Generalmobilmachung 1939

  • Hallo allerseits,

    zu der "Kriegslaufbahn" meines Großvater väterlicherseits (*1897) gibt es nur eine dürre Notiz meiner Großmutter: "eingezogen am 26.8.1939, Polenfeldzug, Frankreichfeldzug mit Einmarsch in Paris, Russlandfeldzug, Kriegsende im Westen, Rückkehr am 2.11.1945."

    Er war Arzt in Neumünster - auf die Anwort auf meine vor knapp einem Jahr gestellte Anfrage ans WAST warte ich noch.

    Kann man aus Datum 26.8.39 - das war ja im Rahmen der Generalmobilmachung unmittelbar vor dem Einmarsch in Polen - irgendwelche Rückschlüsse ziehen? Hat er sich evtl. freiwillig gemeldet? Oder wurden alle Ärzte automatisch eingezogen? Er war in der NSDAP - "aus Zwang", meinte mein Vater, ob das die weithin übliche Schönfärberei war, sei dahin gestellt. Ich kann meinen Vater leider nichts mehr fragen aufgrund fortschreitender Demenz. - Aber vielleicht gibt es ja allgemeine Erkenntnisse, welcher Personenkreis im August 1939 rekrutiert wurde.

    Über Hinweise oder Tipps, wo ich suchen könnte, freut sich
    Ute


  • Hallo Ute,


    mit Deinen Angaben kann etwas abgeleitet werden, vieles ist dann aber Spekulation. Ausgehend davon, das er Jahrgang 1897 war, hatte er mit aller wahrscheinlichkeit noch am 1 WK teilgenommen und hatte somit eine Militärische Grundausbildung. Er war somit bereits Soldat.


    Er ist dann sicherlich kurz vor Kriegsbeginn nochmals gemustert worden und somit im Rahmen der alllgemeinen Mobilmachung 1939 eingezogen worden. Gerade als Arzt gehörte er zu dem Personenkreis, der als zukünftiger Truppenarzt für das Militär als sehr interessant anzusehen war.


    Solltest Du die Info von der WASt bekommen, gib uns doch einmal ein Feedback.


    Gruß
    Martin

  • Hallo Martin,

    ja, er war Soldat im 1. Weltkrieg. Wieder Zitat von meiner Großmutter: "vom 1.6.1915 an, geriet am 20.8.1917 in franz. Kriegsgefangenschaft, kehrte am 1.3.1920 zurück."

    Auf den schlichten Gedanken, dass er damit ausgebildeter Soldat war, bin ich nicht gekommen. Danke für den Hinweis!

    Ich melde mich, wenn ich von der WAST etwas höre. Nehme an, dass ich dann vor Fragen nur so platze!

    Viele Grüße
    Ute
    PS zum Thema Feldpostnummer - gehört nicht hierher, ja ich weiß.... - ja, ich habe die Nummer von einem erhaltenen Feldpostbrief. Schreibe das die Tage noch als Antwort in den korrekten thread.


  • Hallo Ute,


    wenn er bereits 1915 Soldat war, hat er sich wahrscheinlich gleich nach dem Notabitur freiwillig gemeldet. Es könnte sogar sein, dass er im ersten 1WK bereits Offiziersanwärter war.
    Wenn du Infos und Fragen hast, nur raus damit. Hier sind alle im Forum bereit, Dir jederzeit im Rahmen des eigenen Wissens zu helfen.


    Wieso gehört das Thema Feldpostnummer nicht hierher? Gerade diese Feldpostnummern helfen haüfig weiter bei der Klärung vieler Fragen.


    Auf bald


    Gruß
    Martin

  • Martin,

    sie meint das Thema mit dem Infanterie-Regiment 458! Wegen der Feldpostnummer.

    Alles andere ist Spekulation, daran beteilige ich mich nur sehr ungern.
    Nur eines dazu: Wenn er vor 1900 geboren wurde, gehörte er wohl nicht zu den weißen Jahrgängen. Im ersten Weltkrieg zu Jung, zu beginn des Polenfeldzuge zu Alt.
    Soweit ich weiß, waren die jüngsten Jahrgänge die 1939 gemustert wurden die Jahrgänge 1906-1907. Wann diese dann eingezogen wurden, kann ich allerdings nicht sagen.
    Da dein Großvater aber nicht zu den weißen Jahrgängen gehörte, müßte nun folgendes in Erfahrung gebracht werden: Aktiver Arzt - zivil oder militärisch? Welche Dienststellung - zivil oder militärisch? Welcher medizinische Fachbereich - eventuell Chirurgie?
    Fest steht, er gehörte als Bürger von Neumüster zum Wehrkreis X.
    Damit ergibt sich wieder die Frage: Ist er in Neumüster verblieben? Also hat seine Einheit dort ihren Standort gehabt?
    In Neumünster gab es: eine Sanitäts Staffel und ein Standortlazarett.

