FLAK in Hildesheim März 1945

  • Moin,


    ich bin auf der Suche nach Informationen über die Luftabwehr der Stadt Hildesheim im März 1945 bis 6. April 1945. Es gibt widersprüchliche Angaben über den Ort der Stellungen und die Einsatzfähigkeit. Angaben über die Einheit habe ich bis jetzt gar nicht finden können. Google erbrachte nichts und die betreffenden Bestände des Stadtarchivs sind im Krieg verbrannt. Das es Geschütze gegeben hat belegen mehrere Tieffliegerangriffe der Alliierten am 6. April 1945 auf den Fliegerhorst Hildesheim (Fliegerhorst - Kommandantur 26/XI, Hildesheim), bei dem sie zerstört wurden.


    Wer weiß etwas? Wer weiß wo ich suchen müsste?


    Ich bin für jeden Hinweis dankbar!


    Sebastian

  • Hallo Sebastian,


    eventuell bin ich fündig geworden und habe etwas für Dich. Also aus meiner Sicht verdichten sich langsam die Informationen das zur gesuchten Einheit die VIII. Flakbrigade gehören könnte. Diese stand wohl seit Mai 1944 im Großraum Hannover und wurde dort wohl auch zu Kriegsende vernichtet. Der Hauptgefechtsstand war zwischen Feb. und April 1945 in Burgdorf.


    Ansatz zur Idee: Die Flakhelfer von H.D. Nicolaisen


    Ein Luftwaffenhelfer wurde wohl Anfang 1945 nach einer Neuausbildung an 2 cm Einzelgeschützen in Hildesheim mit der 4./lei. 770 (b.mot.) an die Oderfront verlegt.


    Im Bundesarchiv sollen wohl eventuell noch sogenannte Flak-Lagekarten von div. Bereichen existieren. Daher wäre das ggf. auch nochmal ein Versuch wert. Ich bleibe da mal am Ball.


    Gruß
    Michael

  • Luftgau-Kommando XI


    1. Aufstellung:


    * 12.10.1937 in Hannover. März 1940 nach Hamburg-Blankenese verlegt. Seit Frühjahr 1940 gehörte auch Dänemark zum Luftgaund Bei Kriegsbeginn gehörten zum Luftgau die Flughafenbereiche Greifswald, Güstrow, Parchim, Schwerin, Blankensee, Salzwedel (z. Zt. Stendal), Lüneburg, Stade, Langenhagen, Delmenhorst, Jever und Husum-Schleswig; Kommando Flughafenbereich 7/XI lag auf Kreta, 6/XI wurde am 19.12.1944 von Luftgau XI an Luftgau III abgetreten; aufgelöst wurden und a. 5/XI (Osten) am 9.2.1945; 10/XI (Südosten, Luftflotte 6) am 5.2.1945; 18/XI (* 26.11.1941, Sizilien) am 3.10.1944 in Italien; 19/XI (früher Beauvais) am 29.3.1945; 21/XI (Osten, Luftflotte 4) am 18.9.1944.



    2. Gliederung:


    Luftverteidigungskommando 3 Hamburg, seit 1.9.1941 Flak-Division 3
    Luftverteidigungskommando 8, Mai 1940 in Dänemark, seit Juni 1940 in Hannover und 5.6.1941 in Bremen, seit 1.9.1941 Flak-Division 8 Flak-Brigade VIII * 7.2.1941 in Wiesmoor/Oldenburg., 5.6.1941 Hannover, Ende 1942 wieder Wiesmoor, 5.5.1944 wieder Hannover
    Flak-Brigade 15 * Juni 1942 in Hannover, Mai 1944 in den Luftgau VIII verlegt, Luftgau-Nachrichten-Regiment XI Pinneberg.
    Gegen Kriegsende wurden die 3. und 8. Flakdivision dem VI. Flakkorps unterstellt. Die Bodenorganisation im Luftgau bestand 1942 aus Flughafenbereich 3/XI Flensburg, 6/XI Lübeck-Blankenese, 9/XI GreifswaldGjistrow, 12/XI Delmenhorst, 13/XI Lüneburg, 16/XI Stendal, 17/XI Schwerin


