Die Schlacht um Stalingrad (Allgemeines)

  • Hallo Schattenkrieger,


    nicht schlecht wie du dich hier mit einbringst,


    aber 4 Beiträge hintereinander in einer halben Stunde,...:rolleyes::rolleyes::rolleyes:


    Ich glaube da gibt es einen " Ändern Button " um alles zusammen zu schreiben.


    Sorry, ich bin kein Mod bzw. Admin... Und eine Begrüßung ( Hallo,... ) fehlt auch. Nicht das es noch ärger gibt :rolleyes::rolleyes:.


    Unglaublich,...


    Gruß Birger:)

    http://www.stockcarteam-rangsdorf.de/

    Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt.

    * 3. Mai 1469 in Florenz; † 21. Juni 1527 in Florenz; Niccolò di Bernardo dei Machiavelli

  • Hallo Schattenkrieger,

    ich muss es dir als Moderator auch nochmals "in die Bücher schreiben", achte bitte auf die Form deiner Beiträge, die Forenregeln gibt es nicht für Nichts, da haben sich alle daran zu halten.
    http://www.wehrmacht-forum.de/…sarea_content&contentid=5
    Birger, du hast es selbst angemerkt, es ist nicht deine Aufgabe... !

    Gruß Heinz:)

    Suche alle Informationen über die 17.ID und I.AR77.

  • Hallo,

    bin gerade dabei, die Wehrmachtsbriefe meines Großonkels, geschrieben in deutscher Schrift, in lateinische Schrift zu übersetzen. Nun hatte ich heute den ersten Brief vom 9.12.42 gelesen, der Kessel ist geschlossen und ich meine, der Schreibstil hat sich geändert.

    Frage 1: Welche gesicherten Vorgaben hat es diesbezüglich gegeben - ich meine hier nicht Verzicht auf Einsatzort, Truppeneinheit, etc. - sondern formulierungstechnisch oder begrifflich?
    Frage 2: Hat jemand hier im Forum auch einen Brief von Anfang Dezember 1942 vorliegen, den er mir zum Abgleich zur Verfügung stellen könnte, um meinen Verdacht zu erhärten oder zu entkräften?

  • Hallo,


    Zitat

    Frage 1: Welche gesicherten Vorgaben hat es diesbezüglich gegeben - ich meine hier nicht Verzicht auf Einsatzort, Truppeneinheit, etc. - sondern formulierungstechnisch oder begrifflich?


    Verstehe ich dich jetzt richtig, dass du wissen möchtest ob es für diesen Tag schon an anderer Stelle Informationen über den Einschluß der Armee gegeben hat?


    Gruß
    Michael


    PS: Über eine kontinuierliche Verwendung einer Anrede bzw. Grußformel würde ich mich sehr freuen.

  • Hallo Michael,


    Du hast mich missverstanden, in mehrerlei Hinsicht.
    Ich möchte wissen, ob es inhaltliche Vorgaben von der oberen Führungsebene gab,
    was der Soldat schreiben durfte oder ob es sogar
    satzweise Vorgaben gegeben hat , als die Lage im Kessel auch draußen bekannt war. Um "Aufregung" draussen zu vermeiden.


    Gute Nacht .
    Uhue

  • Hallo zusammen


    Dazu gab es in "Das Archiv" (Zeitschrift für Kommunikationsgeschichte) ,Heft 4, 2009, einen interessanten Artikel :"Das Feldpostarchiv in Berlin". Leider zu lang um hier Platz zu finden.
    Grundaussage: Abgesehen von den Vorgaben der staatlichen Zensur, besonders im militärischen Bereich, wird in den Briefen nicht der ganze Ernst der Lage dargestellt, um den Empfänger in der Heimat oder an der Front nicht zu sehr zu beunruhigen.


    Gruß


    legit

    Quäle nie ein Gewehr zum Scherz, denn es könnte geladen sein!

  • Hallo Uhue,


    gezielte Vorgaben konnte ich bisher nicht finden aber es ist auf jeden Fall davon auszugehen, dass die rausgehende FP (sofern nötig) zensiert wurde.


    Ich habe dir aber zu diesem Thema eine interessante Meldung der Feldpostprüfstelle vom AOK 4 beigefügt.


