45. Infanterie-Division 1941

  • Hallo zusammen


    Ich interessiere mich für den Weg der 45 ID im August-September 1941. In dieser Zeit, wie ich weiß, hat Division an der Schlacht um Kiew teilgenommen. Vielleicht hat jemand irgendwelche Information dazu?


    Gruss
    Ben

  • Hallo Ben,


    Hier wird der Weg einwenig beschrieben.Ich hoffe es hilft Dir weiter.


    In den Tagen, da die 45. I.D. die Säuberung der letzten Sumpfgebiete südlich der Beresina beendete...


    Quelle:
    http://www.gedenk-tafel.de/forum/index.php?topic=3536.5;wap2


    Gruß Birger:)


    PS. Hier gibt es das Buch dazu


    http://www.amazon.de/Mein-Weg-…ionspfarrer/dp/3923995229

    http://www.stockcarteam-rangsdorf.de/

    Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt.

    * 3. Mai 1469 in Florenz; † 21. Juni 1527 in Florenz; Niccolò di Bernardo dei Machiavelli

  • Hallo Michael


    Ich würde sehr dankbar wenn Du mir Information über den Weg der Division (Chronik oder Kriegstagebuch) vom 25.08. bis zum 20.09. geben kannst. Ich interessiere mich auch für Gefechtsstärke der Division und ihere Verluste während dieser Zeit. Auch würde es interessant zu lesen, ob damals starke sowjetische Widerstand war oder nein. Vielleich hast Du auch irgendwelches Kartenmaterial dazu.


    Gruss
    Ben


    PS. Hallo Bierger
    Danke sehr für den Hinweis :)

  • Hallo Ben,


    ich fange mal mit der Chronik an:


    Die 45. ID zog in den letzten Tagen des August vom Dnjepr weg und zunächst in östliche Richtung bis Gomel. Die Aufklärungs-Abteilung wurde jedoch am Dnjepr weiterhin in Ihrer Funktion eingesetzt. Es dauerte an die drei Wochen bis die Abteilung wieder zur Division zurückkehrte. Südlich von Gomel ging die Division dann mit Hilfe einer Pionierbrücke über den Ssosh-Fluß und gliederte sich danach in die allgemeine Südbewegung ein.


    An einem Nebenfluß der Dessna (Snow) stieß die Division auf die ersten stärkeren Feindkräfte im Rahmen der neu angelaufenen Operation. Hierbei handelte es sich um Reste der feindlichen Einheiten aus dem Raum von Gomel.


    Am 1. September gruppierte sich die Division zum Angriff. Auf der linken Seite längs des Snow bezog das IR 135 seine entsprechende Ausgangsstellung. Daneben folgten das IR 130 sowie das IR 133. Nach einer starken Artillerie-Vorbereitung führten die einzelnen Regimenter ihren Hauptstoß zunächst in Richtung Osten. Nachdem jedoch der erste Feindwiderstand gebrochen war, schwenkten die Regimenter in Richtung Süden.


    Das IR 135 stieß zu Beginn über Jelino hinaus aber verlor bereits ab Gutka Studenezkaja die Feindberührung. Danach marschierte das RGT über Ochramejewitschi in südliche Richtung.


    Fortsetzung folgt.............


    Gruß
    Michael

  • Nachtrag:


    Das benachbarte IR 130 hatte seinen Angriff hingegen aus dem Raum Besuglowka über das Bahnknie getragen. Im Anschluß bog das Regiment bei Sslobodka-Tiichanowitschi nach Süden ab. Danach folgten Kämpfe über Naumowka durch das angrenzende Waldgelände des Bretschiza-Flusses mit Stoßrichtung auf Karjubowka.


    Das IR 133 trat aus dem Raum bei Turja-Iwanowka zum Angriff an. Im Anschluß drängte das Rgt. über Losowka-Androniki-Schischki bis zum Bahnhof von Nisowka vor. Ostlich davon folgten schwere Gefechte. Die herrschenden Geländebedingungen wirkten sich dabei sehr stark auf die Bewegungsfreiheit der einzelnen Einheiten aus.


    5 Tage lang blieb die Division hier am Snow gebunden und verlor bei diesen Kämpfen nicht weniger als 40 Mann.


    Fortsetzung folgt........


    Gruß
    Michael

  • Nachtrag:


    Westlich der 45. Infanterie-Division kämpften sich in dessen starke Teile der 2. Armee an die Stadt Tschernigow heran. Diese wurde schließlich am 7. September ebenfalls von dt. Truppen besetzt. Nachdem die 45 ID. den alten Kampfraum verlassen hatte, rückten die Einheiten nun an den Ostrand dieses umfassenden Schlachtfeldes.