    Flugplatzkommandos:
    1/XI Hamburg-Fuhlsbüttel, 2/XI Neumünster, 5/XI Bremen-Neulanderfeld, 8/XI Helgoland, 9/XI Marx bei Wittmund/Oldenburg, 10/XI Varel/Oldenburg, 11/XI Hannover-Vahrenwald, 12/XI Wangerooge, 13/XI Langerooge, 14/XI Güstrow, 16/XI Rerik-Mecklenburg, 17/XI Wittmundhaven/Oldenburg, 18/XI
    Leck/Schleswig, 19/XI Neustadt/Glewe, 20/XI Flensburg, 21/XI Uetersen, 22/XI Oldenburg, 23/XI Delmenhorst, 24/XI Diepholz, 251X1 Lüneburg, 271X1 Salzwedel, 28/XI Celle, 29/XI Fassberg und Unterlüss, 30/XI Hagenow, 31/XI Ludwigslust, 32/XI Barthipommern, 33/XI Wesermünde, 34/XI Peenemünde und die Einsatzhäfen 101/XI (See) Norderney, 102/XI (See) Wilhelmshaven, 103/XI (See) Tönning, 104/XI Rantrum/Sylt, 105/XI Hörnum/Sylt, 108/XI Schleswig.


    In Dänemark lagen Ende 1944
    Flughafen-Bereichs-Kommando 1/XI in Jütland und 2/XI in Seeland Fliegerhorst-Kommando 101/XI A in Aalborg-West, Aalborg-Ost und Frederikshavn, 102/XI A in Grove, Rye, Rom und Tirstrup, 103/XI A
    in Vejle, 104/XI A in Odense, 1051X1 A in Haderslaben und Esbjerg, 106/XI A in Kastrup, Vaerlöse und Aunö, 107/XI B (See) in Kopenhagen, 110/XI E (See) in Aalborg (See).


    Auch die Fliegerhorst-Kommandanturen im Luftgau selbst hatten andere Bezeichnungen erhalten:


    1/XI Westerland, 2/XI Leck, 3/XI Husum mit Eggestorf, 4/XI Schleswig-Land mit Kiel-Holtenau, 5/XI (wo ?), 6/XI (wo ?), 7/XI Schwerin-Görries mit Travemünde, 8/XI Warnemünde, 9/XI Neubrandenburg,
    10/XI Rechlin-Lärz, 11/XI Parchim, 12/XI Wittmundhafen, 13/XI Marx, Jever, 14/XI Stade, 15/XI Zwischenahn, Varel, 16/XI Oldenburg, 17/XI Vechta mit Delmenhorst, Ahlhorn und Varelbusch, 18/XI Ouakenbrück, 19/XI Achmer mit Heespe, 20/XI Rotenburg, 21/XI Lüneburg mit Rheinsehlen; ferner: Wesendorf, Wunstorf, Göttingen, Hildesheim, Broitzem, Gardelegen. Einheiten des XI. Fliegerkorps (nur Landstreitkräfte).


    Quelle: VMD


    Gruß
    Michael

  • Erst mal Danke für deine Arbeit Michael! Damit habe ich schon mal einen Überblick bekommen wie das große Skelett des XI. Luftgaues ausgesehen hat. Von Dänemark bis Italien. Kaum zu glauben. Allerdings scheint sich für Hildesheim eine echte Lücke aufzutun.


    Ich habe vor kurzen das Buch Zielpunkt von Hermann Meyer-Hartmann ersteigern können. Es ist „das“ Buch zum Luftkrieg für den Raum Hildesheim. Kurz darauf habe ich noch das Buch Geheime Kommandosache ebenfalls von Meyer-Hartmann bekommen und vage Informationen aus dritter Hand und Informationen aus Kanada die ich noch vertiefen muss.


    Bei dem Zielpunkt wurde ich fündig was die Flakeinheit angeht. Die leichte Heimatflakbatterie 87/XI wird im Zusammenhang mit der Ausbildung von Luftwaffenhelfern genannt. Und zwar für den Dezember 1944. Sie lässt sich jedoch noch bis Februar 1945 und indirekt vielleicht noch darüber hinaus belegen (das deckt sich somit mit deinem Hinweis).


    1940 wurden in der Innenstadt von Hildesheim Passanten auf der Straße nachts von Flaksplittern getroffen und leicht verletzt als Alliierte Bomber beschossen wurden. Dabei muss es sich um 8,8cm Geschütze gehandelt haben die bei Giesen gestanden haben sollen. Das mit den Flaksplittern ist belegt, das mit den 8,8ern eine mündliche Überlieferung. Fest steht das die schweren Geschütze 1942 die Stadt wieder verlassen haben. Unbekannt ist jedoch ob die Stadt Ersatz bekam.


