Regiments 481 - Barbara Selz, Kehrer, Freiburg i.Br. 1970


    Die erste Panzer-Division haben wir vorliegen. Zur Division das Reich können wir bestimmt auch etwas ermitteln.


    Hier findest Du noch sehr gutes Kartenmaterial zum auswerten:


    http://www.wwii-photos-maps.com/westernfront/index.html


    Gruß
    Michael

  • Zitat von Outlaw58;16595

    ...ich hatte nur das "alt" in Anführunszeichen gesetzt.....:)....!




    Hallo Achim,

    kein Problem :) und besten Dank für den Link und die Koordinaten.:)

    Ich wollte Dir noch die entsprechende Definition zu dem von Michael genannten Begriff Herrestruppe nennen:

    Herrestruppen sind Truppen, die kriegsgliederunsmäßig nicht auf die Armeen verteilt sind, sondern zur Verfügung der Herresleitung stehen. Sie werden nach Bedarf für Sonderaufgaben eingesetzt oder Armeen vorübergehend zugeteilt. Neben der Herreskavallerie und Herresartillerie gehören noch Kampfwagen und Luftstreitkräfte, sowie höherer Stäbe zu den Herrestruppen.

    @Quelle : Miliätärisches Wörterbuch von Oberst Dr.Fritz Eberhardt

    Ist vielleicht für dich interessant bezügl. deines Onkels natürlich auch, um die von Michael geschilderte Schwierigkeit zu verstehen.

    Gruß
    Martin

  • Zitat

    28. Januar 1942: Panzerschlacht an der Bahnlinie Rschew-Olenino mit überproportionalen Verlusten bei der Ortschaft Klepenino (wo lag die Ortschaft Klepenino?


    Hallo Achim, den Ort findest Du auf dieser Karte:
    http://tinypic.com/view.php?pic=24kzjhx&s=1


    Die Kollegen, hatten das Thema schon mal in Teilen aufgegriffen.


    Quelle:
    http://forum.panzer-archiv.de/viewtopic.php?p=105463&sid=


    Gruß
    Michael


    PS: Danke Martin, dass war eine wichtige Info.

  • Hallo Michael, hallo Martin,


    danke für Eure Beiträge.....


    @ Martin:die Info war wirklich wichtig....wenn ich sie auch schon hatte mittlerweile. Kommt vom vielen lesen......
    Michael: Die Karte ist Klasse! Anhand aller derzeit vorliegenden Info`s war Onkels Kampfverband der 256.ID zugewiesen. Jedoch liegt der Ort Tjuljiki rund 25 Km weiter westlich des Kartenausschnittes, aber ganau in der Richtung und geographichen Länge, die der Weg dieser Division war.....



    56°24'37.08" N 33°27'54.00" O sind die von mir anhand zeitgenössischer Karten ermittelten Koordinaten des mutmaßlichen Todesortes von Onkel Josef....ich hoffe, Ihr findet es so!


    Jetzt aber ein weiterer Aspekt, der vielversprechend ist:
    Meine Frau (sie ist infiziert, glaube ich...!) hat herausgefunden:
    es gibt in Rschew eine weitere Grabstätte:
    die des FELDLAZARETT 187 !!!! Hier sind nur acht Soldaten erfasst......deutsche Soldaten....


    www.weltkriegsopfer.de/Information-Anzeige-Friedhof-Feldlaz-187-...


    http://www.weltkriegsopfer.de/…edhofdetails_0_13111.html


    ......hier sind Angaben über meinen Onkel, aber bereits aus 2008....!
    Warum ICH das nicht gefunden habe, weiß ich nicht.....






    Könnt Ihr etwas dazu sagen....?
    Der Server von http://www.WKO ist im Moment sehr langsam, läd wie ein 71er 200 Diesel......


    Beste Grüße
    Achim

  • Nochmal Hallo.....!


    Hier zum miträtseln:
    Es gibt hier acht Namen zu lesen und acht Gräber zu sehen;
    Onkel Josef ist zu lesen..............




    http://www.weltkriegsopfer.de/…edhofdetails_1_13111.html


    http://www.weltkriegsopfer.de/…edhofdetails_2_13111.html


    Verstehe ich hier was falsch, bin ich zu ungeduldig oder übersehe ich etwas?


    Nochmal DANKE im Voaus und liebe Grüße!
    Achim


    P.S.: ...viele andere Namen kann man lesen, in der Hoffnung, deren Schicksal ist den Verwandten bekannt......