    Dieses mal ging es auf die Dessna zu. Unter starker feindlicher Flugtätigkeit wurde der Fluß am 9. September überschritten. Östlich der Bahnlinie Tschernigow-Njehin kam es abermals wieder zu lebhaften Gefechten. Das IR 133 kämpfte verbissen um die Ortschaften Shukowka-Weressotsch und das IR 130 um die Ortschaften Dremailowka und Smolesh.


    Beim IR 135 kam es besonders am Waldrand von Komaschinskago und im Raum von Sanjki zur heftigen Gefechten. Bei diesen Kämpfen verlor die Division insgesamt:


    2 Offiziere
    23 Mannschaften und Unteroffiziere


    in der Zeit zwischen dem 9. und 13. September.


    Fortsetzung folgt............


    Gruß
    Michael


    PS: Es freut mich das es Dir gefällt bzw. bei Deinen Nachforschungen weiterhilft.

  • Nachtrag:


    Am 10. September besetzte Guderians Panzergruppe Romny und stieß im Anschluß ohne eine nennenswerte Ruhepause über Lochwitza weiter nach Süden vor. In Eilmärschen erreichte die 45 ID. am 17/18. September den Raum um Priluki, dass ca. 120 km östlich von Kiew lag. Die beiden Panzergruppen die am äußeren Rand des Kessels standen konnten am 17. September die Verbindung untereinander herstellen. Mit dieser Verbindung war der große Kessel im Osten geschlossen!


    An diesem denkwürdigen Datum tobten schwere Kämpfe mit feindlichen Panzerkräften im Raum um Konotop. Dazu folgten weitere Angriffe von Kavallerie- und Panzer-Einheiten bei Romny und am 21. September bei Gluchow.


    Fortsetzung folgt............


    Gruß
    Michael

  • Nachtrag:


    Die Masse der eingeschlossenen feindlichen Einheiten konzentrierte sich zu diesem Zeitpunkt zu beiden Seiten der Bahnlinie Kiew-Poltawa. Als Teile der 45 ID. bei Priluki eintrafen, war der Kessel bereits bis auf einen Durchmesser von ca. 40 Km eingedrückt worden.


    Im westlichen Teil des Kessels leitete die 6. Armee die letzte Phase dieser Kesselschlacht ein. Während die 2. Armee im Mittelabschnitt langsam zurückging, wurde die 45 ID. aus Ihrem Großverband herausgelöst und im Rahmen des LI. A.K. der 6. Armee eingesetzt.


    Etwa zeitgleich zwischen dem 17. und 20. September wurde die Aufklärungs-Abteilung der Division längs der Bahnlinie Priluki-Pirjatin eingesetzt. Die Einnahme von Pirjatin war in diesem Zusammenhang sehr wichtig, weil hierdurch das rückwärtige Gebiet der im inneren des Kessels stehenden Divisionen gesichert wurde.


    Fortsetzung folgt.............


    Gruß
    Michael

  • Nachtrag:


    Die Masse der Division traf am 21. September im Raum von Jagotin ein und baute dort einen starken Brückenkopf auf. Zeitgleich erfolgte die Bereitstellung für einen Angriff in westliche Richtung, um die Bewegung in den Gegner hinein zu tragen. Am frühen Morgen des 22. Septembers kam der Feind jedoch den eigenen Truppen mit einem Angriff zuvor.


    Der rechte Flügel der Division der durch das I./IR 133 gehalten wurde, trug dabei die Hauptlast dieses Angriffes. Obwohl die Masse dieses Angriffs abgeschlagen werden konnte, gelang es einer kleineren Kavallerie-Einheit durchzubrechen.


    Diese Einheit konnte dabei bis zur Nordwestspitze des Sees von Jagotin vorstoßen. In unmittelbarer Nähe des Divisionsgefechtstandes der 45 ID wurde diese dann jedoch ebenfalls aufgehalten und vernichtet.


    Fortsetzung folgt..........


    Gruß
    Michael

  • Nachtrag:


    Inzwischen begann die Division nordwestlich von seinem Brückenkopf den Feind von Norden her anzugreifen. Am Nachmittag des selben Tages griff die 134. Infanterie-Division seinerseits den Feind von Südosten her an und versuchte so ebenfalls in den Feindraum vorzustoßen.


    Am folgenden Tag, den 23. September versuchte die Division ihren geplanten Angriff in Richtung Westen durchzuführen. Anders als am Vortag konnten hier gute Geländegewinne erzielt werden. Noch am Vormittag konnte bereits der Ostteil von Beresanj erreicht werden. Bei diesem Vorstoß konnten über 1000 Gefangene eingebracht werden. Am Nachmittag schwenkte der linke Flügel der Division nach Südwesten ab und stieß federführend durch das IR 135 in das Waldgebiet vor, dass südlich von Beresanj lag.


    Fortsetzung folgt..........