    Ohne nähere Info´s oder die WASt Auskunft würde ich da wenig zu sagen. Spekulationen führen nur dazu, daß man versehtlich in die falsche Richtung schaut.

    Gruß
    Christian

    Immer auf der Suche nach Zeitzeugen und militärischen Manuskripten

  • Hallo Martin,

    hubs, Achtung, nicht meine beiden Großväter durcheinander werfen! Deswegen habe ich geschrieben "gehört nicht hierher", weil ich eine Rückfrage von Dir zu meinem Thread "35145" nicht beantwortet habe. Hole ich aber noch nach.

    35145 gehört zu meinem Großvater mütterlicherseits, *1908, und der war im 2. WK Offiziersanwärter. Der thread hier hat eine Frage gestellt zu meinem Großvater väterlicherseits, zu dem ich zur Zeit nur das weiß, was meine Großmutter aufgelistet hat. Er war im 1. WK, - Not-Abi, das ist nochmal ein neuer Denkansatz, danke - aber dass er Offiziersanwärter war, davon weiß ich nichts. Oder war man als Arzt "automatisch" Offizier? Und eine Feldpostnummer habe ich von ihm nicht.

    Und: Ja klar, ich stell alle meine Fragen, keine BAnge.....

    Viele Grüße
    Ute

  • Hallo Christian,

    willst Du mit "Soweit ich weiß, waren die jüngsten Jahrgänge die 1939 gemustert wurden die Jahrgänge 1906-1907." sagen, dass es doch eher ungewöhnlich ist, dass er mit Jahrgang 1897 direkt von Anfang an dabei war?

    Ich werde noch einmal versuchen, Verwandschaft zu den von Dir angerissenen Fragen nach seiner Stellung zu befragen, leider habe ich kaum noch Möglichkeiten.

    Da diverse Feldzüge von meiner Großmutter erwähnt werden, kann ich mir nicht vorstellen, dass er in Neumünster stationiert war.

    Eins noch allgemein: Ich möchte auch nicht zu Spekulationen anregen. Aber allein Eure Antworten bisher geben mir schon Hilfe, wie und wonach ich weiter fragen/googeln kann!

    Viele Grüße
    Ute

  • Hallo Ute,

    den Heimatstandort einer Einheit, nicht mit deren späterer Verwendung (Kriegseinsatz) verwechseln.
    Jedes Regiment hatte einen Heimatstandort. Dort hatte es seine Kaserne.
    Wenn dein Großvater also zu einer Einheit mit Heimatstandort Neumünster eingezogen wurde, dann kann man anhand der Einheitenlisten für diesen Standort, die vermutliche Einheit eingrenzen (in diesem Falle gabe es ja nur die Sanitätsstaffel und das Lazarett in Neumünster).
    Das Lazarett kann mal als festen Standort ausschließen, bliebe also die Frage: War er in Neumünster stationiert, wurde er dahin eingezogen, oder mußte er bspw. nach Nürnberg in die Kaserne.

    Ein 1897 geborener ist wohl recht ungewöhnlich im Kriegseinsatz. Aufgrund seines beruflichen Hintergrundes aber auch wieder normal. Er war ja 1939, 42 Jahre alt - als Arzt, nicht als kämpfender Teil der Truppe. Die Frage die sich jetzt wieder stellt ist die Dienststellung. Hier kommen wir ohne genaue Angaben einfach nicht weiter.

    Ich bin aber gewagt zu sagen, das er Reserveoffizier war, anders ist die Einberufung kurz vor dem Polenfeldzug nicht zu erklären!