    Die Gliederung des Luftgaukommandos XI weißt natürlich nicht die leichte Heimatflakbatterie 87/XI auf. Ich denke das es sich dabei nur um einen kleinen Fleischbrocken in diesem riesigen Skelett gehandelt hat. Der unterste kleinste Teil, noch dazu Heimatflak.


    Wenn ich es richtig verstanden habe bedeutet leicht 2cm bis 3,7cm und damit Geschütze die gegen Tiefflieger eingesetzt wurden. Die 87/XI wurde zu diesem Zweck auf dem Flugplatz eingesetzt um diesen zu schützen. Es gibt zwar das Buch Geheime Kommandosache von Meyer-Hartmann, jedoch geht er auf die Flugabwehr nicht ein. Leider auch nicht auf die Rolle die dieser Flugplatz in der Ausbildung von Luftwaffenhelfer gespielt haben muss. Erschwerend kommt hinzu, das auf dem Flugplatz von Hildesheim das Kampfgeschwader 200 stationiert war. Für diese Einheit galt die höchste Geheimhaltungsstufe hoch zwei. Selbst das Wachpersonal soll nicht von allen Vorgängen auf dem Flugplatz gewusst haben. Damit sind auch Informationen zu der Luftabwehr des Flugplatzes streng geheim gewesen.


    Fest steht jedoch das am 6. April 1945 die Geschütze durch mehrfache Tieffliegerangriffe zerstört wurden. Tags darauf rückten amerikanische Truppen in die Stadt ein.


    Nach dem was ich bis jetzt weiß scheint es keine schwere Luftabwehr für Hildesheim Anfang 1945 gegeben zu haben. Die leichte Heimatflakbatterie 87/XI wird wahrscheinlich nie auf einfliegenden Bombern in einer Höhe von 4500 Metern gefeuert haben. Auf fehlenden Flakschutz weißt auch der Eintrag einer kanadischen Staffel hin die am 22. März 1945 Hildesheim bombardiert hat: NO FLAK IN TARGET AREA. Ich gehe davon aus das eine vorhandene schwere Batterie das Feuer auf diese Bomber eröffnet hätte.


    Verwirrend in dieser Sache ist das ein Bomber nach kanadischen Angaben von der Flak getroffen wurde (HIT BY FLAK) während Augenzeugen am Boden gesehen haben das dieser Bomber von einer riesigen Bombe (Cookie, Wohnblockknacker) einer darüber fliegenden Maschine getroffen wurde und explodierte.


    Das Buch Luftkrieg im Weserbergland (sehr zu empfehlen) brachte mich auf eine andere Idee. Dort wird mehrmals die Eisenbahnflak erwähnt. Eventuell stand auf Gleisen vor Hildesheim ein derartiger Zug und hat diese Maschine getroffen. Dafür habe ich allerdings keine Hinweise. Im April 1945 soll ein derartiger Zug noch bei Sarstedt auf amerikanische Panzer geschossen haben. Sarstedt liegt in der Nähe von Hildesheim so das die Anwesenheit eines Flakzuges zumindest möglich wäre.


    Die Frage die daraus abzuleiten wäre gab es einen Flakzug im Gebiet von Hildesheim? Oder noch weiter: wo waren Flakzüge stationiert, wie wurden sie eingesetzt und von wem? Indirekt könnte man über Abschußlisten auf einem Umweg feststellen wer den Kanadier abgeschossen hat. Sind diese Listen archiviert, wenn ja, wo?


    Eine Antwort und eine neue handvoll Fragen...



    Sebastian

  • Hallo Sebastian,


    es freut mich mal wieder etwas von Dir bzl. dieses Themas zu hören. Ich finde es nämlich nicht sonderlich schön wenn User eine Frage posten auf diese ggf. auch Antworten erhalten aber es im Gegenzug nicht für nötig befinden sich darauf basierend wieder zu melden. Viele Leute können nämlich nicht im Ansatz nachvollziehen das für deratige Nachforschungen auch mal ein paar Stunden ins Land ziehen können.


    Also von meiner Seite etwas zum Thema Eisenbahnflak zu finden ist nicht gerade einfach. Ich konnte bisher nur folgendes basiernd auf dem zuständigen Luftgau finden:


    Schwere Eisenbahn-Flak-Abteilung 473


    * Sommer 1943 im Luftgau VI zu 4 Batterien; schwere Flak-Abteilung 473 (Eisenbahn) seit Winter 1943/44; im Winter 1944/45 auf 5 Batterien verstärkt; Einsatz zuletzt im Luftgau XI.