  • Zitat von Outlaw58;16607



    Verstehe ich hier was falsch, bin ich zu ungeduldig oder übersehe ich etwas?


    P.S.: ...viele andere Namen kann man lesen, in der Hoffnung, deren Schicksal ist den Verwandten bekannt......




    Hallo Achim,

    ersteinmal Glückwunsch zu deinem Fund. Ich selber kenne die Seite auch und pflege hier ab und wann mal einen Namen und falls möglich auch die entsprechenden Infos zu den Gefallenen und vermissten Soldaten ein.

    Allerdings finde ich auf dem Foto nicht den Namen des Josef Rosenthal. Nach links hin, ist es kaum noch zu lesen:confused:

    Ja ich hoffe, das Du recht hast und den Verwandten ist das Schicksal bekannt.

    Gruß
    Martin

  • Hallo Martin!
    Genau DAS ist das Problem, ich kann`s auch nicht entziffern.....so ein Mist!
    Es ist unglaublich (aber kein Vorwurf an den Fotograf!!!), wie man vier Bilder von acht Kreuzen macht und trotzdem drei davon nicht zu lesen sind!
    Ist die Namensliste der Beweis???


    Ich werde hier erneut den Versuch der Kontaktaufnahme zum Fotograf unternehmen.


    Auch der Umstand, dass die Daten von Josef (speziell Geburtsort und das Vermisstendatum) aus 2008 stammen sollen.......einfach unglaublich!


    Ich habe diese Daten im Rahmen meines Suchauftrages dem Volksbund nachgereicht, desshalb sind diese jetzt dort zu lesen....ohne zweifelsfreien Nachweis meiner tatsächlichen Verwandschaft zu Josef.....in diesem Falle mal unbedenklich........!


    Ich hab diesen Friedhof "FeldLaz 187" nicht finden können...........
    ....meine Suche begann ja ganz unsortiert und "einfach nur so".......er ist mein Onkel! Und Papa`s Lieblings-Bruder....er hing (hängt) sehr an ihm und seinem Schicksal.....das eines 17-Jährigen Jungen......!


    Habe heut bei den Eltern noch Foto`s eingesehen....wahre Schätze, jede Menge Geschichten fielen meinen Eltern dazu ein. Trotz seiner Demens: Papa weiß ALLES zu den Foto`s: wer, wann, wo .... einfach unglaublich!


    Wünsche dir noch einen schönen Abend, wir lesen uns sicher noch des Öfteren!


    Gruß Achim

  • Moin Achim,


    z.Zt. kann ich nicht viel beitragen, da ich mit meinem eigenen PC Probleme habe und an meine Dateien nicht herankomme.
    Den Winter 1941/42 war auch der sog. "Kampfgruppenwinter". D.h. zur Stützung der Front wurden überall KGr. gebildet und eingesetzt.
    Siehe auch:
    Die Befreiung von Ssuchinitschi durch die 18. Pz.Div. im Jan. 1942 (DSJB 1967, S. 52-62)
    Die deutsche 4. Armee vor Moskau (DSJB 1971, S. 280-286)


    Die Pz.Jäg.Abt. 561 unter Hptm. Balzer war z.B. an der Verteidigung von Klepenino maßgeblich beteiligt.


    Zur Lage:
    Den russ. Truppen war es unter Ausnutzung einer großen zahlenmäßigen Überlegenheit, von Norden her angreifend, gelungen, an einigen Stellen nordwestlich Rshew, dem "Eckpfeiler" der deutschen HGr. Mitte, die dt. Linien zu durchbrechen. Durch diese ca. 20 km. breite Lücke hatte der Gegner ständig starke Kräfte nachgeführt mit dem Ziel, weiter nach Süden durchzustoßen um von hinten die dt. Stellungen zu umfassen und aufzurollen. Um dieser Gefahr zu begegnen waren dt. Truppen am 22.01.1942 zum Gegenstoß angetreten und hatten die Lücke wieder geschlossen. Damit waren die nun hinter den deutschen Linien befindlichen Teile des Feindes abgeschnitten und gingen ihrer Vernichtung entgegen. Ziel der Sowjets war es nun, unter allen Umständen und mit allen Mitteln die Front von neuem aufzreißen und die Verbindung zu den Eingeschlossenen Teilen (Stärke ca. 40.000 Mann) wieder herzustellen.
    Schlüsselstellung war der Ort Klepenino.
    In Klepenino standen Teile des stark dezimierten SS-Rgt. "DF", ergänzt durch eine Handvoll Pioniere und Artilleristen einer Beob.Batterie. Genügend Panzerschutz war nicht vorhanden. Am 29.01.1942 erhielt die Pz.Jäg.Abt. 561 den Befehl, den Panzerschutz im gefährdeten Abschnitt zu übernehmen. Die 13 übriggebliebene 5-cm-Pak der Abt. wurden im gesamten Abschnitt eingesetzt. In Klepenino wurde der Zug des Lt. Petermann mit 3 Uffz. und 15 Mann mit zwei 5-cm-Pak eingesetzt. Die anderen Züge waren rechts und links von K. in Feuerstellung gegangen.
    [...]
    Quelle: Hptm. Balzer, KLEPENINO - Aus den Gefechtsberichten 1942 zusammengestellt für die Soldaten der Pz.Jäg.Abt. 561
    DSJB 1972, S. 168-177


