Werdegang meines Opas im WK 2

  • Hallo zusammen,


    trotz wochenlanger Nachforschungen über den Werdegangs meines Opas im WK 2 komme ich einfach nicht weiter und bitte euch um Hilfe. Ich habe hier schon viel gestöbert, jedoch mit wenig Erfolg.


    Hier ein paar Informationen, aus den Unterlagen, die mir vorliegen:


    Bescheinigung der Stadt von 1982: mein Opa wurde am 14.08.1941 nach Stendal eingezogen zum Fallschirmjäger- Btl.


    Bescheinigung von der WAST: Erste Meldung: 15.08.1941, letzte Meldung: 29.7.1948 aus der Kriegsgefangenschaft zurück geführt.


    Dann liegt mir ein Brief vor, in dem meiner Uroma mit geteilt wurde, dass mein Opa als vermisst gilt. Er ging am 18.09.1944 3 km Nordwestlich von Veghel in Kriegsgefangenschaft. (vermutlich bei der Operation Market Garden der Alliierten)


    Das Kriegsgefangenlager befand sich in Ägypten, wo er sich bis 1948 befand.


    Jetzt zu meinen Frage:


    1:
    Wo waren die Einsatzgebiete von diesem Bataillon? Läßt sich das nachvollziehen? (mein Opa muß Kampfeinsätze gehabt haben, da er das Verletztenabzeichen trug und ein Ritterkreuz 2. Klasse)


    2:
    Auf den Briefkopf von der Mitteilung Steht folgendes:


    Fallschirmjäger Ersatzbataillon
    Aschersleben
    Marschverband Derenburg
    Einheit: Duchstein


    Ich kann weder etwas über diesen Marschverband finden, noch was über diese Einheit. Um was handelt es sich hierbei?


    Mein Opa ist 1988 verstorben und sprach wenig über dieses Thema. Nun wollen wir, meine Geschwister und ich, mehr erfahren. Bin über jede Hilfe sehr Dankbar. Falls Fragen eurerseits vorhanden sind, versuche ich diese nach besten Wissen zu beantworten.


    Viele Grüße
    Christian

    Bin auf der Suche nach Informationen über Wehrmacht/ SS- Einheiten, die in Sandau/ Elbe stationiert waren ab 1939. Wer Informationen hat, bitte eine PN.



  • Hallo Christian,

    herzlich Willkommen im Forum.

    vorab einmal ein Link zum Fallschirmjäger Ersatzbataillon Aschersleben von den Kollegen vom Forum der Wehrmacht.

    http://www.lexikon-der-wehrmac…asernenAschersleben-R.htm

    Zu den von Dir genannten Auszeichnungen eine kleine Anmerkung von mir:

    Hier wirst Du wohl anstatt des Verletztenabzeichens das Verwundeten Abzeichen gemeint haben und er trug wohl das Eiserne Kreuz 2. Klasse anstatt eines Ritterkreuzes.

    Hier ein Beispiel für das Eiserne Kreuz 2.Klasse

    http://www.wehrmacht-lexikon.de/luftwaffe/Orden/ek.php


    Hier ein Beispiel für Verwundeten Abzeichen:

    http://www.wehrmacht-lexikon.d…den/abzeichen/vwa39lw.php

    Liegen Dir denn evtl. auch Fotos von Deinem Großvater vor. Anhand z.b einer Portraitaufnahme könnten Rückschlüsse gezogen zu Deinen Fragen gezogen werden.

    Gruß
    Martin

  • Hallo Martin,


    danke für die schnelle Antwort.


    Zitat von Ehrenblatt;14182

    Hallo Christian,


    Zu den von Dir genannten Auszeichnungen eine kleine Anmerkung von mir:

    Hier wirst Du wohl anstatt des Verletztenabzeichens das Verwundeten Abzeichen gemeint haben und er trug wohl das Eiserne Kreuz 2. Klasse anstatt eines Ritterkreuzes.


    Hier hast Du natürlich vollkommen Recht. Es ist das Verwundetenabzeichen und das Eiserne Kreuz 2. Klasse.


    Ich habe Fotos von ihm und auch ein Potraitfoto. Leider erkennt man hier nur die angesprochen Orden und Abzeichen und zusätzlich noch das Abzeichen der Fallschirmjäger. Die Schulterstücke haben keine Merkmal (vermutlich Mannschafter) und an dem Kragen hat er nichts dran. Ich gehe immernoch davon aus, dass er in Stendal stationiert war.


    VG
    Christian

    Bin auf der Suche nach Informationen über Wehrmacht/ SS- Einheiten, die in Sandau/ Elbe stationiert waren ab 1939. Wer Informationen hat, bitte eine PN.

  • Hallo Christian,


    falls Du magst, stell das Bild doch trotzdem mal ein. Manchmal erkennt man doch noch so das eine oder andere auf solchen Aufnahmen.

    Existieren evtl. noch Feldpostbriefe oder sogar Soldbuch/Wehrpass. Das hilft natürlich bezügl. des militärischen Werdeganges sehr weiter.