    Hier stellt sich natürlich auch die Frage ob diese ggf. mit 8,8 cm Flak-Geschützen ausgestattet waren.


    Wer weiss ggf. mehr über diese Einheit?


    Gruß
    Michael

  • Danke für diese Information! Damit müsste sich etwas anfangen lassen. Ich werde jetzt erstmal versuchen den Autor vom Luftkrieg im Weserbergland zu kontaktieren. Vielleicht hat er ja Informationen darüber auch wenn das Weserbergland etwas von uns entfernt ist. Desweiteren werde ich einem der Co-Autoren schreiben. Er befasst sich speziell mit der Entwicklung der Flak. Vielleicht komme ich da weiter.


    Ich habe inzwischen herausbekommen das im März 1945 bei Petershagen, nördlich von Minden, ein Flakzug eine Lancaster abgeschossen hat deren Bombenlast für Hildesheim bestimmt war. Eine Einheit wird nicht genannt. Ich versuche auch hier den Autor zu kontaktieren.


    Ich melde mich dann hier wieder. Noch mal: vielen Dank für deine Zeit!


    Sebastian

  • Hallo Sebastian,


    nichts zu danken ich wünsche Dir weiterhin viel Glück bei Deinen Nachforschungen. Ich bin sehr gespannt was Du da noch zu Tage bringen kannst. Zu der von mir genannten Einheit ist noch zu sagen das dies wirklich die einzige ob leichte oder schwere war die meinen Aufzeichnungen nach zur Folge gegen Kriegsende in diesem Luftgau eingesetzt war.


    Gruß
    Michael

  • Hallo!
    Bin zufällig auf das Forum gestoßen und hab noch was aus dem Bereich "Hörensagen". Ich kann mich an einen Zeitungsartikel mit Zeitzeugenberichten erinnern, in dem berichtet wird, beim Einmarsch der Amerikaner hätte "bei Himmelsthür" stehende Flak amerikanische Panzer bei Heyersum beschossen. Habe mir das gemerkt, weil mir ein Einheimischer mal von einem verlassenen (aufgegebenen/abgeschossenen?) amerikanischen Panzer auf der Bundes/Reichsstrasse zwischen Heyersum und Escherde erzählte, in dem er als Kind rumgeklettert sei und dabei von US-Soldaten erwischt worden sei. Weiß nicht, ob die Flak den abgeschossen oder beschädigt haben kann, scheint mir aber schon zusammenzupassen. Das würde dann ja für schwere Flak sprechen. Ich weiß auch nicht, wie glaubwürdig diese beiden Berichte sind und ob sie zusammenhängen, aber Flak "bei Giesen" wie oben von Finnock geschrieben bzw. bei Himmelsthür wie im Zeitungsbericht ja durchaus auf den späteren Standortübungsplatz am Osterberg zutreffen kann (Höhenzug zw. Giesen und Himmelsthür). Wäre auch ein sinnvoller Standort zum Schutz des Flugplatzes gewesen. Von da sind es ca. 4500m Sicht- und Luftlinie bis Bundesstraße bei Heyersum. Wenn das also alles so stimmt, könnte da ne schwere Flakbatterie am Osterberg gewesen sein.
    Würde mich interessieren, wenn du was definitives rauskriegst!
    mfg
    Christian

  • Hallo Christian,


    danke für dieses netten kleinen Puzzlestück! Es lohnt sich doch wenn man den „Alten“ zugehört hat.


    Ich glaube nicht das eine Flakstellung aus 4500 Metern das Feuer auf anrückende Panzer eröffnen würde. So früh die eigene Stellung zu verraten wäre grob fahrlässig. Dazu kommt die passende Munition dafür. Für den Abschuss eines Flugzeuges wurden Sprenggeschosse verwendet. Die Idee ging dahin das Flugzeug durch indirekte Treffer zu zerstören. Deshalb explodierten die Geschosse in zuvor eingestellten Höhen. Die Schweiz hat sich übrigens dumm und dämlich an diesen speziellen Zündern verdient. Für Panzerplatten benötigt man jedoch Vollgeschosse. Der Hintergedanke ist das das Geschoss die Panzerung durchschlägt und die Besatzung verwundet /tötet und den Panzer in Brand setzt, den Motor zerstört und ähnliches und zwar mit einem direkten Treffer. Das war bei den damals eingesetzten Flugzeugen nicht nötig. Da reichten (viele) Splitter. Es war im April 1945 (siehe weiter unten) jedoch nicht immer gegeben das Flakeinheiten, die zuvor reine Luftabwehraufgaben hatten, auch über Vollgeschossmunition verfügten.