    Gruß
    Michael


    Quelle: siehe Anhang

  • Hallo,
    solange gehöre ich dem Forum noch nicht an, so dass ich an der damals geführten Diskussion, zuletzt mit Schattenkrieger, nicht teilnehmen konnte. UHF 51 hat ja schon wesentliches richtig gestellt, trotzdem lässt mich das Thema persönlich nicht los, weil es eine deutsche Tragödie für mich war und ist. Auf die militärischen Dinge, die dazu geführt haben, will ich nicht weiter eingehen. Mich beschäftigt ein Aspekt viel stärker, nämlich der, warum von den 91.000 deutschen Kriegsgefangenen, die diesen Kessel überlebten, nur 3-5000 die Heimat wiedersahen. Einseitig den Russen dafür die Schuld zu geben, greift meines Erachtenss zu kurz. Die meisten Landser, die in Kriegsgefangenschaft gingen, waren vom Hunger stark gekennzeichnet und trugen oft Krankheitskeime, wie Ruhr oder Typhus schon in sich. Dazu kamen die logistischen Probleme, da die russische Seite mit soviel Gefangenen wahrscheinlich garnicht gerechnet hatten. Die nähere und etwas weitere Umgebung war zerstört, Nahrungsmittel kaum noch vorhanden und dan der Winter. Bezeichnenderweise überlebten von den 21 in russische Kriegsgefangenschaft gegangene Generäle 20. Nur einer starb, ich glaube General Heitz. Der war aber schon vorher unheilbar an Magenkrebs erkrankt.Nehme an, dass von der kämpfenden Truppe nur wenige unter den Rückkehrern waren.Bitter genug. Zur Wahrheit gehört nach meiner Meinung auch, dass Manstein Paulus im Rahmen von ,,Wintergewitter" den Ausbruch befehlen müssen, um wenigstens den grüßten Teil der Eingeschlossenen vor den Untergang zu retten.


    MfG Wirbelwind

  • Guten Tag zusammen,



    Hier die Abschrift und Bearbeitung zweier Verlustlisten der 6. Armee.

    Quelle: T-312 R-1507


    Verluste der 6. Armee ab 21.11.1942

    21.11. -
    05.12.1942
    rund
    15000
    06.12.1942 00992
    07.12.1942 00484
    08.12.1942 01182
    09.12.1942 00824
    10.12.1942 00707
    11.12.1942 00727
    12.12.1942 00706
    13.12.1942 00519
    14.12.1942 00668
    15.12.1942 00663
    16.12.1942 00489
    17.12.1942 00590
    18.12.1942 00626
    19.12.1942 01141
    20.12.1942 00800
    21.12.1942 00706
    22.12.1942 00497
    23.12.1942 00697
    24.12.1942 00354
    25.12.1942 00416
    26.12.1942 00510
    Gesamt: 29298


    ( = 117 durchschnittliche Bataillone zu je 250 Mann ) *


    * wenn ich die Handschrift richtig entziffert habe.




    Armee- Oberkommando 6 Abteilung IIa

    A.H.qu., am 6.12.1942


    Verluste der 6. Armee in der Zeit vom 21.11.-5.12.42 nur im Kessel

    Division Verluste Bemerkungen
    44.I.D. 01953
    71.I.D. 00417
    76.I.D.

    00208

    fehlt 12 Tagesmeldung
    (v.21.11.-2.12)
    79.I.D. 00384
    94.I.D. 00981
    100.Jäg. 00533
    113.I.D. 00382
    295.I.D. 00689
    297.I.D. 01174
    305.I.D. 00268
    371.I.D. 00557
    376.I.D. 01585 fehlt Meldung v. 5.12.
    384.I.D. 00918
    389.I.D. 00162
    3.I.D.(mot.) 00743 fehlt Meldung v.5.12.
    29.I.D.(mot.) 00888
    60.I.D.(mot.) 00310
    14.Pz.Div. 00572
    16.Pz.Div. 00699
    24.Pz.Div. 00584
    Korps-und
    Heerestruppen
    00789
    Summe 14796


    Herzliche Grüße


    Marga

  • Guten Tag zusammen,



    Hier ein Fund von Ulf zum Thema "die Schlacht um Stalingrad". Liest sich wie ich finde, fast wie ein Filmscenario.