    Gruß
    Michael

  • Hallo Ben,

    da Micha reichlich eingespannt ist und Du vor Ungeduld uns vieleicht noch verloren gehst, will ich Dir mal was vom 24.941 schreiben.
    Teil 1
    Der 24.Sept. brachte eine Reihe von peinlichen Überraschungen. Nach dem Abschwenken der der 45.ID am vergangenen Tage in Richtung südl. von Beresanj, hatte die 44.ID vom Norden kommend, in den Ort hineinstoßen sollen.Sie war jedoch durch anderweitige Kämpfe aufgehalten worden Und konnte Beresanj erst am späten Nachmittag erreichen. Inzwischen stieß der Feind wieder ostwärts über den Ort hinaus, überrannte unsere Vorausabteilung 45, umzingelte ein Bataillonder 44.ID, das eben eingetroffen war, und richtete schwere Angriffe gegen den vor Ort liegenden I.R.130. Wohl wurde er nach schweren Verlusten nordwärts abzudrehen, aber damit war die Gefahr nicht beseitigt, im Gegenteil. Die Masse der 44ID. war in ihrem Abschnitt nach wie vor so engagiert, daß sie noch immer nicht die notwendige Verbindung zur 45.ID. herstellen konnte. Dadurch klaffte zwischen beiden Divisionen eine große Lücke.. Durch diese Lücke strömte der Feind in den Rücken unserer Regimenter.

    Quelle. Mein Weg mit der 45 I.D.

    Gruß Heinz:)

    Fortsetzung folgt!

  • Hallo Ben, hallo Gemeinde,

    Teil2

    Dort werkte der Feind hinter den Linien wüst herum, überfiel Trosse und griff Artillerie Stellungen an. So rannte er z.B. bei Pkt.131 mit zäher Ausdauer gegen die 6.A.R.98. Obwohl diese im direkten Schuß gegen die Angreifer feuerte und die Granaten mitten in den Reihen krepierten, gelang es den Gegner in die Feuerstellung einzudringen. Kurzentschlossen drehte er die Geschütze und schoß nach Rückwärts. Bei dieser an sich planlosen Schießerei wurde auch eine Häusergruppe knapp südl. non Pkt.131 mit Feuer belegt, wo sich z.Z. der Divisionsgefechtsstand befand.
    Sehr ungünstig hatte sich auch die Lage des I.R. 135 entwickelt. Die Gefechte bei den es zu verbissenen Handgemengen kam,dauerten bis spät abends, mußten aber schließlich wegen Dunkelheit abgebrochen werden. Das Regiment zog sich aus dem Waldstück zurück um am nächsten Tag mittags erneut den Angriff auf Beresanj und dem schwierigen Waldstück aufzunehmen. Am 4. Kampftag operierte der rechte Flügel entlang der Haupstraße, der Linke überdie Ortschaften Chmelewik und Ssemjonowka hinweg.Bis zum Abend hatte das IR. 133 einen Großteil von Beresanj genommen und das IR. 130 stellenweise den Nedra (Fluß) erreicht. Beim IR135 jedoch entwickelte sich im breiten Waldgelände abermals heftige Kämpfe, in dem sich der Feind numerisch und waffenmäßig überlegen zeigte.Am Abend mußte das Regiment wieder den Wald verlassen und riegelte diesen ab. In der Nacht versuchte der Gegner mehrfach den Wald zuverlassen, dies wurde vereitelt. Eine Kompanie zählte vor ihrer Stellung unter 100 Gefallenen 25 Offiziere, Kommissare und 25 Unteroffiziere.

    Gruß Heinz:)

    Suche alle Informationen über die 17.ID und I.AR77.

  • Hallo Heinz
    Danke sehr! Bei diesem Forum bleibe ich ohne Zweifel :)
    Vielleicht gibt es noch irgendwelche Fotos der Division aus damaliger Zeit?


    Gruss
    Ben

  • Hallo Ben,

    Dein Zeitfenster, bis 20.9.41, ist ja abgearbeitet. Ich muss Dich aber mal fragen, hat es einen speziellen Grund, für das Interesse zur 45.ID, dann könnte man mal noch gezielter das Eine oder Andere in Erfahrung bringen!

    Gruß Heinz:)

    Suche alle Informationen über die 17.ID und I.AR77.

  • Hallo Heinz,


    besten Dank für die tolle Unterstützung. Du hast leider Recht, bei mir hat sich an dem zeitlichen Engpass noch nichts geändert. :mad:


    Ich habe die ganze Zeit überlegt, mir war nämlich so, dass ich noch irgendwas zur 45 ID abgelegt hatte. Anbei das Ergebnis meiner Suche:


    - Totenbuch der 45. Infanteriedivision


    - Die 45. ID. Ein Überblick
    S. Gaulinger: Was wir im Osten erlebten. Erlebnisbericht einer Funkstelle, 1942


    http://www.landesmuseum.at/biophp/de/gef.php


    Gruß
    Michael