die vier erschossenen deutschen Offiziere von Remagen

  • Hallo an die Runde,

    war an diesem WE im Westerwald unterwegs. Eine Bekannte aus dieser Region hatte mir erzählt, das sie neulich in einem kleinen Dorf auf dem Friedhof mehrer Grabsteine von gefallen und erschossen Offiziern gesehen habe. Das hat mich natürlich interessiert und wir sind dann dort hingefahren.


    Auf diesem Friedhof in Birnbach liegen u.a. die vier deutschen Offiziere, die nach der Einnahme der Brücke von Remagen von einem deutschen Standgericht zum Tode verurteilt und erschossen wurden.


    Anbei ein Bild vom Friedhof dazu



    Gruß
    Martin

  • Zitat von KaLeun;15512

    Hallo Martin,

    kann die Gedenktafel leider schlecht entziffern. Heißt das Datum 14.3.1945 ? Wäre natürlich interessant da mehr zu den Hintergründen zu erfahren, z.B. warum da genau die vier armen Teufel vor ein Standgericht gestellt wurden.

    Gruß KaLeun


    Moinsen,


    vllt. hilft dieser Link etwas weiter:
    http://www.landeshauptarchiv.de/index.php?id=358


    MfG UHF51

  • Hallo an die Runde,

    mein Besuch des Friedensmuseums der Brücke von Remagen vergangenen Karfreitag zeigte mir die Stelle, wo die vier Offiziere ihren letzten Dienst verrichteten.

    Steht man vor den Brückentürmen und schaut von dort über den Rhein nach Erpen, wo der andere Brückentürm steht, kommen einem doch einige Bilder in den Sinn. Ob nun von Originalfotos oder sogar aus dem Spielfilm, -die Brücke von Remagen- die ja Ludendorff Brücke hieß und 1916 für den Truppentransport an die Westfront gebaut wurde.

    Wie immer, wenn man an original Schauplätzen steht, hat ein geschichtsinteressierter Mensch so ein eigentümliches Gefühl.

    Ich kann den Besuch der ehemaligen Brücke in Remagen nur empfehlen.
    Von Linz am Rhein (schöne kleine Stadt, wo man am Rhein oder in der Altstadt einen Cafe oder ein Bierchen trinken kann) mit der Fähre über den Rhein und schon ist man fast in Remagen.

    Nach dem Besuch in Remagen weiter die B8 entlang am Drachenfels vorbei Richtung Bonn. Ist auch landschaftlich super schön.

    Jetzt ein paar Bilder dazu

    Gruß
    Martin

  • Hallo Martin,


    mensch, wie sehr ich dich beneide.


    Bei diesem schönen Wetter solch eine Tour zu machen.


    Einfach klasse der Bericht.


    Und die Bilder sprechen ja schon alleine für sich.


    Vielen Dank für den Beitrag.


    Gruß Birger:)

    http://www.stockcarteam-rangsdorf.de/

    Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt.

    * 3. Mai 1469 in Florenz; † 21. Juni 1527 in Florenz; Niccolò di Bernardo dei Machiavelli

  • Hallo Martin,

    danke für deinem Beitrag. Mein Osterausflug war leider nicht dem Thema Geschichte gewidmet (Besuch), aber schon beeindruckend die Aufnahmen von den Brückentürmen und dir natürlich;).
    Ich muss dir recht geben, wenn man an solchen Stellen verweilt und den Geschehnissen und Menschen gedenkt wird einem schon anders!

    Gruß Heinz:)

    Suche alle Informationen über die 17.ID und I.AR77.

  • Hallo Birger und Heinz,

    es freut mich, dass Euch der kleine Beitrag gefallen hat und ich weiß natürlich, das Ihr als geschichtsinteressierte Kollegen die Gefühlswelt an solchen Orten gut nachvollziehen könnt.

    Und mit dem kleinen Bildchen von mir, werdet Ihr mich in Dresden sicher auch gleich wiedererkennen;)

    Gruß
    Martin

  • Hallo Martin,

    besten Dank für Deinen Beitrag bzw. die Bilder. Ich werde auf jeden Fall auch nochmal versuchen dorthin zu kommen. Mal schauen wann ich mal dazu die Möglichkeit bekomme. Gut Ding will eben Weile haben.