    Abschrift und Bearbeitung.

    Quelle: Nara


    O.U., den 21.1.1943

    Zwipf, Hauptmann

    Sturzkampfgeschwader 77


    Bericht über den Einsatz der 3./ Stuka 77 in der Festung.


    Die Staffel verlegte am 5.1.43 mit 8 Flugzeugen von Gigant nach dem Absprungplatz "Tazinskaja". Der Start zur Festung erfolgte durch schlechtes Wetter verzögert am 10.1.43 mit 6 Flugzeugen. Zwei Flugzeuge fielen beim Start durch Motorschaden aus. Die 6 eingeflogenen Flugzeuge landeten ohne Beschädigungen in "Pitomnik". Auf dem Flugplatz "Pitomnik" waren die Vorbereitungen für den Einsatz der Staffel den Verhältnissen entsprechend getroffen. Der Einsatz wurde direkt mit Herrn Oberstleutnant Heizmann (Ia beim Armee-Oberkommando 6) besprochen. Die Staffel flog im Durchschnitt 3-4 Einsätze am Tage. Die mittlere Zahl der eingesetzten Flugzeuge schwankte zwischen 3 und 5 Ju 87. Trotz des kurzen Anfluges zu allen Fronten, konnte die tägliche Einsatzzahl infolge der sehr starken feindlichen Lufttätigkeit über der Festung nicht gesteigert werden. Es war zu jedem Einsatz ein drei- bis viermaliger Anflug erforderlich. Außerdem konnte der Jagdschutz infolge der geringen Zahl einsatzklarer Flugzeuge, sowie der vielseitigen Schutzaufgaben nur teilweise als direkter Begleitschutz geflogen werden. Weiterhin machte sich die scharfe Kälte, infolge der mangelhaften technischen Voraussetzungen, für die Wartung ganz besonders bemerkbar. Am 13.1.43 wurde ein Flugzeug mit der Besatzung "Oberleutnant Weber und Unteroffizier Mirach" durch feindliche Jäger abgeschossen. Darüber hinaus entstanden während des Aufenthaltes auf dem Flugplatz "Pitomnik", keinerlei Schäden durch Fremdeinwirkung.


    Seit dem 11.1.43 wurde die Hauptkampflinie sowohl im Westen als auch im Süden unter dem ungeheureren feindlichen Druck täglich zurückgenommen. Seit diesem Tage konnte ich mich des Eindruckes nicht erwehren, dass der Flugplatz "Pitomnik" in aller nächster Zeit erheblich gefährdet sein würde und ich habe diese Ansicht auch mehrfach Herrn Oberstleutnant Heizmann gegenüber zum Ausdruck gebracht. Im Laufe dieser Entwicklung, musste in der Nacht vom 15. auf den 16.1. die Hauptkampflinie im Westen so zurückgenommen werden, dass sie nur noch etwa 4-5 km westlich des Flugplatzes verlief. Am späten Nachmittag des 14. Januar fand bei dem für die Versorgung verantwortlichen Offizier "Herrn Oberst Rosenfeld" eine Besprechung bezüglich einer Verlegung des Flugplatzes "Pitomnik" nach "Gumrak" und der dazu erforderlichen Vorbereitungen statt. Ich habe bei dieser Gelegenheit besonders auf eine sofortige Entsendung von Schneewalzen nach dem neuen Flugplatz hingewiesen. Auf meine ausdrückliche Anfrage am Abend des 15. beim "Ia des Armee-Oberkommandos 6", ob die vorgesehene Hauptkampflinie auch wirklich gehalten würde, wurde dies nicht nur fest versichert, sondern mir darüber hinaus mitgeteilt, dass außerdem in der Nacht vom 15. auf den 16. eine besondere Flugplatzverteidigung eingerichtet würde, sodass der Flugbetrieb bis 16.1.10.00 Uhr auf jeden Fall gewährleistet sei. Daraufhin entschloss ich mich, meinen Flugbetrieb bis 16.1. 10.00 Uhr auf dem Flugplatz "Pitomnik" aufrecht zu erhalten und anschließend nach "Gumrak" zu verlegen. Am 16.11. konnte der erste Einsatz infolge Anlassschwierigkeiten und Frühnebel, erst gegen 7.00 Uhr gestartet werden. Kurz nach dem Start bemerkte ich, etwa 1,5 bis 2 km SW. des Flugplatzes die vordersten Spitzen des Feindes, der sich mit starken Infantriekräften in zwei Keilen mit je Bataillonstärke auf den Flugplatz zu bewegte. Ich griff diese Spitzen sofort an und landete anschließend, um sofort die notwendigen Befehle zur sofortigen Verlegung zu geben. Die Staffel verließ mit 5 Flugzeugen einzeln auf dem schnellsten Wege den Flugplatz "Pitomnik". Während 3 Flugzeuge in klarem Zustand den neuen Platz erreichten, musste eines wegen Motorschaden unterwegs notlanden und ein zweites Flugzeug mit beschädigtem Kühler durch M.-G.- Beschuss beim Start in "Gumrak" landen. Bei der Landung in "Gumrak" am 16.1. kurz nach 8.00 Uhr befand sich das Rollfeld in folgendem Zustand:


    Schneehöhe etwa 35 cm.

    eine unbekannte Anzahl Bombentrichter, die nicht zu erkennen waren.


    Es wurde seit dem frühen Morgen mit Walzen an einer Startbahn gearbeitet, die zur Zeit meiner Landung etwa 8-10 m breit war. Die 4 Ju 87 konnten nur mit Mühe ohne Kopfstand bzw. Überschlag gelandet werden, wogegen die 4 überführten Bf. 109 bei der Landung sämtlich zu Bruch gingen.


    Nach meiner Landung in "Gumrak" setzte ein riesiger Zustrom von Fahrzeugen und einzelnen bzw. in Gruppen marschierenden Soldaten auf den Flugplatz ein. Innerhalb kurzer Zeit, war die einzige um das Rollfeld führende Fahrbahn mit Fahrzeugen restlos versperrt. Die Bodenorganisation des Flugplatzes "Pitomnik" traf im Laufe des Vormittags mit ganz geringen Teilen, unter Zurücklassung eines Großteils Gerätes, in "Gumrak" ein. Da auf dem Flugplatz "Gumrak" weder Liegeplätze noch Unterkünfte vorhanden oder vorbereitet waren, und außer den Teilen der Luftwaffe auch große Massen des Heeres von Westen her auf dem Rollfelde eintrafen, war gegen Mittag des 16.Januar an dem Rande des Rollfeldes eine völlig unübersichtliche Massierung von Menschen und Fahrzeugen entstanden. Der mit der Vorbereitung des Platzes beauftragte "Hauptmann Pfeil" war mit dem ihm zur Verfügung stehenden Hilskräften und -Mitteln diesem Wirrwarr nicht mehr gewachsen. Zwischen 12.00 - und 13.00 Uhr setzte zum ersten Male Artilleriefeuer auf den Westrand des Flugplatzes ein. Um 13.00 Uhr war weder Benzin noch Öl auf dem Flugplatz "Gumrak" eingetroffen. Eine kleine Bombenmenge (etwa 3-4 Einsätze für 3 Maschinen) war in der Nacht zuvor angefahren worden. Seit meiner Landung um 8.00 Uhr herrschte über dem Flugplatz "Gumrak" eine besonders starke feindliche Lufttätigkeit. Es überquerten laufend mehrere Kampfverbände mit starkem Jagdschutz den Flugplatz und belegten vornehmlich die von Westen nach "Gumrak" flutenden Fahrzeug- und Marschkolonnen mit Bomben. Um 13.15 Uhr gelang es mir aus einer vorher gelandeten He 111 soviel Betriebsstoff zu bekommen, um meine restlichen 3 klaren Flugzeuge voll auftanken zu können. Da das Armee-Oberkommando 6 infolge Verlegung nicht zu erreichen war, entschloss ich mich aufgrund der oben geschilderten Verhältnisse die einen weiteren Einsatz der restlichen 3 Ju 87 nicht mehr ermöglichten, gemäß den am 13.1. den Verbänden in der Festung zugegangenen Befehl der Luftflotte 4, auszufliegen und im Bereich der Luftflotte 4 zu landen. Ich startete um 13.40 Uhr mit 3 Ju 87 und je 3 Mann Besatzung und landete kurz nach 15.00 Uhr auf dem Flugplatz "Rostow West". Es blieben von meiner Staffel 3 volle Besatzungen und zusätzlich 2 Bordfunker in der Festung zurück mit der Anweisung, sobald als möglich mit Transportflugzeugen auszufliegen. Außerdem befanden sich zur Zeit meines Startes noch sämtliche Flugzeugführer der Jagdstaffel unter Führung von Hauptmann Germeroth in der Festung.