    Durch deine Angaben befinden wir uns am 6., eher 7. April 1945. Die Amerikaner hatten ein Loch in der „Linie“ der Wehrmacht genutzt und waren weit vorgesprescht. Der Vorstoß auf Hildesheim erfolgte von Sibbesse über den Roten Berg auf Diekholzen und weiter nach Ochtersum, Hohnsenbrücke, Sedanallee. Ein Vorstoß über die Reichsstraße 1, also Heyersum und Emmerke erfolgte zunächst nicht. Begleitet wurde der Vorstoß permanent von einem Aufklärungsflugzeug.


    Die Dorfchronik von Diekholzen vermerkt hierzu das am 7. April nach kurzen Gefechten am Roten Berg auf Sibbesser Seite die Amerikaner Diekholzen besetzten und von dort aus den Flughafen in Hildesheim mit Artillerie unter Feuer nahmen. Das hat mich stutzig gemacht. Diesen Flugplatz zu beschießen machte am 7. April keinen Sinn mehr. Am 6. April war der Flugplatz nach Augenzeugen stundenlang von Tieffliegern angegriffen worden. Das Ziel waren die leichten Flugabwehrgeschütze. Die Angriffe erfolgten so lange bis alle Geschütze ausgeschaltet waren. Über Verluste liegen keine Angaben vor und es ist auch fraglich ob sich überhaupt noch Personal dort aufgehalten hat. Der Flugplatz war vom Kampfgeschwader 200 bereits zuvor verlassen worden.


    Was könnten sie dann beschossen haben?


    Hildesheim wurde am 7. April kampflos übergeben. Nur an der Marienburg (nicht zu verwechseln mit der Marienburg bei Nordstemmen) hatte es ein kurzes Gefecht gegeben. Allerdings gehörte Marienburg damals noch nicht zu Hildesheim. Das gleiche gilt für Himmelsthür womit wir wieder bei eventuellen Geschützen auf dem Osterberg wären. Himmelsthür war damals noch eigenständig und ein der Stadt vorgelagertes Dorf. Von der heutigen Bebauung darf man sich nicht täuschen lassen. Die Stadt war noch weit entfernt. Deshalb wäre auch ein Beschuss vom Osterberg von den Amerikanern nicht der Stadt zugeschrieben worden.


    Vielleicht war es tatsächlich so das vom Osterberg auf amerikanische Panzer geschossen worden ist und deshalb von Diekholzen aus auf diese Stellung das Feuer eröffnet worden ist. Die Richtung ist naja, ungefähr gleich.


    Da der Einheimische beim herumklettern von einem US Soldaten erwischt wurde lässt sich die Begebenheit in die Zeit vom 7. April bis Anfang Juni hinein zeitlich eingrenzen. Am 29.5.1945 wurde Hildesheim den Briten übergeben und somit Teil der britischen Zone.



    Gibt es eigentlich einen Ort im Forum wo man derartige Sachen wie von Christian oder Informationen aus der Dorfchronik allgemein zugänglich ablegen kann?


    Ich denke das es ganz nützlich sein könnte derartige Informationen abzulegen. Gerade wenn es sich um die Schlussphase des 2. Weltkrieges handelt kommt man doch nur weiter wenn man gut zugehört hat wenn der alte Einheimische was erzählt hat und man es auch irgendwo nachlesen kann.


    Sebastian


  • Hallo Michael


    Das sind ja interessante Sachen, die Du hier schreibst. Ich habe mal zwei Fragen dazu. Was ist den das, "Quelle: VMD". Und kann man auch heraus finden, welche Flak-Einheit auf dem Fliegerhorst Salzwedel stationiert war. Ich muss dazu sagen, das ich von dem Thema Flak absolut keine Ahnung habe, daher würde ich mich sehr darüber freuen, wenn mir jemand weiter helfen könnte. Vielen Dank für Eure Mühe im Voraus.


    MfG Danielo

  • Hallo und Willkommen hier im Forum,


    die Abkürzung steht für:


    Die Organisationsgeschichte der deutschen Wehrmacht 1939-1945 CD Version 1.0 Verlag Media Data GbR mbH


    Zu Deiner zweiten Frage würde ich gerne wissen welches Zeitfenster gesucht wird. Eröffne dann aber bitte zu diesem Thema einen neuen Bereich OK?


    Gruß
    Michael