    Gruß
    Michael

    PS: Versuche aber bitte in Zukunft mal die klassische Form der Bildquelle zu verwenden OK? Das würde diesen Beitrag noch abrunden.:)

  • Hallo Leute, Hallo Martin,


    wirklich nen Klasse Ausflug und ich möchte mich dem Micha anschließen, da müsste man mal hin an so einen geschichtsträchtigen Ort. Vielleicht einen Abstecher dahin machen, wenn ich irgendwann mal in Richtung Westwall / Atlantik unterwegs bin. Nee mein Schild zum hochhalten in Dresden bringe ich trotzdem mit. ;)


    Gruß KaLeun

  • Major Hans Scheller war der letzte Kommandant des Gebietes um die Brücke
    von Remagen , wurde nach Überquerung dieser durch amerikanische Einheiten
    von Generalfeldmarschall Model verhaftet und dem Standgericht West überstellt . Bei den anderen Offizieren ist es durchaus denkbar das sie ebenfalls mit dem Brückenkommando in Verbindung stehen da auch im gleichnamigen Film mehrere Offiziere benannt sind , Major Krüger als Kampfkommandant, Hauptmann Baumann vom Brückensicherungskommando
    Leutnant Eckert als Kommandant der Flak-Geschütze soweit ich das noch in Erinnerung habe .


    Quelle Wiki


    Gruß Schattenkrieger

    Nicht im Genuß besteht das Glück,


    sondern im Zerbrechen der Schranken,


    die man gegen das Verlangen errichtet hat.


    ( Marquis de Sade)

  • Hallo an die Runde,


    mich hat es wieder aus besonderem Grunde nach Remagen gezogen. Wie ich ja bereits von meinem letzen Ausflug zum Brückenmuseum hier mit dem Beitrag vom 20.04.2014 berichten konnte gibt es jetzt eine Fortsetzung....


    Auf dem Foto im Anhang sieht man nun die Brückentürme von der rechtsrheinischen Seite aus, also vom dem Ort Erpel mit Sicht über den Rhein nach Remagen. Zwischen diesen Brückentürmen verliefen die Schienen in den Tunnel hinter der Brücke.
    Dies gibt etwa genau die Sicht wieder, die die deutschen Verteidigung Anfang März 1945 haben mussten. Im Tunnel lag auch der Befehlstand, indem Major Scheller ab 6. März 1945 die Verteidigung leitete.


    In diesem Tunnel gibt es seit einigen Jahren ein Theaterstück, das diese Thematik darstellt. Dank meiner Freundin hatte ich gestern Abend das große Vergnüngen, dieses Theaterstück am Orginalschauplatz zu sehen.


    Der nachfolgende Link gibt die entsprechenden Infos dazu.


    http://www.ad-erpelle.de/theater_im_tunnel.htm


    Uns beiden hat die Atmosphäre am Orignalschauplatz sehr beeindruckt. Auch hat das Stück mit den guten Schauspielern sehr gefallen. Sehr reizvoll für mich als " Uniformspezie" die "Kostüme" und Ausstattung. Ich hatte im Vorfeld die Möglichkeit, mir die Uniformen anzuschauen ;) (mal über den Tellerrand geschaut)


    Hier sind sicherlich etliche Originale verwendet worden...was der Veranstaltung den entsprechenden Reiz und die Originalität gab.


    Ein schöner und geschichtsträchiger Abend, der abschließend noch mit einem schönes Abendessen am Rhein beendet wurde.
    Ich kann euch das nur empfehlen:)


    Gruß
    Martin


    Quelle: Bild privat

  • Zitat von KaLeun;20674

    ja Mensch das schreit doch nach einem erneutem Buchprojekt oder ?


    Hallo Jens,


    ne das ist wohl schon gut aufgearbeitet...:) Trotzdem sind kleine Ergänzungen auserhalb von Remagen sicherlich noch interessant.


    Hier einmal Fotos der letzten Ruhestätte von zwei Offizieren aus Remagen
    auf der Kriegsgräberstätte in Birnbach im Westerwald


    1. Major Scheller
    2. Oberleutnant Petersen ( Luftwaffe)



    Quelle: Bild privat

  • Hallo Martin,


    ja da hast Du allerdings recht und noch dazu ca. 2 Millionen Verfilmungen zu dem Thema. :rolleyes: Aber vielleicht können wir uns da ja wie gesagt trotzdem mal treffen alle Mann. Also ich zum Beispiel war noch nie an der Brücke bzw. was davon noch übrig ist und es ist doch ein sehr geschichtsträchtiges Objekt wie ich finde. Mal Laienhaft gefragt, warum wurde die Brücke eigentlich nach dem Krieg nicht wieder neu aufgebaut ? :confused:


    Gruß KaLeun

  • Zitat von KaLeun;20678

    warum wurde die Brücke eigentlich nach dem Krieg nicht wieder neu aufgebaut ? :confused:


    Hallo Jens,


    dazu gibt ein Ausschnitt aus dem Artikel von Volkhard Stern folgende Auskunft!