    Zwipf

    Hauptmann



    Aktennotiz.


    Hauptmann Zwipf, Staffelkapitän Stuka -Einsatzstaffel Pitomnik, meldet:


    Beim Start zum ersten Einsatz am 16.1. gegen 07.00 Uhr mit Ju 87 wurden starke russische Infanteriekräfte (vom Heer nicht gemeldet) etwa 2 km SW Platz Pitomnik im Vorgehen auf den Platz festgestellt und sofort angegriffen. Nach sofortiger Landung Verlegung der Bodenteile nach Gumrak veranlasst.


    Gegen 08.00 Uhr mit flugklaren 5 Ju 87 Start nach Gumrak.


    1 Flugzeug wegen Motorschaden auf Flug notgelandet, 1 weiteres Flugzeug wegen MG-Beschuss beim Start nach Landung in Gumrak unklar (Kühlertreffer).


    Platz tief verschneit, viele Bombentrichter, laufend starke Luftangriffe. Ab 12.00 Uhr Artilleriefeuer auf Platz.


    AOK 6 war fernmündlich nicht zu erreichen, da in Verlegung.


    13.00 Uhr Entschluss zur Rückverlegung auf Grund des Befehls Ob.d.L. Führungsstelle Ia Nr. 10137/43 g. Kdos. und auf Grund der Lage, da


    1.) Erdfeindeinwirkung auf Platz und


    2.) Unmöglichkeit weiteren Einsatzes von Gumrak wegen unmöglichen Platzverhältnissen und Fehlen eigener Jäger.


    Start Gumrak 13.30 Uhr, Landung Rostow 15.00 Uhr


    16.1.43 vier Jäger in Pitomnik klar, bei Landung in Gumrak sämtliche zu Bruch gegangen.



    Zusammensetzung Eisatzstaffel Pitomnik:


    I./St.G. 77 Besatzung:

    Hauptm. Zwipf
    Oberlt. Weber (13.1. durch Jäger abgeschossen,Vemisst)
    Lt. Frommlewitz
    Ofw. Ameling
    Ofw. Schneider
    Fw. Hynemann
    I./St.G. 2 Besatzung:
    Lt. Jungklausen
    Uffz. Peter
    Uffz. Noller



    Aus Festung Stalingrad zurückverlegt:


    I./St. G. 77 Flugzeugführer

    Hauptm.


    Zwipf
    Bordfunker:
    Uffz. Hartmann
    Ogefr. Ostermeier
    Ofw. Schneider
    Ofw. Ameling
    Fw. Hynemann
    I./St.G. 2
    Uffz. Peter mit Bordfunker




    ?..............................

    Hauptmann




    Gruß Marga

  • Guten Tag zusammen,



    Hier folgen noch weitere Funde von Ulf zum Thema "die Schlacht um Stalingrad". Ich werde sie nach und nach abschreiben und einstellen. Manche Stücke sind leider sehr verblasst und bedürfen vorher einer genauen Entzifferung. Die Briefe datieren alle vom 17.1.1943 bis einschließlich 20.1.1943 .


    Abschrift und Bearbeitung.

    Quelle: Nara


    Geheime Kommandosache

    Abschrift.


    Fs F RR LJYZ 090 17. 1. 00.15 DGZ


    An

    Führer Hauptquartier, z. Hd. Obstlt. Christiansen

    Durch Offizier - Chefsache


    1. Meldung an Führer Hauptquartier 16.1. abends 23.00 Uhr.


    1.) Heute Nachmittag Taganrog bei Luftflotte 4 eingetroffen. Verbindung heute mit Heeresgruppe. Transportführer und rückw. Diensten aufgenommen.