    Gruß Uwe


    Nachtrag:
    Panzer-Regiment 1
    1938: Einmarsch in das Sudetenland über Komotau nach Truppschitz.
    1939: Aufstellung der Pz.Ers.u.Ausb.Abt. 1 in Erfurt. (Diese Abt. wird 1944 II./Pz.Rgt. 16.)
    1939: Polen: Tauroggen – Kamiensk – Petrikau – Tomaszow – Weichselübergang bei Brzumin. Schlacht an der Bzura-Blonin-Warschau.
    1940: Frankreich: Durchbruch bei Sedan – Kampf gegen Panzer der 2. franz. Pz.Div. – (diese führte der damalige Oberst Charles de Gaulle) – Amiens – Peronne – Dünkirchen; Stoß nach Süden über Perthes – Rehtel – St. Dizier – Berfort über das Hochplateau von Langres bis zur Schweizer Grenze.
    1941: Rußland: Von Tauroggen über Jakobsstadt – Pleskau – Ssabsk – Leningrad. Von Witebsk – zum ersten Vorstoß auf Moskau über Ssytschewka bis Kalinin. Umgruppierung im Raum nördl. Klin zum letzten Vorstoß zu nördl. Umfassung auf Moskau. Moskau-Wolga-Kanal bei Dmitrow überquert.
    05.12.1941 Angriff auf Befehl bei Kusjaewo am Moskwa-Kanal eingestellt.
    Rückzug über Klin in die Lama-Jausa-Stellung bei Latashino. Anfang 1942 Abriegelung des sowj. Durchbruchs bei Ssytschewka. Winterkesselschlacht von Ssytschewka. Beginnendes Tauwetter führt zur Einstellung der Kämpfe und Übergang in die Verteidigung.
    Zu diesem Zeitpunkt (11. April 1942) wird die I./Pz.Rgt. 1 aus dem Verband des Pz.Rgt. 1 und der 1. Pz.Div. zur Neuaufstellung herausgelöst.


    Quelle:
    http://forum.panzer-archiv.de/…ic.php?t=10945&highlight=

  • Hallo Uwe!


    Wie sieht das denn aus, wenn Du VIEL beitragen kannst......??


    Hammermäßig, deine Info`s!!


    Eines vorweg: Die Geschehnisse um Rschew, die Du hier schilderst, stellen das dar, was ich mir so zusammen gesammelt habe! Ein völliges Wirrwarr durch Einsätze aller möglichen ampfgruppen in allen möglichen Gebieten! Purer Aktionismus, um die russische Armee in Schach zu halten.
    Und ich bin mittlerweile sicher, dass Onkel Josef in einer dieser Aktionen gefallen ist. Er war erst 17, gerade zu seinem ersten Fronteinsatz befohlen und .... AUS!
    So gesehen, ist ihm mit Sicherheit einiges erspart geblieben an Verwundungen und sonstigen Martyrien.
    Ein erfülltes normales Leben allerdings auch.............!!
    Der Durchbruch der "Roten Armee" NW von Rschew war wahrscheinlich sein Verderben......


    Ich brauche jetzt etwas Zeit, Deine Info`s in die bereits gesammelten zu integrieren und auszuwerten.......und mich emotional zu festigen...
    Ich möchte Dir nur schon mal danken, wie all`den Anderen hier auch!


    Vielleicht kann man sich ja sogar mal treffen mit dem Einen oder Anderen....zum Austausch von Wissen und kennen lernen.
    Es scheint mir die Sache wert zu sein hier!
    Eines der wenigen Foren, bei denen das so zu sein scheint.....!


    Beste Grüße und nochmal vielen Dank!
    Achim