    Hier mal die Dienstgrade der Wehrmachtsärzt:
    Oberfähnrich= Unterarzt
    Leutnant= Assistenzarzt
    Oberleutnant= Oberarzt
    Hauptmann= Stabsarzt
    Major= Oberstabsarzt
    OTL= Oberfeldarzt
    Oberst= Oberstarzt
    Generalmajo=r Generalarzt
    Generalleutnant= Generalstabsarzt
    General der xxx = Generaloberstabsarzt

    Gruß
    Christian

    Immer auf der Suche nach Zeitzeugen und militärischen Manuskripten


  • Hallo Ute, hallo Christian,


    stimmt, hier habe ich etwas falsch zugeordnet. Sorry, war wohl wieder zu spät gestern Abend.
    Zu den Jahrgängen und entsprechenden Musterungen/Aushebungen steht in der Dienstanweisung für die Musterung und Aushebung 1935
    § 1


    (1)Zur Musterung und Aushebung 1935 werden erstmalig herangezogen die Wehrpflichtigen der Jahrgänge 1914 und 1915, in Ostpreußen auch des Jahrganges 1910 .....( das war mir im übrigen nicht bekannt)


    (2) Zur Erfüllung der aktiven Dienstpflicht werden die Dienstpflichtigen des Jahrganges 1914, in Ostpreußen auch die des Jahrganges 1914, herangezogen


    (3) Zum Arbeitsdienst sind die Dienstpflichtigen des Jahrgangs 1915 bestimmt.


    § 3


    (2) Die wehrfähigen Dienstpflichtigen des Jahrgangs 1915...........Über ihr Heranziehen zur Erfüllung der aktiven Dienstpflicht wird druch die Aushebung im Jahre 1936 entschieden


    Quelle: Reichsgesetzblatt 697 / RGBI 1935 I 697


    Von da an wurde Jahr für Jahr vorwärts weitergerechnet und die weißen Jahrgänge ab 1936 z.b der Jahrgang 1913 zurückgerchnet. Somit kommt es mit der Annahme von Christian hin, dass die jüngsten Jahrgänge die 1939 gemustert wurden, die Jahrgänge 1906-1907 sind.
    Ich will dies allerdings noch genau recherieren, auch in Bezug auf die Aushebung. Das Ergebnis werde ich dann hier auch Einstellen.


    Konkret zu Deinem Großvater (1897) hat das keinen für Dich wichtigen Bezug, da er ja bereits gemustert war,bereits ausgehoben wurde und wohl hochstwahrscheinlich dann 1939 reaktiviert wurde. Ich denke wie bereits erwähnt im Rahmen der allgemeinen Mobilmachung ( Kein Bezug auf sein Jahrgang) Ich persönlich denke auch wie Christian, das er als Arzt Reserveoffizier war. Christian hat ja die Ränge einmal eingestellt und vom Unterarzt (Offiziersanwärter )abgesehen, sind alle anderen Ränge Offiziersränge.


    Letztendlich hilft hier wirklich die Auskunft der WASt! Aber Du hattest ja anfangs erwähnt, dass Du Dich über Tipps und Hinweise freust. Mehr können wir dann mit den angegebenen Information nicht machen; und bist du die Info von der WASt hast, kannst du anhand aller hier gegebenen Anmerkungen, Hilfestellungen und vielleicht auch Spekulationen ersteinmal weitersuchen.


    PS: Falls Bilder vorhanden sind, können die auch helfen.


    Gruß
    Martin:)

  • Hallo Christian,

    habe heute meinem Vater ein paar Brocken entlocken können. Nein, sein Vater sei nicht in NMS stationiert gewesen. Er sei bei den Feldzügen dabei gewesen, nicht an der Front, sondern dahinter. Offenbar war er "zwischendurch" auch immer wieder mal zu Hause (Heimaturlaube?!). Dann wohl Kriegsgefangenschaft im Ruhrgebiet, und Aufforderung der Engländer, irgendwo mitzuarbeiten (tja, Demenz ist ein Mist.....), und angeblich hat er kurz vor Hannover beschlossen, nicht mehr mitzumarschieren, weil der Krieg ohnehin verlorene Sache war.

    Ich schreibe das hier mehr für mich auf, fürchte, dass das alles nicht weiterhilft. Das Stichwort "Reserveoffizier" werde ich meinem Vater aber bei der nächsten Gelegenheit vorlegen. - Und die WASt bleibt ja auch noch.