    Gruß
    Martin

  • Hi Martin,


    das hochladen kann etwas dauern, da ich mir das Bild von meiner Tante nochmal leihen muß. ;) Alles was ich habe, ist oben aufgelistet. Ich habe noch den Entlassungsschein aus der Kriegsgefangenschaft, der aber nichts aussagt. Keine Nummern oder ähnliches. Habe ich bereits nach gefragt.


    VG
    Christian


    PS:
    Auf meiner Kopie von der Vermisstenmitteilung, ist mit Bleistift eine Nummer gekritzelt: 33 9 29 E (keine Ahnung was das ist, die mittlere 9 könnte auch eine 4 sein)

    Bin auf der Suche nach Informationen über Wehrmacht/ SS- Einheiten, die in Sandau/ Elbe stationiert waren ab 1939. Wer Informationen hat, bitte eine PN.

  • Zitat von Christian;14188

    Auf meiner Kopie von er Vermisstenmitteilung, ist mit Bleistift eine Nummer gekritzelt: 33 9 29 E (keine Ahnung was das ist, die mittlere 9 könnte auch eine 4 sein)



    Hallo Christian,

    das könnte eine Feldpostnummer sein.
    Allerdings unter 33929 sind Eintragungen zum Infanterie Regiment 454 hinterlegt. Das kann dann nicht stimmen.

    Unter 33429 finde ich den Eintrag (28.4.1940-19.9.1940) Feldpostamt671
    Das macht auch keinen Sinn, da Dein Großvater zu diesem Zeitpunkt noch überhaupt nicht bei der Wehrmacht war.

    Vielleicht haben die Kollgen eine Idee.

    Gruß
    Martin

    PS: Solltest Du das Bild von Deiner Tante nochmals bekommen, stell es mal ein.

  • Hallo Martin,


    dass kann man ausschließen. Völlig richtig. Wer weiß was das sein soll. Danke für Deinen Einsatz. Ja klar, ich gedulde mich. Vielleicht kann mir jemand auch weiterhelfen bei Punkt 2, da ich hiervon rein gar nichts gefunden habe.


    VG
    Christian

    Bin auf der Suche nach Informationen über Wehrmacht/ SS- Einheiten, die in Sandau/ Elbe stationiert waren ab 1939. Wer Informationen hat, bitte eine PN.

  • Morgen,

    kannst du den Brief von der WASt mal einstellen?
    Dort müsste ja auch die MOB-Nr. vermerkt sein.
    Zudem könnte man aus den Verwendungen einige Rückschlüsse ziehen, die sich so anhand der Aufzählungen nicht direkt ergeben.

    Auch andere Unterlagen wäre hier hilfreich.
    Bspw. Verleihungsurkunden oder das Soldbuch.

    Das Fallschirmjäger Ersatzbataillon Aschersleben war ja einem Fallschirm-Jäger-Regiment unterstellt über das es dann auch an die Front befehligt wurde.

    Was den Marschverband betrifft, so kann man in der einschlägigen Literatur nur schauen, wenn man genaue Zeit- und Raumangaben hat.
    Mein Vermutung bei der bishigen Informationslage:
    Ausbildung in Ascherleben und Stendal zum Fallschirmschützen,
    dann Heldenklau (Offizier hat Frontfähige Männer eingesammelt), Zusammenstellung zu einem Marschverband (in Derenburg),
    der den Namen das Offiziers trug (Duchstein).
    Mit diesem dann an die Front.

    Gruß
    Christian

    Immer auf der Suche nach Zeitzeugen und militärischen Manuskripten

  • Hallo Christian,


    danke für Deine Infos. Der Brief von der WAST ist leider nicht aussagekräftig. Ich muß dazu sagen, dass dieser auch von 1983 ist. Hier ist nur ein Geschäftszeichen mit bei: VI/56. Kein Aktenzeichen oder sonstiges. Nach meinem jetzigen Kenntnisstand sind keinerlei Soldbücher oder Urkunden mehr vorhanden. Gab es automatisch zu den Orden bzw. Abzeichen eine Urkunde dazu? Ich werde auf alle Fälle nochmal Zuhause nachhaken.


    VG
    Christian


    PS: Ich werde versuchen die Sachen ein zuscannen, sobald es geht.

    Bin auf der Suche nach Informationen über Wehrmacht/ SS- Einheiten, die in Sandau/ Elbe stationiert waren ab 1939. Wer Informationen hat, bitte eine PN.

  • Zitat von Christian;14194

    Gab es automatisch zu den Orden bzw. Abzeichen eine Urkunde dazu?

    PS: .



    Hallo Christian,

    ja, für Orden und Ehrenzeichen wurden Verleihungsurkunden erstellt. Diese sind interessant, da dort u.a.das Verleihungsdatum, der Truppenteil, der Rang des beliehenden stand.

    Diese Verleihungen wurden auch in den Wehrpass und in das Soldbuch notiert.