    2.) In Festung Stalingrad Flugplätze Pitomnik und Bassargino, sowie zwei Ausweichplätze bei Piomnik feindbesetzt. Jagd- und Stukaverbände in Festung hierdurch auch ausgefallen.


    3.) Flugplatz Gumrak (einziger noch vorhandener Platz) trotz rechtzeitigen Druckes der Luftflotte 4 erst jetzt durch 6. Armee in Einrichtung genommen, zur Zeit noch nicht landeklar, was durch mehrere Versuche am 16.1. tags festgestellt.


    4.) Versorgung daher zur Zeit nur durch Abwurf möglich. Trotzdem Landung ab 17.1. mit Betriebsstoff beabsichtigt.


    5.) Von 483 Transportern der Luftflotte 4 waren 15.1. abends 63 einsatzbereit und 24 noch im Einsatz. Rest in erster Linie durch Beschuss und zum Teil durch techn. Ausfall in Reparatur durch Werften und Instandsetzung durch Truppe.


    6.) Etwa 70 alte He 111 kommen nur für Landung, nicht für Abwurf wegen Fehlen der Bombenschächte und E.T.C. In Betracht.


    7.) Technische Arbeit auf Teil der Plätze durch Fehlen von Hallen und Mannschaftsunterkünften am Platz bei 25 - 30° Kälte und Sturm von 60 km/st sehr erschwert.


    8.) In Nacht von 16./17.1. insgesamt etwa 55 Transporter für Abwurf zur Verfügung, deren Einsatz im Gange.


    9.) Bei Versorgung Stalingrad bis 16.1. 299 Transporter, meist wegen starken Feindeinwirkens, Totalverlust.


    10.) Zusätzliches erforderliches Winterbodengerät auf Antransport.


    11.) Beabsichtige morgen alle Plätze für Transporter zu besuchen, um Führer und Truppe zu sprechen.


    12.) Befehle erreichen mich über Lfl. Kdo. 4.



    Milch

    Generalfeldmarschall

    F.d.R.d.A.



    .....................................

    Hauptmann



    Gruß Marga

  • Hallo,

    der letzte Post von Marga enthält den Hinweis von Milch, dass es ihm völlig unverständlich ist, dass der Flugplatz Gumrak am 16.01.1943 noch nicht betriebsfähig war. Das deckt sich mit dem Beitrag#31 von Marga. Kann mir das nur damit erklären, dass es zu dieser Zeit im Kessel, vor allem in der Befehlsführung , schon drunter und drüber ging. Schließlich war Gumrak der letzte Flugplatz von Bedeutung im Stalingrader Kessel. Die einzig mögliche verbliebene Verbindung zur Außenwelt, über die Verwundete und Spezialisten ausgeflogen und anderseits Proviant, Munition und Betriebsstoffe eingeflogen werden konnten. Das muss doch den Verantwortlichen klar gewesen sein. Abwürfe stellten immer die schlechtere Lösung dar.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo Wirbelwind,


    ja genau so sehe ich das auch. Es folgen noch mehrere Texte, die ich aber erst bearbeiten muss und hoffentlich vollständig entziffern kann. Ich bin sehr gespannt, ob da noch mehr enthüllt wird. Ich mag mir diesen “Hexenkessel” und das bei den Temperaturen lieber nicht vorstellen.


    Herzliche Grüße

    Marga

  • Hallo Allerseits,


    eure Einwände sind nachvollziehbar, wir wissen aber auch dass der Spritmangel schon eingesetzt und auch der Hunger den Soldaten schon sehr schlimm zugesetzt hatte. Ich denke, sie waren gar nicht mehr in der Lage großartig Befehle auszuführen.


    Ich habe noch einen Bericht der das deutlich macht, aber warten wir mal ab, was Marga noch an Unterlagen hat.


    Gruß

    Antje

    Ich suche Informationen über das:
    Kriegslazarett in Bromberg Zeitraum Januar - Ende Februar 1942 und das
    Kriegslazarett Königsberg Januar 1943. :whistling:

  • Moin zusammen,


    ich bin sehr beeindruckt, auch wenn ich das hier nur kurz Überlesen habe.