    Viele Grüße
    Ute

  • Hallo Martin,

    bin nicht fit in militärischen Begriffen. Darf ich Deine Antwort so verstehen, dass jeder Mann, der im 1. WK Soldat war, automatisch sozusagen "auf Dauer/auf Lebenszeit" gemustert war? Und dann "nur noch" reaktiviert werden musste? (Was aber wohl ab einem bestimmten Alter nicht mehr geschah, so verstehe ich das bisher Geschriebene. Es sei denn man war z.B. Arzt.....) - Was bedeutet der Begriff "er war ausgehoben"? Er war schon einmal Soldat?

    Danke + viele Grüße
    Ute

  • Zitat von schroedute;6704

    Hallo Martin,

    bin nicht fit in militärischen Begriffen. Darf ich Deine Antwort so verstehen, dass jeder Mann, der im 1. WK Soldat war, automatisch sozusagen "auf Dauer/auf Lebenszeit" gemustert war? Und dann "nur noch" reaktiviert werden musste? (Was aber wohl ab einem bestimmten Alter nicht mehr geschah, so verstehe ich das bisher Geschriebene. Es sei denn man war z.B. Arzt.....) - Was bedeutet der Begriff "er war ausgehoben"? Er war schon einmal Soldat?

    Danke + viele Grüße
    Ute


    Hallo Ute,


    ich wollte Dich jetzt nicht verwirren, sorry. Musterung im Ergebnis bedeutet
    a. entweder wehrtauglich oder eben nicht
    Da er bereits im 1Wk eingezogen war (Truppenaushebung) und somit Soldat,
    brauchte er dies als ehemaliger Offizier (Reserveoffiziert) bei seiner Reaktivierung ( zum aktiven Wehrdienst wiedereinberufen) eben nicht mehr.


    Mit seinem Jahrgang entsprach er nicht mehr den neuen Musterungs und Aushebungsbestimmungen der dienstpflichtigen - und weißen Jahrgängen.


    Gruß
    Martin

  • Hallo allerseits,

    nach knapp 14 Monaten kam jetzt die Auskunft der WASt...... hier die Infos, die man dort gefunden hat:

    Lt. Meldung vom 26.8.39 Stab I/Infanterie-Regiment 6*
    und vom 3.7.40 Abgang zum Stab II/Infanterie-Regiment 6

    lt. Meldung vom 10.7.40 Stab II/Infanterie-Regiment 6*, Unterstellung: 30. ID (die lt. Tessin aufgelisteten Einsatzräume: 9/39 Polen (Bzura), 10/39-01/40 Niederrhein, 5/40-6/40 Belgien, Flandern 7/40 Frankreich).

    Einfügung von mir: Hier ist wohl etwas falsch oder etwas vergessen worden, die Monate 2-4/40 fehlen.

    ab 24.12.40 Stab III/Infantererie-Regiment 254, Unterstellung 110. ID (Einsatzräume 12/40-6/41 Lüneburg, 7/41 Wilna 8+9/41 Smolensk, 10/41 Wjasma, 11/41 Klin, 12/41-1/42 Rshew).

    Dort war er auch gemeldet, als er wegen einer nicht näher genannten Erkrankung am 27.1.42 im Reservelazarett Neumünster aufgenommmen wurde, Dienstgrad zu diesem Zeitpunkt: Stabsarzt. Abgang am 9.3.42 innendienstfähig.

    ab 22.4.42 Heeres-Sanitätsstaffel Neumünster.

    Und dann klafft leider ein großes Loch, bis:
    lt. Meldung vom 26.9.44 Stab Division 190, jetzt ist er Oberstabsarzt.

    Das wars. - Über die einzelnen Divisionen gibt es ja einiges im www zu finden (LdW und Wikipedia habe ich so auf die Schnelle entdeckt).
    Wenn der ein oder andere mir trotzdem noch einen zusätzlichen Hinweis geben kann, freue ich mich.

    Konkrete Fragen habe ich im Moment folgende:

    - I.R. 6* (siehe oben) - gabs so etwas oder bezeichnet der Stern eine Fussnote (die die WASt-Sachbearbeiterin dann vergessen hat)?

    - Stab I/II/III: Bezeichnet das den Stab vom jeweiligen Batalion I/II bzw. III?

    - Hat jemand zufällig Informationen, was ab April 1942 mit der Heeres-Sanitätsstaffel Neumünster geschah? Verblieb die einfach in der Stadt? Was könnte das Wort "innendienstfähig" alles bedeuten - welche Aufgaben hatte man dann als Arzt?