    Gruß
    Martin

  • Guten Morgen Martin,


    danke für die Info. Mal eine ganz dumme Frage: Welche Pässe führten die Soldaten in der Regel mit? Denn ich weiß, dass meinem Opa bei seiner Gefangennahme alles abgenommen worden ist. Von daher kann das Eine oder Andere gar nicht mehr vorhanden sein, vermute ich. Wegen den Urkunden frage ich auf alles Fälle nach.


    VG
    Christian

    Bin auf der Suche nach Informationen über Wehrmacht/ SS- Einheiten, die in Sandau/ Elbe stationiert waren ab 1939. Wer Informationen hat, bitte eine PN.

  • Hallo,

    Zitat

    Welche Pässe führten die Soldaten in der Regel mit?



    Nur das Soldbuch, daß bei Soldaten gleichzeitig als Reichsbürgerausweis galt. Es war also ein amtliches Dokument mit dem man sich Ausweisen konnte.

    Bei der Gefangennahme wurde dieses Soldat auf westlicher Seite zunächst abgenommen und dann durch die Alliierten weitergeführt. Wurde der Soldat entlassen, bekam er es zurück.
    Auch bei den Russen habe ich schon Fälle gesehen/gehört bei denen die deutschen Soldaten ihre Soldbücher bei der Entlassung zurück bekamen.

    Die Alliierten wie die Russen vermerkten in den Soldbüchern Dinge wie Lazarettaufenthalte während der Gefangenschaft, oder bei den Franzosen sehr oft, auch den Sold den sich die Soldaten bzw. in Minenräumkommandos verdient hatten.

    Gruß

    Immer auf der Suche nach Zeitzeugen und militärischen Manuskripten

  • Hallo Christian,


    also mit der FPN komme ich so leider auch nicht wirklich weiter. Du solltest das betr. Dokument mal scannen und online stellen.


    Anbei mal passende Beispiele zu den betr. Urkunden bzw. Besitzzeugnissen:


    http://www.wehrmachtlexikon.de…/details.php?image_id=921


    http://www.wehrmachtlexikon.de…bfa01c95833f342d05f3df581


    Und ein entsprechendes Soldbuch:


    http://www.wehrmachtlexikon.de…bfa01c95833f342d05f3df581


    Gruß
    Michael


    PS: Was meinst Du mit Abzeichen der Fallschirmjäger?

  • Moin Micha,

    mach dir mal in Sachen FPN nicht allzuviel Mühe.

    Bei der 33929D, handelt es sich definitiv um die Feldpostnummer des Iinfanterie-Regimentes 454. Das D, steht hier für die 5.Kompanie.

    Ohne das WASt-Schreiben (gern auch mit geschwärzten Namen/Adressen der nächsten Angehörigen), ist alles weitere reine Spekulation und damit mehr als Zeitverschwendung.

    Wenn, es ein WASt-Schreiben gibt, dann müsste dort auch die EK-Nummer vermerkt sein. Auch, wenn es sich da um eine Mob-Nr., Fallschirmjäger und fliegendes Personal hatten ja verschlüsselte EKs, handelt dürfte sich über diese Mob-Nr. definitiv die Einheit ermitteln lassen.

    Alles weitere wäre dann nur ein Gang durch die Strukturen und Literatur.

    Gruß
    Christian

    Immer auf der Suche nach Zeitzeugen und militärischen Manuskripten

  • Hallo zusammen,


    erstmal vielen Dank für die informativen Beiträge. Echt super.


    Die vermeintlich FPN habe ich bereits ausgeschlossen, da diese nur unter der Vermisstenbenachrichtigung hingekritzelt wurde. Ich weiß nicht was das für eine Nummer sein soll. Ist nicht weiter relevant, vermute ich. Ich werde sobald es mir möglich ist, die Dokumente einscannen. Dann mal schauen, wie es weiter geht. Ich werde trotzdem einen neuen Antrag bei der Wast einreichen, da ich vermute, dass mein Opa damals nur eine Bescheinigung wollte, dass er tatsächlich gedient hat für irgendwelche Ämter. Darum auch die spärliche Eintragung.


    VG
    Christian


    PS:
    Meine Mutter meint, dass sie noch einen Karton mit Opas Sachen hat. Da war auch ein Bild von der Hitlerjugend bei. Vielleicht sind da noch interessante Sachen drin. Den Karton werde ich am Wochenende mal durchschauen.

    Bin auf der Suche nach Informationen über Wehrmacht/ SS- Einheiten, die in Sandau/ Elbe stationiert waren ab 1939. Wer Informationen hat, bitte eine PN.

  • Hallo Christian,


    es wäre dennoch klasse wenn Du mal auf meine Frage zu dem von Dir genannten "Fallschirmjäger-Abzeichen" eingehen würdest.


    Meinst Du ggf. eins der beiden folgenden Abzeichen?


    http://www.wehrmacht-lexikon.d…n/kampfabzeichen/fssa.php


    http://www.wehrmacht-lexikon.d…n/kampfabzeichen/fssa.php


    Gruß
    Michael