    Rheinübergang ohne Zukunft

    Der im Rhein liegende Brückentorso behinderte die langsam wieder anlaufende Schifffahrt. Am 23. Juni 1945 wurde mit Wasserbomben eine Durchfahrt frei gesprengt; bis Ende 1948 waren alle Stahlteile aus dem Rhein geborgen. Ein Teil der wenig beschädigten Vorbrücke ersetzte in verkürzter Form die beschädigte Sinziger Ahrbrücke auf der linksrheinischen Bahnstrecke Köln – Koblenz (bis 1981).


    Ein technisch ohne weiteres möglicher Wiederaufbau der Brücke wurde mehrfach geprüft. Ein Gutachten der Bundesbahndirektion Köln vom November 1960 ergab Kosten in Höhe von 10 Mio. DM für einen Neubau in Remagen, übrigens der gleiche Betrag, wie er in den Bauplänen von 1915/16 in Reichsmark veranschlagt worden war. Die Begründung für ein solches Vorhaben erwies sich indes als nicht stichhaltig. Weder war ein Lückenschluss der Rheinübergange bei Köln und Koblenz noch eine Ausweichmöglichkeit bei Betriebsstörungen erforderlich. Damit waren alle Überlegungen in diese Richtung unrealistisch.


    Quelle:von Volkhard Stern
    erschienen im Köln-Bonner Verkehrsmagazin Heft 11/2009


    Gruß
    Martin

  • Hallo Martin,


    danke für die Info. Trotzdem sehr bedauerlich das das Vorhaben die Brücke wieder neu auzubauen dann doch nicht realisiert wurde. Naja wie gesagt, vielleicht schafft man es ja irgendwann mal sich die heutigen Reste der Brücke anzuschauen.



    Gruß KaLeun

  • Hallo an die Runde,


    mich lässt diese Thema und gerade die Geschichte der 4 Offiziere nicht los.
    Letztes WE bin ich von Remagen nochmals in der Westerwald zum Friedhof nach Birnbach gefahren um mir die Gedenkplatte nochmals anzuschauen.


    Also dort ist vermerk, dass die 4 Offiziere in Oberirsen und Rimbach zum Tode verurteilt wurden und auch dort wurde das Urteil vollstreckt worden.


    Wie die Offiziere tatsächlich in den Westerwald nach Oberirsen gekommen sind, entzieht sich meiner Kenntnis. Im Theaterstück wollte sich der Major Scheller ein Fahrrad nehmen. Über Google Maps sind es von Remagen aus etwa 45 Kilometer ostwärts durch den Westerwald. Die angegebene Fahrzeit sind etwa 3 Stunden.


    Ich bin dann mal nach Oberirsen und Rimbach gefahren. Vom nahegelegenden Birnbach sind das etwa nur 3 Kilometer bis dorthin.
    Das in Oberirsen in den Endphase des Krieges das letze Hauptquartier der Herresgruppe West eingerichtet war, hatte ich gelesen und das hat mich dann doch interessiert.


    Wie ernüchtern dann die beiden kleinen Orte. Wir würde das bei uns als kleines Kaff bezeichen ohne jetzt allerdings hier irgendjemanden zu Nahe treten zu wollen.


    Herresgruppe West und vor Ort dann eine Straße und ein paar Häuser. Ein ziemlicher Gegensatz.


    Mittlerweile konnte ich recherchieren, das das fliegende Standgericht aus drei Offizieren bestand und die 4 zum Tode verurteilten in einem nahen Waldstück wohl durch Kopf und Genickschuss exekutiert wurden. Die Leichen wurden in dem Wald verscharrt. Sie waren gefesselt. Ein Jahr später überführte man die Leichname nach Birnbach.



    Gruß
    Martin


    @ Jens wir könnten Remagen und Umgebung am schönen Rhein vielleicht für unseren nächsten Betriebsausflug mit auf die Liste nehmen. Mal schauen, was die Runde dazu sagt. Wäre landschaftlich und geschichtlich sicher sehr interessant.

  • Hallo Martin,


    also ich muß schon sagen Du machst das Thema einem schon sehr schmackhaft. ;) Vielleicht können wir das ja mal im Frühjahr in Angriff nehmen und uns da mal treffen. Ich denke doch das es da noch mehr gibt was sich zu besichtigen lohnt. Gut ich weiß es ist ein Film, aber im Film "Die Brücke von Remagen" wird doch Major Scheller mit einem Wagen abgeholt und zum Hauptquartier zitiert, soweit ich mich da jetzt erinnern kann. Hatte er im Hauptquartier nicht auch einen Verbündeten General oder so ? Hab den Film eben auch schon lang nicht mehr gesehen.



    Gruß KaLeun