    Wie immer vielen Dank für alle Eure Mithilfe und herzliche Grüße
    Ute

  • Hallo, Ute!


    Da sich keiner traut :confused: , fange ich mal vorsichtig an...


    Zitat

    (die lt. Tessin aufgelisteten Einsatzräume: ..... )
    I.R. 6* (siehe oben) - gabs so etwas oder bezeichnet der Stern eine Fussnote (die die WASt-Sachbearbeiterin dann vergessen hat)?


    Der Stern gehört nicht zu der Einheitsbezeichnung, das Sternchen weist nur darauf hin, dass Du Weiteres zu dieser Einheit irgendwo im Brief findest. Überprüfe bitte, ob in dem Brief vor dem Wörtchen „Unterstellung“ auch ein Sternchen ist. Irgendwo muss der Stern, der hinter der Einheit steht, sich „wiederfinden“. Sei es nun passend zur Unterstellung oder bei dem Literaturhinweis, den Du zweifels ohne erhalten hast. Dass es zwingend eine Fußnote geben muss, ist nicht gesagt. Vielleicht ist das Sternchen irgendwo im Text „versteckt“?



    Zitat

    (die lt. Tessin aufgelisteten Einsatzräume: 9/39 Polen (Bzura), 10/39-01/40 Niederrhein, 5/40-6/40 Belgien, Flandern 7/40 Frankreich).


    Einfügung von mir: Hier ist wohl etwas falsch oder etwas vergessen worden, die Monate 2-4/40 fehlen.


    Nun ja, ... „vergessen“ ist wahrscheinlich nicht ganz das richtige Wort. :cool: Wie Du im Lexikon der Wehrmacht sicher gelesen hast, fehlen auch dort die Einsatzräume zu genau diesem Zeitpunkt.


    http://www.lexikon-der-wehrmac…nteriedivisionen/30ID.htm


    1940
    Januar Niederrhein
    20. Mai Flandern
    31. Mai Belgien, Flandern
    Juni Frankreich


    Februar bis April 1940: steht da nicht. Heißt: man hat offensichtlich die Einsatzräume 1:1 aus dem Buch abgeschrieben. Was nicht drin steht, wird wohl nicht mitgegeben.



    Zitat


    Stab I/II/III: Bezeichnet das den Stab vom jeweiligen Batalion I/II bzw. III?


    Das würde ich auch so sehen. Aber dazu müssten sich alle anderen hier fundiert äußern können. Die Gliederungen der Einheiten sind nicht mein Lieblingsthema. :D



    Zitat

    Hat jemand zufällig Informationen, was ab April 1942 mit der Heeres-Sanitätsstaffel Neumünster geschah? Verblieb die einfach in der Stadt? Was könnte das Wort "innendienstfähig" alles bedeuten - welche Aufgaben hatte man dann als Arzt?


    Es sieht so aus, als ob hier niemand etwas dazu sagen kann? Es treibt sich jemand im Internet 'rum, der sich mit Sanitätszeug und allem, was dazugehört, recht intensiv beschäftigt ... Um mit diesem Mann Kontakt aufzunehmen, müsstest Du dich allerdings an ein anderes Forum wenden. Warten wir erst mal ab, ob nicht doch hier im Forum jemand was dazu weiß.




    Zusatzinfo: Da Dein Großvater bei der NSDAP gewesen ist, empfehle ich Dir, noch hier anzufragen: http://www.bundesarchiv.de/bun…ichterfelde/index.html.de
    Soweit ich weiß, sind dort noch einige Parteiunterlagen vorhanden. Vielleicht hast Du ja Glück und dort ist was über Deinen Opa. Die Anfrage ist meiner Meinung nach gebührenpflichtig.


    Gruß
    Dagmar

  • Zitat von Dagmar;7870

    Da sich keiner traut :confused: , fange ich mal vorsichtig an..


    Hallo Ute,


    Dagmar hat Dir ja schon einiges Interessantes zu Deinen Fragen mitteilen können. Ich möchte Dir auch noch etwas dazu schreiben.


    Dagmar, wieso denkst Du eigentlich, das sich keiner traut, manchmal liegt es auch einfach an der fehlenden Zeit :)


    Also mit Stab I, II, III ist immer der Stab des Bataillons gemeint, wie ihr schon richtig angenommen habt.