    Hier eine kleine Abschrift aus dem Buch „Stille Helden“


    Und auch gleich eine Frage, hier: RE: Die Schlacht um Stalingrad (Allgemeines)



    bei Verluste der 6. Armee ab 21.11.1942

    und Verluste der 6. Armee in der Zeit vom 21.11.-5.12.42 nur im Kessel

    in der zweiten Spalte, Verluste was sind das für Zahlen? Ist das die Zahl der gefallenen ?



    Ich kann teilweise Auskunft geben, der im Kampfraum Stalingrad eingeschlossen gewesenen Einheiten.



    Gruß many



    Abschrift aus (Stille Helden Ares Verlag) und Bearbeitung selbst.



    Sanitätseinheiten der 305. Infanterie-Division

    „Der Vormarsch auf Stalingrad, ging über die schwarze Erde der Ukraine, über den sandig – lehmigen Boden der Donsteppe. Erst Trockenheit und staubige Wege,

    dann gnadenlose Schlammassen mit pferdebespannte Wagen.

    Vermutlich hielt, außer der deutschen Militärführung niemand, pferdebespannte Wagen für den Verwundetentransport über die weiten Entfernungen in Russland für günstig.

    Schon bei trockenen Wetter war der Vormarsch beschwerlich, bei schlechten Wetter und Regen kamen pferdebespannten Einheiten, trotz Vorspannens und Mannschaftshilfe,

    nur vier Kilometer vorwärts. Pferde und Mannschaften so überanstrengt, dass es in keinem Verhältnis zu der kurzen, erzwungenen Wegstrecke stand.

    Futtermittel wurde unzureichend nachgeliefert. Dadurch verendeten die Pferde, weil sie mit dem bodenständigen Futter nicht auskamen.

    Die schlechten Wasserverhältnisse trugen ihren Teil dazu bei.


    Die Verhältnisse bei den Mot Einheiten Kraftwagen war ähnlich. Keine Ersatzteile, teilweise musste Benzin an Panzerdivisionen abgegeben werden.

    Wenn die eigene Hose kaputt war, dann zog man einen toten Russen die Hose aus das war nichts Besonderes.


    Die Truppenverpflegung so ungeeignet wie nur möglich. Rübenmarmelade, Fischkonserven oder nur Erbsen. Das Brot war glitschig und nass, dass es nur geröstet genießbar war.

    Obst und Gemüse wurde nie herangeschafft. Es gab einen Befehl, sich aus dem Land zu ernähren, aber zwischen Don und Wolga gab es kaum etwas,

    das Land konnte den Bedarf der Truppe bei weiten nicht decken. Und kam man zu einer Kolchose, war sie leer“.


    Die bespannten Einheiten haben ihre eigenen Pferde aufgefressen, schon lange, bevor sie Stalingrad erreichten.

    Motorisierte Einheiten hatten es viel schwerer, bei ihnen blieb der Kochtopf leer.


    In unzureichender Kampfstärke, mit schlechter Ausrüstet und Bekleidung, mit unzureichender Verpflegung und mit meist mangelhafter ärztlicher Versorgung

    wurde der Donübergang am 22. und 23. August 1942 abends nördlich von Kalatsch erzwungen.

    Und die Eroberung Stalingrads versucht.

    Auskunft zu Zivilverschollenenliste

  • Hallo,


    der Beitrag von many zeigt mir wieder, unter welchen Entbehrungen die ,,Truppe" bereits beim Vormarsch durch die Donsteppe litt. Die wenigen Kolchosen, die es in der Weite des zu durchquerenden Landes gab, waren bereits vorher vorsorglich leergeräumt. Es ist mir heute noch ein Rätsel, wie die höhere Wehrmachtsführung annehmen konnte, dass sich die Wehrmacht ausreichend mit Obst und Gemüse aus dem russ. Durchmarschgebiet versorgen kann. Selbst die russ. Zivilisten hatten auch ohne Krieg oft nicht selbst genug zum Sattwerden. Hinzu kamen die langen Versorgungswege. Ausgebaute Infrastruktur sehr wenig vorhanden. Vor diesen Hintergründen ist der Durchhaltewillen der Landser nicht hoch genug zu bewerten.


    MfG Wirbelwind