    Meinstens bestand ein Infanterie-Regiment aus 3 Bataillonen ( es gab auch ausnahmen, aber wir bleiben jetzt mal bei der gängigen Gliederung.


    Jedes Bataillon hatte einen eigenen Stab. Dein Großvater hatte somit lt. der Auflistung der WASt in drei verschiedenen Stäben von 2 Regimentern seinen Dienst versehen.
    Zu jedem Stab gehörte neben dem Bataillionskommandeur und einigen anderen Staboffizieren eben auch der Bataillonsarzt (Btl.Arzt).
    Meistens standen diese Offiziere im Range eines Assistenz-oder Oberarzt ( Leutnant oder Oberleutnant) Dein Großvater war als Bataillonsarzt allerdings Stabarzt ( Hauptmann )


    Lt. Meldung vom 26.09.1944 Stab Division 190 schreibst Du.


    Seit diesem Zeitpunkt ist er also beim Divisionsstab im Range eines Oberstabsarztes. Auch die Division hatte als größte Einheit dieser Aufzählung einen eigenen und den größten Stab.


    Der Divisionsarzt stand im Range eines Oberfeldarztes oder Oberstarztes ( Oberstleutnant oder Oberst) Dein Großvater war Oberstabsarzt also Major.
    Der niedrigere Rang läßt sich vielleicht damit erklären, das Kriegsbedingt, also bedingt durch die großen Verluste, Einheiten und Dienststellung von Rangtieferen geführt oder besetzt wurden.


    Innendienstfähig heißt eben, das er keinen Dienst außerhalb seiner Krankenstation machen dürfte.


    Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig weiterhelfen.


    Gruß
    Martin

  • danke schön - das sind alles wichtige Puzzlesteine, die mir ein klareres Bild geben!

    Dagmar: Wenn ich irgendwo eine Erläuterung des "*" gefunden hätte, hätte ich nicht im Forum danach gefragt. Jetzt weiß ich immerhin, das er nicht zur Regimentsbezeichnung gehört. Ich werde nächste Woche einmal mit der WASt telefonieren und (u.a.) danach fragen.

    Das von Dir erwähnte andere Forum interessiert mich - vielleicht kannst Du mir darauf einen konkreten Hinweis ggf. als PN geben?

    Eine Anfrage an das Bundesarchiv werde ich stellen, das hat mir die WASt übrigens auch empfohlen.

    martin: Danke vor allem für Deine ausführliche Darstellung der Dienstgrade - was war üblich etc. Das finde ich interessant.

    Was seinen Dienst in den 2,5 nicht belegten Jahren angeht, hoffe ich sehr, dass das "innendienstfähig" wirklich nur die schlichte Bedeutung hatte, dass er innerhalb seiner Krankenstation arbeitete. Ich frage mich allerdings, was das innerhalb der Wehrmacht bedeutete. Krankenstation = Lazarett? In Neumünster?

    Viele Grüße
    Ute

  • Krankenstation = Lazarett? In Neumünster?

    Viele Grüße
    Ute[/quote]

    Hallo Ute,

    natürlich, mit Krankenstation meine ich Lazarett. Innerhalb der Kaserne gab eben den San. Bereich also Sanitätsbereich, indem natürlich auch der Arzt (z.b. Stabsarzt) tätig war.

    Wenn die Truppe im Feld war, wurden häufig entsprechende große Gebäüde ausgewählt also sogenannte Hauptverbandsplätze.

    Ich denke Dein Großvater muss in der Dir fehlenden Zeit in einen Kaserne oder einem großen Lazarett seinen innendienst versehen haben.Ob dies nun tatsächlich Neumünster war, kann ich natürlich nicht sagen. Aber in keinem Fall im Felde auf irgendeinem Kriegsschauplatz.

    Gruß
    Martin

  • Hallo allerseits,

    das mit dem Sternchen ist herrlich einfach, bin gerade eher zufällig darauf gekommen, als ich im LdW eine dort eingescante Muster-WASt-Auskunft gesehen habe.

    An meiner Abschrift für diesen thread kann man nicht erkennen, dass im Original mit dem Wort "Unterstellung" eine neue Zeile beginnt, und die Sachbearbeiterin hat wohl vor dem Wort den Stern vergessen.
    Sowohl (Stab I/) IR 6 als auch (Stab II/) IR 6 sind der 30. ID unterstellt.

    :) das war schon alles......

    Viele Grüße
    Ute